Weitaus turbulenter, als es ein Autostartrennen mit acht Pferden hätte vermuten lassen, ging der 1. Vorlauf zum Grand Prix de l'U.E.T. am Freitagabend in Vincennes über die Bühne.
Verantwortlich dafür war in erster Linie der ansonsten so besonnene Alexandre Abrivard, der den erstmals mit ihm liierten Bigeon-Hengst L'As Desbois in Front knattern ließ, die erste Halbe in wahnwitzigen 1:04 und die zweiten 500 Meter in 1:08,8 absolvierte.
Der Booster-Winner-Sohn heizte sich dabei derart auf, dass er phasenweise mit einer doppelten Weile vor seiner Stallgefährtin Lady Dada und Totofavorit Frank Gio führte.
Es kam wie es kommen musste. Im Schlussbogen hisste L'As Desbois die weiße Flagge, sein Vorsprung schmolz wie Butter in der Sonne. An der letzten Ecke war der Ausreißer gestellt.
Ob der ausgepumpte Hengst nun nach außen taumelte oder aber von Alexandre Abrivard nonchalant in die zweite Spur gelenkt wurde, ist sicher ein bisschen Spekulation.
Jedenfalls hatte William Bigeon mit Lady Dada, die wie L'As Desbois Joël Seche gehört, auf dem Innengleis freie Fahrt. Gleichzeitig kam Alexandre Abrivard ausgerechnet seinem Cousin Matthieu in die Quere, der mit Frank Gio einfädelte, völlig den Schwung und - vermeintlich - auch den Sprung in das 450.000-Finale am 11. Oktober in Sovalla verlor.
Von all dem unbeeindruckt stürmte Lovino Bello, den Eric Raffin unterwegs im Rücken von Lilas Castelle ausgebaut hatte, in der Bahnmitte zum letztlich sicheren Sieg unter Rekordverbesserung auf 1:09,7/2100 Meter.
Die Enquête-Hupe der Rennleitung ertönte relativ spät. Die Stewards wollten sich vermutlich zunächst einen ersten TV-Blick über das Geschehen verschaffen, erkannten dann aber schnell die Brisanz des Abrivard-Manövers und fällten eine für französische Verhältnisse eher ungewöhnliche Entscheidung.
In einer Art Stallprotest setzten sie Lady Dada vom dritten auf den fünften Platz hinter Frank Gio zurück, der damit - gemeinsam mit Lovino Bello Lilas Castelle und Light My Fire - doch nach Solvalla reisen kann.
Gleichzeitig verdonnerte die Rennleitung Alexandre Abivard zu einem zehntägigen Fahrverbot (10. bis 19. Oktober), eine für einen derart stark beanspruchten Piloten in einem Land, in dem täglich mehrere Veranstaltungen stattfinden, empfindliche Strafe.
Ergebnis und Video: https://www.letrot.com/courses/2025-09-26/7500/6