(nn) Le Croisé-Laroche, Mittwoch, 26. Mai 2021. Es hatte nicht wenige Fachleute gegeben, die nach einem brillanten Sturmlauf durch die Klassen, bei dem er die Rivalen zumeist durch gnadenlose Tempo-Läufe zermürbt hatte, bei Fire Cracker das Ende der Fahnenstange glaubten gesehen zu haben.
Aktuell ein vierter und ein fünfter Platz, bei denen der Quaro-Sohn zum Schluss enorm müde Beine hatte, dazu 25 Meter Zulage auf unter anderem den nach fast drei Jahren Pause spektakulär wiederauferstandenen Copsi sowie auf Bazires Kämpfer Firello ließen seine Sieg-Odds für die 5. Etappe des zum 40. Mal ausgetragenen Grand National du Trot, der hoch in Frankeichs Norden in der alten flandrischen Kapitale Lille zu Gast war, auf 57:10 klettern.
Ein Blitzstart, der ihm die äußere Position im dritten Paar hinter Copsi und Crack Money bescherte - das Kommando hatte Firello im ersten Bogen von Gemme de Busset übernommen, und ein enormes Tempo bolzender Crack Money, der für die Schlussrunde mit Copsi im Gepäck an die Tête gestürmt war, ließen die Aktien des Feuerwerkers jedoch kräftig steigen.
Eric Raffin verstaute ihn nach dem Verlust der beiden äußeren Lokomotiven als Vierter an die Innenkante, wo er sein Pulver bestens trocken halten konnte. Die überaus umsichtige Fuhre des 39-jährigen, der aus eigenen Fehlern und Schwächen seiner Partner erstklassige Schlüsse zu ziehen weiß, zahlte sich aus. Er hätte sich gar keine besseren Zugpferde als Copsi und Firello suchen können, die im Schlussbogen zurück in die Außenspur dirigiert wurden und eingangs der Zielgeraden Crack Money derart unter Druck setzten, dass der Champion von Etappe 4 gründlich das Handtuch warf.
Einen Haken hatte die Sache dennoch, denn richtig knifflig wurde es für „Raffin & Co“, als Firello im Bemühen, sich den zähen Copsi zur Brust zu nehmen, abrupt nach außen wich und, gäbe es keine Bahnbegrenzung, der Tribüne einen Besuch abgestattet hätte. Dabei geriet er dem gerade neben ihm anrüstenden Fire Cracker in die Parade, den Raffin aufnehmen musste, bevor er die letzte Stufe zünden konnte, was Copsi wieder einen etwas deutlicheren Vorteil verschaffte.
Die wenigen Hilfen nahm der Sechsjährige dann aber dankend an und holte sich den 14. Sieg aus 42 Engagements, mit dem er auf 449.440 Euro kommt, ganz leicht eine Länge vor Firello, dessen Auswärtsdrang erst von der Hecke gestoppt wurde. Mit Copsi auf Platz drei und den beiden Stallgefährten Euro du Chêne, der streng innen entlang marschiert war, und Fric du Chêne, der seine große Szene eingangs der Zielgeraden hatte und bei dem Höllentempo doch nicht weiter kam, war die Quinté-Wette komplett.
„Ich ahnte, dass das Streckenprofil im gut zu Gesicht stehen würde“, resümierte Trainer Guy Thorel, „ich hab ihn kürzlich wieder nach Grosbois geholt, er hat einige Pfunde abgenommen und zu alter Frische gefunden.“ Eric Raffin war glücklich, dass „es trotz des Stopps durch Firello, der wie immer nach rechts driftete, doch noch gereicht hat. Sonst wären wir um den Sieg betrogen worden, denn Fire Cracker war der klar Stärkste.“ Geringfügig anders sah dies Nicolas Bazire: „Schade, dass Firello so stark nach außen lief, sonst hätte es durchaus reichen können zum Etappensieg.“
In der Gesamtwertung baute der nach halber Strecke disqualifizierte Deganawidah, der auf allen fünf Stationen präsent gewesen ist, dank der Fleiß-Punkte seine Führung um zwei Zähler aus, doch robbten Firello und Crack Money etwas dichter heran.
5. Etappe des GNT
Prix Geny Courses (Gruppe III national, Fünf- bis Zehnjährige)
2825 Meter Bänderstart; 25 Meter Zulage ab 278.000, 50 Meter ab 462.000 Euro (unbesetzt); 85.000 Euro
1. Fire Cracker 2850 12,5 Eric Raffin 57
6j.br. Wallach von Quaro a.d. Urganza von Hulk des Champs
Be: Ec. La Pinsonnière; Zü: Jean-Paul Lemelletier; Tr: Grégory Thorel
2. Firello 2825 13,2 Nicolas Bazire 83
3. Copsi 2825 13,3 Gabriele Gelormini 20
4. Euro du Chêne 2825 13,3 Adrien Lamy 300
5. Fric du Chêne 2850 13,0 Franck Nivard 80
6. Dexter Chatho 2850 13,3 Charles-Julien Bigeon 160
7. Bad Julry 2825 14,0 François Lecanu 650
8. Crack Money 2850 13,5 Cédric Terry 170
9. Général du Parc 2825 14,4 Alexis Prat 640
10. Darlington Park 2825 14,6 Frédéric Senet 1150
Baron du Goutier 2825 o.Z. Bruno Marie 1900
Gemme de Busset 2825 o.Z. Jérome Ruaults 360
Django du Bocage 2850 o.Z. Franck Ouvrie 1230
Bad Boy du Dollar 2850 o.Z. Tanguy Devouassoux 1830
Deganawidah 2850 dis.r. Julien Travers 960
Dollar Soyer 2850 dis.r. Pierre-Yves Verva 910
Sieg: 57; Richter: leicht 1 - 1 - ½ - 4½ - 4 - 1½ Längen; 16 liefen
Wert: 38.250 - 21.250 - 11.900 - 6.800 - 4.250 - 1.700 - 850 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-05-26/5901/1
Punkte nach Etappe 5 (Reims, Marseille-Borély, Lyon-La Soie, Maure-de-Bretagne, Le Croisé):
Deganawidah 25
Décoloration 20 (1 Sieg)
Firello 19
Elvis du Vallon 17
Crack Money 17 (1 Sieg)
Be Cool d’Eb 15 (1 Sieg)
Eden Basque 15 (1 Sieg)
Fire Cracker 15 (1 Sieg)
Euro du Chêne 12
Général du Parc 11
Bad Julry 10
Eliot d’Ambri 10
Epsom d‘Herfraie 10
Carioca 8
Copsi 8
Golden Bridge 8
Comte des Tithais 6
Forum Meslois 6
Gamble River 6
Belle Louise Mabon 5
Cristal du Perche 5
Favorite Fligny 5
Fric du Chêne 5
Nicht lange warten müssen die etwas älteren Franzosentraber auf die nächste Gelegenheit, Moneten und Punkte für das große Finale am 5. Dezember in Vincennes zu sammeln. Am 9. Juni ruft der Hauptstarter fast 500 Kilometer Richtung Südwesten auf dem Linkskurs von Laval, der Hauptstadt der Mayenne, zu Station Nummer sechs.
Im Prix RFM für sieben- bis neunjährige Europäer, die keine 181.000 Euro gewonnen hatten, belegte Gerhard Sporrers U.R. Amazing mit Adrien Lamy einen mit 540 Euro entlohnten sechsten Rang; trainiert wird der Main-Wise-As-Nachkomme derzeit von Tomas Malmqvist in dessen französischen Dependance. Olaf Schröders von Maik Esper chauffierter Crown Wood wurde disqualifiziert.