Visby, Mittwoch, 14. Juli 2021. Einmal im Jahr richten sich die Augen der nordischen Traber-Fans Richtung Sonneninsel Gotland bzw. dessen alte Hansestadt Visby. Auf deren etwas eigenartig geformter Bahn mit der bei 156 Metern kürzesten Zielgeraden aller schwedischen 1.000-Meter-Pisten gaben sich um 150.000 SEK für den Sieg im Gotlandslöpningen internationale Größen die Ehre: Björn Goop, Ulf Ohlsson, Mika Forss auf Seiten der Zwei-, Nadal Broline (10), Makethemark (9) und Zaccaria Bar (3) auf jener der Vierbeiner.
Dieses Trio focht die Stockerl-Plätze unter sich aus, wonach es anfangs gar nicht aussah. Auch der zum Favoriten erkorene Jaguar Broline, Partner des fünffachen Bahnchampions Claes Sjöström, sollte trotz der guten Ausgangslage (4) keine Chance auf die erhoffte Spitzenposition haben. Die machten Monark Newmen (7) und Dragster unter sich aus, von denen der von ganz außen wie gewohnt mit Torpedo-Antritt losfegende Micro-Mesh-Sohn sie ausgangs der ersten Biege endgültig an sich riss.
Fortan drosselte Roger Malmqvist das Tempo. Hielt zunächst Jaguar Broline die Nase vor Zaccaria Bar in den äußeren Fahrtwind, so gab Mika Forss mit Alessandro Gocciadoros Schützling nach einer Runde seine Traumlage auf und zog an die Seite des Leaders. Äußerer Dritter blieb Nadal Broline, hinter dem Makethemark Posten bezog.
An der letzten Ecke rächte sich der anfängliche Raubbau. Dragster, ohnehin eher ein Fan der Sprintstrecke, packte zügig seine Sachen und hatte wie Monark Newmen nichts mehr zu melden, was einen der besseren Plätze betraf. Wenig später verpuffte auch Jaguar Dreams Attacke wie heiße Luft; er musste auch noch Platz vier abtreten, weil er auf den letzten Metern in Pass verfiel. Umso besser schalteten sich Nadal Broline und der mit einer Slalomeinlage aufwartende Makethemark ins Geschehen ein, die jedoch Zaccaria Bar nicht mehr zu packen bekamen.
„Der Ready-Cash-Sohn war eindeutig der Beste. Die rund 1.200 Meter an der frischen Luft waren hart, doch der Hengst hat prächtig gekämpft und verdient gewonnen“, lobte Forss den Zweiten des Copenhagen-Cup, der die zwölfte Ehrenrunde seiner Karriere drehte und nun in einer Liste mit unter anderem Triton Sund (2007) und Commander Crowe (2009, 2010) steht.
Gotlandslöpningen (int.)
2120m Autostart, 329.000 SEK
1. Zaccaria Bar 10,8 Mika Forss 38
6j.br. Hengst von Ready Cash a.d. Filanda von Lindy Lane
Be: Sinead Sernicoli & Leonardo Cecchi, IT; Zü: Az.Agr. Luigi Truccone, IT; Tr: Alessandro Gocciadoro
2. Nadal Broline 10,8 Björn Goop 132
3. Makethemark 10,9 Ulf Ohlsson 50
4. Dragster 11,3 Roger Malmqvist 86
5. Monark Newmen 11,7 Fredrik Persson 327
6. Maverick Dream 11,7g Eva Lundahl 972
7. Ottilia Fri 12,0 Petter Karlsson 625
8. Sheriffen 18,5 Thony Gottfridsson 1442
Jaguar Dream 4.pdZ. Claes Sjöström 21
Sieg: 33; Richter: sicher ½ - 2 - k.Kopf - k.Kopf - 1 - Hals Länge; 9 liefen (NS Rafiki Fri / Fieber)
Zw-Zeiten: 09,0/500m - 12,2/1000m - 10,7/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK
Damit stach auch Gocciadoros zweiter Trumpf: Eine Stunde zuvor hatte Mika Forss für den 46-jährigen mit der Love-You-Tochter Borboleta in der Klass I in neuer Bahnrekordzeit von 1:10,2/1620m verwandelt. Zwei Starter, zwei Siege - die Rückreise über die Ostsee dürfte fürs italienische Team feucht-fröhlich gewesen sein.