Caen, Donnerstag, 10. März 2022. Der 31. Mai 2020 wird Jarmo Niskanen auf ewig in mieser Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass Earl Simon, das „Pferd des Lebens“ des seit Jahren in Frankreich arbeitenden Finnen, als Dritter des Eliloppet wegen einer dieser pingeligen Entscheidungen, für die die schwedischen Rennrichter genauso berüchtigt und gefürchtet sind wie ihre französischen Kollegen bei ihren manchmal haarspalterischen Gangartüberprüfungen, nach Disqualifikation wegen „Drängelns“ der 750.000 Kronen verlustig ging.
Pikanterie am Rande: Nach der späteren Disqualifikation des Siegers Propulsion wäre er sogar auf Rang zwei vorgerückt, der mit 1.500.0000 SEK bestückt war. Es sollte der vorerst letzte Auftritt des Dritten des Grand Prix de l’UET, Critérium Continental (jeweils 2018), Prix de Paris sowie Siegers des „Ducs des Normandie“ (beide 2020) gewesen sein, der anschließend eine hartnäckige Sehnenentzündung auskurieren musste.
Mit 879.485 Euro auf dem braunen Buckel gab der Prodigious-Sohn des in Schweden ansässigen Stall Skytten nach einer 1:13,3-Wiederqualifikation sein Comeback auf dem mit 1.925 Metern weitesten Oval rechtsherum, das Frankreich zu bieten hat. Ausgesucht hatte Niskanen ein passendes Handicap für Pferde, die seit dem 3. November 2021 keine 30.000 Euro verdient hatten und in dem die Schwerreichen, zu denen neben dem „Earl“ unter anderem die mehr oder weniger voll im Saft stehenden Express Jet, Cash du Rib und Carnaval du Vivier zählten, über 2.450 Meter 25 Meter mehr zu ackern hatten.
Während Express Jet im Express-Tempo auf die Beine fand und bereits nach 500 Metern die nicht minder zügig aus Band eins losflitzende Hermine Girl - die Einzige, die von den 16 Aspiranten von ihrem Trainer Stéphane Provoost einen grünen Smiley mit auf den Weg bekommen hatte, der besagte, dass die Zeichen voll auf „Sieg“ stünden - am Regiepult ablöste, sah sich Franck Ouvrie mit dem rundum beschlagenen Earl Simon das muntere Treiben von vorletzter Position an. Gegenüber verbesserte er sich im Sog der zweiten Gefechtslinie auf Platz zwölf.
Als letztlich Achter machte er eher durch Ausfälle vor ihm liegender Konkurrenten denn durch eigene Stärke ein paar Plätze rund 15 (!) Längen hinter dem Sieger wett. Das war sein Band- und Altersgefährte Express Jet, der mit Pierre Vercruysse Hermine Girl in 1:11,8 zu 1:12,7 um zwei Längen in Schach hielt. Für den von Jean-Etienne Dubois gezüchteten, von Tomas Malmqvist für die Ecurie Hunter Valley trainierten Goetmals-Wood-Sohn war dieser neunte Treffer der erste seit dem Sieg im Grand Prix de Gelsenkirchen, der sein Konto um 14.850 auf 629.320 Euro hob. Bei 48:10 trug der Express knapp vor dem leer ausgehenden Earl Simon (55:10) Favoritenehren.
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-03-10/1400/8