In diesem Herbst ist Dream Mine im schwedischen Jahrgang 2021 nicht zu bezwingen. Zuerst gewann er das Svenskt Travderby, dann den Grand Prix de l'U.E.T. und an diesem Samstag in Eskilstuna schließlich auch die Breeders Crown für vierjährige Hengste und Wallache.
Bei seinen insgesamt erst 17 Starts errang er zwölf Siege und verdiente bislang unglaubliche 11,5 Millionen Kronen, die 1.045.000 Euro entsprechen.
Drama vor dem Start
Der Erfolg am Samstag war jedoch der mit Abstand dramatischste von Dream Mine in einem großen Rennen. Nur zwei Minuten vor dem Start gab es einen Schreckmoment: Dream Mine ging beim letzten Aufcantern gestreckten Galopp.
Fahrer Mats Djuse und Trainer Jörgen Westholm hielten auf dem Geläuf spontan eine Krisensitzung ab. Sie diskutierten drei Optionen: Das Pferd zurückzuziehen, Gummiboots aufzuziehen oder einfach nichts zu tun und darauf zu vertrauen, dass sich das Pferd im entscheidenden Moment seiner Klasse besinnt.
"Ja, wir waren uns zwischen diesen Möglichkeiten etwas unsicher", erzählt Mats Djuse den Kollegen von Travronden. Nach kurzem Zögern entschieden sie sich für Letzteres: Nichts zu tun. "Und es stellte sich als absolut richtig heraus", lacht Jörgen Westholm. "Ein ruhiger Fahrer und ein Pferd mit einzigartigem Können – das war die Lösung." Sein Lächeln strahlt über das ganze Gesicht. Es scheint, als könne mit Dream Mine nichts schiefgehen.
In letzter Zeit war Dream Mine auf dem besten Weg, als reiner Frontrenner bekannt zu werden. "Das lag vor allem daran, dass er fast automatisch immer die Führung bekommen hat", bemerkt Westholm. "Ich weiß, das Pferd geht aus allen Positionen gleich stark ist." Dream Mine landete in der Breeders Crown schließlich im vierten Paar außen, und es entwickelte sich ein ereignisreiches Rennen mit ständigen Positionswechseln.
Doch als Mats Djuse eine halbe Runde vor dem Ziel sein Führpferd, den bis dahin unentwegt in dritter Spur agierenden und dann völlig ausgepumpten Bullet the BlueSky, verlor, explodierte Dream Mine regelrecht, fraß mit einem famosen Antritt Gegner um Gegner und setzte sich am Ende sogar nocht leicht durch.
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts610330/results/7
Video: https://www.youtube.com/watch?v=VodIYnqbmHI
Jörgen Westholm (53) hat im schwedischen und europäischen Trabrennsport der 2000er-Jahre und auch schon davor herausragende Erfolge erzielt. Er hat im Laufe der Jahre viele Stars hervorgebracht: Super Light, Annicka, Rite On Track, Antonio Taba und viele andere.
Doch wenn man ihn fragt, wie Dream Mine im Vergleich zu den Hunderten von Pferden, die Jörgen im Laufe seiner Karriere trainiert hat, einzuordnen ist, zögert er keine Sekunde: "Die Nummer Eins!" Die Antwort kommt blitzschnell, unmissverständlich und mit leuchtenden, stolzen Augen.
Nun ist die große Frage, wie Dream Mine in der Saison 2026 als dann Fünfjähriger eingesetzt wird. Im Fall von Dream Mine sind die Spekulationen heftig: Sollte dieses Pferd nicht direkt im Mai beim Elitloppet starten? Es scheint, als hätte es bereits alles: Schnelligkeit, Kraft, Zähigkeit, einen schnellen Antritt, Charisma und die richtige Einstellung.
Was genau soll Dream Mine denn noch lernen, bevor er für die Eliteklasse bereit ist? Jörgen Westholm reagiert auf diese Frage mit einer Mischung aus Lachen, Witzeln, Nervosität und ausweichenden Antworten. Er könne die Elitloppet-Frage einfach nicht ernst nehmen. Eines beantwortet Westholm ganz klar, wenn es darum geht, ob dieser fantastische Vierjährige schon jetzt mit dem Training für den Elitloppet beginnen sollte: "Nein!"







