Schon beim Trial 1 in Gelsenkirchen hatte Hans Joachim Tipke krankheitsbedingt die Fahrleinen an Thorsten Tietz abgegeben, mit Erfolg. Elf Tage später war es Tietz' "erstem Mann", Dennis Spangenberg, vorbehalten, den von ihm selbst gezogenen Hengst zu pilotieren. Unmittelbar vor dem Rennen wurde bekannt, dass Tipke einen Anteil des Dreijährigen an Johann Holzapfel veräußert hat, der sich schon mehrmals an vielversprechenden Derbypferden beteiligte. Die Rendite in Form eines ersten Besuchs im Winner Circle wurde in diesem Fall schnell ausgezahlt.
"Als ich gerade am Stall war, sagte man mir, dass man das Rennen ruhig angehen wollte", gab der frischgebackene Mitbesitzer und Sieger zu Protokoll, mit hörbarer Verwunderung ob des offensiven Vortrags seiner Neuerwerbung. Denn Geronimo T legte los wie die Feuerwehr, sicherte sich sofort das Kommando und dachte zu keiner Zeit daran, es abzugeben. 07,3 zeigte die Uhr für die ersten 300 Meter an, da hatte sich Orlando Jet schon hinter ihm einsortiert und auch Guccio Fortuna seinen Ausflug in Spur zwei beendet und als dritter an die Innenkante gefunden.
Eine Runde vor dem Ziel nahm Thorsten Tietz Zauni heraus und rückte bei ruhiger Fahrt außen auf, gegenüber gab dann Rudi Haller mit Orlando Jet das Zugpferd der Außenspur. Nachdem Spangenberg das Tempo 800 Meter lang im 19er-Bereich halten konnte, ging es ab Mitte der Gegenseite richtig zur Sache: In praktisch glatten 1:11 absolvierte der Tipke-Hengst die letzte halbe Meile des Rennens, gab dem ihm in der Todesspur tapfer folgenden Orlando Jet somit keine Chance zur Attacke und lief das Rennen souverän nach Hause. Zauni konnte aus dem Rücken des Jets den innen aufrückenden Guccio Fortuna nicht vom Bronzerang verdrängen und holte das letzte (!) Geld. Khalid und Oscar Nasad waren ebenso wie die einzige Stute im Feld, Ready to Race, nach Fehlern ausgefallen.
Siegfahrer Dennis Spangenberg war voll des Lobes über seinen vierbeinigen Partner, der heute weitere 4.000 Euro eintrabte und seine Lebensgewinnsumme auf 10.250 Euro erhöhte. Seinen Rekord drückte der Uranus-Sohn auf 13,9 / 1900 Meter. Das Derby hat er damit weiterhin fest im Blick, wie sein Züchter, Trainer und (nun noch Mit-)Besitzer Hans Joachim Tipke bereits nach seinem Debütsieg prophezeit hatte. Eine wahrhaftigen Ehrenplatz belegte Orlando Jet, der ungeschlagen nach Berlin gereist war und nach dem Marsch durch die Todesspur keinesfalls enttäuschte.
Buddenbrock-Rennen - Trial 2
Startsumme: bis 20.000 € - Distanz: 1.900 m / A - Dotierung: 7.600 € (4000 · 2000 · 1000 · 600 · 400)
Pl. | Teilnehmer | Gesamtzeit | Distanz | km-Zeit | Fahrer | Trainer | EVQ | |
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1. | Geronimo T | 3 H | 2:20,4 | 1.900 m | 13,9 | Dennis Spangenberg | Hans Joachim Tipke | 25 |
2. | Orlando Jet | 3 H | 2:20,7 | 1.900 m | 14,1 | Rudolf Haller | Rudolf Haller | 24 |
3. | Guccio Fortuna | 3 H | 2:20,9 | 1.900 m | 14,2 | Maik Esper | Maik Esper | 217 |
4. | Zauni | 3 H | 2:21,0 | 1.900 m | 14,2 | Thorsten Tietz | Thorsten Tietz | 29 |
Khalid | 3 W | - | 1.900 m | dis.r. | Heinz Wewering | Willi Rode | 1322 | |
Ready to Race | 3 S | - | 1.900 m | dis.r. | Alle Loman | Alle Loman | 2203 | |
Oscar Nasad | 3 H | - | 1.900 m | dis.r. | Thomas Panschow | Maik Esper | 562 |
Einlauf: | 5-3-6 | Richter: | überlegen / 1 1/2 - 1 - 1/2 | ZwZ: | 7,3 / 19,3 / 19,6 / 10,3 / 11,6 |
Fotos: Marius Schwarz, www.traberpixx.de
(19.06.2016)