(nn) Pornichet, Mittwoch, 8. September 2021. Zum zweiten Mal in der nunmehr 40-jährigen Geschichte des Grand National du Trot kreuzte der Tross der etwas älteren Trotteurs français in Pornichet auf, jenem 10.000-Einwohner-Städtchen an der Côte d’Amour etwas nördlich jener Stelle, wo die Loire in den Atlantik mündet.
Stargast war Elie de Beaufour, der Gesamtsieger der Tour 2020 und jener der besonders wertvollen und stets sehr emotionsgeladenen Clôture, der nach gesundheitlichen Problemen erstmals seit sieben Monaten wieder am Ablauf war. Nicht nehmen ließ es sich Jean-Michel Bazire, der dazu Fairplay d’Urzy und Dostoievski am Ablauf hatte, den 21-fachen Sieger selbst zu steuern - fast in der alten Schlachten-Ordnung vorne „blank“, hinten mit Beschlag.
Das reichte jedoch (noch) nicht ganz für den Co-Favoriten, der am besten aus dem ersten Zulagen-Band gestartet war, nach wenigen Metern Kontakt zur Spitzengruppe hergestellt hatte und für den Bazire durchweg ein Führpferd fand. Gewinnen wollte der „Maître“ schon, und als das zur Utopie wurde, wenigstens als Dritter aufs Treppchen, denn die Hände in den Schoß legte er keineswegs.
Es reichte jedoch für den Wallach lediglich zu Platz vier, für den er sich hauchdünn an Fairplay d’Urzy vorbeiraufte, denn mit unerhörtem Drive flog der von „j.w.d.“ heransausende Fric du Chêne den beiden Bazire-Trainees den dritten Rang ab. Gegen zwei Füchse, die weit voraus um den Sieg fochten, war aber auch Julien Le Mers Schützling völlig machtlos.
Dabei sah zu Beginn nichts nach einem Treffer Fly Speeds aus, der aus Band eins sehr mäßig in die Hufe kam, einen Mini-Rumpler einstreute und hinter Spitzenreiter Favori de l’Iton, Eddy du Vivier, Girolamo, Festif Charmant, Elvis d’Evron und Cadet nur unmittelbar vor Elie de Baufour unterkam. Auch als Elvis d’Evron nach einer Runde dem namentlichen wie tatsächlichen Favoriten das Kommando abknöpfte, reagierte Jean-Philippe Monclin nicht.
Erst als Eric Raffin eingangs der letzten Überseite angriff, gab er seine Zurückhaltung auf, zog in dritter Spur an Elvis d’Evron und dem in der Schlusskurve galoppierenden Favori de l’Iton vorbei und setzte sich rasch auf zwei, drei Längen ab. Elie de Beaufours Generalangriff blieb Mitte der Zielgeraden stecken. Gefährlicher war da schon der Schlussakkord, den Eddy du Vivier aus seinem Versteck inszenierte, doch gelang dem Rolling-d’Héripré-Sprössling der Umsturz nicht.
Monclin witterte die Gefahr rechtzeitig und stukte seinen Fuchs einen „Hals“ voraus zum zwölften und wertvollsten Sieg der Karriere, der dessen Konto auf 269.440 Euro hievte und ihm praktisch schon die Eintrittskarte für die Schlussetappe am 5. Dezember in Vincennes bescherte.
Im siebenten Himmel schwebte Trainer Jean-Marie Monclin (61): „Er ist ausgesprochen verhalten losmarschiert und hat sogar einen Mini-Fehler eingebaut. So war das eigentlich nicht geplant. Doch wichtig ist, dass er am Ende die Nase vorn hatte, weil er unterwegs in Deckung viele Kräfte sparen konnte. Das hat sich ausgezahlt.“
10. Etappe des GNT
Prix Geny Courses - Grand Prix Henri Desmontils - (Gruppe III nat., Fünf- bis Zehnjähr.)
2725 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 245.000, 50 Meter ab 439.000 Euro; 85.000 Euro
1. Fly Speed 2725 12,5 Jean-Philippe Monclin 79
6j. Fuchshengst von Neutron du Cébé a.d. Icaranda von Cygnus d‘Odyssée
Be: Ecurie Léomy; Zü: Michel Triguel; Tr: Jean-Marie Monclin
2. Eddy du Vivier 2725 12,6 Cédric Terry 110
3. Fric du Chêne 2775 11,6 Gabriele Gelormini 450
4. Elie de Beaufour 2750 12,3 Jean-Michel Bazire 44
5. Fairplay d’Urzy 2750 12,3 Romain Congard 260
6. Cadet 2725 13,1 Franck Nivard 190
7. Elvis d’Evron 2725 13,1 Olivier Raffin 780
8. Dostoievski 2750 12,5 Léo Abrivard 340
9. Girolamo 2725 13,4 François Lagadeuc 800
10. Bad Julry 2750 12,8 Benjamin Rochard 1490
11. Cash du Rib 2775 12,7 Jean-Loïc Claude Dersoir 920
12. Deganawidah 2750 13,6 Julien Travers 1060
13. Chalimar de Guez 2775 14,7 Cyril Chenu 1800
14. Euro du Chêne 2750 o.Z. Matthieu Abrivard 62
Festif Charmant 2725 agh. François Lecanu 230
Favori de l’Iton 2725 dis.r. Eric Raffin 29
Sieg: 79; Richter: Kampf Hals - 4½ - ½ - k.Kopf - 2 - Hals - 1½ - 2½ Längen; 16 liefen
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-09-08/4418/1
Punkte nach Etappe 10 (Reims, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Maure-de-Bretagne, Le Croisé, Laval, Toulouse, Les Sables, St Malo, Pornichet):
Crack Money 49 (2 Siege)
Deganawidah 44
Firello 36
Euro du Chêne 30 (1 Sieg)
Bad Julry 27
Elvis du Vallon 26
Fric du Chêne 26
Décoloration 24 (1 Sieg)
Fire Cracker 24 (1 Sieg)
Be Cool d’Eb 17 (1 Sieg)
Bugsy Malone 15 (1 Sieg)
Eden Basque 15 (1 Sieg)
Fakir Mérité 15 (1 Sieg)
Fly Speed 15 (1 Sieg)
Général du Parc 11
Démocrate 10
Dexter Chatho 10
Dreamer de Chenu 10
Eddy du Vivieri 10
Eliot d’Ambri 10
Epsom d‘Herfraie 10
Golden Bridge 10
Goût Baroque 10
Die Tour bleibt im westlichen Teil Frankreichs: 340 Kilometer Richtung Nordosten wartet In drei Wochen am 29. September in Argentan die elfte Station auf die edlen Recken.