Jägersro, Dienstag, 26. Juli 2022. Als für Don Fanucci Zet fürs Hugo Åbergs Memorial die „1“ aus dem Lostopf gezaubert worden war, wurden sofort Erinnerungen ans Elitloppet-Finale wach. An jenem 29. Mai hatte Daniel Redén sich freiwillig für den innersten Startplatz entschieden - mit den bekannt fatalen Folgen: Das sonst so sicher daherkommende Eigengewächs des Stalles Zet kam gleich am Start rettungslos aus dem Tritt und statt der erhofften fünf Millionen Kronen mit der in diesem Kontext lächerlichen Antrittsprämie von 1.500 SEK zurück in den Stall.
Trotz der allgegenwärtigen Erinnerung an jenen Aussetzer kürten die 5.284 Fans vor Ort und jene Unzähligen vor den Bildschirmen Örjan Kihlström trotz der fast schon unterirdischen Form an den zwei Tagen in Axevalla rund ums StoChampionatet - bei 17 Versuchen war er kein einziges Mal im Winner Circle aufgekreuzt - zum eindeutigen Favoriten. Und das, obwohl mit Click Bait (2) und Önas Prince (3) zwei Raketenstarter direkt über ihm loslegten.
Während sich der Lasbeker Langsamstarter Oscar L.A. zeitig im Galopp ausklinkte und Per Nordström sofort die Innenspur ins Visier nahm, legten der Don und Click Bait los wie von der Sehne geschnellt. Erst Mitte der ersten Kurve hatte Per Lennartsson ein Einsehen, dass der Redén-Schützling diesmal trotz härtester Bearbeitung nicht auszuhebeln war, doch hatten Önas Prince, Stoletheshow (9) und der am Start sofort zurückbeorderte Night Brodde (8) die innere Reihe längst geschlossen.
So musste der Melander-Trainee mit dem Todessitz vorliebnehmen. Sein Glück, dass Robert Bergh ausgangs der ersten Biege Rackham den Marschbefehl gab und ihn als Anführer der zweiten Gefechtslinie installierte. Was hatte er als ärmster Schlucker der Zehn schon zu verlieren? Officer Stephen (10) und Mister F Daag (6) waren außen die Nächsten; die rote Laterne bekam der Fuchs Vernissage Grif angehängt.
Nach der kurzen, extrem heftigen Schlacht um die Spitze ließ es Kihlström geruhsamer angehen. Bei 1:09,8 lag die Zwischenzeit für den ersten Kilometer, womit der seit 2017 von Ringostarr Treb mit 1:08,2 gehaltene Rennrekord in unendliche Ferne gerückt war (eine Zehntelsekunde schneller war in jenem Jahr Propulsion, dessen europäische Resultate 2021 allesamt gestrichen worden waren/Anm.d.Red.). Kihlström scherte das selbstverständlich kein Jota. Wie ein Major hatte der 60-jährige alles im Griff, ließ die Zugwatte in des Dons Ohren und gab ihm nach ausgiebigem Studium, was hinter ihm los war, nur so weit den Kopf frei, dass Önas Prince genügend Platz hatte, zum Ehrenplatz durchzuziehen.
Ganz vermochte der Chocolatier-Sohn das generöse Angebot nicht umzusetzen. Hinter ihm kam auch Stoletheshow in die Freiheit und stahl ihm die Silbermedaille um Haupteslänge. Nicht zu viel versprochen hatte Alessandro Gocciadoro, was Vernissage Grif betraf: Der Love-You-Sohn segelte von letzter Stelle in fünfter Schlussbogenspur beim 108. Auftritt vorwärts wie ein junger Haudrauf und schnappte dem sein anspruchsvolles Pensum sehr ordentlich durchstehenden Rackham die vierte und vorletzte Prämie vor der Nase weg.
Die vielfachen Hoffnungen mit deutschem Hintergrund zerplatzten wie Seifenblasen: Konnten Conni Lugauers Night Brodde und Dion Tesselaars Officer Stephen noch die miesen Startplätze ins Feld führen, so enttäuschte Mister F Daag, immerhin Dritter des Elitloppet, wie schon zuvor in der Meile von La Capelle krass und ließ lediglich Click Bait hinter sich.
Nach dem Motto: „Die Form wechselt, die Klasse bleibt“ resümierte Kihlström kurz und bündig: „Einziges Fragezeichen war die Startphase. Einmal vorn, wusste ich, dass uns nur ein unvorhersehbares Missgeschick von der Siegerstraße würde abbringen können. Dieser Typ ist wirklich unglaublich - stark und cool. Dabei benimmt er sich beim Aufwärmen noch immer wie ein unerfahrener Traber, spielt und guckt herum. Doch er weiß genau, wann es ernst wird. Dann geht ein Ruck durch ihn und er ist voll bei der Sache. Wer das nicht kennt, könnte schon ein wenig an ihm verzweifeln.“
„Dieser Typ“ erhielt für den 22. Sieg aus 36 Auftritten 1.609.000 Kronen - 1.000 für jeden Meter Arbeit - gutgeschrieben, womit das Konto des aus der Pacer-Stute Kissed by the West gezüchteten Dunkelbraunen nun schon bei 13.361.308 Kronen angelangt ist. Kihlström geht seinen Weg der Satisfaktion, was die drei aberkannten Siege Propulsions wegen eines in Europa nicht erlaubten Nervenschnitts bei dem US-Amerikaner betrifft, rigoros weiter: Der erste Sieg in Jägersros bedeutendstem „International“ war ihm 2013 mit Commander Crowe gelungen, Nummer zwei 2020 mit Double Exposure und der dritte im Vorjahr mit dem derzeit einen Sehnenschaden auskurierenden Who’s Who.
„Es macht mich stolz zuzusehen, wie unser züchterisch ziemlich einzigartig daherkommendes ‚Homebred‘ besser und besser wird. Er ist in seiner Art ein seltsamer Vogel, aber im Rennen ein echter Profi, der weiß, worauf es ankommt - und genau das ist es, was zählt“, war Redéns Kommentar.
53. Hugo Åbergs Memorial (Gruppe I int.)
1609m Autostart, 3.109.000 SEK
1. Don Fanucci Zet 09,9 Örjan Kihlström 15
6j.dklbr. Hengst von Hard Livin a.d. Kissed by the West von Western Terror
Be: Stall Zet (Daniel Redén); Zü: Brixton Medical AB (Daniel Redén); Tr: Daniel Redén
Pflegerin: Ellinor Wennebring
2. Stoletheshow 10,0 Björn Goop 109
3. Önas Prince 10,1 Per Nordström 91
4. Vernissage Grif 10,1 Alessandro Gocciadoro 280
5. Rackham 10,2 Robert Bergh 223
6. Night Brodde 10,3 Conrad Lugauer 419
7. Officer Stephen 10,4 Dion Tesselaar 368
8. Mister F Daag 10,4 Robin Bakker 138
9. Click Bait 10,7 Per Lennartsson 137
Oscar L.A. dis.r. Joakim Lövgren 193
Sieg: 30; Richter: leicht 1½ - Kopf - ½ - 1 - ½ - ½ - Hals - 2 Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 08,1/500m - 09,8/1000m - 08,2/letzte 500m
Wert: 1.609.000 - 800.000 - 400.000 - 200.000 - 100.000 SEK
Berlin, nun freue dich!
Dort, wo seine wundersame Reise ums große Geld nach dem Vorlauf-Sieg in Wolvega begonnen hatte - am 29. September mit dem Triumph im Breeders Course für Zweijährige zu Jägersro -, setzte der vom Berliner Pierre Sagitz gezüchtete und seit je her von Dion Tesselaar trainierte Gio Cash sie fort. Im Endlauf der zweiten, über die Sprintstrecke führenden Runde des 2013 aus der Taufe gehobenen Breeders Course, traditionell nach Lutfi Kolgjinis Weltrekordler Going Kronos benannt und weiter von 1,276 über 1,4 auf 1,6 Millionen Kronen aufgestockt, gelang dem Rappen der siebte Erfolg aus lediglich neun Starts und und stemmte sein Konto mit den frisch ergatterten 800.000 Kronen auf 191.060 Euro.
Überraschend war das nicht, denn der auch in der TCT-Serie engagierte Hengst hatte beim Vorlaufsieg vor 14 Tagen auf der Piste in Malmös Südosten die mit Abstand fetzigste Zeit aller fünf Qualifi-Läufe aufs Tapet gehämmert und seine Anwartschaft auf den zweiten Titel nachdrücklichst untermauert. Dazu Startplatz „4“ - Tesselaar, dessen Fahrsperre aus dem Berliner Adbell-Toddington-Rennen mit dem heutigen Tag Geschichte war und der die Leinen wieder selbst in die Hand nahm, strahlte vorab einen ruhigen Optimismus aus.
„Gio hat die minimalen Schwächen zu Beginn dieser Saison längst überwunden, ist gut gereist, bestens drauf und kann rasant beginnen. Wir werden versuchen, sofort in Front zu kommen, und dann soll der Rest mal machen.“
Lediglich Desiderio d’Esi, der überlegene 1:11,8-Vorlaufsieger aus Mailand, hatte von den fünf „Winnern“ aufs Finale grande verzichtet. Und weil auch sonst niemand aus Italien die weite Reise in den Norden antreten wollte, durfte mit Don’t Say Gar die Achte jener Elimination ran, womit auch Titelverteidiger Alessandro Gocciadoro, der 2021 mit Colibri Jet den Rahm abgeschöpft hatte, präsent war. Üppig vertreten war die Holland-Fraktion, bei der neben Tesselaar Paul Hagoort in Monastery Boko und Pearl Vrijthout ebenso zwei Aspiranten am Start hatte wie Rick Ebbinge in Marinho Boko und Stall Habos Bismillah Face.
Während sich für Urban Africa die Hoffnung auf einen Teil des großen Geldes mit dem Startschuss erledigt hatte, legte Gio Cash los wie die Feuerwehr und schnappte sich das Kommando spielerisch leicht gegen den erklärten Gegner Barack Face, für den die Kolgjinis die vagen Hambletonian-Pläne in der Vorwoche ad acta gelegt hatten. Don’t Say Gar vor Monastery Boko und Bismillah Face lautete die weitere innere Reihenfolge, weit nach hinten versetzt gab Pure Fortune vor Marinho Boko und Pearl Vrijthout den äußeren Ton an.
Nach 500 Metern wurde es Adrian Kolgjini zu betulich, der den Ready-Cash-Sohn an die Flanke des Favoriten legte - und ab ging die wilde Fahrt. Diesem Duo, das die ersten beiden Schecks in einem knallharten Duell unter sich ausfocht, vermochten lediglich Don’t Say Gar und Monastery Boko ernstlich auf den Fersen zu bleiben. So sehr sich Barack Face auch reinhängte - die Berliner Pflanze aus Holland hatte die passende Antwort parat und hielt eine halbe Länge Vorsprung eisern fest.
Zwei Längen dahinter ging die dritte Prämie an Ersatzfrau Don’t Say Gar (von Varenne), die Monastery Boko mit identischem Abstand in die Schranken wies. Neben Rang vier ging Nummer fünf ins Hagoortsche Quartier durch den im belgischen Gestütbuch registrierten Pearl Vrijthout - auch er ein Nachrücker.
„Diese Siege sind das, wofür Du jahraus, jahrein sieben Tage in der Woche arbeitest und Dir Gedanken machst. An diesem Pferd ist alles besonders: Er ist schnell, er hat Kraft, er ist schlichtweg grandios. Im Einlauf war’s harte Arbeit, Barack Face hat nie locker gelassen, aber wir haben gewonnen - das ist das Wichtigste“, kommentierte Tesselaar.
Lutfi Kolgjini, der den Part des Interviewten für seinen Sohn Adrian übernahm, zeigte sich als fairer Sportsmann: „Barack Face ist mit der schlechteren Ausgangslage an einem tollen Pferd nach großem Kampf knapp abgeprallt. Natürlich hätten auch wir gern gewonnen, aber trotz der Niederlage hat mich Barack voll überzeugt. Er ist ein großer, kräftiger Typ, der noch längst nicht voll entwickelt ist. Nun müssen wir sehen, was der Rest der Saison bringt. Das nächste Rennen gewinnt er“ - und ist ohnehin ein ernsthafter Anwärter fürs Svenskt Travkriterium.
14. Premio Going Kronos (Gruppe II int., Dreijährige; Final Breeders Course 3 years old)
1640m Autostart, 1.600.000 SEK
1. Gio Cash* 11,4 Dion Tesselaar 17
3j. Rapphengst von Victor Gio a.d. Give me Love von Judge Joe
Be / Zü: Pierre Sagitz, DE; Tr: Dion Tesselaar
2. Barack Face 11,5 Adrian Kolgjini 37
3. Don’t Say Gar** 11,7 Alessandro Gocciadoro 117
4. Monastery Boko* 12,0 Robin Bakker 154
5. Pearl Vrijthout** 12,3 Björn Goop 126
6. Marinho Boko* 12,7 Örjan Kihlström 309
7. Pure Fortune 14,1 Erik Adielsson 663
8. Urban Africa* 18,4g Jim Oscarsson 264
Jimbaran Zon** dis.r. Marc Elias 1303
Bismillah Face dis.r. Rick Ebbinge 627
*Vorlaufsieger; **Nachrücker
Sieg: 17; Richter: sicher ½ - 2 - 2 - 2 - 2½ Längen; 10 liefen
Zw-Zeiten: 11,8/500m - 11,9/1000m - 10,1/letzte 500m
Wert: 800.000 - 400.000 - 200.000 - 96.000 - 64.000 - 40.000 SEK
Leonardo für „Jockes“ eigene Kasse
Den Schlusspunkt hinter die V75-Wette setzte im drei Kilometer langen Malmö Stads Pris, den Hagoorts Hadès de Vandel wegen einer Kolik sausen lassen musste, der zuvor mit den galoppierenden Lady Beluga und Oscar L.A. ein wenig vom Pech verfolgte Joakim Lövgren. Dem für seine eigene Brieftasche laufenden, flott aus dem dritten Band gekommenen Staro Leonardo verpasste der 56-jährige Jägersroer ein Traumrennen im Windschatten des die zweite Linie anführenden, ebenfalls an der 3.180-Meter-Marke aufgestellten City Guide, der ihn brav bis 550 Meter vor Ultimo schleppte.
Dann hatte der „Stadtführer“ restlos genug und trat förmlich auf der Stelle, so dass der Make-it-Happen-Nachkomme den Rest der Arbeit selbst erledigen musste. Das tat er mit Bravour, servierte den ein konstantes 1:16er Tempo vorgebenden Versace Face ohne viel Federlesens um 2½ Längen ab und feierte mit dem 20. Sieg der 2017 begonnenen Laufbahn zugleich den wertvollsten - und das auf der heimatlichen Arbeitsstätte.
Malmö Stads Pris (Grupp II int., ab dreijährig)
3140m Bänderstart; 20m Zulage ab 600.001, 40m ab 1.500.001 SEK; 534.000 SEK
1. Staro Leonardo 3180 13,8 Joakim Lövgren 83
8j.schwbr. Wallach von Make it Happen a.d. Staro Bella Donna von Varenne
Be: Stall Leonardo AB (Joakim Lövgren); Zü: Staffan Nilsson; Tr: Joakim Lövgren
Pflegerin: Åshild Jakobsen
2. Versace Face 3140 14,9 Örjan Kihlström 39
3. Holy Water 3180 14,1g Ken Ecce 36
4. Lucifer Sam 3140 15,2 Stefan Persson 96
5. Gravity Pace 3140 15,3 Kevin Oscarsson 581
6. All Star 3160 15,0 Peter Ingves 644
7. Ubiquarian Face 3180 14,5 Adrian Kolgjini 130
8. Darlington 3140 15,7 Preben Sövik 192
9. Andre Ward 3160 15,3g Steen Juul 157
10. Valokaja Hindö 3180 15,3g Johnny Takter 272
11. Iggy B.R. 3180 15,4 Björn Goop 253
12. City Guide 3180 16,8 Michel Rothengatter 109
Keegan Trot 3140 dis.r. Hanna Lähdekorpi 840
Bull’s Eyes 3140 dis.r. Victor Rosleff 398
Sieg: 83; Richter: überlegen 2½ - 1 - 3 - 1 - 2 - ½ Länge; 14 liefen (NS Hadès de Vandel / Kolik)
Zw-Zeiten: 16,7/500m - 16,3/1000m - 16,5/1500m - 16,0/2000m - 12,5/letzte 500m
Wert: 250.000 - 125.000 - 70.000 - 39.000 - 24.000 - 16.000 - 10.000 SEK
Eröffnet wurde Jägersros bedeutendster Renntag bei 18 Grad und vielen Wolken traditionell von den Zweijährigen mit der 1640 Meter kurzen Tvååringspremiären 2022, Schwedens erstem Zweijährigen-Rennen der Saison. Die Kolgjini Trophy holte sich in überzeugender Manier der bei 15:10 glasklar auf den Favoritenthron der sechs Kombattanten gehievte Fiftyfour.
Der von Tomas Malmqvist trainierte, mit Ken Ecce liierte Fourth-Dimension-Sprössling, der sich bereits im Mai an Ort und Stelle in 1:17,6/2140m qualifiziert hatte, kannte vom Fleck weg kein Erbarmen mit den Mitstreitern, ließ die Dauerattacke des Franzosen Kong du Dalm gnadenlos ins Leere laufen und empfahl sich nach 1:16,3 sieben Längen vor dem Feeling-Cash-Sohn endgültig in eine andere Dimension. Fette 200.000 SEK waren sein erster Obolus.
Nicht ganz vermochte Izzi’s Newport die Nimczyk-Rallye vom Vortag in Tingsryd fortzusetzen, was bei Startplatz „10“ über 1.640 Meter vorab fast schon ein Ding der Unmöglichkeit schien. Der Muscle-Mass-Sohn kam als äußerer Dritter direkt hinter Conrad Lugauers Manual Flight unter, der seinen Schlusspart durch Spur drei eisern durchstand und nach 1:11,3 zu 1:11,5 Izzi’s Newport um zwei Längen abblitzen ließ. Im Portemonnaie machte sich das mit 80.000 bzw. 40.000 Kronen bemerkbar.
Überhaupt nicht auf ging die Rechnung der beiden Deutschen im Prix Mikkeli über 2.140 Meter, den der ohnehin mit der „9“ in Startreihe zwei verbannte Hidalgo Heldia weit vor der Startmarke im Galopp begann, zwar bald wieder Anschluss hatte, aber als Letzter des Feldes bei lange verschlepptem Tempo nie Richtung Treppchen durchdrang.
Auch für Nimczyks Man U entwickelte sich die Partie in die verkehrte Richtung. Der vor 14 Tagen in 1:11,0 imponierend siegreiche Hengst legte an der „1“ deutlich zu langsam los, war bald innerer Dritter und kam nie auch nur ansatzweise in die Freiheit. „Händevoll“ musste er auf den letzten Metern auch Hidalgo Heldia (IV.; 16.000 SEK) passieren lassen und mit Platz fünf und 11.000 Kronen vorliebnehmen. Die Siegprämie von 80.000 Kronen steckte sich Grappa Boy ein, mit dem Örjan Kihlström aus dem Nirgendwo da war und auf der Linie dem führenden Midnight Special eine Galoppade abrang.
Der „Iceman“ erwies sich sehr zum Leidwesen Michael Nimczyks, der im Prix La Capelle für Patricia van der Meer Natorp Bo an der „1“ blendend abbrachte, die Spitze gegen den fast schon vorbeigezogenen Hipster Am wegen des kleineren Kurvenradius‘ gerade so behauptete und nach 800 Metern im knapp zum Favoriten erkorenen Bugatti Miles einen Begleiter bekam, erneut als Minimalist, der bis auf den Zentimeter genau weiß, wo der Pfosten steht.
In einem rasanten Finish, in das Hipster Am nicht ganz eingreifen konnte, hatte Bugatti Miles genau dort den Kopf vorn, wo es zählt: im Ziel. 100.000 Kronen gab’s für den Djali-Boko-Sohn aus dem „Hause Zet“, die Hälfte für die Herren Bornmann und Plätzer. Die Zeit für Beide: 1:13,3/2140m.
Die Army schlägt zu
Für den zweibeinigen Titelverteidiger Alessandro Gocciadoro, der im Vorjahr dem Prix Cagnes-sur-Mer für Vierjährige mit Bengurion Jet einen galaktischen 1:08,8-Stempel aufgedrückt hatte, lief es komplett wider den Plan. „Derby-Sieger Charmant de Zack ist heute meine beste Chance. Er kann fantastisch beginnen, von der ‚2‘ will ich möglichst vorneweg agieren“, hatte Italiens Campione verraten.
Gut trat der Vivid-Wise-As-Sohn ein, gegen Felix Orlando (4) jedoch nicht gut genug, und ehe sich’s der 46-jährige versah, hatte Joakim Lövgren mit Larry Wood (3) die Bude außen zugenagelt. Es sollte noch schlimmer kommen, denn nach 600 Metern übernahm Paul Hagoorts Amerikaner Fly Light die Rolle des äußeren Anführers, ohne Interesse an einer Tempoverschärfung zu haben. Erst im Schlussbogen gab Felix Orlando so viel Fersengeld, dass der äußere Flügel abgeschüttelt wurde und für Charmant de Zack 300 Meter vorm Ziel die Tür aufging, was er weidlich nutzte.
Der Tempomacher war rasch gestellt, doch hinter ihm kam auch Akilles Face in die Freiheit, und aus dem vierten Paar außen machte der junge Nicklas Korfitsen Seven Nation Army die Socken scharf. In einem mitreißenden Finish kanzelte der Chapter-Seven-Sohn aus dänischem Besitz Akilles Face um eine Nasenspitze ab, wogegen es für den Favoriten 1½ Längen zurück nur zu „Bronze“ reichte.
Prix Cagnes-sur-Mer (int., Vierjährige)
1640m Autostart, 425.500 SEK
1. Seven Nation Army 10,8 Nicklas Korfitsen 46
4j.br. Hengst von Chapter Seven a.d. Margarita Nights von Yankee Glide
Be: Masiol ApS, DK; Zü: Frederick Hertrich III, US; Tr: Bo Westergaard
2. Akilles Face 10,8 Adrian Kolgjini 211
3. Charmant de Zack 11,0 Alessandro Gocciadoro 25
4. Felix Orlando 11,2 Per Nordström 147
5. Vinci Nice 11,5 Johan Untersteiner 482
6. Dowhatyoudodowell 11,5 Jeppe Juel 232
7. Larry Wood 11,7 Joakim Lövgren 79
8. Mellby Jinx 11,7 Erik Adielsson 147
9. Fly Light 13,0 Robin Bakker 50
Sieg: 46; Richter: Kampf k.Kopf - 1½ - 1½ - 1½ - 1 Länge; 9 liefen (NS Type A / in Behandlung)
Zw-Zeiten: 09,6/500m - 11,3/1000m - 09,9/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 - 8.000 SEK
V75-1 (Sto): Betting Pacer / Björn Goop 45
V75-2 (-): Grappa Boy / Örjan Kihlström 114
V75-3 (4jähr.): Seven Nation Army / Nicklas Korfitsen 46
V75-4 (BC 3jähr.): Gio Cash / Dion Tesselaar 17
V75-5 (-): Bugatti Miles / Örjan Kihlström 32
V75-6 (Åbergs): Don Fanucci Zet / Örjan Kihlström 15
V75-7 (Stayer): Staro Leonardo / Joakim Lövgren 83
Umsatz V75: 31.531.898 SEK
1. Rang: 1.141 Systeme à 7.179 SEK
2. Rang: 91 SEK
3. Rang: Jackpot 8.198.293 SEK
Umsatz Top-7 (-): 525.269 SEK