++ Hochzeitsglocken! Berufsfahrer Daniel Kloß und seine langjährige Freundin Monique Hill geben sich am Freitag das Ja-Wort - Mein-Trabrennsport wünscht alles Gute ++ ++ Gävle: Thorsten Tietz' und Susanne Gruners Dahlia Brodda (Rikard Skoglund) nach Fehler Fünfte in 1:17,0/2140 Meter - Gabriele Pohlmanns Diomede Ama (Jorma Kontio) Siebter in 1:14,9/1640 Meter ++ ++ Freitag: Die ersten Läufe der Breeders-Course-Serie für Dreijährige in Wolvega - Andrea Guzzinati und Jean-Pierre Dubois zu Gast - Im Rahmen Stall M.S. Diamantens Arielle Diamant mit Robin Bakker - Beginn 18:20 Uhr ++ ++ Samstag: PMU-Rennen in Wien mit See You, Highwaytohell (Rudi Haller), Kytana, Iathenus Day, Fan d'Arifant (Christoph Schwarz), Jerome Hazelaar (Matthias Schambeck), Happy Jack und Casino Royale (Christoph Fischer) - Rudi Haller im Rahmen überdies mit Reina KP - Beginn 15:45 Uhr ++ ++ Sonntag: 2. Lauf der Gold-Serie in Berlin um 20.000 Euro mit Top-Besetzung - Dazu der 3. Lauf der Newcomer-Serie - Neun Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Linz zu Gast in Wels - Sechs Rennen ab 15:00 Uhr mit Lots of Love (Johanna Plankl), Genesis, Höwings Adler, Royal Joker (Marisa Bock), Sly, Nena Greenwood, Hanke Palace Green, Gamin de Bertrange (Robert Pletschacher), Carina Yankee, Euritmico Jet, Olivia Venus, Ilya des Douits, Sir Aragon SR (Andreas Geineder), Stormy Wood (Veronika Porsova), Excellent Grandcru (Benjamin Priller), Othello Venus (Selina Engel), Toma Toma (Denise Schuch) und Tumble Boy (Julia Wiesner) ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++ ++ 1. Mai: BILD-Pokal in Gelsenkirchen mit Top-Besetzung - Gio Cash vs. Derbysieger Schampus - Karlshorster Amateur-Meisterschaft mit vier Wertungsläufen - Zehn Rennen ab 12:55 Uhr ++
Schwerer Stand für die Favoriten
30. Januar 2023

Vincennes, Sonntag, 29. Januar 2023. Erster Höhepunkt des Super-Renntags, zu dem nach wegen der Corona-Pandemie zwei Jahren mehr oder weniger schütter besetzter Ränge endlich wieder „volle Hütte“ zu vermelden war und in elf Prüfungen wie im Vorjahr 2.240.000 Euro ausgeschüttet wurden, war der 120.000 Euro wertvolle Prix Jacques Andrieu für gestandene internationale Sattelspezialisten, in dem sich Monté-Heros Clegs des Champs und weitere drei Vertreter der Generation „C“ kurz vor der Rente noch einmal ihren zahlreichen Fans präsentierten.

Am 31. März ist für sie in Frankreich „fini“ mit Rennen laufen. Was Clegs des Champs, den einzigen Millionär in diesem Reigen, betrifft, kommt das Ende wohl genau richtig: Wie schon beim letzten Auftritt am 24. Dezember fiel der Legs-du-Clos-Sohn, der nach mehreren längeren Verletzungspausen die Geduld seines Umfelds prächtig belohnt und seit fast fünf Jahren ausschließlich im Monté für Furore gesorgt hat, in der Frühphase wie Dorgali und Granit Mélois im Galopp aus.

Das Kommando sicherte sich der eng endrehende Dimo d’Occagnes vor dem frischen Monté-Sieger Gabiano sowie dem sein erstes Satteltraben seit 2017 bestreitenden Copsi und trat es erst nach einem Kilometer an Stéphane Meuniers Allzweckwaffe Django du Bocage ab. Der reichte den Taktstock sofort an Favorit Figaro de Larré weiter, der all seine 17 Siege unterm Reiter erzielt hatte.

Außen produzierte sich Diamant de Larré vor Gabiano, der den Grift-Schützling umschiffte, als die Schlusskurve in Sichtweite kam, und sich Richtung Spitzengruppe aufmachte. Richtig an kam er dort nicht, denn auf den finalen 250 Metern wurden ihm die Beine enorm schwer. Lange wehrte sich Figaro de Larré, doch war der letzte und entscheidende Abschnitt nicht der seine.

Django du Bocage raufte wie ein Löwe, und auch Dimo d’Occagnes war aus der Deckung wesentlich effektiver als bei den letzten beiden Versuchen, in denen er bei offensiver Ausrichtung unter den Erwartungen geblieben war. Unter Adrien Lamys Hilfen reckte und streckte sich der mächtige Fuchs und zwang Django nach knallhartem Fight um Haupteslänge in die Knie, der seinerseits Figaro de Larré um einen „Hals“ voraus war.

MD_00224014-054-scoopdyga_DIMO_D_OCCAGNES

Foto: canalturf.com

Maßloses Pech für den Real-de-Lou-Sohn, kurz vor der Linie aus dem Strich zu geraten, so dass die rote Karte nicht lange auf sich warten ließ. So kam Figaro de Larré zum Ehrenplatz vor Copsi, der 2½ Längen zurück den Rest ins Ziel führte. Zerozerosette Gar, einziger Fremdling im Pulk, belegte Platz vier vor Dorgali, der nach dem anfänglichen, ihn ans Ende verbannenden Aussetzer kaum besser abschneiden konnte.

„Was für ein Genuss, vor so vielen Zuschauern zu gewinnen“, freute sich Lamy, „ich wollte ihn früh im Vordertreffen verstecken, und das hat prima geklappt. Zum Glück hat sich Dimo als der Stärkste des um den Sieg kämpfenden Trios entpuppt.“

Auf Wolke sieben schwebte Trainer und Besitzer Antonio Ripoll Rigo, dem der Timoko-Sohn in jungen Jahren viel Kopfzerbrechen bereitet hat: „Das Pferd meines Trainerlebens! Er ist unheimlich stark. Es ist wie ein Traum.“ Erst vor einem Jahr ins Monté-Fach gewechselt, hat Dimo d‘Occagnes in dieser Sparte seitdem sechs Treffer und 271.950 Euro gelandet.

Prix Jacques Andrieu - Monté - (Gruppe II int., Fünf- bis Elfj., nicht unter den ersten Drei des Cornulier 2023)
2850m Bänderstart, 25 Meter Zulage ab 530.000 Euro; 120.000 Euro
1.    Dimo d’Occagnes    2850    13,1    Adrien Lamy    92
    10j. Fuchswallach von Timoko a.d. d’Occagnes von In Love with You
    Be / Tr: Antonio Ripoll Rigo; Zü: Philippe Joyeux
2.    Figaro de Larré    2850    13,1    Benjamin Rochard    26
3.    Copsi    2850    13,3    Yoann Lebourgeois    220
4.    Zerozerosette Gar    2850    13,4    François Lagadeuc    310
5.    Dorgali    2850    13,4g    Mathieu Mottier    150
6.    Diamant de Tréabat    2875    12,9    Clément Frecelle    430
7.    Chalimar de Guez    2875    12,9    Jean-Yann Ricart    530
8.    Carioca de Lou    2850    13,6    Paul-Philippe Ploquin    910
9.    Gabiano    2850    13,6    Anthony Barrier    120
10.    Diamant de Larré    2850    14,5    Matilde Herleiksplass    910
    Django du Bocage    2850    2.gdZ    Alexandre Abrivard    49
    Dénicheur du Vif    2850    dis.r.    Guillaume Martin    180
    Fifty Five Bond    2850    dis.r.    Damien Bonne    170
    Eberton    2850    dis.r.    Pierre-Yves Verva    990
    Granit Meslois    2850    dis.r.    Alexis Collette    280
    Clegs des Champs    2875    dis.r.    David Thomain    210
Sieg: 92; Richter: Kampf ½ - 2½ - 2 - Hals - 1½ - k.Kopf; 16 liefen
Zw-Zeiten: 13,5/1350m - 12,8/1850m - 13,0/2350m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-29/7500/3

Im Sturmschritt zum ersten Gruppe-Treffer

Da hat Joël Hallais, der Meister der Satteltraber, auf seine 75 Jahre alten Tage noch mal ein Geschoss ausgebuddelt, das den über die Sprintdistanz von 2.175 Meter führenden Prix Camille Blaisot mit spektakulärem Endspurt nach dem Motto „Die Letzten werden die Ersten sein“ an die noch gar nicht so reich geschmückte Fahne heftete.

Noch an der letzten Ecke lag die von ihm selbst gezüchtete Ina du Rib nur an achter und letzter Stelle des dicht gepackten Pulks, aus dem sich Idole de Bergault, India Song, Iquem d’Amer und Iliade Mésloise in der falschen Gangart empfohlen hatten und alles nach einem Dreikampf zwischen der früh in Front geschmetterten und mit Yoann Lebourgeois einen geharnischten Takt anschlagenden Ivanovska, der sie durch die Todesspur bedrängenden Intuition und der dahinter nach einem Ausweg aus der Falle suchenden Idéale du Chêne roch.

Die zweifache klassische Siegerin Intuition hatte die Nase schon in Font, als ihr ein unvermittelter Aussetzer 150 Meter vorm Ziel alles verdarb. Gereicht hätte es für die Brillantissime-Tochter ohnehin nur noch zum Ehrenplatz, denn Jean-Loïc Claude Dersoir wurde für seine defensive Variante vollauf belohnt. Wie auf Schienen düste Ina du Rib am gesamten Feld vorbei und schnappte sich, überlegen vier Längen voraus, mit dem vierten Sieg zugleich den größten Pott ihrer Laufbahn, die bei einer Gage von 197.660 Euro angelangt ist.

Intuitions Aussetzer machte den Weg endgültig frei für Idéale du Chêne, die dank der 30.000 Euro für Platz zwei auf 651.250 Euro kommt. Prächtig ins Zeug legte sich Inès des Rioults, womit das Stockerl von drei Demoiselles okkupiert wurde. Erst dann schlug mit Icare des Valois der bessere der beiden nach der Streichung von Inshore und Ici C’est Paris verbliebenen Hengste an.

inadurib-okactuslider--30jan23

Foto: letrot.com

„Ina hat schon immer zu größeren Hoffnungen Anlass gegeben, aber viele gesundheitliche Probleme gehabt. Ich hatte nur Angst, sie würde am Start zu sehr eifern und sich übergehen. Sie liebt rasante Rennen - das kam ihr heute sehr entgegen. Am Ende war sie eine kleine Macht“, kommentierte Dersoir den gegen die Cracks ihres Metiers eher unerwarteten Erfolg.

Prix Camille Blaisot (Prix RMC) - Monté - (Gruppe II nat., fünfj. Hengste und Stuten)
2175m Bänderstart o. Z., 120.000 Euro
1.    Ina du Rib    11,7    Jean-Loïc Claude Dersoir    82
    5j.br. Stute von Uhlan de Val a.d. Tina du Rib von Hulk des Champs
    Be / Zü: Ecurie du Rib (Joël Hallais); Tr: Joël Hallais
2.    Idéale du Chêne    12,0    Paul-Philippe Ploquin    30
3.    Inès des Rioults    12,2    Benjamin Rochard    120
4.    Icare des Valois    12,2    Camille Levesque    91
5.    Ivanovska    12,3    Yoann Lebourgeois    140
6.    Irina de Bailly    12,3    Mathieu Mottier    220
    Intuition    dis.r.    Adrien Lamy    28
    Iliade Mésloise    dis.r.    Guillaume Martin    230
    Iquem d’Amer    dis.r.    David Thomain    700
    India Song    dis.r.    Marine Beudard    1050
    Idole de Bergault    dis.r.    Louis Jublot    1290
Sieg: 82; Richter: überlegen 4 - 2½ - ¾ Länge; 11 liefen (NS Ici C’est Paris, Inshore)
Zw-Zeiten: 08,1/675m - 09,7/1175m - 11,5/2675m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 (- 1.200) Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-29/7500/6

Just Love You wie in jungen Tagen

Im an Frankreichs Traber-König und vierfachen Amérique-Sieger erinnernden, 300.000 Euro wertvolle  Prix Ourasi schlug etwas überraschend die Stunde der Familie Laurent-Claude Abrivard, die wie in jedem Jahr fürs Winter-Meeting ihre Equipe blendend in Schuss hat. Just Love You, die seit zweijährig auf höchstem Niveau tanzt, im Vorjahr nach einer erst drei-, dann nochmals viermonatigen Pause eher beschwerlich zurück zu alter Klasse fand, verschrieb Alexandre Abrivard ein unsichtbares Rennen im Mittelfeld und ließ sich die Anderen gründlich austoben.

Sehr ähnlich verfuhr Alessandro Gocciadoro mit der ob ihres spektakulären Spurtsieges im Prix Charles Tiercelin am 8. Januar zur Favoritin erkorenen Don’t Say Gar, mit der er sich bergauf von Justin Bold durch die Außenspur ziehen lassen konnte. Ausgangs der Schlusskurve nach außen beordert, warteten die Anhänger der Varenne-Tochter und ihr Steuermann vergeblich auf den kernigen Speed. Im dichten Getümmel blieb die Italienerin stecken und alles schuldig.

Allzu viel zu verkaufen hatte aber auch der vor Publikum schwungvoll die Regie von der am schnellsten auf die Füße findenden Jazzy Perrine an sich reißende aktuelle „Winner“ Jean Balthazar nicht. Umso mehr hatte die im Schlussbogen in Spur drei beorderte Just Love You auf der Pfanne, die sich mit viel Mumm am sich durch die Todesspur prächtig verkaufenden Justin Bold vorbei raufte und sicher mit einer halben Länge vor dem noch weiter außen heranfliegenden Juninho Dry anschlug.

izvo1fxecamzopq4l4bk

Foto: travronden.se

Nach 1:13,3, womit sie Izoard Védaquais‘ vorjährige Rekordmarke um 0,9 Sekunden verfehlte, war die Füchsin mit der für Love-You-Nachkommen so typischen breiten Blesse um fette 135.000 Euro reicher und ist nun bei 317.250 Euro angelangt. Der tapfere Justin Bold wurde mit dem letzten Schritt für „Bronze“ von Jag Stryck abgefangen.

„Außergewöhnliche Klasse hat sie schon verraten, seit sie bei uns ist, und die ersten vier Siege an der Strippe kamen nicht von ungefähr. Doch leider ist sie von Krankheiten nicht verschont geblieben, so dass sie einige ungeplante Pausen einlegen musste. Dieser Sieg ist für unser Team eine große Genugtuung, denn genau dieses Rennen war das erklärte Ziel des Meetings. Beim Comeback war sie noch rundum beschlagen unterwegs. Heute trug sie nur vorn leichte Plaques - das hat sicherlich geholfen. Sie hat prima gekämpft, was dringend nötig war gegen den geradezu furchterregenden Endspurt Juninho Drys“, erklärte Alex Abrivard.

Nichts zu mäkeln hatte Ploquin an Juninho Drys Ehrenplatz: „Er lag ein bisschen weit weg vom vorderen Schuss. Da hat sein toller Schlussakkord nicht mehr ganz gereicht. Doch müssen wir uns für nichts schämen. Just Love You ist ja nicht irgendwer.“

Prix Ourasi (Gruppe I int., vierj. Hengste und Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 300.000 Euro
1.    Just Love You    13,3    Alexandre Abrivard    105
    4j. Fuchsstute von Love You a.d. Just in Love von Ever Jet
    Be / Zü: Michèle Bliard; Tr: Laurent-Claude Abrivard
2.    Juninho Dry    13,3    Paul-Philippe Ploquin    49
3.    Jag Stryck    13,3    François Lagadeuc    430
4.    Justin Bold    13,3    Jean-François Senet    630
5.    Jazzy Perrine    13,4    Eric Raffin    87
6.    Don’t Say Gar    13,5    Alessandro Gocciadoro    36
7.    Juliet Papa Bravo    13,5    Clément Duvaldestin    67
8.    Deus Zack    13,5    Benjamin Rochard    250
9.    Josh Power    13,5    Robin Bouvier    920
10.    Joyful Diva    13,6    Franck Nivard    950
11.    Jeep du Pont    14,0    Jérémy-G. van Eeckhaute    1590
12.    Jean Balthazar    14,0    Yoann Lebourgeois    130
    Jack Tonic    dis.r.    Théo Duvaldestin    100
    Jaguar Wit    dis.r.    Matthieu Abrivard    730
    Géricault    agh.    Christophe Martens    150
Sieg: 105; Richter: sicher ½ - ½ - k.Kopf - 1 - k.Kopf - Hals; 15 liefen
Zw-Zeiten: 13,3/1200m - 13,3/1700m - 13,5/2200m
Wert: 135.000 - 75.000 - 42.000 - 24.000 - 15.000 - 6.000 - 3.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-29/7500/5

Bella Italia jubelt

Das Rätselraten um den mit gleichfalls 300.000 Euro dotierten Prix Bold Eagle für die Fünfjährigen, in dem It’s a Dollarmaker bei seinem ersten Auftritt auf Gruppe-Parkett bei 48:10 auf den Favoritenschild gehoben wurde und von dort 200 Meter vorm Ziel krachend im Galopp herunterstürzte, wurde durch den letzten Endes sicher mit 1½ Längen Vorsprung siegenden Cocco BFC gelöst.

Den Sohn des zweimaligen Prix-d’Amérique-Siegers Varenne koppelte Franck Ouvrie kurz entschlossen an Inmarosa an, als Léo Abrivard der Amiral-Sacha-Tochter in der Bergauf-Passage in dritter Spur mächtig Beine machte. Als die sich kurz vor Erreichen des Schlussbogens mit Schmackes vor den bis dahin das Tempo vor Corazon Bar vorgebenden Cash Maker setzte, blies Cocco BFC der Fahrtwind ganz weit draußen ziemlich kräftig ins Gesicht.

Den Braunen, der als Dauergast drei seiner 14 ihm in Frankreich gestellten Aufgaben als Bester gelöst hatte, scherte das wenig. Der Spuk um Inmarosa war 300 Meter vorm Ziel vorbei, wo sie kräftig den Rückwärtsgang einlegte, und auch den in zweiter Spur turnenden Charmant de Zack bekam er rasch in den Griff.

Gefährlicher schien der Versuch It’s a Dollarmakers, aus dem vierten Paar den Spieß umzubiegen. Kaum von Matthieu Abrivard gerade gestellt, sprang sich der Guarato-Trainee um Kopf und Kragen, wobei der Weg zu Cocco BFC noch ziemlich weit war. Der ließ sich weder durch seine von Souloy trainierte Landsfrau Cash Bank Bigi noch durch die Jean-Michel Bazire anvertraute Idylle Speed ins Bockshorn jagen, mit der sich der „Maître“ im Slalom einen Weg durch die vorderen Klippen bahnen musste.

coccobfcartikelbild-1280

Foto: sulkysport.se

Nur wenige Sekunden nach dem Sieg regnete es Glückwünsche von allen Seiten auf Vitale Ciotola herab, der in Frankreich längst zum Stammpersonal zählt. „Das ist der größte Erfolg meiner Laufbahn“, gestand der 47-jährige Neapolitaner, „mein Ziel war es, hier ein Gruppe-I-Rennen zu gewinnen, seit ich mein französisches Abenteuer in den Tagen des Nene‘ degli Ulvi im Team von Vincent Lacroix (vor rund zehn Jahren/Anm.d.Red.) begonnen habe.“

Für den oft unterschätzten Ouvrie (51) war’s nach Black d’Avril (Prix de l’Etoile 2014) und Earl Simon (Kymi Grand Prix 2022) der dritte Treffer auf höchstem Level: „Es wärmt mir das Herz, am Tag des Amérique vor solch grandioser Kulisse zu gewinnen. Es ist ein unvergessliches Erlebnis und freut mich auch für meinen Freund Vitale. Cocco ist schon eine ganze Weile um den heißen Gruppe-Brei herumgeschlichen, hat einige Male nur gegen Italiano Vero und idao de Tillard verloren, die zur Crème ihrer Generation zählen und sich zu unserem Glück für den Amérique entschieden haben.“   

Prix Bold Eagle (Gruppe I int., fünfj. Hengste und Stuten)
2700m Bänderstart o.Z., 300.000 Euro
1.    Cocco BFC    12,0    Franck Ouvrie    104
    5j.br. Hengst von Varenne a.d. Softail Effe von Credit Winner
    Be: Luca Finotti, IT; Zü: Alberto Bragaglia & Christian dell’Aquila, IT; Tr: Vitale Ciotola
2.    Cash Bank Bigi    12,1    Benjamin Rochard    51
3.    Idylle Speed    12,1    Jean-Michel Bazire    65
4.    Charmant de Zack    12,3    Alessandro Gocciadoro    100
5.    Idéal Ligneries    12,3    Franck Nivard    490
6.    Imhatra Am    12,3    Björn Goop    95
7.    I Love Me    13,0    Yoann Lebourgeois    470
8.    Inmarosa    13,4    Léo Abrivard    100
9.    Invictus Madiba    13,7    Adrien Lamy    680
10.    Corazon Bar    16,2    Mathieu Mottier    1280
    Carlomagno d‘Esi    dis.r.    Alexandre Abrivard    260
    It‘s a Dollarmaker    dis.r.    Matthieu Abrivard    48
    Cash Maker    dis.r.    Junior Guelpa    1220
    Isla Jet    agh.    Eric Raffin    81
Sieg: 104; Richter: sicher 1½ - Kopf - 1½ - k.Kopf - ½ Längen; 14 liefen (NS Condor Bar, Instrumentaliste, Chance EK)
Zw-Zeiten: 12,2/1200m - 11,8/1700m - 12,0/2200m
Wert: 135.000 - 75.000 - 42.000 - 24.000 - 15.000 - 6.000 - 3.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-29/7500/9

Alex trotz Umwegen

Der Prix Helen Johansson, ein mit 90.000 Euro dotierte Autostart-Examen für sechs- bis achtjährige Stuten, die keine 361.000 Euro auf dem Konto hatten, ging „wie erwartet“ an die bei 52:10 notierte Favoritin Allegra Gifont, mit der sich Alessandro Gocciadoro nach der ausgiebigen Amérique-Siegerehrung für die Klatsche im Millionenrennen entschädigte.

Von der „8“ spielte die erstmals in Vincennes präsente Maharajah-Tochter sofort im Vordertreffen mit, doch blieb ihr der Part der ersten Geige verwehrt, weil Antonio di Nardo mit Akela Pal Ferm konsequent auf dem Platz an der Sonne beharrte. Zum Glück gab’s durch Zante Breed und später Fashion Touch zwei Windbrecherinnen, doch weil in dem dicht gepackten Pulk auch Spur drei kräftig frequentiert wurde, bog die 18-fache Siegerin erst als Zehnte auf die Zielgerade.

Prix Helen Johansson

Foto: geny.com

Dort zeigte sie mit durchschlagendem Endspurt, dass sie tatsächlich die Beste der Ladys war, und zog eher sicher denn nach Kampf nach 1:12,5/2100m um eine halbe Länge an einem Quartett vorbei, bei dem es um jeden Zentimeter ging. Die Schwedin Iceland Falls catchte Björn Goop für Fredrik Wallin als Zweite an die imaginäre Linie vor Fashion Touch, Giboulée de Mars und der sich jede Kapriole verkneifenden Balsamine Font, die allesamt in 1:12,6 gelistet wurden.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-29/7500/8

Hattrick des Orakels

Im Prix Jean-René Gougeon, dem Gegenstück für die Hengste und Wallache, bescherte der im norwegischen Register eingetragene, häufig in Schweden aktive Oracle Tile dem Quartier von Thierry Duvaldestin ein klitzekleines Trostpflaster für den aus ihrer Sicht völlig in die Hose gegangenen Prix d’Amérique.

Außer Startplatz „13“ sprach wenig gegen den Ready-Cash-Sohn, und dieses Kniffel-Stück löste sich in Wohlgefallen auf, als der direkt davor loslegende Bordeaux S (4) als zweite Chance des Wettmarkts im gestreckten Galopp begann und von Jean-Michel Bazrire fair vorneweg aus dem Match genommen wurde. Ohne Kraftvergeudung ruckzuck im dritten Paar außen untergekommen - besser hätte es sich Clément Duvaldestin kaum träumen lassen.

jean renen go

Foto: paris-turf.com

Mit kernigem Zwischenspurt luchste er Gamay de l’Iton am Gipfel die Führung ab und erstickte dessen Versuch, das Blatt wieder zu wenden, um eine Länge recht sicher im Keim. Bei der vierten Ausfahrt für die Duvaldestins klingelte es fürs Orakel zum dritten Mal; von seinen 310.347 Euro hat er 127.150 seit dem 11. Dezember unter ihrer Regie gebunkert.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2023-01-29/7500/10