++ Jägersro: Karin Walter-Mommerts Camelia mit Fehler Sechste in 1:18,5/2140 Meter, Sheispropulsion Zweite in 1:15,6/2140 Meter, Lorens Flevo (Joakim Lövgren) nach Pause mit Zulage siegreich in 1:13,2/2160 Meter, Corazon Bar (Markus Waldmüller) nach Fehler unplatziert, Al Pacino (Adrian Kolgjini) Dritter in 1:14,1/2140 Meter - Erneuter Treffer für Stall Franziskas Apollo Prophet Cal (Wim Paal) in 1:13,9/2140 Meter ++ ++ Ålborg: Björn Spangenberg mit den Stolle-Schützlingen Illusion Dritter in 1:15,0/2140 Meter, Lola Vici Siebter in 1:15,9/2140 Meter, Achy Breaky Heart siegreich in 1:16,6/2140 Meter ++ ++ 1. Mai: BILD-Pokal in Gelsenkirchen mit Top-Besetzung - Gio Cash vs. Derbysieger Schampus - Auftakt der Dreijährigen-Kriterien mit zwei 7.000-Euro-Läufen - Zwölf Prüfungen ab 13:08 Uhr - Karlshorster Amateur-Meisterschaft mit vier Wertungsläufen - Comeback von Daniel Wagner - Zehn Rennen ab 12:55 Uhr ++ ++ 1. Mai: Gran Premio Lotteria in Neapel (775.000 Euro) mit Night Brodde (Conrad Lugauer) und Fiorano (Roberto Vecchione) - Ab 13:50 Uhr ++ ++ Donnerstag: Stall Express' Yahoo Diamant mit Franck Nivard im Prix du Pont Charles de Gaulle (60.000 Euro), Course B für Fünfjährige über 2875 Meter - Startzeit 15:10 Uhr ++ ++ Samstag: 2.845.000-Kronen-Finale zum Paralympiatravet in Åby - Je 2 Mio. Kronen in den Endläufen zum Drottning Silvias Pokal (Robbin Bot mit Stall Gerrits Ninetta Boko) und zum Konung Gustaf V:s Pokal (mit Stall Adamas' Remember Me) - In der Bronsdivision Karin Walter-Mommerts Beachcomber (Joakim Lövgren) vs. Frankie Godiva (Markus Waldmüller) - Beginn 14:35 Uhr ++ ++ Samstag: 150 Jahre-WTV-Jubiläumsrenntag in Wien - Preis der Stadt Wien (15.000 Euro/1600 Meter) mit Tyron Hill (Josef Franzl) und Purple Rain (Michael Nimczyk) - Der Goldhelm drei Mal als Catchdriver für Sascha Fischer, u.a. mit Västerbo Garonne - Thomas Hierls Fan d'Arifant (Erich Kubes) im 5.000-Euro-TF-Rennen - Beginn 12:40 Uhr ++ ++ Sonntag: Gastspiel von Michael Nimczyk in München - Zehn Rennen ab 14:00 Uhr ++
Freie Fahrt für den „freien Mann“
18. Juni 2022

Vincennes, Freitag, 17. Juni 2022. Einen Sturmlauf ohne Tempolimit legte auf seiner Paradestrecke, den 2.175 Metern des Prix Paul Delanoë für die älteren Monté-Giganten, Freeman de Houëlle hin.

„Für mich ist Diamant de Tréabat das Pferd, auf das wir am meisten Obacht geben müssen“, hatte Trainer und Züchter Franck Leblanc in der Vorschau verkündet - und seiner „Sattel-Düse“ dennoch nur einen gelben Smiley („Mehrere Parameter müssen zutreffen, um Platz vier oder fünf zu ergattern“, womit einmal mehr diese Pflicht-Mitteilung der Trainer ad absurdum geführt wurde.) mit auf den Weg gab. Das hatte Leblanc treffend analysiert, und die „turfistes“ gingen bei 29:10-Sieg-Odds voll „d’accord“.  

An den Außenrails, sechs, sieben Reitspuren von den Anderen entfernt, fegte der Fuchs los wie ein Pfeil, und als ihn Eric Raffin Ende der Startgeraden endlich in untere Gefilde dirigiert hatte, betrug der Vorsprung auf Esperanza Idole, Chalimar de Guez, Etoile de Bruyère, Carly und dann erst die behäbig in Gang gekommenen Diamant de Tréabat und Georgica Gédé bereits 20 Meter.

Viel weniger sollten es nie mehr werden, denn der Siebenjährige tat genau das, wofür er berühmt und gefürchtet ist: den Rivalen aus erklecklicher Entfernung die Eisen zeigen, die er gar nicht drauf hatte. Bei dem Höllentempo - nach den Zwischenzeiten war selbst der von seiner Zuchtgefährtin Be Mine de Houëlle (2018), Dreambreaker (2021) und Florida Sport (2022) jeweils in Solvalla markierte 1:09,8-Weltrekord in Sichtweite - „ließ er mich an der letzen Ecke, die seine Schwachstelle ist, nicht im Stich."

"Ich denke, da hat die links angebrachte Murphy-Blende geholfen. Die Kurve verließ er so, wie er in sie hinein geschmettert ist, und er stockte auch auf der Zielgeraden keinen Moment“, lachte Raffin. Dass es am Ende acht Längen vor der gedemütigten Konkurrenz nicht mal zum Frankreich-Rekord langte, mag der Tatsache geschuldet sein, dass ein Gegner fehlte, der ihn noch ein bisschen hätte anspornen können.

freeman_1706

Foto: province-courses.fr

So waren es „nur“ 1:10,1 - eine Zehntelsekunde über jener Messlatte, die Bilibili und Etonnant bei ihrem beinharten Duell im Prix de l’Île de France am 2. Februar 2020 gelegt hatten. Fast wäre Leblancs Prognose punktgenau eingetroffen, wäre da nicht der mäßige Start für Diamant de Tréabat gewesen.

„Er hätte bei zügigerem Beginn zweifellos den Ehrenplatz ergattert, wäre er früher dicht bei Chalimar de Guez gewesen. So ging der an uns. Ich kann nur den Hut vor Chalimar ziehen. Mit seinen zehn Jahren wirft er sein Herz noch immer mit Feuereifer in jede Schlacht“, war auch Jean-Michel Bazire für seinen Schützling voll des Lobes.

Screenshot 2022-06-18 at 07-19-47 Instagram

Noch einmal Raffin, der Freeman de Houëlle bis auf eine Ausnahme seit 1½ Jahren unterm Allerwertesten hat: „Ich denke, die 2.175 Meter sind seine Lieblingsdistanz - da kann er auf der Bergabpassage richtig Schwung holen. Und er kann einen solchen Tempolauf, der mit der 400-Meter-Strecke in der Leichtathletik vergleichbar ist, auch durchhalten. Fast hätte ich meinen Monté-Rekord mit Etonnant geknackt.“

Für den Vigove-Sohn war’s der zwölfte Erfolg aus 46 Versuchen, mit dem sein Konto auf 732.080 Euro sprang. Ziemlich unter ging als Fünfte Etoile de Bruyère, die damit den Sprung über die Million-Hürde verpasste. Mit den dafür ergatterten 4.500 Euro machte Charles Dreux‘ Achtjährige bei 989.420 Euro halt.

Prix Paul Delanoë - Monté - (Gruppe III int., Sechs- bis Zehnjähr.)
2175m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1.    Freeman de Houëlle    10,1    Eric Raffin    29
    7j. Fuchshengst von Vigove a.d. Rafina de Houëlle von Joyau d’Amour
    Be: Stéphane Gohier; Zü / Tr: Franck Leblanc
2.    Chalimar de Guez    10,9    Jean-Yann Ricart    200
3.    Diamant de Tréabat    11,0    Clément Frecelle    43
4.    Caban Prior    11,1    Aurélien Desmarres    450
5.    Etoile de Bruyère    11,2    Adrien Lamy    58
6.    Carly    11,4    Mathieu Mottier    74
7.    Georgica Gédé    12,0    Damien Bonne    53
8.    Esperanza Idole    12,7    Adrien Ernault    500
9.    César de Vrie    13,1    Benjamin Rochard    510
Sieg: 29; Richter: überlegen 8 - Hals - 1½ - 1 - 2½ - 6 Längen; 9 liefen
Zw-Zeiten: 07,4/675m - 07,8/1175m - 09,0/1675m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-06-17/7500/2

Kennedy unaufhaltsam

Der Auftakt des von der Sonne verwöhnten Abendprogramms war mit dem Prix Eudora sieben- bis zehnjährigen Europäern vorbehalten, die keine 325.000 Euro verdient haben durften.

Nach 2.700 Metern hatte zum fünften Mal in Folge und zum siebten Mal in seiner zwölf Auftritte umfassenden Frankreich-Ära der einstige Kolgjini-Schützling Kennedy die Nase vorn, für den die Weiten der dortigen Bahnen wahre Wohlfühl-Oasen zu sein scheinen.

Mit dem seit November vom in Italien stationierten Dänen Erik Bondo gecoachten, für Panamera Racing Stable laufenden Sohn der GCI-Siegerin Lisa America überstürzte Gabriele Gelormini am Start nichts und postierte ihn im dritten Paar außen. Ohne eigenes Zutun rückte der siebenjährige Hengst um eine Position vor, als Deganawidah eingangs des Bogens von Joinville das Kommando an sich riss.

Ausgangs desselben umkurvte er seine Lokomotive Flamme Vive und pirschte sich bergauf allmählich an die Flanke des Leaders. Richtig Pep kam in die kontinuierlich von 1:14,0 über 1:13,1 auf 1:12,9 gesteigerte Party, als Charly de l’Aunay in dritter Spur sein Mütchen zu kühlen begann. 400 Meter vorm Ziel seilte sich Deganawidah nach hinten ab.

Der bei 21:10 notierte Kennedy kämpfte wie immer vorbildlich, holte rasch einen Vorteil heraus und hielt den auch gegen Jean-Michel Bazires Schweden Heading Reference fest, der nur auf eine halbe Länge herankam.

diapo_arrivee_1322406_03

Foto: geny.com

29.250 der ausgelobten 65.000 Euro wanderten nach 1:12,5 in die Tasche des von Familie Kolgjini gezüchteten Kennedy, der nun 299.525 Euro sein Eigen nennt. Viel zu spät kam Co-Favorit Fifty Five Bond als Langzeit-Laternenträger auf Touren, der sich hinter Charly de l’Aunay mi Rang vier vor El Greco Bello bescheiden musste.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-06-17/7500/1