Dieses Erlebnis ist dabei keineswegs nur einem erlauchten Kreis von Profis vorenthalten, wie den leichtgewichtigen Jockeys beim Galopprennen: Amateure bilden eine wichtige Basis des Trabrennsportes und dieser ermöglicht auch Quereinsteigern und Menschen, die bisher wenig oder gar keinen Kontakt mit Pferden hatten, selbst die Leinen in die Hand zu nehmen. Die körperliche Fitness spielt dabei eine untergeordnete Rolle – man muss nicht sportlich sein, um im Sulky Erfolge feiern zu können!
Und wem das Rennen fahren zu aufregend sein sollte, der findet im alltäglichen Training, vor allem außerhalb der Rennbahnen auf den ländlich gelegenen Stallanlagen der Trainer, eine Oase der Entspannung. Es kann meditative Züge annehmen, mit dem eigenen oder „geliehenen“ Traber über die Trainingsbahn, Feldwege oder durch den Wald zu joggen. Die allsamstäglichen Trainingsrunden, egal ob lockeres Jogging oder Intervalltraining mit bis zu 40 km/h, sind für mich der ideale Ausgleich zum Berufsalltag.
Auch für Traberfans, die mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben möchten, bietet das Verfolgen von Training und natürlich insbesondere der Rennen ein ausfüllendes Hobby. Der Nervenkitzel, die Entwicklung des eigenen Pferdes auf dem Weg zum Rennen zu beobachten und dann zwei, drei Minuten voller Anspannung mitzufiebern und – hoffentlich – am Ende zu jubeln, auch das zeichnet den Trabrennsport aus.
Es dürfte nur wenige Sportarten geben, bei denen Neueinsteiger innerhalb kürzester Zeit selbst an Wettkämpfen teilnehmen können und sich – bei entsprechendem Talent des Pferdes – auf Augenhöhe mit den besten dieser Zunft messen können. Dabei ist nicht entscheidend, ob der Mensch eine bestimmte körperliche Verfassung (wie beim Marathonlaufen) oder technische Fertigkeiten (wie beim Golf) erlangt hat – sondern wie gut es ihm gelingt, mit dem Partner Pferd zu interagieren und es zu Höchstleistungen zu motivieren.
Die Liste derer, die als Spätberufene in diesen Sport eingestiegen sind und schnell Erfolge gefeiert haben, ist lang. Und spätestens, wenn man zum ersten Mal selbst als Sieger über die Ziellinie gefahren ist, die Siegerehrung genießen durfte und die Siegerparade vor dem Publikum erlebt hat, weiß man, was den Trabrennsport auszeichnet. Nachher den Partner zu versorgen, das Pferd unter der Siegerdecke trocken zu führen und diesen besonderen Moment zu genießen – unbezahlbar!
Auch im Vergleich zu anderen Pferdesportarten fällt der Ein- und Aufstieg im Trabrennsport deutlich leichter. Schon Erik Adielsson, einer der erfolgreichsten Trabrennfahrer Europas, sagte über den Vergleich zwischen Sattel und Sulky: „Im Sulky sitze ich bequem und fühle mich wohl wie auf einer Couch!“ Dem kann ich eigentlich nichts hinzufügen – probieren Sie es aus!“