Am Mittwoch fand im Haus des Pferdesports in Solvalla die jährliche Konferenz der Rennleiter statt. Mehrere Aktive waren anwesend und es wurde eine Reihe von Fragen diskutiert – darunter auch die des Geschirrdefekts vor dem Start. „Ich habe den Eindruck, dass es dazu eine ziemlich klare Meinung gibt“, sagt Erik Adielsson. Der Rennleiter-Obmann des schwedischen Trabrennsports berichtet den Kollegen von TRAVRONDEN, was an diesem Tag besprochen wurde.
„Wir versammelten alle Rennleiter und gingen einige rein administrative Dinge durch. Dann haben wir uns Filme angesehen und verschiedene Situationen durchgespielt. Wo liegt die Grenze und wie sollte man in verschiedenen Situationen vorgehen? An diesem Teil nahmen auch Aktive teil. Zum einen, um ihre Meinung zu hören, zum anderen, um ein Verständnis für ihre Sichtweise und die Sichtweise der Rennleiter zu schaffen“, sagt Erik Adielsson.
Ein Thema, das in letzter Zeit heiß diskutiert wurde, sind Geschirrdefekte und die Voraussetzungen für eine Startverzögerung. Hier könnte es bald einen Vorschlag für eine Regeländerung geben.
„Es ist wichtig zu betonen, dass dies kein Entscheidungsgremium ist. Es läuft über den Regelausschuss, der einen Vorschlag an den Vorstand unterbreitet, der dann entscheidet. Ich habe den Eindruck, dass es eine ziemlich klare Meinung darüber gibt, was als Geschirrdefekt anzusehen ist. Nicht zum Beispiel herausgefallene Zugwatte, eine heruntergerutschte Klappe eines Zugzaums oder wenn man noch Boots aufziehen möchte. Es ist nicht angemessen, dass dadurch der Start für alle anderen verzögert wird. Es ist jedoch auch wichtig zu betonen, dass Korrekturen in der Ausrüstung vor dem Start wie bisher vorgenommen werden dürfen. Aber dadurch darf der Start-Countdown nicht unterbrochen werden“, sagt Erik Adielsson.
In letzter Zeit gab es mehrere spektakuläre Stürze im schwedischen Trabrennsport – und eine Frage, die auf der Konferenz angesprochen wurde, war, wie man vorgehen soll, wenn ein Fahrer aus dem Sulky gefallen ist.
„Ich bin selbst schon oft gestürzt, und in den meisten Fällen kann man am Renntag weiterfahren – aber sollte es eine Routine geben, um das sicherzustellen? Ist es angemessen, dass man die Entscheidung zu 100 Prozent selbst trifft? Wir wollen die Diskussion darüber anstoßen, was angemessen ist.“
Die Aktiven bei der Konferenz waren Roger Nilsson, Thomas Uhrberg, Mats Djuse, Daniel Wäjersten, Rikard N Skoglund und Carl Johan Jepson. Letzterer berichtet ausführlich über mehrere Dinge, die angesprochen wurden.
„Zunächst einmal war die Beteiligung sehr gut. Erik hatte viel dafür getan, Aktive zu gewinnen. Wir wurden in Gruppen aufgeteilt, wobei jeweils ein Aktiver mit vier oder fünf Rennleitern in einer Gruppe saß und verschiedene Dinge betrachtete. Ich war in einer Gruppe mit mehreren Rennleitern aus Nordschweden, die ich nicht so oft treffe. Dahinter steckte wohl eine bestimmte Absicht“, sagt Carl Johan Jepson.
„Wir sahen etwa zehn Rennsequenzen, in denen die Unterstützungen des Fahrers zwar intensiv, aber nicht übertrieben waren und daher akzeptiert wurden. Erik betonte drei Dinge in Bezug auf Unterstützung: Man darf den Arm nicht benutzen – wenn man mit der Peitsche fordert, darf dies nur aus dem Handgelenk geschehen. Das zweite war, dass das Pferd die Möglichkeit haben muss, auf die Unterstützung zu reagieren. Der dritte Punkt betraf Fahrer, die mit einem müden Pferd im Feld sitzen und es trotzdem fordern. Wenn das Pferd zeigt, dass es nicht mehr kann, sollte man es in Ruhe lassen. Das waren wohl vor allem die Dinge, die Erik uns mitgeben wollte.“
In der Nachschau von Travronden zur V86-Veranstaltung am 15. Oktober forderte Carl Johan Jepson eine Änderung in Bezug auf Geschirrdefekte und abgebrochene Starts. Während der Konferenz erfuhren die Aktiven, wie eine mögliche Regeländerung aussehen könnte.
„Wenn ich eine Minute vor dem Start auf die Idee komme, noch Boots aufzuziehen, während die Uhr am Startwagen läuft, und sie die Uhr anhalten müssen, wird das bestraft. Das kann auch ein herausgefallener Ohrenstöpsel oder eine heruntergerutsche Klappe sein. Dann wird die Geldstrafe deutlich höher ausfallen als bisher. Wenn jedoch etwas sicherheitsrelevantes kaputt gegangen ist, zum Beispiel der Sulkysitz, kann man das natürlich reparieren.“
Ist das der richtige Weg?
„Ich denke schon. Dann müssen alle Beteiligten dafür sorgen, dass die Ausrüstung besser in Ordnung ist, wenn sie an den Start gehen – damit es nicht wie heute kommt, dass der Start abgebrochen wird und man von vorne anfangen muss. Manche Pferde machen das nicht mit und scheiden aus diesem Grund aus.“
Ein weiteres Thema, das diskutiert wurde, war, wann man in eine Lücke auf der Zielgeraden fahren darf, die keine Sulkybreite aufweist. „Wir Aktiven hatten keine genaue Vorstellung davon, was gilt, und auch unter den Rennleitern schien diesbezüglich Unklarheit zu herrschen. Es klang so, als könnte es sein, dass man nur in der Endphase der Zielgeraden in eine Lücke fahren darf. Diese Frage bleibt offen, und ich glaube, dass es zu einer Präzisierung der Regeln kommen könnte.“
Daniel Wäjersten fand es interessant, verschiedene Situationen anhand der Kameras und Blickwinkel der Rennleiter zu analysieren.
„Es ist sehr gut, dass man sich mit Rennleitern, Funktionären und Kollegen treffen und zusammensetzen kann, um Situationen anzuschauen und selbst zu beurteilen. Als Aktiver bekommt man so einen besseren Einblick in ihre Arbeit und die Blickwinkel, die ihnen zur Verfügung stehen. Auf dem Video sieht es tatsächlich so aus, dass man entsprechend bestrafen muss. Wir Fahrer denken vielleicht manchmal, dass es anders war, aber sie haben sehr gute Hilfsmittel zur Verfügung, und wir waren uns in vielen der Situationen, die wir durchgesehen haben, ziemlich einig“, sagt Daniel Wäjersten.
Glauben Sie, dass die Konferenz zu einem besseren Verständnis zwischen Aktiven und Rennleitern führen kann?
„Für uns, die wir dort waren, auf jeden Fall. Wenn man eine Strafe bekommt, ist man oft nicht einverstanden, und ich glaube, es war gut, allen, die dort waren, ein Gesicht zu geben. Dann kann man vielleicht in Zukunft leichter über Situationen diskutieren.“






