++ Hamburg: Stall Tippel Toms Trogir steigert sich im Schwarzer-Steward-Finale mit Michael Nimczyk auf 1:12,4/2200 Meter und lässt Enea Font und George Gentley Mo keine Chance - Mit dem Gentz-Schützling Honey Bear erringt Hans-Jürgen von Holdt die Deutsche Amateurmeisterschaft - Durch Aladin (Robbin Bot) und Sahara Firebird (Michael Nimczyk) gehen beide Dreijährigen-Kriterien nach Willich ++ ++ Lindesberg: Andreas Marx' Chimichurri mit Jorma Kontio Vierter in 1:14,0/2140 Meter ++ ++ Pfingstmontag: Auftakt zum Pfingstmeeting in Pfarrkirchen - Großer Preis vom Spielcasino Bad Füssing (21. Euro Cup) um 10.000 Euro - Zwölf Rennen ab 14:00 Uhr ++ ++ Pfingstdienstag: Bayerisches Zuchtrennen um 20.000 Euro - Michael Nimczyk, Marciano Hauber und Gerhard Mayr zu Gast - Elf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++
Au Revoir, Vincennes!
03. März 2019

Den roten Faden durchs üppige Abschiedsprogramm, bei dem wegen Computer-Problemen der Totalisator an vielen Stellen ab 15.00 Uhr auf Eis lag, bis zum Renntagschluss nicht überall in Gang zu bringen war und der finanziell gebeutelten PMU empfindliche Umsatzeinbußen bescherte, knüpften vier Gruppe-Aufgaben - je zwei im Monté und Attelé.
Face Time Bourbon phantastisch

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Kein Phantast war Sébastien Guarato, der vor einem Jahr verkündet hatte, Face Time Bourbon (Foto: Le TROT) sei das beste Pferd, das er als Dreijähriger je in Händen gehabt habe - trotz Cracks wie Aladin d’Ecajeul, Billie de Montfort, Bold Eagle, Carat Williams, Eridan, Ecu Pierji, die sich in jungen Jahren allesamt in Gruppe-I-Ehrenlisten eingeschrieben haben. Der vom Hamburger Geschäftsmann Rainer Engelke auf seinem Haras Saint Martin gezüchtete Ready-Cash-Sohn hatte diese Einschätzung längst mit zehn Siegen aus zwölf Versuchen untermauert, bei denen er nur einmal von Falcao de Laurma reell von der Siegerstraße geboxt worden war.

Nun lieferte er in atemberaubender Manier sein Meisterstück ab im über 2200 Meter führenden Prix de Sélection, jenem klassischen Vergleich der einheimischen Vier- bis Sechsjährigen, bei dem die Jüngsten - heuer die Generation „F“ - 25 Meter vor den Erfahrenen loslegen dürfen. Im Vorjahr hatte Bazire mit dem damals fünfjährigen Davidson du Pont unter Einstellung von Boléro Loves Rennrekord in 1:10,8 dominiert, und nicht wenige trauten dem Amérique-Vierten zu, sich den Titel ein zweites Mal zu schnappen. Letztmals war dies Fakir du Vivier (1975/1976) und Une de Mai (1968/1970) gelungen; selbst Frankreichs Traber-Kaiser Ourasi, der so gut wie immer genannt wird, wenn irgendwelche Bestmarken zur Debatte stehen, war daran gescheitert.

Wenn Bazire gehofft hatte, auf den Jungspund bereits am Start ein paar Meter wettzumachen, hatte er sich gründlich geschnitten. Davidson du Pont war zwar der Schnellste aus dem Zulagenband, doch auch Björn Goop erwischte seinen Partner auf dem richtigen Fuß und schmetterte mit Schmackes vor Fanina des Racques, Fighter Smart, Falcao de Laurma, dem am Berg ausfallenden Fric du Chêne und Feeling Cash auf den Regiestuhl. Richtig abflauen ließ der Schwede, für den der Pariser Winter einige herbe Schlappen bereitgehalten hatte, die Fahrt nie, so dass Davidson du Pont, den Bazire ab 700 Meter vorm Ziel in dritter Spur neben Falcao de Laurma in Marsch setzte, Mühe hatte, in Schlagdistanz zu kommen. Im Gegenteil - Mitte der Schlusskurve schien Frankreichs Dauermeister die Bemühungen einzustellen und parkte seinen Hengst an vierter Stelle. Goop ließ sich davon nicht beirren, gab unentwegt Gas und fuhr damit goldrichtig.

Nach überragenden 1:10,8 - so zügig hatte noch nie ein Vierjähriger „selektiert“ - landete nach dem UET-Championat der Dreijährigen und dem Critérium des 3 Ans der dritte Lorbeerkranz auf den Schulter des abgeklärten Braunen. Da hätte Davidson du Pont, der sich dank seiner ganzen Klasse und Härte nochmals aufraffte und zwei Längen zurück sicher vor Falcao de Laurma, Fanina des Racques und Fighter Smart den Ehrenplatz eroberte, schon an Kool du Caux’ 1:09,8-Uralt-Bahnrekord aus dem Prix de France 2007 kratzen müssen, um Face Time Bourbon ans Schlafittchen zu kommen. 1:10,1, die schnellste Zeit dieses Vincenner Winters und die schnellste je auf dem Plateau de Gravelle bei einem Bänderstart erzielte, ließen Bazire und sein zwei- und vierbeiniges Team dennoch erhobenen Hauptes vom Hof marschieren.

Für beide Protagonisten zeigt der Weg steil nach oben: Face Time Bourbon steht mit elf Treffern aus 13 Versuchen samt 487.150 Euro genauso blendend da wie der zwei Jahre ältere Davidson du Pont, der am 13. Januar 2018 sein erstes Gruppe-Erlebnis hatte und über ebenfalls elf Siege aus 32 Engagements und 849.910 Euro bilanziert. „Ich habe in seinem Alter noch nie ein solches Pferd gesehen, geschweige denn gefahren. Er hat das Zeug zu einem ganz großen Champion“, war selbst ein mit allen Wassern der Traberwelt gewaschener Mann wie Björn Goop ein bisschen geplättet von der galaktischen Vorstellung.

Prix de Sélection (Gruppe I nat., vier- bis sechsj. Hengste und Stuten)
2200m Bänderstart; Vierjährige erhalten 25m Vorgabe; 200.000 Euro
1.    Face Time Bourbon    2175    10,8    Björn Goop    28*
    4j.dklbr. Hengst von Ready Cash a.d. Vita Bourbon von Love You
    Be: Scud. Bivans Srl, IT; Zü: SARL Haras Saint Martin (Rainer Engelke); Tr: Sébastien Guarato

2.    Davidson du Pont

3.    Falcao de Laurma

4.    Fanina des Racques

5.    Fighter Smart

6.    Enino du Pommereux 

7.    Fend la Bise

8.    Earl Simon

9.    Estola    2200

       Fric du Chêne 

       Feeling Cash

2200    10,1    Jean-Michel Bazire    

2175    11,0    Anthony Barrier    

2175    11,1    Franck Nivard    

2175    11,2    Mathieu Mottier 

2200    10,6    Matthieu Abrivard    

2175    11,5    Franck Anne    

2200    11,3    Franck Ouvrie    

2200    12,4    Yoann Lebourgois    

2175    dis.r.    Gabriele Gelormini    

2175    dis.r.    Eric Raffin    

17

184

522

1865

183

519

184

520

723

524*

*alle Quoten von 15.00 Uhr, danach Totalisator-Probleme
Sieg: 28*; Richter: leicht 2 - 1½ - Hals - 1¼ - 2½ - Hals; 11 liefen (NS Eléa Madrik)
Zw-Zeiten: 09,2/675m - 10,7/1175m - 11,4/1675m
Wert: 90.000 - 50.000 - 28.000 - 16.000 - 10.000 - 4.000 - 2.000 Euro

Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-03-02/7500/7

Ausfälle der Favoriten genutzt

Eröffnet wurde das Gruppe-Rondo mit dem Prix Louis Le Bourg für die Sattel-Elite der Generation 2015 - und bescherte gleich einen Favoritensturz im Doppelpack. Fado du Chêne, als Einziger mit 25 Meter Zulage bedacht, wollte überhaupt nicht Tritt fassen, und als ihn Paul-Philippe Ploquin endlich zur Räson gebracht hatte, waren zu jenen 25 weitere 30 Meter gekommen, die der bei 19:10 lichterloh „Brennende“ aufzuholen hatte. Das erwies sich für den Kraftprotz, der nach Galoppaden schon so manche Nummer zu seinen Gunsten umgebogen hatte, als Ding der Unmöglichkeit. Klitzekleiner Trost: Co-Favoritin Flicka de Blary trabte auch nur 50 Meter und wurde dann gemeinsam mit Farelle des Douits mit der roten Karte ausgemustert. Yoann Lebourgeois hatte das kollektive Versagen der Gemeinten selbstredend mitbekommen, entriss mit Freeman de Houëlle nach 400 Metern Fiona Gendréenne das Zepter und sah keinen Grund, auf Fado zu warten.

Der konnte tanzen, wie er wollte - erst nach 1800 harten Metern hatte er den Kontakt zum verbliebenen Quintett hergestellt und dabei reichlich Körner verbraucht. Lebourgeois indes teilte seinem Fuchs die Kräfte vorzüglich ein und setzte sich ab der letzten Ecke zum leichten 3½-Längen-Sieg ab. Für den Vigove-Sohn war‘s beim ersten Besuch der Gruppe-II-Ebene der dritte Treffer „lifetime“, der seinen Kontostand mal eben mehr als verdoppelte: 86.730 Euro beträgt das Guthaben des von Franck Leblanc rechtzeitig in Hochform vorgestellten Hengstes. Hart gerungen wurde um den Ehrenplatz, den Fiona Gendréenne gegen die innen durchschlüpfende, auf diesem Level sehr erfahrene Flore de Janeiro nicht ganz festzuhalten vermochte. Acht Längen dahinter schaffte Fado du Chêne tatsächlich Rang vier gegen einen enttäuschenden Fangio du Nord, der am Ende jeden Pep vermissen ließ.

Für Besitzer Stéphane Gohier hätte der Tag nicht schöner sein können: „Ein genialer Nachmittag - das ist mein erster Traber überhaupt, und dann so ein leichter Sieg auf hohem Niveau. Der Schlüssel zum Erfolg heißt Franck Leblanc, der die Pferde auf den Punkt genau vorzubereiten versteht.“

Prix Louis Le Bourg - Monté - (Gruppe II nat., vierj. Hengste und Stuten)
2850m Bänderstart, plus 25m ab 282.000 Euro; 100.000 Euro
1.    Freeman de Houëlle    2850    14,0    Yoann Lebourgeois    185
    4j. Fuchshengst von Vigove a.d. Rafina de Houëlle von Joyau d’Amour
    Be: Stéphane Gohier; Zü / Tr: Franck Leblanc

2.    Flore de Janeiro

3.    Fiona Gendréenne

4.    Fado du Chêne

5.    Fangio du Nord

6.    Fado de Grammont

       Farelle des Douits 

       Flicka de Blary

       File Gin    

2850    14,2    Anthony Barrier    

2850    14,3    Mathieu Mottier    

2875    14,1g    Paul-Philippe Ploquin    

2850    15,0    Pierre-Yves Verva    

2850    15,6    Jonathan Vanmeerbeck    

2850    dis.r.    Benjamin Rochard    

2850    dis.r.    Camille Levesque    

2850    dis.r.    Matthieu Abrivard    

103

374

19

128

567

499

32

194

Sieg: 185; Richter: leicht 3½ - Kopf - 7½ - 4 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 14,3/1350m - 13,8/1850m - 14,0/2350m  
Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 (- 1.000) Euro

Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-03-02/7500/2

Die Bazires eins - zwei

Selten hat man von Jean-Michel Bazire eine derart klare Ansage vernommen wie vor dem Prix du Plateau de Gravelle für bis zu 649.999 Euro reiche Europäer, bei dem die ersten Drei der Prix d’Amérique, France und Paris 2019 nicht mitmachen durften, womit Looking Superb außen vor war. Gut, dass Bazire noch einige andere Waffen dieser Güteklasse im Quartier ausbildet, noch besser, „dass Bel Avis hervorragend trainiert und auf der Sprintdistanz seine Stärken hat. Vor Mindyourvalue hab ich nicht die Spur ‚Meure‘“ - und dies höchst eindrucksvoll bestätigte.

Als „Bazire senior“ 600 Meter vorm Ziel in Front vor Eros du Chêne, Abydos du Vivier, Câlin de Morge und Calaska de Guez - die äußere Riege führte Blues des Landiers vor Mindyourvalue W.F., Ange de Lune, Sharon Gar und Bolide Jénilou an - dem Ganymède-Sohn zweimal die Leine über den Allerwertesten legte, schaltete der den Turbo zu. Im Sauseschritt war er auf sechs, sieben, acht Längen weg, und natürlich überschätzt ein 6.000-Siege-Mann wie der 47jährige in solch einer Phase die Kräfte eines selbst vorbereiteten Trabers nicht. Mitte der Zielgeraden durfte Bel Avis den Betrieb mehr oder weniger einstellen, weil Bazire in höchstem Maß daran interessiert war, was hinter ihm geschah - und das dürfte ihn mit Freude erfüllt haben.

Zwar hatte Björn Goop bei Bel Avis‘ Abfahrt Lunte gerochen und Mindyourvalue W.F. sofort in Spur drei dirigiert, doch von dem bislang in Vincennes so erfolgreichen Hövding-Lavec-Sohn kam nach den vielen harten Schlachten nur ein Strohfeuerchen, das ihn nicht weiter als auf Rang sechs brachte - sein schlechtestes Frankreich-Resultat ausgerechnet beim 13. dortigen Versuch. Umso mehr hatte Abydos du Vivier auf Lager, der bis auf eine Länge an Bel Avis heran flitzte, den Bazire-Einlauf perfekt machte und Sohn Nicolas ein zweites Mal binnen dreißig Minuten strahlen ließ: Im Prix de Montsérau hatte er nach einem Maßvortrag, wie ihn der Herr Papa nicht besser hätte zelebrieren können, Colonel leicht und locker zu dessen elftem Volltreffer samt 25.200 Euro verholfen.

1½ weitere Längen zurück brausten Ange de Lune und Sharon Gar Kopf an Kopf am Zielpfosten vorbei, und auch Câlin de Morge ließ den ausgepumpten Mindyourvalue sehr locker links liegen, der für die vielen strammen, enorme Körner kostenden Matches diesmal teuer blechen musste. Mit 1:10,7 verbesserte Bel Avis seine Bestmarke um 0,8 und Une Fille d’Amours Rennrekord aus dem Jahr 2014 um 0,5 Sekunden. Der nunmehr 676.890 Euro reiche Wallach der Ecurie Wildenstein hat damit alle drei Versuche des Meetings gewonnen, bei denen sein Herr und Meister im Sulky saß. Zwischendurch hatten Ludovic Mollard, Benoît Robin und selbst Alexandre Abrivard mit dem Braunen kaum etwas anzufangen gewusst.

Prix du Plateau de Gravelle (Gruppe III int.; Vier- bis Zehnj., keine 650.000 Euro sowie nicht unter den ersten Drei der Prix d’Amérique, France & Paris 2019)
2100m Autostart, 90.000 Euro
1.    Bel Avis    10,7    Jean-Michel Bazire    16*
    8j.br. Wallach von Ganymède a.d. Gloria Maris von Workaholic
    Be: Wildenstein Stables Ltd.; Zü: Comte de Bellaigue; Tr: Jean-Michel Bazire

2.    Abydos du Vivier

3.    Ange de Lune

4.    Sharon Gar 

5.    Câlin de Morge 

6.    Mindyourvalue W.F.

7.    Bolide Jénilou

8.    Eros du Chêne

9.    Calaska de Guez 

       Blues des Landiers

10,8    Nicolas Bazire    

10,9    Matthieu Abrivard    

10,9    Jean-Philippe Monclin    

10,9    Franck Nivard    

11,2    Björn Goop    

11,5    Anthony Barrier    

11,7    Gabriele Gelormini    

12,1    Alexandre Abrivard    

dis.r.    Dominique Chéradame    

176

142

160

144

46

389

218

783

312*

*alle Quoten von 15.00 Uhr, danach Totalisator-Probleme
Sieg: 16*; Richter: leicht 1 - 1¼ - k.Kopf - ½ - 3 - 3 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 05,6/600m - 09,2/1100m - 10,5/1600m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-03-02/7500/5

Clegs des Champs wie auf Schienen

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Wie erwartet scheiterte Arlington Dream beim Versuch, den „internationalen“ Prix Henri Desmontils, ein Trabreiten der Kategorie III um diesmal 90.000 statt 120.000 Euro, ein drittes Mal an seine Fahne zu heften. Das lag neben den 25 Meter Zulage, um die er sich im Vorjahr kein Jota geschert hatte, an seiner mauen Verfassung. Das Wintermeeting war mit lediglich drei Starts, aus denen ein magerer fünfter Platz samt 5.000 Euro resultierte, so gut wie komplett an dem Millionär vorbeigelaufen. Zum Anderen ging 25 Meter vor ihm in Clegs des Champs einer auf die Reise, bei dem 1½ Jahre Pflege und Reparatur durch Trainer Thierry Raffegeau goldene Früchte getragen haben. Seit er am 20. Mai 2018 wieder ins Monté-Geschehen eingestiegen ist - fünf Siege in dieser Disziplin hatte er schon zuvor gebunkert -, hatte es auf dem Weg nach oben bei elf Montés mit drei zweiten Plätzen und einmal „Bronze“ nur vier klitzekleine Stopps gegeben. Der Rest waren stramme Triumphmärsche zu rund 300.000 Euro.

40.500 weitere und Sieg Nummer 13 kamen hinzu durch einen Run vorneweg, bei dem David Thomain nie jemanden ernsthaft in der Nähe des Legs-du-Clos-Sprösslings duldete. Varum Boy, der sich ruckzuck den Taktstock geangelt hatte, trat ihn im Bogen von Joinville ohne große Widerworte an den Tipp des Tages ab, dahinter verkrümelten sich der einzige Ausländer Digital Ink, der 600 Meter vorm Ziel die weiße Fahne hisste, Codie de Beaulieu und Cassate. Außen produzierte sich Volcan de Bellande, hinter dem Clara du Pontseuil, Arlington Dream mit dem sonst so ungestümen Yoann Lebourgeois und Bloomer ihre Pülverchen trocken hielten. Das war im Falle des Titelverteidigers Silber wert. Bei Clegs des Champs, der im schlanken Gang seiner Wege zog, hinterließ er überhaupt keinen Eindruck, schälte sich jedoch aus dem Pulk der Verfolger ganz außen klar als Bester heraus. Mit Platz drei bedankte sich der erstmals in dieser Güteklasse aktive Bloomer für die Schonung, die Alexandre Abrivard ihm hatte angedeihen lassen, und wischte ganz innen haarscharf an Varum Boy und Volcan de Bellande vorbei.

„Ich habe zehn Jahre bei Bernard Desmontils gearbeitet und vor allem gelernt. Dass ich hier stehe, habe ich allein ihm zu verdanken. Hat man einen Clegs des Champs im Stall, kann man mit den jungen Pferden warten und ihnen Zeit zur Reife geben. Er darf jetzt eine Woche entspannen, dann trainieren wir in Maßen weiter. Heute musste er längst nicht alles zeigen“, war Raffegeau, ein ausgewiesener Spezialist im Monté-Sport, sehr zufrieden mit seinem nunmehr 532.080 Euro reichen Schützling.

Prix Henri Desmontils - Monté - (Gruppe III int., Fünf- bis Zehnj.)
2850m Bänderstart, 25m Zulage ab 650.000 Euro sowie für den Sieger des Prix de Cornulier 2018; 90.000 Euro
1.    Clegs des Champs    2850    13,9    David Thomain    16*
    7j.dklbr. Wallach von Legs du Clos a.d. Proserpine von Fortuna Fant
    Be: Jean-Yves Rozé; Zü: Jean-Baptiste Vallée; Tr: Thierry Raffegeau

2.    Arlington Dream

3.    Bloomer 

4.    Varum Boy

5.    Volcan de Bellande

6.    Codie de Beaulieu

7.    Digital Ink

8.    Cassate

9.    Clara du Pontseuil 

2875    13,4    Yoann Lebourgois    

2850    14,2    Alexandre Abrivard    

2850    14,2    Damien Bonne    

2850    14,2    Cindy Saout    

2850    14,3    Mathieu Mottier    

2850    14,5    Eric Raffin    

2850    14,6    Matthieu Abrivard    

2850    14,9    Pierre-Yves Verva    

45

169

212

331

148

354

176

186*

*alle Quoten von 15.00 Uhr, danach Totalisator-Probleme
Sieg: 16*; Richter: leicht 2½ - 2 - ½ - Hals - 1½ - 3½ Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 15,7/1350m - 15,2/1850m - 14,7/2350m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Link zum Rennvideo: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2019-03-02/7500/6

Die letzte Siegesrosette des seit dem 31. Oktober im Bois de Vincennes laufenden Meetings wurde kurz vor 19.00 Uhr - der Totalisator war weiterhin außer Betrieb - im Prix d’Alençon vergeben, einem „internationalen“ Trabreiten für Fünf- und Sechsjährige, in dem die französische Zucht unter sich war. Nachdem sich Antoine Wiels mit „15-Uhr-Favorit“ Duc du Lupin bis zu Beginn der Zielgeraden im Windschatten des Tempomachers Espion Jaune versteckt hatte, streckte er eben diesen nach „Kampf bis zur Linie“ um einen „Kopf“ nieder und bescherte seinem Züchter, Besitzer und Trainer Jean-Paul Marmion, dessen Equipe sich bis dato sehr zurückgehalten hatte, einen versöhnlichen Abschluss.
Warten, dass sich die Pforten des Hippodrome de Vincennes wieder öffnen, müssen Vier- und Zweibeiner lediglich 20 Tage: Mit einer „nocturne“ beginnt am Freitag, 22. März, das Frühjahrsmeeting. Sieben Rennen um für den „Temple du Trot“ bescheidene 254.000 Euro stehen dann ab 18.40 Uhr auf der Abendkarte.