++ Herzliche Glückwünsche gehen heute nach Regesbostel/Landkreis Harburg, wo Karsten Feldtmann seinen 65. Geburtstag feiert ++ ++ Heute: Thorsten Tietz' und Susanne Gruners Dahlia Brodda (Rikard Skoglund) und Gabriele Pohlmanns Diomede Ama (Jorma Kontio) in Gävle - Beginn 18:20 Uhr ++ ++ Freitag: Die ersten Läufe der Breeders-Course-Serie für Dreijährige in Wolvega - Andrea Guzzinati und Jean-Pierre Dubois zu Gast - Im Rahmen Stall M.S. Diamantens Arielle Diamant mit Robin Bakker - Beginn 18:20 Uhr ++ ++ Samstag: PMU-Rennen in Wien mit See You, Highwaytohell (Rudi Haller), Kytana, Iathenus Day, Fan d'Arifant (Christoph Schwarz), Jerome Hazelaar (Matthias Schambeck), Happy Jack und Casino Royale (Christoph Fischer) - Rudi Haller im Rahmen überdies mit Reina KP - Beginn 15:45 Uhr ++ ++ Sonntag: 2. Lauf der Gold-Serie in Berlin um 20.000 Euro mit Top-Besetzung - Dazu der 3. Lauf der Newcomer-Serie - Neun Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Linz zu Gast in Wels - Sechs Rennen ab 15:00 Uhr mit Lots of Love (Johanna Plankl), Genesis, Höwings Adler, Royal Joker (Marisa Bock), Sly, Nena Greenwood, Hanke Palace Green, Gamin de Bertrange (Robert Pletschacher), Carina Yankee, Euritmico Jet, Olivia Venus, Ilya des Douits, Sir Aragon SR (Andreas Geineder), Stormy Wood (Veronika Porsova), Excellent Grandcru (Benjamin Priller), Othello Venus (Selina Engel), Toma Toma (Denise Schuch) und Tumble Boy (Julia Wiesner) ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++ ++ 1. Mai: Karlshorster Amateur-Meisterschaft mit vier Wertungsläufen - Zehn Rennen ab 12:55 Uhr ++
Honey Mearas und Very Kronos - Meisterpaar für ein Jahr
10. Oktober 2021

Åby, Samstag, 9. Oktober 2021. Mit einem Renntag der Superlative wartete die Bahn im Mölndal auf: Die ins schwedische Gestütbuch eingetragenen Stuten bzw. Hengste und Wallache trugen um jeweils 1.035.000 Kronen ihre Svenskt Mästerskap aus, international wurde es bei den Drei-, Vier- und Fünfjährigen: Sie suchten in den klassischen, will heißen Prüfungen mit Gruppe-I-Status ihre europäischen Champions, für die sie sich beim renommiertesten und lukrativsten Bewerb, jenem der Vierjährigen, 13 Tage zuvor in Vincennes bzw. Solvalla zu qualifizieren hatten.

Die Vertreter der Generationen 2016 und 2018 hingegen wurden von ihren Heimatländern nominiert. In allen drei UET-Championaten glänzten deutschstämmige Pferde durch Abwesenheit, was 14 Tage vor der schwarz-rot-goldenen Breeders Crown kein Wunder war.

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(Foto: travronden.se)

Chronologisch erster Hochkaräter war die 35. Auflage der Sto-SM, in der die Jüngste ihre Mitstreiterinnen gehörig nass machte: Die vor fünf Wochen gekürte Derby-Siegerin Honey Mearas hatte allerdings auch das Glück auf ihrer Seite, dass der erste Startversuch, den Dixie Brick, Mily und sie im Galopp begannen, zurückgepfiffen wurde, weil der untere Flügel des Startautos etwas zurückgeschwungen war - das muss man als Hauptstarter erst mal mitbekommen!

Beim gültigen „Ab“ kam dieses Trio umso schwungvoller in die Hufe, während die mit der „12“ ohnehin gestrafte Hevin Boko sich um 40 Meter versäumte und die Titelverteidigung sofort abschminken konnte. Die flinksten Beine hatte Mily, doch hatte Robert Bergh angesichts des doppelten Open Stretchs nichts gegen eine Ablösung einzuwenden, als Honey Mearas nach 600 Metern darum bettelte. Innen folgten Dixie Brick und Saga Doc, außen wurde Unique Juni für die Schlussrunde durch Activated von der Führungsarbeit erlöst.

Druck bekam „Honey“ nicht, und so konnte Örjan Kihlström der Readly-Express-Tochter alle Reserven für ein Finish aufsparen, in dem sie leichtfüßig davon spritzte und sich den ersten Titel bei den älteren Semestern drei Längen voraus im schlanken Gang - Ohrenwatte nicht gezogen, Zaumklappen oben belassen, die Peitsche nie zu sehen bekommen - einverleibte.

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(Foto: aftonbladet.se)

20. Start, 10. Sieg, das Konto mal eben um 500.000 auf 6.120.500 Kronen ausgebaut - die Braune mit dem Stern und der kleinen Schnippe scheint, mit einem optimalen Geläuf gesegnet, vor einer grandiosen Zukunft zu stehen.

So klar wie der höchste Scheck verteilt wurde, so eng war‘s um die lukrativen Prämien dahinter: Activated packte rasch ihre Siebensachen und verschwand im Hintertreffen, während über den Open Stretch Dixie Brick und über Spur drei Mellby Free die wackere Mily um einen „Hals“ vom Stockerl stießen.

„Über Vierjährige heißt es bei uns ja im Allgemeinen, es sei spannend, wie sie sich im folgenden Jahr gegen die Älteren bewähren. Honey hat gezeigt, dass sie‘s jetzt schon kann. Sie hat sich großartig verkauft“, lobte der „Iceman“ seine Partnerin, die ihm nach Pine Dust 2002 die zweite Siegerschleife dieses nationalen Klassikers bescherte.

35. Sto-SM (Gr. II nat.; ab vierjährig)
2140m Autostart, 1.035.000 SEK
1.    Honey Mearas    12,3    Örjan Kihlström    28
    4j.br. Stute von Readly Express a.d. Khao Manee von Muscles Yankee
    Be: Stall Zet (Daniel Redén); Zü: Snogarps Gård AB; Tr: Daniel Redén
    Pflegerin: Caroline Närström
2.    Dixie Brick    12,7    Jorma Kontio    103
3.    Mellby Free    12,7    Björn Goop    50
4.    Mily    12,7    Robert Bergh    278
5.    Digital Class    12,8    Mats Djuse    427
6.    Saga Doc    12,9    Troels Andersen    774
7.    Racing Brodda    12,9    Rikard Skoglund    108
8.    Hevin Boko    12,9    Mika Forss    74
9.    Unique Juni    13,1    Erik Adielsson    512
10.    Sharp Dream    13,6g    Johan Untersteiner    846
11.    Activated    13,7    Carl Johan Jepson    71
    Ultra Bright    agh.    Fredrik Persson    168
Sieg: 28; Richter: überlegen 3 - k.Kopf - Hals - 1 - 1½ - Hals; 12 liefen
Zw-Zeiten: 08,4/500m - 13,0/1000m - 13,8/1500m - 08,0/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 62.500 - 37.500 - 20.000 - 20.000 - 20.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=7pflN5EemNA

Titel gekonnt verteidigt

Kniffliger sah auf dem Papier die 500 Meter längere Mästerskap der Hengste und Wallache aus, denn all jene, denen der meisterliche Wurf am ehesten zuzutrauen war, mussten von unerquicklichen Startplätzen los - und souverän durch die Gulddivisionen gezogen war ohnehin niemand. Fürchten musste man um den hitzigen Very Kronos (10), für den Erik Adielsson den Beginn aus zweiter Reihe jedoch unfallfrei hinbekam.

Die Führung ging zunächst an Diamanten (5) vor Brother Bill, Pinto Bob und Vikens High Yield, doch lange ließ der den erkrankten Ulf Ohlsson (siehe unten) vertretende Mika Forss mit Milliondollarrhyme (8) nicht auf sich warten. Nach 500 Metern hatte der Meister von 2019 die Nase vorn und bekam Upstate Face an seine Seite gestellt, der sich im ersten Bogen in dritter Spur an Gareth Boko vorbei gerackert hatte.

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(Foto: sulkysport.se)

Lange musste der Fünfjährige die Nase jedoch nicht in den Wind stecken: Nach einer Runde hieß es für Adielsson „Leinen los bei Very Kronos“. Der Schwarzbraune fetzte aus dem vierten Paar mit Karacho auf den Todessitz. Nach einer weiteren Runde Waffenstillstand rüstete 600 Meter vorm Ziel Gareth Boko in dritter Spur auf und hatte Esprit Sisu und Cyber Lane (11) im Schlepptau, doch um die Medaillen spielte dieses Trio genauso wenig mit wie Brother Bill und überraschend auch Milliondollarrhyme.

Der eine Ready-Cash-Sohn packte an der letzten Ecke geradezu kläglich seine Siebensachen und verschwand im Nirwana. Dafür machte es der andere umso besser. Trotz des anspruchsvollen Runs kannte Very Kronos keine schwache Sekunde und verteidigte seinen Titel sehr sicher gegen Upstate Face, der erst auf einen langen „Hals“ herankam, als die Messe de facto schon gesungen war.

Platz drei ging an Diamanten, der nach Monaten schwacher und schwächster Auftritte in den letzten Wochen ein kleines Revival erlebt und in Umrissen an jenen Crack erinnert, der drei- und vierjährig auch in Europa Angst und Schrecken verbreitet hat.

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(Foto: nwt.se)

„Trotz seiner sieben Jahre ist er noch immer kein einfacher Bursche. Besonders am Start weißt du nie, wie er sich verhält. Es liegt alles an ihm selbst - hat er seine Nerven im Zaum und läuft fehlerfrei, macht er immer einen guten Job“, schnaufte Svante Båth nach dem silbernen Jubiläum seines derzeitigen Aushängeschildes - es war dessen 25. Sieg - durch.

Adielsson bedankte sich ausdrücklich bei Svantes Frau Mia, „die sich mit Hingabe um den eigensinnigen Burschen und seine Marotten kümmert und mich, der ich nun 30 Jahre in diesem Geschäft bin, noch einiges gelehrt hat. Über Very Kronos‘ Kapazitäten und Macken ist im Grunde alles gesagt. Ein so seltsames Pferd hab ich unter den tausenden, die ich gefahren habe, außer ihm nie erlebt. Wunderschön, dass endlich wieder Zuschauer zugelassen sind. Das vergoldet diesen Tag. Ohne sie waren die Wettbewerbe doch sehr eintönig.“

83. Svenskt Mästerskap - Gulddivisionen - (Gr. II nat.; ab vierjährig)
2640m Autostart, 1.015.000 SEK
1.    Very Kronos    12,2    Erik Adielsson    37
    7j.schwbr. Hengst von Ready Cash a.d. Glide About von Yankee Glide
    Be: Kjell Johansson; Zü: Allev. Kronos SRL, IT/SE; Tr: Svante Båth
    Pflegerin: Mia Båth
2.    Upstate Face    12,2    Adrian Kolgjini    121
3.    Diamanten    12,4    Björn Goop    201
4.    Esprit Sisu    12,5    Daniel Wäjersten    82
5.    Gareth Boko    12,6    Magnus Djuse    157
6.    Brother Bill    12,6    Jorma Kontio    48
7.    Cyber Lane    12,7    Johan Untersteiner    206
8.    Handsome Brad    12,7    Carl Johan Jepson    80
9.    Born Unicorn    12,7    Örjan Kihlström    121
10.    Milliondollarrhyme    12,9    Mika Forss    110
11.    Vikens High Yield    13,1    Eric Raffin    740
    Pinto Bob    dis.r.    Robert Bergh    369
Sieg: 37; Richter: sicher Hals - 2½ - 1 - 1½ - ½ Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 09,7/500m - 12,8/1000m - 13,5/1500m - 12,7/2000m - 10,9/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 62.500 - 37.500 - 20.000 - 20.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=PDB1EigTX7M

Alle Neune für Calgary

Mit lediglich acht Auftritten, die er allesamt auf Platz eins beendet hatte, war Calgary Games, was die Erfahrung betrifft, der klare Underdog im zum 37. Mal entschiedenen Grand Prix de l’UET, dem mit 400.000 Euro dotierten Europaderby der Vierjährigen - und wurde doch zum glasklaren 13:10-Favoriten gekürt. Diesem Status wurde der seinem Vater Readly Express wie aus dem Leib geschnittene, völlig unkomplizierte Braune auf jedem der 2.140 Meter gerecht.

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Jorma Kontio (hervosurheilu.fi)

Während der von Timo Nurmos trainierte Hengst von der „4“ wie selbstverständlich vor Hirondelle Sibey (3) in Front flitzte, war für San Moteur der Versuch, Rache fürs Derby zu nehmen, nach wenigen Metern Makulatur. Seinem Ausflug ins Galopper-Metier schlossen sich Ready Tonight sofort und Napoleon Cash in der ersten Kurve an, so dass der Pulk rasch auf neun Kandidaten eingeschmolzen war.

Innen folgten den beiden Vorlauf-Siegern Mister Hercules, Marre’s Dreamboy und Wallawalla Broline. Das Vergnügen, bei zwischenzeitlich nicht allzu flotter Fahrt Helgafell, Héliade du Goutier und Hakim Griff durch die zweite Spur zu schleppen, ließ sich für die letzten 1.000 Metern Global Badman mit einem energischen Zwischenspurt nicht nehmen. Das stellte den Yield-Boko-Sohn jedoch 400 Meter vorm Ziel für unüberwindliche Probleme, denn für eben diese Runde schmetterte Calgary Games privat gemessene 1:09,5 aufs Tapet.

Diesem Furor vermochte selbst Hirondelle Sibey nicht standzuhalten, die kurz und schmerzlos um drei Längen abgefertigt wurde. Nurmos, dem die enormen Kapazitäten des Hengstes früh aufgefallen waren, hatte konsequent auf diesen Herbst gebaut und viele lukrative Prüfungen zuvor in den Wind geschrieben: „Er hat ja nicht auf der faulen Haut gelegen, als die Anderen Rennen gelaufen sind. Ich wollte ihn frisch und munter haben in jenen Aufgaben, in denen es wirklich um etwas geht“, und das scheint sich bestens auszuzahlen.

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(Foto: Twitter @varenne_it)

Der Vergleich mit dem ein Jahr älteren Ecurie D., um den es 2020 einen ähnlichen Hype gegeben hatte, ist augenfällig: Den hatte Frode Hamre - als Vierjährigen! - gegen die älteren Sprinter-Kapazitäten ins Åbergs Memorial geschickt, wo er trotz miserabler Startnummer als Vierter außen rum einen tollen Job absolviert hatte. Danach war allerdings kaum etwas wie zuvor, und man darf gespannt sein, ob der am heutigen Sonntag erstmals in Lexington / USA engagierte Dubois-Zögling noch mal in jene Erfolgsspur findet, die ihm zugedacht war.

Das Team um Calgary Games darf träumen: Schwedisches und UET-Derby haben auch Ina Scot (1993, Rom), Maharajah (2009, Tampere) und Readly Express (2016, Vincennes) gewonnen - und sich später in der Siegerliste des Prix d’Amérique verewigt, der noch immer der Mount Everest des Trabrennsports ist.

Hinter Mister Hercules, mit dem Örjan Kihlström so schonend wie nur irgend möglich das Maximum erreichte, schlug das verbleibende Franzosen-Trio an, aus dem sich Helgafell, der vorjährige Dreijährigen-UET-Champion und damit quasi Titelverteidiger, überraschend als der Schwächste entpuppte.

Timo Nurmos, der Calgary Games gemeinsam mit dessen Zuchtstätte Menhammar Stuteri besitzt, schwärmte: „Er ist der perfekte Traber! Fast allen Pferden, die ich bisher in Händen hatte, fehlte irgendeine Kleinigkeit - ihm nicht. Es macht Spaß, solch ein Pferd zu trainieren. Es hat bereits Anfragen aus Frankreich gegeben, ob er in diesem Winter nach Vincennes kommen würde, aber das wird definitiv nicht der Fall sein. Er wird dem Deckgeschäft nachgehen - die Nachfrage ist bereits riesig. Im Frühjahr sehen wir weiter“, so der 62jährige gebürtige Finne, für den es nach Readly Express und Villiam - jeweils mit Jorma Kontio - der dritte Triumph in diesem Rennen war.

Gar die vierte Siegerschleife war’s für Kontio, der die erste 1993 beim Heimspiel in Tampere mit Jexpress Dahlia geholt hatte und dies noch heute als den schönsten seiner mehr als 11.000 Siege bezeichnet. „Ich habe viele exzellente Pferde gefahren. Calgary Games gehört zweifellos zu den besten. Auch heute musste er nicht an seine Grenzen gehen.“ Vielleicht erfüllt sich für den 68-jährigen doch noch der Traum eines jeden Trabrennfahrers: ein Sieg im Prix d’Amérique. Der fehlt ihm noch in seiner üppigen Sammlung…

37. Grand Prix de l’UET - (Gruppe I int., vierjähr. europ. Hengste & Stuten)
2100m Autostart, 4.200.000 SEK
1.    Calgary Games*    11,8    Jorma Kontio    13
    4j.br. Hengst von Readly Express a.d. Olympia Tilly von Lindy Lane
    Be: Stall Timo Nurmos AB; Zü: Menhammar Stuteri AB; Tr: Timo Nurmos
    Pflegerin: Fredrika Sandberg
2.    Hirondelle Sibey**    12,0    Eric Raffin    86
3.    Mister Hercules    12,1    Örjan Kihlström    232
4.    Héliade du Goutier    12,1    Gabriele Gelormini    664
5.    Hakim Griff    12,4    Hans Crebas    2237
6.    Helgafell    12,4    David Thomain    421
7.    Global Badman    12,5    Daniel Wäjersten    1288
8.    Wallawalla Broline    12,7    Torbjörn Jansson    2260
9.    Ready Tonight    18,2g    Johan Untersteiner    1596
    Napoleon Cash    dis.r.    Carl Johan Jepson    1212
    San Moteur*    dis.r.    Björn Goop    47
    Marre’s Dreamboy    dis.r.    Erik Adielsson    655
Vorlaufsieger: Solvalla*, Vincennes**
Sieg: 13; Richter: überlegen 3 - 1 - 1 - 2 - 1 Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 10,7/500m - 14,2/1000m - 13,5/1500m - 07,6/letzte 500m
Wert: 2.000.000 - 1.000.000 - 500.000 - 240.000 - 160.000 - 100.000 - 100.000 - 100.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=icLc9N3h1Ks

Über den Open Stretch erwischt

Wie 2016 Django Riff und 2020 Helgafell kam der Europachampion der Dreijährigen aus dem Quartier Philippe Allaires - und war nach Autour d’Aunou (1991), Mahana (2003), Pearl Queen (2006) und Vamp Kronos (2016) erst zum fünften Mal eine Stute.

Ivensong

(Foto: Twitter @varenne_it)

Während Ciak Bi und Conrad Lugauers Kentucky River ihre Chancen im Startgalopp ließen, schmetterte Red Lady Express frisch, fromm fröhlich, frei von der „6“ vor Ivensong und Cobra Killer Gar in Front und durfte dort lange nach eigenem Gusto schalten und walten. Erst 550 Meter vorm Ziel, als Idomenio Sisu sich in dritter Spur bemerkbar machte, setzte ihr der die zweite Linie anführende Aquarius Face etwas intensiver zu, doch machte dies der Fuchsstute mit der breiten Blesse wenig aus.

Auch eingangs der Zielgeraden schien die Readly-Express-Tochter auf bestem Weg, sich den höchsten Scheck zu schnappen - bis David Thomain, der vergeblich versuchte, die Ohrenkapuze herunterzuziehen, mit Ivensong auf der inneren Überholspur Fahrt aufnahm. Mit dem letzten Schritt hatte die Braune aus dem französischen „golden cross“ Ready Cash / Love You die Nase um eine Winzigkeit eher an der entscheidenden Stelle, wie das Zielfoto offenbarte.

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Ebenfalls erst die Technik ließ zweifelsfrei erkennen, dass 1½ Längen später Aquarius Face vor Cobra Killer Gar Platz drei erobert hatte, womit die ersten Vier genau so einliefen, wie es der Wettmarkt vorhergesagt hatte.

„Ivensong hat sich schon in Frankreich prächtig verkauft, ist auf kürzeren Distanzen besser aufgehoben und durfte heute erstmals barfuß laufen (in Frankreich ist dies bis Ende dreijährig verboten/Anm.d.Red.), so dass ich im Voraus guter Dinge war“, beschrieb Thomain seine Gefühlslage, „aber sie ging über den ganzen Weg ein bisschen gegen die Hand. Gut, das es dennoch geklappt hat.“ Gefasst nahm Trainer und Besitzer Christian Persson die Niederlage hin: „Pferd und Fahrer haben nichts verkehrt gemacht und alles gegeben. Das ist einfach Pech, wenn du so hauchdünn verlierst.“

37. Championnat Européen des 3 ans (Gruppe I int., dreijähr. europ. Hengste & Stuten)
2100m Autostart, 1.030.000 SEK
1.    Ivensong    12,7    David Thomain    24
    3j.br. Stute von Ready Cash a.d. Amy Crown von Love You
    Be / Zü: Christophe Toulorge, FR; Tr: Philippe Allaire
2.    Red Lady Express    12,7    Carl Johan Jepson    46
3.    Aquarius Face    12,9    Adrian Kolgjini    61
4.    Cobra Killer Gar    12,9    Alessandro Gocciadoro    63
5.    Cintra    13,0    Robert Bergh    397
6.    Miss Irma    13,1    Björn Goop    360
7.    Marengo    13,3    Anders Lundström Wolden    959
8.    Idomenio Sisu    13,3    Mika Forss    477
9.    Kentucky River    15,5g    Conrad Lugauer    204
    Invictus Madiba    dis.r.    Eric Raffin    144
    Ciak Bi    dis.r.    Jorma Kontio    253
Sieg: 24; Richter: Kampf k.Kopf - 1½ - k.Kopf - 1½ - 1 - 2½ Längen; 11 liefen (NS Thai Harlem / Hufabszess)
Zw-Zeiten: 10,3/500m - 13,4/1000m - 13,5/1500m - 10,8/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 65.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 10.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=SgSB2zWbZ2s

Den Favoriten „extrem“ geputzt

Ins züchterisch kleine Dänemark ging das UET-Championat der Fünfjährigen zur riesengroßen Freude Steen Juuls. Der Spruch des „Oldie, but goldy“ trifft für Kopenhagens x-fachen Champion den Nagel auf den Kopf, denn satt ist „Julemanden“ noch lange nicht. Das hatte der 71-jährige seinen Landsleuten bereits vor sechs Wochen beim zehnten Triumph im Dansk Trav-Derby unter die Nase gerieben und unterstrich dies nun „international“, indem er den haushohen Favoriten fällte.

Thomains Erfolgsrezept kupferte er fast eins zu eins ab, überließ nach Extremes Blitzstart nach 600 Metern Aetos Kronos die Führungsarbeit und lauerte dahinter geduldig auf seine Chance, die dank des Open Stretch kam.

Während Magnus Djuse mit Jerry Riordans kleinem Schwarzen erst Golden Guard, dann den ab 500 Meter vorm Ziel in dritter Spur immer stärker werdenden Rackham abwimmelte - Elitloppet-Sieger Don Fanucci Zet hatte sich zeitig aus dem Kampf um die Spitze ausgeklinkt und war an die dritte innere Stelle abgetaucht -, holte sich Juul den Chocolatier-Sohn perfekt ans Gebiss.

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(Foto: aftonbladet.se)

Über die innere Überholspur fielen die Würfel verblüffend sicher zugunsten Extremes, hinter dem es sich Juul sogar leisten konnte, 50 Meter vorm Ziel mit dem Jubel zu beginnen. Der 17. Volltreffer bescherte Dänemarks vorjährigem Derby-Sieger mit 500.000 SEK ein üppiges Zubrot zu seinen bisher 2.477.838 SEK. Kihlström verzichtete darauf, mit Don Fanucci Zet auf die zweite Open-Stretch-Spur zu wechseln, und beschränkte sich auf die Sicherung von Platz drei, was problemlos gelang.

„Es freut mich ungemein, noch mal so ein Ding rausgehauen zu haben. Es lief wie geplant. Ich habe Aetos Kronos durch die erste Kurve bewusst in zweiter Spur gehalten. 100 Meter vorm Ziel ahnte ich, dass es klappen könnte. Extreme hat sich fantastisch reingehängt - er ist eine echte Kanone. Toll, dass wir nun endlich wieder vor Zuschauern fahren dürfen. Dieses Flair hat im Corona-Lockdown doch sehr gefehlt.“

53. Championnat Européen des 5 ans (Gruppe I int., fünfjähr. europ. Hengste & Stuten)
2140m Autostart, 1.030.000 SEK
1.    Extreme    11,3    Steen Juul    83
    5j.br. Hengst von Chocolatier a.d. Swiss Watch von From Above
    Be: Stald Cosmopolitan, DK; Zü: Bjarke Thomsen, DK; Tr: Steen Juul
2.    Aetos Kronos    11,3    Magnus Djuse    14
3.    Don Fanucci Zet    11,5    Örjan Kihlström    38
4.    Rackham    11,5    Christoffer Eriksson    189
5.    Galantis    11,7    Johan Untersteiner    736
6.    Amornero Roc    11,7    Alessandro Gocciadoro    494
7.    Golden Guard    11,8    Jonathan Bardun    3218
8.    Mystic Mom    11,9    Carl Johan Jepson    1311
9.    Golden Dream M.E.    11,9    Noralf Brækken    994
10.    Belker    12,1    Robert Bergh    1731
    Ubiquarian Face    agh.    Adrian Kolgjini    909
Sieg: 83; Richter: sicher ½ - 1½ - ¾ - 1½ - Kopf - 1 Länge; 11 liefen
Zw-Zeiten: 06,6/500m - 10,5/1000m - 11,9/1500m - 09,5/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 65.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 10.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=eMhnfAV2A-0

Keine Chance für Hector

Nur 1.200 Meter durfte Hans Ulrich Bornmann hoffen, dass sich sein Hector Boko ein großes Stück vom mit 540.000 Kronen dick belegten Kuchen der Monté-SM abschneiden könne. So lange gab Jonathan Carré mit dem an der „1“ ideal aufgestellten Going-Kronos-Sohn den zügigen Takt vor. Dann bliesen die Geldschränke energisch zur Attacke.

Screenshot 2021-10-10 at 11-00-11 Gick på knock – och avgjorde storloppet

(Foto: aftonbladet.se)

Im Sauseschritt ließen erst Rajesh Face, dann Mindyourvalue W.F. und Polycrates Face den Siebenjährigen links liegen, der der selbst angezettelten Höllen-Pace immer mehr Tribut zollen musste und letztlich als Fünfter (1:14,0/2140m; 24.000 SEK) anschlug.

Der schon mehrmals in Vincennes in diesem Metier erfolgreiche Mindyourvalue W.F. erinnerte sich seines Wertes als Satteltraber, rauschte ruckzuck in Front und ließ sich mit Eric Raffin in 1:11,8 den ersten Scheck in Höhe von 250.000 Sek auch vom prächtig nachsetzenden Polycrates Face nicht mehr madig machen, der eine Länge zurück um 125.000 SEK reicher wurde. Mit dem 18. Sieg aus 88 Versuchen sprang das Konto des von Robert Bergh trainierten Wallachs auf 8.449.729 Kronen.

Video: https://www.youtube.com/watch?v=YGL9nmoOOgw

V75-1 (Sto-SM):    Honey Mearas / Örjan Kihlström    28
V75-2 (UET-Dreij):    Ivensong / David Thomain    24
V75-3 (Monté-SM):    Mindyourvalue W.F. / Eric Raffin    16
V75-4 (NW-SM):    Bravo Sabotage / Andreas Lövdal    59
V75-5 (UET-Fünfj):    Extreme / Steen Juul    83
V75-6 (UET-Vierj):    Calgary Games / Jorma Kontio    13
V75-7 (SM-Guld):    Very Kronos / Erik Adielsson    37

Umsatz V75: 91.542.541 SEK

1. Rang: 7.620 Systeme à 3.123 SEK
2. Rang: 48 SEK
3. Rang: Jackpot 23.801.060 SEK

Umsatz Top-7 (UET-Fünfj): 1.831.353 SEK

Ulf Ohlsson im Krankenhaus

Nicht an Åbys bedeutendstem Renntag dieser Saison teilnehmen konnte Ulf Ohlsson. Nachdem Schwedens Champion am Samstagmorgen mehrmals in Ohnmacht gefallen und sich bei einem Sturz eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, wurde er zu Untersuchung und Beobachtung in Göteborgs Universitätskrankenhaus gebracht, wie Elin Gustavsson, die Lebensgefährtin des 57-jährigen, via SMS mitteilte.