Turin, Samstag, 18. Juni 2022. Andere Stelle, gleiche Welle oder: Das nennt man wohl Konstanz. Noch sind es rund drei Monate, bis in den Vorläufen zum Derby Italiano del Trotto die Karten unmissverständlich auf den Tisch des römischen Hauses gelegt werden müssen, doch bislang läuft’s für Mauro Baroncinis Equipe hervorragend.
Er hatte nicht zu viel versprochen, Dimitri Ferm, der die erste klassische Gruppe-I-Vorprüfung am 15. Mai in Modena locker eingeklinkt hatte, und Due Italia, die in der entsprechenden „Filly“-Abteilung die Nase nicht minder überzeugend vorn hatte, hätten seither im Training in jeder Hinsicht überzeugt.
„Ich bin für den Einsatz heute Abend (gestartet wurden der Gran Premio Nazionale bzw. die „Filly“-Riege um 22.10 bzw. 21.10 Uhr) sehr zuversichtlich, denn beide haben exzellente Startplätze erwischt. Und dann ist da ja noch Denver Gio, der nach Modena, wo er nicht so durchzog, nicht mehr gestartet ist und die nötige Frische getankt hat, die ihm heuer schon zwei Gruppe-III-Treffer beschert hat.“
Der Wunsch des Trainers, es ausweislich der guten Abflugrampen möglichst von vorn zu versuchen, war Vollstrecker Andrea Farolfi in der Damen-Riege, für die es „nur“ um 66.000 Euro ging, schon mal Befehl. Wie der Wind flog Due Italia von Rampe „4“ in Front, was ihr umso leichter fiel, als Divina Trio (1) nur schwerfällig und Diva Indal (2) im gestreckten Galopp in Gang kamen.
Hinter der Adrian-Chip-Tochter ordnete sich Diletta Axe (3) ein, den Part der äußeren Anführerin bekam die mit Björn Goop liierte Walner-Tochter Doyourbest vor Duck Jet und Delicious Gar aufgedrückt, hielt jedoch respektvollen Abstand zu Due Italia. Die ließ bei kernigem Tempo auch im Schlussbogen niemanden ernsthaft in ihre Nähe, verabschiedete sich in überlegener Manier auf vier Längen zum dritten Sieg aus 15 Versuchen und baute ihr Konto auf 80.222 Euro aus.
Goldrichtig verfahren war Alessandro Gocciadoro, der seine Delicious Gar stur hinter Doyourbest gehalten hatte, als Michele Raimo in der „ultima curva“ Gefühle bekommen und in dritter Linie attackiert hatte. Weiter kam Duck Jet dort nicht, sondern fiel wie eine lahme Ente rasch wieder zurück. Die Meter, die die von Father Patrick gezeugte Delicious Gar gespart hatte, halfen ihr im zähen Gefecht um den Ehrenplatz gegen die Kopf an Kopf raufenden Diletta Axe (von Muscle Hill) und Doyourbest.
Gran Premio Nazionale - Filly - (Gruppe II nat., dreij. Stuten)
1600m Autostart, 66.000 Euro
1. Due Italia 12,0 Andrea Farolfi 28
3j.br. Stute von Adrian Chip a.d. Unique Grif von Varenne
Be : Scud. W. Giovane Italia Srl ; Zü: Paolo Santulli; Tr: Mauro Baroncini
2. Delicious Gar 12,6 Alessandro Gocciadoro 26
3. Diletta Axe 12,6 Andrea Guzzinati 44
4. Doyourbest 12,6 Björn Goop 64
5. Daughter As 12,7 Vincenzo-P. dell’Annunziata 704
6. Divina Trio 12,8 Marco Stefani 120
7. Daytona di Cecco 12,9 Pietro Gubellini 227
8. Daytona Roc 13,1 Santo Mollo 208
9. Duck Jet 13,5 Michele Raimo 924
Diva Indal dis.r. Rene’ Legati 270
Donnavittotira Par dis.r. Gaspare Lo Verde 643
Dorothy Bar dis.r. Enrico Bellei 192
Sieg: 28; Richter: leicht 2 - 3 Längen; 12 liefen
Wert: 27.600 - 13.200 - 7.200 - 3.600 - 2.400 sowie 12.000 Euro Züchterprämie
Volle Kontrolle
Es sollte im „offenen“ Gran Premio Nazionale um üppige 154.000 Euro, in den sich keine Signorina wagte, nach identischem Rezept sogar noch ein bisschen besser kommen für die Herren Baroncini und Farolfi. Auch Dimitri Ferm hatte von der exzellenten Rampe „3“ keinerlei Probleme, resolut vor Dubhe Prav das Zepter an sich zu reißen.
Niemand wagte ernsthaft, am für seine Züchter, die Scuderia Dream Ferm, ins Geschirr steigenden Nad-Al-Sheba-Sprössling sein Mütchen zu kühlen, so dass es Farolfi vergleichsweise geruhsam angehen lassen konnte. In dem taktischen Match erstickte er eventuelle Ambitionen der Rivalen ab 700 Meter vorm Ziel mit einer kernigen Tempoverschärfung im Keim, setzte sich mühelos auf zwei Längen vom erstmals auf Gruppe-Niveau aktiven Dubhe Prav (von Robert Bi) ab und ist nun bis auf Weiteres die klare Nummer eins im „D“-Jahrgang.
Mit acht Siegen aus 15 Versuchen und 173.306 Euro auf dem Kerbholz, von denen 128.800 aus den beiden Klassikern in Modena und Turin stammen, kann er den weiteren Versuchen der Konkurrenz entgegensehen, an seinem Thron zu rütteln.
Auch bezüglich seiner zweiten Waffe behielt Baroncini recht: Denver Gio (von Southwind Frank), der sich heuer bereits Gruppe-III-Schärpen in Bologna und Padua einverleibt hatte, zeigte sich von der letzten Schlappe prächtig erholt und sicherte Platz drei und 16.800 Euro vor dem von Sébastien Guarato trainierten Deus Zack und Cindy Truppos kleinem Bruder Diamond Truppo.
Gran Premio Nazionale (Gruppe I nat., Dreijährige)
2100m Autostart, 154.000 Euro
1. Dimitri Ferm 14,0 Andrea Farolfi 17
3j.schwbr. Hengst von Nad Al Sheba a.d. Tracy Chapman von Goetmals Wood
Be / Zü: Scud. Dream Ferm; Tr: Mauro Baroncini
2. Dubhe Prav 14,2 Santo Mollo 89
3. Denver Gio 14,5 Antonio Simioli 82
4. Deus Zack 14,5 Vincenzo-P. dell’Annunziata 229
5. Diamond Truppo 14,6 Enrico Bellei 55
6. Danger Bi 14,7 Maurizio Biasuzzi 62
7. Decimomeridio GPD 15,2 Roberto Vecchione 315
8. Dardo Zack 15,6 Andrea Guzzinati 318
9. Diabolic Nap 17,1 Antonio di Nardo 330
Dakovo Mail dis.r. Romolo Ossani 291
Dundee As dis.r. Alessandro Gocciadoro 183
Daino Toscano Key dis.r. Antonio Greppi 356
Sieg: 33; Richter: leicht 2 - 3 - k.Kopf - k.Kopf - 1 - Hals Länge; 12 liefen
Wert: 64.400 - 30.800 - 16.800 - 8.400 - 5.600 sowie 28.000 Euro Züchterprämie