Axevalla, Pfingstsonntag, 5. Juni 2022. Eine Nachfolgerin für den alten Haudegen On Track Piraten ist sie sicher nicht - wenn es denn für den Ende des Jahres in Rente gehenden 19 Millionen Kronen schweren Schwarzbraunen überhaupt Ersatz geben kann. Doch mit Xerava C.D. hat Hans Strömberg mit seinen 69 Jahren aus seinen übrigen elf Schützlingen noch mal ein Pferd geformt, das mindestens in Schweden landauf, landab bekannt werden kann.
In der 51. Auflage der Guldstoet für dreijährige schwedische Traber-Ladys, seit 1972 ein wichtiger Wegweiser Richtung Trav Oaks mit Namen wie jenen der späteren Europa-Cracks Ina Scot, Lovely Godiva, Fridhems Ambra auf der Siegertafel, war der Beginn der Knackpunkt.
Von der „1“ behauptete Mats Djuse in einem rund 250 Meter währenden erbitterten Gefecht gegen Julia Sisu (2) und die sich etwas eher zurückziehende Ayra (5) die Spitze und legte damit eine felsenfeste Basis für Sieg Numero fünf aus lediglich sechs Versuchen. Hinter ihr bevölkerten Stens Retention, Lilian Young und Ziva die innerste Spur, außen reihte sich hinter Hans Ulrich Bornmanns Saison-Debütantin Julia Sisu Ayra, Escada und die für die Schlussrunde in dritter Spur Programm machenden Bellatrix, Kayla Westwood, Luxury River und Hill of Cash ein.
Wirklich haarig wurde es für die aus dem zweiten Jahrgang des Amerikaners Uncle Lasse und der 27 Volltreffer und 4,1 Millionen SEK schweren, auch in Vincennes erfolgreichen Jodas Julia stammende Xerava C.D. nie, die ein gleichmäßiges 1:13er Tempo vorlegte. 500 Meter vorm Ziel waren ihre Verfolgerin Stens Retention, Julia Sisu und auch Bellatrix am Limit und hielten ihr den Rücken frei, und sie selbst ließ kein Stück nach.
Sicher eine Länge voraus bekam sie mit 350.000 Kronen eine Gutschrift, die - abgesehen vom Renommée - nur unwesentlich über jenen 300.000 SEK lag, die sie für ihren Erfolg in einem Lauf der Margaretas Tidiga Unghästserie am 26. März eingestrichen hatte. Platz zwei ging im Duell der Maharajah-Töchter an Lilian Young vor Kayla Westwood. Viel weiter hätte der Pfosten allerdings auf Schwedens Bahn mit der längsten Zielgeraden nicht stehen dürfen, denn von letzter Position fegte Hill of Cash (von Readly Express) mit Höllentempo heran und brachte die beiden Ladys noch gehörig ins Schwitzen.
„Fantastisch! Ich hatte Zeit meiner Karriere schon viele gute Stuten, aber noch nie eine, die so früh so gut war. Sie ist cool, völlig entspannt und kann nur traben. Ich hatte gefürchtet, die harte Anfangsphase habe sie wichtige Körner gekostet, doch wie sie am Ende noch mal losgelegt hat, war schon grandios“, strahlte Strömberg mit der Sonne um die Wette über seine Stute, die mit 1:13,8 die zweitschnellste Siegzeit in diesem Klassiker erzielte - 0,2 Sekunden über Dream on Honeys 2016er Rekordlauf.
51. Guldstoet (Gruppe II nat., dreijährige Stuten)
2140m Autostart, 670.000 SEK
1. Xerava C.D. 13,8 Mats Djuse 26
3j.dklbr. Stute von Uncle Lasse a.d. Jodas Julia von Igor Brick
Be: T. Pettersson & Hans Strömberg; Zü: Skråmsta Stuteri AB; Tr: Hans Strömberg
2. Lilian Young 13,9 Jörgen Eriksson 309
3. Kayla Westwood 14,0 Magnus Djuse 82
4. Hill of Cash 14,0 Kevin Oscarsson 39
5. Ziva 14,3 Hans Crebas 210
6. Luxury River 14,3 Adrian Kolgjini 176
7. Stens Retention 14,3 Peter Untersteiner 261
8. Escada 14,5 Markus Svedberg 186
9. Julia Sisu 14,7 Per Nordström 213
10. Ayra 15,0 Mattais Hansson 825
11. Bellatrix 15,6 Örjan Kihlström 72
Sieg: 26; Richter: sicher 1 - ½ - k.Kopf - 3 - k.Kopf - Hals - 1½ Längen; 11 liefen (NS Bys Rosy Nunc / Fieber)
Zw-Zeiten: 09,8/500m - 13,3/1000m - 13,7/1500m
Wert: 350.000 - 175.000 - 80.000 - 35.000 - 19.000 - 11.000 SEK
Das zweite Hauptereignis, der Hertiginnan av Västergötland Kronprinsessan Victorias Lopp für ausschließlich weibliche Profis, die mit Pferden bis 600.000 Kronen unterwegs waren, wurde nach identischem Rezept eine sichere Beute von Emilia Leo (Foto: nastagangare.se) und No Doubt.
Die Beiden regierten vom Start bis ins Ziel und ließen keinen Zweifel, als 27:10-Favoriten Hand an den über 150.000 Kronen ausgestellten ersten Scheck legen zu wollen. Dem fünfjährigen Wallach konnten trotz allen Einsatzes aus seinem Windschatten Hattusa und Vorjahrssiegerin Kajsa Frick keinen Strich durch die Rechnung machen, die nach 1:13,4 zu 1:13,6 um 2½ Längen auf Distanz gehalten wurden, mit 75.000 SEK aber auch nicht gerade Kleingeld nach Hause brachten.
Nachdem es bis zum Elitloppet-Meeting für Örjan Kihlström so vorzüglich gelaufen war und er viele Big Points fast nach Belieben abgeräumt hatte, ist seitdem beim „Iceman“ ziemlich der Wurm drin. Der letzte Platz mit Bellatrix war nur die Spitze des Eisbergs, denn zuvor waren Summit in Sight (25:10; VI.), der Italiener Captain As (15:10; d.rot) und Laferrari Dimanche 32:10; IV.) in einem Test fürs StoChampionatet, den Per Nordström mit der Django-Riff-Tochter Good Vibes gewann (die nennt mit den gewonnenen 75.000 SEK nun 2.240.500 SEK ihr Eigen), ihren Favoritenstellungen nicht gerecht geworden.
Das zeitigte erhebliche Auswirkungen für die GS75-Wette: Bereits nach der fünften Aufgabe war niemand mehr dabei, der alle Sieger auf dem Schein hatte, so dass der Jackpot von 4.430.877 Kronen für die nächste Ausspielung früh feststand.