++ Hamburg: Intinori (Victor Gentz), Enea Font (Robin Bakker) und Nightrain Boko (Jaap van Rijn) gewinnen die Vorläufe zum Schwarzer-Steward-Rennen ++ ++ Solvalla: Karin Walter-Mommert Nigel di Quattro mit Conrad Lugauer in 1:15,2/2140 Meter unplatziert - Dahlia Brodde (Rikard Skoglund) für Thorsten Tietz und Susanne Gruner in einem 620.000-Kronen-Lauf der Margaretas Tidiga Unghästserie Dritte in 1:14,0/2140 Meter ++ ++ Donnerstag (Christi Himmelfahrt): Run auf Magdeburg - Vier Trabfahren mit 45 Startern ++ ++ Samstag: Premiere in Ampfing (Landkreis Mühldorf am Inn) - Vier C-Bahn-Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Samstag: TCT Kriterium der Dreijährigen in Wolvega - Hengste/Wallache und Stuten um jeweils 22.000 Euro - Beginn 16:50 Uhr ++ ++ Sonntag: Das Vierjährigen-Rennen II und der 3. Lauf zur Silber-Serie in Mariendorf - Heinz Wewering ersetzt Jos Verbeeck - Acht Prüfungen ab 13:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Sechs C-Bahn-Rennen in Karlsruhe-Knielingen ++ ++ Sonntag: Copenhagen Cup in Charlottenlund mit Oscar L.A. (Josef Franzl), Gericault (Christophe Martens) und Hades de Vandel (Robin Bakker) - Im Rahmen Schampus vs. Y Not Diamant - Über 3000 Meter Usain Lobell vs. Under Armour - Josef Franzl auch mit Torina - Emma Stolle mit Karel G Greenwood - Beginn 13:00 Uhr ++
Auf den Spuren des Vaters - Teil I
16. Juli 2023

Enghien, Samstag, 15. Juli 2023. Die dunklen Gewitterwolken über dem Plateau de Soisy waren keineswegs symbolisch - zumindest nicht aus Sicht von Richard Westerink, dessen Etonnant weiter auf der Spur seines Vaters ist: Timoko hatte auf der Meile des Prix de Washington 2013 und 2017 die schnellsten Beine. Sein bester Nachkomme schrieb sich mit einer der famosesten Leistungen seiner bei inzwischen 85 Auftritten an spektakulären Nummern nicht eben armen Laufbahn in die Siegerliste ein.

Der Neunjährige war mit dem ersten Schritt auf „volle Offensive“ gepolt und bekam den Start, der oft seine kleine Achillesferse war, gefühlt gut wie nie zuvor hin. Callmethebreeze kam an der „1“ etwas zügiger in die Hufe, doch Anthony Barrier ging von der „4“ volles Risiko und bot Titelverteidiger Hohneck (6) entschlossen Paroli. Kurz vor der ersten Kurve war Philippe Allaires Elitloppet-Sieger dann doch vorbei, doch lange durfte Etonnant nicht in der windgeschützten Innenspur verschnaufen.

Als eingangs der Überseite der in Spur zwei hängengebliebene Bleff Dipa (7) mit Capital Mail als Gefolgsmann näher rückte, lancierte Barrier seinen Partner schon wieder nach außen und setzte sofort bei Hohneck mit eisernem Druck die Daumenschrauben an. Die Gegenwehr des Royal-Dream-Sprösslings währte bis eingangs der Schlusskurve. Dann übernahm Etonnant das Zepter, und Bleff Dipa blies erneut der äußere Fahrtwind um die Ohren.

Konnte der „Mörder“ diesen fulminanten Zwischenangriff durchhalten, oder gelang Hohneck auf der ewig langen Zielgeraden ein kerniger Konter? Etonnant beantwortete die Frage klipp und klar zu seinen Gunsten, gab nicht einen Meter seines Vorsprungs her und sackte die 54.000 Euro so locker ein, dass sich weder Barrier noch Westerink oder die Fans des großen Braunen mit dem enormen Rennkopf auch nur geringste Sorgen machen mussten.

Zwei Längen hinter dem derzeit wohl härtesten aktiven Trotter rang Italiens 2020er Derby-Sieger Bleff Dipa, Dritter der vorjährigen Edition, Hohneck um Haupteslänge nieder. Noch enger zu ging es weitere zwei Längen zurück zwischen den beiden Italienern Capital Mail und Callmethebreeze, der noch eine „Enquête“ überstehen musste, wobei das Zielfoto zugunsten des Souloy-Schützlings entschied.

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Mit 1:09,3 blieb der nunmehr 2.514.710 Euro reiche „Erstaunliche“, der als einziger der Neun, der rundum beschlagen antrat, nur um 0,3 Sekunden über Uza Josselyns Renn- und Bahnrekord aus dem Jahr 2018.

„Die Order lautete, ihn  aus der ersten Kurve heraus rollen zu lassen. Wer heute gewinnen wollte, musste seine Beine zeitig bewegen. Mein Hengst ist zäh und lässt sich nicht so leicht unterkriegen. Das hat er oft genug gezeigt, und Hohneck ist fürwahr keine Laufkundschaft. Heute hat der Beste gewonnen“, kommentierte Westerink, „wie’s weitergeht, ist noch nicht entschieden. In Frage kommen der International Trot am 9. September in New York oder der große UET-Elite-Grand-Prix in Solvalla am 14. Oktober.“

Überaus zufrieden war Holger Ehlert mit der Vorstellung Bleff Dipas: „Es lief für uns ein bisschen unglücklich, weil mein Hengst über weite Strecken ohne Deckung marschieren musste. Wer weiß, vielleicht hätte er sonst Etonnant in Schwierigkeiten bringen können.“ Gelormini hingegen „glaubte bis Mitte der Zielgeraden an den Sieg. Den Ehrenplatz haben wir gegen ein sehr gutes Pferd verloren. Auch dabei ist Hohneck kein Zacken aus der Krone gefallen.“

Prix de Washington (Gruppe II int., Vier- bis Zehnjährige)
1609m Autostart, 120.000 Euro
1.    Etonnant    09,3    Anthony Barrier    30
    9j.br. Hengst von Timoko a.d. Migraine von Alligator
    Be / Tr: Richard Westerink; Zü: Christian Guy Vigier
2.    Bleff Dipa    09,6    Roberto Vecchione    160
3.    Hohneck    09,6    Gabriele Gelormini    16
4.    Capital Mail    09,9    David Thomain    140
5.    Callmethebreeze    09,9    Franck Nivard    120
6.    Fric du Chêne    10,2    Paul-Philippe Ploquin    730
7.    Echo de Chalency    10,7    Tony Le Beller    960
8.    Grande de Ranchy    10,8    Matthieu Abrivard    680
9.    Hermine Girl    11,5    Julien Travers    1140    
Sieg: 30; Richter: leicht 2 - Kopf - 2 - k.Kopf - 3 - 4 - 1 Länge; 9 liefen
Zw-Zeiten: keine
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2023-07-15/7502/7