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Im Zeichen des Zorro
06. November 2022

Oslo-Bjerke, Samstag, 5. November 2022. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr wurde eine über die schwedische ATG abgerechnete V75 auf Norwegens Premium-Bahn ausgefahren: Nach jener um den Oslo Grand Prix (12. Juni) und die norwegischen Derbys (11. September) standen diesmal die „internationalen“ Vierjährigen im Mittelpunkt des Geschehens.

Allerdings war auch den älteren Semester ein üppiges Stück vom großen Preisgeldkuchen vorbehalten: Im Big Noon Pokalen, der an einen der schwedischen (!) Cracks der 1940er Jahre und ersten schwedischen „Unter-1:20-Traber“ erinnert, der auch mal 1942 in Berlin-Mariendorfs Matadoren-Rennen als Zweiter zu Charlie Mills‘ Messidor seine Visitenkarte abgegeben hat, wollte sich Stoletheshow drei Wochen nach seinem kompletten Untergang in der Todesspur des International Trot zu Yonkers  rehabilitieren.

Jener Traber, der heuer bereits 4,6 Millionen Kronen und damit mehr als der Rest - vom unverwüstlichen französischen Dauerläufer Blé du Gers abgesehen - in seiner gesamten Karriere angehäuft hatte. Ganz sollte dem Dream-Vacation-Sohn dies Unterfangen nicht gelingen, der an Startplatz „10“ und vielleicht auch an der falschen Taktik Björn Goops scheiterte.

Sein innerer Nebenmann Ultion Face (9) nämlich griff nach 500 Metern aus dritter Außenposition wuchtig an und gelangte kurz vor Erreichen der zweiten Biege an die Flanke Adde S.H.s, während Stoletheshow weiter im vierten Paar herum dümpelte. Als Goop den kleinen Braunen 700 Meter vorm Ziel in dritter Spur den Marschbefehl gab, kam der aus dieser Frischluft-Reihe nicht mehr weg.

Zwar knackte er mit bewundernswertem Kampfgeist 300 Meter vorm Pfosten Ultion Face und 100 Meter weiter auch Adde S.H., hatte aber dem kernigen Endspurt Zorro Winds nichts mehr entgegenzusetzen. Der von Alessandro Gocciadoro konsequent im Mittelfeld versteckte Ready-Cash-Sohn, der heuer schon mit „Brons“ und „Silver“ in Solvalla, Årjäng, Åby und Jägersro dekoriert worden war, stahl dem Norweger um eine halbe Länge die Show.

Screenshot 2022-11-06 at 08-09-18 Galna V75-avslutningen ”Vilade på avtryckaren”

Foto: aftonbladet.se

„Ein unheimlicher Endspurt eines tollen Pferdes“, war selbst der „Mann in Gelb“ bass erstaunt. Dritter wurde Laradja Vrijthout, der diesmal mit Startplatz „1“ wesentlich besser zurechtkam als am 22. Oktober in Jägersro („Das Auto beschleunigte kontinuierlicher als jüngst auf unserer Heimatbahn“, so Conrad Lugauer.) und rechtzeitig hinter Taktgeber Adde S.H. weg kam. Blé du Gers (3) konnte sich die Mission „Titelverteidigung“ nach einem kapitalen Startfehler abschminken.

Für den bislang nach 23 Siegen aus 40 Versuchen erst 128.451 Euro reichen Zorro Wind gab’s mit 200.000 NKR eine kräftige Aufbesserung der Kasse.

Big Noon Pokalen - Gulddivisionen - (int.)
1609m Autostart, 411.500 NKR
1.    Zorro Wind    10,7    Alessandro Gocciadoro    110
    7j.br. Wallach von Ready Cash a.d. Brava Power von Pine Chip
    Be: Edoardo Guida, IT; Zü: Gefin & Ele Srl, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
2.    Stoletheshow    10,8    Björn Goop    24
3.    Laradja Vrijthout    11,0    Conrad Lugauer    44
4.    Z. Boko    11,1    Kristian Malmin    458
5.    Floris Baldwin    11,7    Patrick Larsen    149
6.    Adde S.H.    11,8    Johan Untersteiner    117
7.    Dream Builder    12,0    Eirik Höitomt    569
8.    Ultion Face    12,5    Vidar Hop    64
9.    Blé du Gers    13,8g    Per Oleg Midtfjeld    86
Sieg: 110; Richter: sicher ½ - 2 - Hals - 4 - 1 - ¾ Länge; 9 liefen (NS Emoji)
Zw-Zeiten: 08,5/500m - 10,4/1000m - 12,0/letzte 500m
Wert: 200.000 - 100.000 - 50.000 - 25.000 - 15.000 - 10.000 - 6.500 - 5.000 NKR
Type A „Typ Flieger“

Ein zweiter Big Point blieb Italiens Trainer-Champion im ebenfalls über die englische Meile führenden Axel Jensens Minneslöp beim Finish des Tages knapp verwehrt - „dazu hatte er besonders in den Bögen nicht den Grip wie sonst, weil wir ihn etwas anders zurechtgemacht hatten. Nächstes Mal gehen wir zur alten Ausrüstung zurück. Dann wird er wieder gewinnen“, versprach der 47-jährige nach dem finanziellen Höhepunkt des Nachmittags - und flitzte zum Flughafen: „Morgen (Sonntag) fahr ich in Montegiorgio. Dort ist Colibri Jet meine beste Chance.“

„Er“ - das war Cronos degli Dei, den „Alex“ mit fünf Siegen am Stück aus Italien mitgebracht hatte und der, obwohl der Ärmste im internationalen Feld der zehn Vierjährigen, zum Favoriten gekürt wurde. Die schnellsten Beine hatte Nugget Zon, der sich von der „4“ vor Dowhatyoudodowell, Charleston Volo und I.D.Exceptional auf den Regiestuhl schwang und zunächst von Get a Wish und nach 700 Metern vom sich über Spur drei voran ackernden Asteroid begleitet wurde.

Es folgten der Cronos degli Dei, Seven Nation Army und Type A, während Robertson in der ersten Kurve in vorderer Front im Galopp ausgefallen war. 600 Meter vorm Ziel befand es Gocciadoro an der Zeit, mit seinem Hengst auf Eroberungstour zu gehen und hatte Glück, 250 Meter weiter in Spur zwei herunterzukommen, weil Nugget Zon unter Asteroids Dauerfeuer einzuknicken begann und in Pass fiel.

In einem knüppelharten Duell wogte der Kampf um den Sieg zwischen Asteroid und Cronos degli Dei hin und her, bis sich plötzlich der durch die dritte Schlussbogenspur segelnde Type A einschaltete. Den auf den Hanover Shoe Farms als Upwind Hanover geborenen und 2019 in Harrisburg für 40.000 USD von Nancy Takter ersteigerten Southwind-Frank-Nachkommen wuchtete Magnus Teien Gundersen für Frode Hamre zum siebenten Sieg aus 28 Versuchen um eine Länge vorbei.

Screenshot 2022-11-06 at 08-13-13 Superskrällen chockade på V75 ”Smällkaramell”

Foto: aftonbladet.se

Dahinter ging es um Zentimeter: Cronos degli Dei gelang es mit dem letzten Aufbäumen, den ebenfalls in den USA geborenen und von Hamre trainierten Asteroid auf Platz drei zu verweisen, und nicht viel größer war der Vorsprung, den jener auf Charleston Volo hatte. Hamres dritter Musketier schlug im Einlauf weit außen die schärfste Klinge, hatte sich jedoch erst mühsam auf freie Bahn mogeln müssen.

„Als ich von der Startplatz-Auslosung erfahren hatte, war Type A der aus meinem Quartett (zu dem noch der ins deutsche Gestütbuch eingetragene Robertson gehörte/Anm.d.Red.) mit den geringsten Chancen. So kann man sich irren“, lachte Hamre als „Vater des Sieges“, und Gundersen junior bestätigte: „Wir hatten die schlechteste Ausgangslage und auf den finalen 300, 400 Metern die anspruchsvollste Arbeit. Aber Type A war einfach der Beste. Ich hätte nie gedacht, dass wir von der ‚8‘ gewinnen könnten.“

Axel Jensens Minneslöp (int., Vierjährige)
1609m Autostart, 565.000 NKR
1.    Type A    11,2    Magnus T. Gundersen    467
    4j.br. Hengst von Southwind Frank a.d. Up Front Laura von Andover Hall
    Be: Eirik Djuve; Zü: Hanover Shoe Farms, US; Tr: Frode Hamre
2.    Cronos degli Dei    11,3    Alessandro Gocciadoro    22
3.    Asteroid    11,3    Björn Goop    63
4.    Charleston Volo    11,3    Åsbjörn Tengsareid    288
5.    Seven Nation Army    11,4    Nicklas Korfitsen    58
6.    I.D. Exceptional    11,5    Vidar Hop    434
7.    Get a Wish    11,6    Bo Westergaard    101
8.    Robertson    12,6g    Lars Anvar Kolle    160
9.    Dowhatyoudodowell    12,8    Jeppe Juel    296
    Nugget Zon    d.Pass    Marcus Lindgren    79
Sieg: 467; Richter: Kampf 1¼ - k.Kopf - k.Kopf - ½ - 1 - Hals; 10 liefen
Zw-Zeiten: 07,8/500m - 10,2/1000m - 13,3/letzte 500m
Wert: 300.000 - 150.000 - 60.000 - 30.000 - 15.000 - 10.000 NKR

Begonnen hatte die Königswette mit einem Doppelerfolg für Bo Westergaard. Keine Angst vor großen Tieren, Startnummer „11“ und vor allem der Todesspur hatte sein „Lehrling“ Nicklas Korfitsen im Axel Jensens Minneslöp für die vierjährigen Stuten und steuerte die in Norwegen geborene Thai Brooklyn zu einem ganz leichten Erfolg - Nummer 15 für die Broadway-Hall-Tochter - vor der Dänin Gabi Kyvsgård, hinter der Westergaard selbst saß. In dessen Stallkasse wanderten die Prozente für 150.000 und 70.000 NKR.

Es war der Einstieg in eine V75-Runde, in der nicht ein Favorit die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllte und vier Sieger bei dreistelligen Odds notierten. Zwei Systeme waren vor der abschließenden Diamant-Stoet noch im Millionenspiel. Sie wurden von Björn Goop gekillt, der die Gunst der Stunde bzw. die Aussetzer der Gemeinten Callas (24:10) und Elvira Damgård (69:10) rigoros nutzte und mit der 157:10-Chance Mia Vince den Sack zuband.

Ergab einen Jackpot von 25.032.120 SEK, der am kommenden Samstag in Eskilstuna in Rang eins eingepflegt wird.

V75-1 (4j. Sto):    Thai Brooklyn / Nicklas Korfitsen    72
V75-2 (Klass II):    Trefilov / Kai Johansen    247
V75-3 (Guld):    Zorro Wind / Alessandro Gocciadoro    110
V75-4 (Klass I):    Imperatur Am / Magnus T. Gundersen    40
V75-5 (Brons):    Souvenir d’Inverne / Björn Goop    91
V75-6 (4j.):    Type A / Magnus T. Gundersen    467
V75-7 (Diam-Sto):    Mia Vince / Björn Goop    157

Umsatz V75: 96.277.387 SEK

1. Rang: Jackpot 25.032.120 SEK
2. Rang: 319.119 SEK
3. Rang: 7.638 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.319.224 SEK