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Der Traum geht weiter
16. Januar 2023

Vincennes, Sonntag, 15. Januar 2023. Vor einem Jahr war er mit knapp 80.000 Euro an Gewinnen trotz fünf Siegen aus zwölf Ausfahrten, aber einem Jahr „Entwicklungspause“ ein Nobody, den für größere Aufgaben kaum jemand ernsthaft auf der Rechnung hatte.

Nach drei sommerlichen Siegen in Enghien wagte sich der nunmehr von Pierre Belloche anstelle von Philippe Billard bzw. Fabrice Souloy vorbereitete Horsy Dream am 3. September im Prix Jockey erstmals aufs Parkett der Güteklasse II und belegte hinter gestandenen Größen wie Hooker Berry, Hip Hop Haufor, Hohneck und Hokkaido Jiel Rang fünf. Nach Siegen in den Prix de Boissy Saint-Léger und Narqouis klingelte es zu Weihnachten auch im Prix Ténor de Baune, womit der Scipion-du-Goutier-Sohn plötzlich und unerwartet das Amérique-Ticket in der Tasche hatte und seine Besitzer für ihre Maxime, ihren Pferden die nötige Zeit zur Reife zu geben, fürstlich belohnt wurden.

Dass dies keine Eintagsfliege war, unterstrich der unscheinbare Braune in einem Prix de Belgique, den wie berichtet Vorausfavorit Calgary Games wegen Halsschmerzen sausen lassen und damit auch die Amérique-Pläne ad acta legen musste. Horsy Dream selbst „musste“, da bereits für den Amérique qualifiziert, wie so viele nicht. Eric Raffin brachte den im Gegensatz zum rundum barfuß bestrittenen „Ténor de Baune“ mit vollem Beschlag versehenen Sechsjährigen im äußeren Mittelfeld des 17er Pulks unter.

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Foto: equidia.fr

Als die Protagonisten ein wenig schwächelten, war der Hengst plötzlich da, zog den Anderen viel souveräner als tags zuvor der ein Jahr jüngere Idao de Tillard im Prix de Croix das Fell über die Ohren und gehört nach dem 14. Volltreffer aus lediglich 27 Versuchen urplötzlich gar zum engsten Kreis der Anwärter aufs Podest, wenn es in 14 Tagen um die runde Million geht. 433.470 Euro stehen nunmehr in seinem Fahrtenbuch - ein Klacks, vergleicht man die üppigen Saläre der Vivid Wise As und Etonnant, die heute wegen eines Halsinfekts bzw. einer Muskelverspannung durch Abwesenheit glänzten und bei denen längst nicht klar ist, ob sie am Tag X „fit and well“ sind.

Es hätte zudem der goldene Tag des Jean-Michel Baudouin werden können, dessen beide Stuten Hirondelle du Sibey mit Sohn Louis und Décoloration mit Gabriele Gelormini im Speed die Plätze zwei und drei und damit ebenfalls die Eintrittskarte zum Amérique 2023 holten. Den ganz großen Spaß verdarben dem „kleinen Jean-Mi“ die Stewards, die die „Schwalbe“ wegen einiger falscher Flügelschläge ebenso aus der Wertung nahmen wie den als Vierter anschlagenden Gu d’Héripré.

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Hirondelle du Sibey (5) verliert den Ehrenplatz (Foto: canalturf.com)

Der Fuchs mit der langen schmalen Blesse, 2021 Dritter im Millionenrennen und wenig später mit einem Fesselbeinbruch für neun Monate außer Gefecht gesetzt, ist weiter auf der schwierigen Suche nach der Glanzform jener Tage und muss bei 895.900 Euro um einen Startplatz im Feld der 18 bangen. Die beiden nachträglichen Disqualifikationen hievten Hohneck auf Platz drei, womit Philippe Allaire nach Italiano Vero einen zweiten Aspiranten in „La Belle“ anspannen darf, und Hooker Berry, der nach einer merkwürdig halbseidenen Fuhre Jean-Michel Bazires Rang vier vor Trainingsgefährte Beads ergatterte.

Für den US-Amerikaner scheint Yoann Lebourgeois genau der richtige Fuhrmann zu sein. Der „Bürgerliche“ ließ den Sechsjährigen von ganz außen nach bewährter Regie losknattern, und in Anbetracht des 2.850 Meter weiten Weges hatte Franck Nivard mit Gu d’Héripré nichts dagegen, sich von dem Archangel-Sohn ziehen zu lassen. Generös ließ „Franckie mit der kalten Hand“ auch noch Bleff Dipa vor sich einscheren, wechselte früh nach außen hinter Zarenne Fas und übernahm zu Beginn des Anstiegs endgültig den Part des äußeren Anführers vor Décoloration, Horsy Dream, dem sich zeitweise in dritter Linie präsentierenden Hooker Berry und Hohneck, während innen Moni Viking, Hirondelle Sibey und Italiano Vero Kräfte sparten.

Unter zunehmendem Druck Gu d’Hériprés ging Beads ab der letzten Ecke ein wenig die Puste aus, wenngleich der mächtige Amerikaner sich weiter voll reinhängte. Gegen den kapitalen Endspurt, den Horsy Dream aufs Tapet zimmerte, war allerdings bei niemandem ein Kraut gewachsen. Aus der Hand servierte er Gu d’Héripré ab und war auch durch den Endspurt der weit außen wie auf Schienen heran düsenden Hirondelle Sibey keinen Augenblick in Verlegenheit zu bringen. Nach vierten Plätzen in den Prix du Bourbonnais und Prix de Bourgogne gelang Décoloration im 105. Auftritt ihrer Laufbahn der heiß ersehnte große Wurf, der da lautete: erstmaliges „présent“ im Amérique.

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Trainer Pierre Belloche (r.) beim Debrief im Equidia-Studio (Foto: letrot.com)

„Das Niveau steigt, aber Horsy Dream bewältigt die Aufgaben mit Leichtigkeit“, kommentierte fast ein wenig ungläubig Pierre Belloche, „ein solches Rennen rundum beschlagen zu gewinnen ist kein leichtes Amt. Ich bin überzeugt, dass es im Amérique ganz anders und vor allem zügiger zur Sache gehen wird. Wir werden in Ruhe unsere Arbeit fortsetzen und sehen, wie weit wir am 29. Januar kommen, wenn die Großen richtig Ernst machen. Vivid Wise As und Etonnant könnte allerdings die Zeit davon laufen.“

Desgleichen ordnete Raffin, der sich - man möchte es kaum glauben -erstmals in diese Siegerliste eintrug, den vierten Treffer am Stück eher dezent ein: „Er ist ein Top-Typ! Bekommen wir einen ähnlich günstigen Verlauf wie heute, kann’s durchaus fürs Treppchen reichen.“

„Wenn es eine verdient hat, dann Décoloration, die zweimal die Qualifikation knapp verpasst hat“, war Gelormini mit der Vorstellung der Prince-d’Espace-Tochter hochzufrieden, und auch Jean-Michel Bazire hatte an Hooker Berrys Vorstellung nichts auszusetzen: „Für einen, dem in der letzten Kurve nicht gerade freundlich mitgespielt wurde, hat der Fuchs seine Sache ausgesprochen ordentlich gemacht. Wenn ich diesen ‚Belgique‘ Revue passieren lasse, hab ich mit ihm ein Pferd, das in zwei Wochen durchaus Vierter oder Fünfter werden kann.“

Prix de Belgique (Gruppe II int., vier- bis elfj. Hengste und Stuten)

2850m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro

1.      Horsy Dream                 13,3     Eric Raffin                           90

         6j.br. Hengst von Scipion du Goutier a.d. Bonanza du Closet von Prince Gédé

         Be: Ec. du Closet (Sylvain & Thomas François, Yann Pottier); Zü: Jean-Marie Deschamps; Tr: Pierre Belloche

2.      Décoloration                  13,4     Gabriele Gelormini         100

3.      Hohneck                         13,5     François Lagadeuc           62

4.      Hooker Berry                 13,5     Jean-Michel Bazire           34

5.      Beads                             13,5     Yoann Lebourgeois        150

6.      Bleff Dipa                       13,5     Alexandre Abrivard        250

7.      Vernissage Grif             13,6     Alessandro Gocciadoro 680

8.      Moni Viking                    13,6     Matthieu Abrivard           360

9.      Italiano Vero                  13,7     David Thomain               160

10.    Dèlia du Pommereux  13,7     Pierre-Yves Verva           310

11.    Hip Hop Haufor            13,8     Christian Bigeon             960

12.    Elvis du Vallon              13,9     Charles Cullier              1230

13.    Hussard du Landret     14,1     Benoît Robin                    740

14.    Cokstile                          14,1     Gennaro Casillo           1460

15.    Zarenne Fas                  15,0     Paul-Philippe Ploquin 1040

         Gu d’Héripré                  4.dai    Franck Nivard                    44

         Hirondelle Sibey           2.dai    Louis Baudouin            1020

Sieg: 90; Richter: leicht (1) -  ¾ - (½) - 1 - Kopf - ½ - Hals; 17 liefen (NS Calgary Games / Halsinfekt)

Zw-Zeiten: 12,9/1350m - 13,5/1850m - 14,1/2350m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-15/7500/4

Video Enquête-Entscheidung: https://www.letrot.com/stats/fiche-course/2023-01-15/7500/4/resultats/film-enquete

Nach der letzten Vorprüfung sind folgende Zwölf für den Prix d‘Amérique 2023 sportlich qualifiziert (chronologische Reihenfolge):

Hip Hop Haufor - Italiano Vero - Ampia Mede SM (Prix de Bretagne)

Hooker Berry - Hussard du Landret - Etonnant (Prix du Bourbonnais)

Idao de Tillard (Critérium Continental)

Horsy Dream (Prix Ténor de Baune)

Délia du Pommereux - Flamme du Goutier (Prix de Bourgogne)

Décoloration - Hohneck (Prix de Belgique)

Nehmen alle Zwölf ihre Billets in Anspruch, werden die restlichen sechs Startplätze nach Gewinnsumme vergeben.

Rückkehr in Glanz und Gloria

Eine fulminante Wiederauferstehung feierte im Prix Djérid, einem Monté für ältere Europäer über die Sprintstrecke von 2.175 Metern, mit Gabiano der Jüngste und zugleich Ärmste des Elferrats. Nach dem sechsten Rang an Heiligabend 2021 im Prix Jules Lemonnier hatte Bruno Bourgoins Wallach jenes Meeting wegen einer Sehnenverletzung an einem Hinterbein abbrechen müssen und die Laufbahn erst im November 2022 fortsetzen können.

Nach fünf brotlosen Versuchen im eher ungeliebten „Attelé“ trat er erstmals wieder unterm Sattel an - jener Disziplin, in der er sämtliche seiner fünf Volltreffer gelandet hatte. Gegen die Schwergewichte Dimo d’Occagens, Carioca de Lou & Co trat der Siebenjährige als krasser Outsider an, den Anthony Barrier im dritten Paar außen hinter Diamant de Larré und Dimo d’Occagnes unsichtbar machte. Umso sichtbarer war Dorgali, mit dem Mathieu Mottier ein fetziges Liedchen vor Disco des Molands und Digne et Droit schmetterte und sich ausgangs der letzten Biege auf vier, fünf Längen abzusetzen vermochte.

Diamant de Larré, mit dem der in Schweden Woche für Woche für Furore sorgende Jonathan Carré seiner alten Heimat mal wieder einen Besuch abstattete, war da längst kein Thema mehr, was die Frage nach einem Stockerlplatz betraf, und auch Dimo d’Occagnes wurde trotz des Traumverlaufs nicht wirklich zur Gefahr.

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Foto: canalturf.com

Gabiano streifte indes die Tarnkappe ab, wurde immer prominenter und sackte drei Längen voraus mit dem sechsten (Monté-)Sieg den höchsten Scheck „ever“ ein: 320.090 Euro stehen nun auf seinem Konto, 32,3-facher Gewinn auf dem all jener „turfistes“, die ihm eine Siegwette anvertraut hatten. Ein wenig schwachbrüstig kam Favorit Dimo d’Occagnes daher, der selbst um „Bronze“ dem endlich einen Ansatz bietenden Carioca de Lou knapp den Vortritt lassen musste.

„Ein Super-Pferd, das im letzten Winter viel Pech hatte und darum diesen Sieg verdient hat. Es hat viel Geduld und Mühe gekostet, ihn gesund zu pflegen. Er hat alle Zeit der Welt bekommen. Dafür wurden wir heute belohnt. Wir haben erst am 15. September ernsthaft mit dem Training begonnen, weshalb seine ‚Attelé‘-Versuche nicht für bare Münze zu nehmen waren. Wenn die Sehne hält, hat er in diesem Winter noch zwei, drei passende Monté-Aufgaben vor der Brust. Die nächste könnte in 14 Tagen der Prix Jacques Andrieu sein“, steckte Bourgoin den weiteren Fahrplan seines Schützlings vorsichtig ab, der mit blanken 1:11 seine persönliche Bestmarke um 0,7 Sekunden drückte.

Prix Djérid - Monté - (Gruppe III int., Sechs- bis Elfj., keine 675.000 Euro)

2175m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro

1.      Gabiano                         11,0     Anthony Barrier               323

         7j.br. Wallach von Brutus de Bailly a.d. Ancona von Corot

         Be / Zü: Michel Sanchi; Tr: Bruno Bourgoin

2.      Dorgali                            11,3     Mathieu Mottier                  56

3.      Carioca de Lou             11,3     Alexandre Abrivard        150

4.      Dimo d’Occagnes        11,4     Adrien Lamy                      23

5.      Epsom d’Herfraie         11,4     Eric Raffin                           76

6.      Diamant de Larré         11,9     Jonathan Carré               300

7.      Digne et Droit                12,1     Yoann Lebourgeois        230

8.      Disco des Molands      12,7     Benjamin Rochard         170

9.      Dreamer Boy                 13,5     Damien Bonne                940

10.    Belker                             18,3     Nathalie Henry                450

         Marcello Wibb               dis.r.    Florian Desmigneux         56

Sieg: 323; Richter: leicht 3 - ¾ - ½ - Hals - 6 - 2½ Längen; 11 liefen

Zw-Zeiten: 05,8/675m - 08,5/1175m - 10,2/1675m

Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-15/7500/7