++ Heute: Andreas Marx' Chimichurri (erneut mit Jennifer Persson im Reiten), Kirsten Kleinbrahms Netflix (Jorma Kontio) und Stall Sinos' Idefix (mit Valentin Prevost im Nachwuchsfahren) in Gävle - Beginn 18:00 Uhr ++ ++ Åby: Wim Paal mit dem Gerrits-Schützling Capitano nach Fehler unplatziert, mit Stall Franziskas Apollo Prophet Cal Fünfter in 1:14,2/2140 Meter - Odense: Acht-Längen-Sieg von Sabine Kozas Chico Rapido mit Ronald de Beer in 1:19,5/2140 Meter ++ ++ Karfreitag: Volle 13er Karte mit dem Fritz-Brandt-Rennen in Berlin (ab 13:00 Uhr) ++ ++ Ostersonntag: Sieben Prüfungen ab 14:25 Uhr in München-Daglfing ++ ++ Ostersonntag: Sechs Trabfahren und zwei Monté in Sonsbeck - Beginn 12:00 Uhr ++ ++ Ostermontag: Die 8.000-Euro-Finalläufe zum Northern-Charm- und zum Indigious-Cup in Hamburg - Je 5.000 Euro im Portland-Pokal und im Pure-Fortune-Pokal - Probelauf von Derbysieger Schampus - Beginn 14:15 Uhr ++ ++ Ostermontag: Saisonauftakt in Alkmaar - Ronja Walter mit Gold Cap BR im Zulageband - Elf Rennen ab 13:30 Uhr ++ ++ Die Starterangabe für den PMU-Renntag am Donnerstag, 4. April 2024, in Straubing, wurde verlängert bis Sonntag, 31. März 2024, 18:00 Uhr ++
Rekordwetter am Vesuv
27. Juli 2020

(nn) Neapel-Agnano, Sonntag, 26. Juli 2020. Laut und vernehmlich schlug das Herz des italienischen Trabrennsports an diesem Sonntag am Fuße des Vesuv. Je zwei Prüfungen der Kategorien I und II versprachen Besitzern und Züchtern 540.640 Euro. Auch die fünf Rahmenrennen waren mit mindestens 7.700 Euro staffiert - mehr geht wenn überhaupt beim in jedem Jahr neu zusammengestellten Rennkalender höchstens am Tag des Derby Italiano del Trotto.

180.180 Euro lockten nur sieben altgediente Recken in den Gran Premio Freccia d’Europa, in dessen Siegerliste sich mit SJ’s Photo, Passionate Kemp, Opal Viking und Ringostarr Treb echte Cracks verewigt haben. Platz eins wurde eine bombensichere Beute von Vivid Wise As, der, nachdem es in Schweden bei Björn Goop gar nicht gelaufen war, unter Alessandro Gocciadoros neuen alten Fittichen nach dem Premio Gaetano Turilli zu Rom am 29. Juni das zweite große Ding einklinkte - und dies in Windeseile.

Während der Vorjahrs-Zweite Arazi Boko und Zaffiro Top den Start verpatzten, flog Zefiro d’Eté wie ein Pfeil gegen Deimos Racing und Vincero‘ Gar in Front, doch ließ „Alex“ nicht lange auf sich warten. Natürlich hatte Gaetano di Nardo keine Lust, dem 12:10-Favoriten den Weg ins Kommando zu verbauen, zumal Gocciadoro anschließend die simpelste Taktik-Platte auflegte, die da lautete, den Mitstreitern etwaige Umsturzgelüste mit einem strammen Marsch frühzeitig auszutreiben.

Mit 1:10,4 drückte der Yankee-Glide-Sohn beim 18. Sieg aus 44 Starts, mit dem er 878.682 Euro auf dem Konto hat, den seit 2014 gehaltenen Rennrekord Napoleon Bars um 0,3 Sekunden, ohne auch nur einen Rivalen aus der Nähe zu sehen.

Gran Premio Freccia d’Europa (Gruppe I int.)
1600 Meter Autostart, 180.180 Euro
1.    Vivid Wise As    10,4    Alessandro Gocciadoro    12
    6j.br. Hengst von Yankee Glide a.d. Temple Blue Chip von Cantab Hall
    Be / Zü: Scud. Bivans; Tr: Alessandro Gocciadoro
2.    Zefiro d’Eté    10,8    Gaetano di Nardo    246
3.    Deimos Racing    11,2    Antonio di Nardo    203
4.    Vincero’ Gar    11,3    Pietro Gubellini    69
5.    Varieta’ Luis    11,3    Enrico Bellei    253
    Arazi Boko    dis.r.    Andrea Guzzinati    48
    Zaffiro Top    dis.r.    Giorgio d’Alessandro jr    308
Sieg: 12; Richter: leicht 2½ - 3 - k.Kopf - ½ Länge; 7 liefen
Wert: 75.348 - 36.036 - 19.656 - 9.828 - 6.552 und 32.760 Euro Züchterprämie

Enrico nazionale kann’s noch

Der Derby-Jahrgang gab mit dem Gran Premio Citta‘ di Napoli eine weitere Kostprobe seines Könnens. Wie verwandelt präsentierte sich beim ersten Start unter Holger Ehlerts Regie Barbaresco Grif, dem bei drei Auftritten in dieser Saison bis auf einen Ehrenplatz im Alltagsgeschäft nichts gelungen war.

Mit mageren zwei Siegen aus acht Starts und 56.700 Euro als 155:10-Außenseiter gehandelt, profitierte der Conway-Hall-Sohn von der günstigen „2“ und kam hinter Bubble Effe und Bonjovi MMG als innerer Dritter unter, während außen erst Bristol CR, nach 900 Metern Banderas Bi die Nase in den Wind hielten. Das sollte Beiden schlecht bekommen bei dem hohen Tempo, das Gocciadoro anschlug.

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Barbaresco Grif mit Enrico Bellei © expartibus.it

Noch vor Erreichen des Schlussbogens streckte Bristol CR die Waffen, in der Mitte desselben war Banderas Bi, der Zweite des Carlo Marangoni zu Turin, mit seinem Latein am Ende, so dass Enrico Bellei für Barbaresco Grif allen Platz der Welt fand, zur Attacke auszuscheren.

Das nutzte er weidlich und erledigte Bonjovi MMG, der den Leader zu Beginn der Zielgeraden in Galopp getrieben hatte, locker mit einer Länge, womit sich Italiens 21-facher „Campione“, um den es in den zurückliegenden beiden Jahren doch recht still geworden war, endlich mal wieder in der Ehrenliste einer Gruppe-Prüfung verewigen konnte.

Platz drei ging an Bengurion Jet, der für das heutige Engagement auf jenes im Breeders-Course-Finale von Jägersro am Dienstag verzichtete, für das er als überlegener Sieger des Mailänder Vorlaufs qualifiziert war.

Gran Premio Citta‘ di Napoli (Gruppe I nat., Dreijährige)
2100m Autostart, 200.200 Euro
1.    Barbaresco Grif    12,8    Enrico Bellei    155
    3j.br. Hengst von Conway Hall a.d. Maura Grif von Varenne
    Be: Scud. Esposito Srl; Zü: All. Il Grifone Srl Soc. Agricola; Tr: Holger Ehlert
2.    Bonjovi MMG    12,9    Vincenzo-P. dell’Annunziata    18*
3.    Bengurion Jet    13,1    Marco Smorgon    98
4.    Beautiful Breed    13,2    Mario Minopoli jr    513
5.    Belzebu’ Jet    13,4    Vincenzo Luongo    513
6.    Bixio    13,7    Giuseppe-Pietro Maisto    454
7.    Banderas Bi    14,2    Roberto Vecchione    26**
8.    Bruccione Fas    14,2    Francesco Tufano    235
9.    Boli You SM    14,6    Giampaolo Minnucci    1027
10.    Baresi Effe    15,9    Marco Volpato    533
11.    Bristol CR    16,3    Gaetano di Nardo    71
    Bubble Effe    dis.r.    Alessandro Gocciadoro    18*
    Boston Luis    dis.r.    Antonio di Nardo    169
    Bonneville Gifont    dis.r.    Antonio Velotti    26**
*, ** jeweils Stallwette
Sieg: 155; Richter: sicher 1 - 2 - 1½ - 2 - 2½ Längen; 14 liefen
Wert: 83.720 - 40.040 - 21.840 - 10.920 - 7.280 sowie 36.400 Euro Züchterprämie

Antony Leone und Allegra Gifont bei den  Vierjährigen

Zweimal 80.080 Euro hatten die Neapolitaner für die einheimischen Vierjährigen übrig, die sich nach Geschlechtern getrennt über 2100 Meter des Gran Premio Regione Campania maßen. Bei den „Herren“, deren Pulk durch drei Absagen auf Elf geschrumpft war, nicht unbedingt zu rechnen war mit Antony Leone, der aus 30 Versuchen sechs Siege und 179.324 Euro mitbrachte, heuer aber bei vier Starts keine Bäume ausgerissen, lediglich 7.000 Euro verdient hatte und mit Startplatz „9“ nur mäßig bedient war.

Das Match entwickelte sich jedoch für ihn optimal. Erst beharkten sich Aramis EK und Alchemist Bi „wie nix Gutes“, bis der Alchimist endlich nachgab und dahinter einparkte. Dafür trat Enrico Bellei auf den Plan. Eine zweite geharnischte Herausforderung wollte Gocciadoro seinem Filipp-Roc-Sohn ersparen und ließ Alrajah One passieren, an dem mit Always EK Gocciadoros zweite Waffe 400 Meter lang sein Mütchen kühlte.

Das sollte dem Derby-Sieger gründlich den Zahn ziehen, wie sich zu Beginn der Zielgeraden herauskristallisierte. Mäuschenstill hatte Gaetano di Nardo seinen Partner im dritten Paar außen hinter Adamo Dipa verstaut und 350 Meter vorm Ziel, wo Alchemist Bi die weiße Fahne hisste, noch richtig was in Händen. In dritter Schlussbogenspur segelte der Libeccio-Grif-Sohn auf Erfolgskurs, ließ die kämpfende Meute locker um zwei Längen und mehr links liegen und strich nach Platz drei im Derby den zweithöchsten Scheck der Karriere ein.

Platz zwei und drei ging an die Zucht- und Stallgefährten Always EK und Aramis EK, die lediglich ein „Kopf“ voneinander trennte. Eine Dreiviertellänge zurück strich Holger Ehlerts Adamo Dipa den vierten Scheck vor Ariel Ferm ein, während der müde Alrajah One als Sechster „Bester ohne Geld“ blieb.

Gran Premio Regione Campania - Maschi - (Gruppe II nat., vierj. Hengste & Wallache)
2100m Autostart, 80.080 Euro
1.    Antony Leone    12,5    Gaetano di Nardo    130
    4j.br. Hengst von Libeccio Grif a.d. Gasping Ferm von Lemon Dra
    Be: Pasquale Scarico; Zü: Sabato Leone; Tr: Sabato Bevilacqua
2.    Always EK    12,8    Alessandro Gocciadoro    17*
3.    Aramis EK    12,8    Pietro Gubellini    17*
4.    Adamo Dipa    12,8    Roberto Vecchione    39        
5.    Ariel Ferm    13,0    Mario Minopoli jr    694
6.    Alrajah One    13,2    Enrico Bellei    29
7.    Aguacate    13,3    Afrim Shmidra    319
8.    Alchemist Bi    13,3    Antonio Greppi    154        
9.    Alniyat Fks    13,5    Ferdinando Minopoli    1184
10.    Americio Jet    13,8    Antonio di Nardo    347
11.    Argentovivo    14,0    Vincenzo Luongo    745
Sieg: 130; Richter: leicht 2 - Kopf - ¾ - 1½ - 2 Längen; 11 liefen (NS Al Capone Stecca, Albatros Joy, Adelante)
Wert: 33.488 - 16.016 - 8.736 - 4.368 - 2.912 sowie 14.560 Euro Züchterprämie

Der letzte hochpreisige Programmpunkt war um kurz nach 23 Uhr den vierjährigen Signorinas vorbehalten, und in ihr ging der letzte große Masterplan Alex Gocciadoros voll auf, dessen Quartier selbst nach Absage von Ariala Cash SM und Azdora noch vier der zwölf Aspirantinnen stellte.

Während der 45-jährige selbst seiner Nummer zwei Alaska Gams den Vortritt ließ - Andrea Guzinati durfte dafür Akela Pal Ferm für die Führung in Schach halten -, übernahm aus dem zweiten Bogen die dritte Farbe Amber Prad die äußere Spitzenposition. Damit war das vordere Geschehen fest in Gocciadoro-Hand. Es spielte kaum eine Rolle, dass die Gaetano di Nardo anvertraute Timoko-Tochter im Schlussbogen restlos genug hatte, fast bis zum Stillstand abfiel und als Schlusslicht über die Linie schlich.

Sie hatte ihre Schuldigkeit als äußerer Wellenbrecher erstklassig erfüllt und Allegra Gifont eine sperrangelweite Tür geöffnet, die „Alex“ entschlossen nutzte. Trainingskameradin Alaska Gams war rasch ad acta gelegt, geschwind baute die Maharajah-Tochter ihren Vorteil Richtung 13. und wertvollster Sieg auf zwei, drei Längen aus. In trockenen Tüchern war der aber noch lange nicht, denn der Speedwirbel, den die an dritter Position innen lauernde Arnas Cam inszenierte, war nicht von schlechten Eltern.

So allein auf weiter Flur stellte Allegra Gifont den Betrieb in jenem Maße ein, wie die Füße der von Ready Cash gezeugten Schimmelstute immer flinker übers Parkett huschten. Gocciadoro merkte wohl, was die Stunde geschlagen hatte, und musste einige Finish-Register ziehen, bis der erste Scheck „Kopf“ voraus unter Dach und Fach war.

Vier Längen hinter den beiden Kampfhennen sicherte sich Allegra WF fürs Team Minopoli Platz drei vor Alaska Gams und All Wise As. Team Gocciadoro sackte somit die Schecks eins und vier ein, Erik Bondos Mannschaft die Nummern zwei und fünf.

Gran Premio Regione Campania - Filly - (Gruppe II nat., vierj. Stuten)
2100m Autostart, 80.080 Euro
1.    Allegra Gifont    13,0    Alessandro Gocciadoro    33
    4j.br. Stute von Maharajah a.d. Realm of Fancy von Ginger Somolli
    Be: Giuseppe Mule’; Zü: All. Le Fontanette - Giga Farm; Tr: Alessandro Gocciadoro
2.    Arnas Cam    13,0    Santo Mollo    53
3.    Allegra WF    13,4    Mario Minopoli jr    259
4.    Alaska Gams    13,5    Andrea Guzzinati    34
5.    All Wise As    13,7    Antonio di Nardo    81
6.    Apple Wise As    13,9    Antonio Greppi    47        
7.    Alouette    14,1    Enrico Bellei    175
8.    Akela Pal Ferm    14,5    Salvatore Cintura    581
9.    Ambra Grif    14,6    Roberto Vecchione    88
10.    Amber Prad    15,3    Gaetano di Nardo    456
    Ampia Mede SM    dis.r.    Vittorio d’Alessandro jr    375        
    Alcatraz Stecca    agh.    Giampaolo Minnucci    366
Sieg: 33; Richter: Kampf Kopf - 4 - 1 - 2 - 2½ Längen; 12 liefen (NS Ariala Cash SM, Azdora)
Wert: 33.488 - 16.016 - 8.736 - 4.368 - 2.912 sowie 14.560 Euro Züchterprämie