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Zwei Brüder rocken die SprinterMästaren
07. Juli 2023

Halmstad, Donnerstag, 6. Juli 2023. Seit 1971 zelebriert am ersten Donnerstagabend im Juli die ehemalige Open-Stretch-Bahn im Halland ihren bedeutendsten Renntag. Gesucht werden aus der überwiegend nordeuropäischen Elite nach Geschlechtern getrennt die schnellsten vierjährigen Sprinter, wobei man die Ladys der Generation 2019 nicht gar so hart anfasste: Sie hatten ihre Vorlaufpflichten bereits zehn Tage zuvor erledigen dürfen.

Für 22 Herren der 2019er Schöpfung und eine Stute ging es hingegen deutlich härter zur Sache: Sie mussten an dem sich bis 22.40 Uhr hinziehenden sportlichen Abend, an dem insgesamt Preisgelder in Höhe von 7.087.000 SEK verteilt wurden, zweimal über die klassische englische Meile ran.

Ein Einsehen hatte bei dieser geballten Ladung an aushäusigen Aktivitäten der Wettergott, der auf die prognostizierten Regenschauer verzichtete. Das lockte bei sommerlichen, aber nicht brütend warmen Temperaturen 4.944 Zuschauer an - weit entfernt von jenen 14.172, die 2009 bei der Krönung von Lavec Kronos und Publikumsmagnet Lutfi Kolgjini vor Ort waren.

Golden wurde der Abend für die immer mehr in den Vordergrund rückenden Djuse-Brüder. Für Magnus, der im Vorjahr im Alter von 22 Jahren Ulf Ohlsson vom Thron geschubst hatte und erstmals schwedischer Champion geworden war, und seinen elf Jahre älteren, in Solvalla lizensierten Bruder Mattias, der eher selten in den Rennwagen steigt und sich überwiegend als Vorbereiter verdient macht, ging die Rechnung nach Hustle Rains Vorlaufsieg durch die Todesspur prächtig auf. Als Erste durften sie fürs Finale der 53. SprinterMästaren den Startplatz wählen und entschieden sich für die „1“, womit sonnenklar war, dass „es Magnus schnurstracks vorneweg versuchen soll. Das ist der simpelste Weg zum Erfolg.“

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Rollentausch der Djuse-Brüder auf der Ehrenrunde (Foto: nastagangare.se)

Es klappte wie am Schnürchen, obwohl Staro Mack Crowe (2) alles versuchte, ihm die Spitze abzujagen. Nach dem „Schattenboxen“ in den Vorläufen ging’s ums große Geld endlich so rassig zur Sache, wie es sich für eine Sprintprüfung geziemt. Auf keinem Meter ließ Rikard Skoglund locker, ohne dabei das Augenmaß zu verlieren. Genau richtig hatten die Untersteiners spekuliert und sich für die Vorlauf-Zweiten Love Keeper (9) und Global Dubhe (10) für Startreihe zwei entschieden, als es noch die Optionen ab Startplatz „5“ gab.

Love Keeper wich dem Leader keinen Augenblick vom Hacken, nur Global Dubhe versiebte seine ordentliche Ausgangslage durch eine Galoppade Mitte der ersten Kurve. Seinen Platz als innerer Dritter nahm Friend of Elves ein, während sich hinter Staro Mack Crowe Dea Grif, Sunrise und Following einordneten und die Redén-Schützlinge Xanthis Harvey (8) und Periculum (6) innen wie außen die Schlusslichter bildeten.

Bei gleichbleibend hohem Tempo wurde das Paarlaufen erst 600 Meter vor Schluss aufgebrochen, als sich Sunrise in Spur drei wagte und in Following ein Anhängsel bekam, das wie er nicht durchschlagkräftig genug war. Vorn hielt sich Hustle Rain seinen unermüdlichen Angreifer sicher mit einer Länge vom Leib, der sich seinerseits um eine Nasenspitze vor Love Keeper ins Ziel rettete.

Mit viel Schwung ergatterte Periculum Platz vier knapp vor Friend of Elves sowie der nicht ganz durchziehenden Dea Grif. Xanthis Harvey hingegen fand alle Wege versperrt und kam dicht dabei als brotloser Künstler heim.

Djuse

Magnus Djuse (Foto: hallandsposten.se)

„Das war heute unser Tag. Alles lief nach Plan. Ich hätte nie gedacht, dass Hustle Rain zum SprinterMästaren würde, obwohl er ja schon im Königspokal als Vierter eine exzellente Figur abgegeben hat. Natürlich war der Vorlauf außen herum nicht von Pappe, aber ich hatte da schon das Gefühl, er sei heute bärenstark. Dieser Sieg und der im Jubileumspokalen 2021 mit Aetos Kronos ragen natürlich heraus. Ich muss mich mal kneifen, so unwirklich gut läuft’s nun schon im dritten Jahr in Folge für mich“, schwärmte Magnus Djuse, der als jüngster schwedischer Fahrer aller Zeiten kurz vor seinem 1.000. Sieg steht.

Für Rikard Skoglund lief es wie befürchtet: „An Hustle war einfach nicht vorbeizukommen - der war heute nicht zu schlagen. Doch ich denke nicht, dass wir das Rennen verloren, sondern einen zweiten Platz gewonnen haben. Darauf können wir sehr stolz sein.“

Mit blanken 1:10 blieb Hustle Rain, für den mit den Siegen sieben und acht das Konto gewaltig von 781.000 auf 2.081.000 Kronen sprang, 0,6 Sekunden über der im Vorjahr von Francesco Zet aufgestellten Rennbestzeit.

53. SprinterMästaren - Final - (Gruppe I int., Vierjährige)

1609m Autostart, 2.400.000 SEK

1.      Hustle Rain*                  10,0     Magnus Djuse                   26

         4j.dklbr. Hengst von Raja Mirchi a.d. Miss Possessed von Self Possessed

         Be: Thomas Lind-Holm & Metro Invest A/S, DK; Zü: Thomas Lind-Holm, DK/SE; Tr: Mattias Djuse

         Pfleger: Mattias Djuse

2.      Staro Mack Crowe*      10,1     Rikard Skoglund                36

3.      Love Keeper                  10,2     Peter Untersteiner          711

4.      Periculum                      10,2     Daniel Wäjersten            129

5.      Friend of Elves              10,2     Mats Djuse                       547

6.      Dea Grif                          10,3     Robin Bakker                   155

7.      Xanthis Harvey             10,4     Örjan Kihlström                 70

8.      Following*                      11,0     Björn Goop                         73

9.      Sunrise                           12,3     Adrian Kolgjini                 438

         Global Dubhe                dis.r.    Johan Untersteiner         207

*Vorlaufsieger

Sieg: 26; Richter: sicher 1¼ -  k.Kopf - ¾ - Kopf - Hals - 1 - 5 Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 08,5/500m - 09,5/1000m - 10,7/letzte 500m

Wert: 1.200.000 - 600.000 - 300.000 - 144.000 - 96.000 - 60.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=y95UaLBfGpE

Die Vorläufe

Die Suche nach dem Sprinter-Meister begann in Vorlauf 1 mit dem erwartet leichten Sieg von Following, mit dem Björn Goop von der „1“ sofort vor Love Keeper und dem nach 500 Metern einscherenden Joe Dalton den mäßigen Rhythmus vorgab und sich in der Entscheidung leicht und locker auf zwei Längen löste.

Trotz des perfekten Runs im Rücken von Bellissimo Face schien Periculum (7) den Endlauf zu verfehlen, bis Örjan Kihlström bei dem Amerikaner doch noch den nächsthöheren Gang fand. Auf den finalen 200 Metern packte der Muscle-Hill-Sohn mächtig an und raufte sich hinter Love Keeper zu Platz drei. Karin Walter-Mommerts Pour Mea Double (8) hatte als Schlusslicht in fünfter Schlussbogenspur eine verheißungsvolle Szene, stand jedoch nicht durch und musste Platz vier Joe Dalton überlassen, der als 15. der Setzliste hoffen durfte. Erster Richtwert waren mäßige 1:11,7.

1VL

(Foto: Facebook HalmstadTravet)

Besser als für Pour Mea Double lief‘s in Elimination 2 für Karin Walter-Mommerts Neuerwerbung Sunrise. Auch für den US-Amerikaner war die „1“ Programm, denn er behauptete bis eingangs der Zielgeraden die Spitze. Dann entpuppte sich der äußere Anführer Hustle Rain rasch als deutlich stärker, und auch Dea Grif, mit der sich Jerry Riordan als einziger gegen das starke Geschlecht gewagt hatte, hatte als Laternenträgerin weit außen mehr Pep als der Kolgjini-Traber.

Der hielt als Dritter immerhin den mit der „8“ ausgesprochen mies bedienten Kriteriumsieger Xanthis Harvey, den Örjan Kihlström im extrem langsamen zweiten Drittel in dritter Spur einsetzte, aus der der Propulsion-Nachkomme nicht mehr wegkam. Als Nummer 1 des Rankings war er schon vor der dritten Qualifikation der beste Vierte.

2 VL

(Foto: Facebook HalmstadTravet)

Am offensten kam der 3. Qualifier daher. Erneut entpuppte sich die „1“ als ideale Nummer, von der Außenseiter My Dreams lange und deutlich schwungvoller als seine beiden Vorgänger den Taktstock schwang. Das nützte dem Nuncio-Sohn allerdings wenig, als die Karten auf den Tisch zu legen waren. Im engen Einlaufgefecht kam er gründlich unter die Räder.

Trotz viertem Gleis in der letzten Biege zog Staro Mack Crowe formidabel durch. Der wie schon beim Sieg im Prix Readly Express zu Solvalla mit Rikard Skoglund liierte Bold-Eagle-Sohn kanzelte Friend of Elves, der als Lokomotive der zweiten Spur auch von Global Dubhe knapp abgefangen wurde, um eine Länge sicher ab und erzielte mit 1:11,4 die schnellste Vorlaufzeit.

3 VL

(Foto: Facebook HalmstadTravet)

SprinterMästaren - Vorläufe - (Gruppe I int., Vierjährige)

1609m Autostart, 217.000 SEK

Wert: 100.000 - 50.000 - 29.000 - 17.500 - 11.500 - 9.000 SEK

Fürs Finale qualifizieren sich die jeweils besten Drei sowie der Vierte mit der höchsten Startpunktzahl.

1. Vorlauf

1.      Following                       11,7     Björn Goop                         21

         4j.br. Hengst von Nuncio a.d. Tweet Hanover von Cantab Hall

         Be / Zü: Stall TZ (Stefan Melander); Tr: Stefan Melander

2.      Love Keeper                  12,0     Johan Untersteiner         138

3.      Periculum                      12,1     Örjan Kihlström                 28

4.      Joe Dalton                     12,2     Magnus Djuse                   60

5.      Pour Mea Double         12,3     Markus Waldmüller        154

6.      Every Day Elegant       12,6     Torbjörn Jansson            258

7.      Bellissimo Face            13,3     Dante Kolgjini                  519

8.      Vanity Flair                     20,7g  Kevin Oscarsson             965

Sieg: 21; Richter: leicht 2 - 1 - 1 - 1 Länge; 8 liefen

Zw-Zeiten: 10,8/500m - 12,6/1000m - 10,4/letzte 500m

2. Vorlauf

1.      Hustle Rain                    11,8     Magnus Djuse                   24

         4j.dklbr. Hengst von Raja Mirchi a.d. Miss Possessed von Self Possessed

         Be: Thomas Lind-Holm & Metro Invest A/S, DK; Zü: Thomas Lind-Holm, DK/SE; Tr: Mattias Djuse

2.      Dea Grif                          11,9     Robin Bakker                   104

3.      Sunrise                           12,0     Adrian Kolgjini                 303

4.      Xanthis Harvey             12,2     Örjan Kihlström                 46

5.      Drake Kronos                12,3     Ulf Ohlsson                      211

6.      Jetborne                         12,4     Björn Goop                       428

7.      Game Brodde               12,4     Johan Untersteiner           30

         Xanthis Hilton                agh.     Mats Djuse                       409

Sieg: 24; Richter: leicht ½ - 1 - ¾ - 1 Länge; 8 liefen

Zw-Zeiten: 12,1/500m - 12,9/1000m - 10,2/letzte 500m

3. Vorlauf

1.      Staro Mack Crowe        11,4     Rikard Skoglund                38

         4j.br. Hengst von Bold Eagle a.d. Giant Crowe von Gigant Neo

         Be: Staro International AB & Väsby Häst AB; Zü: Petri Puro; Tr: Katja Melkko

2.      Global Dubhe                11,5     Johan Untersteiner           23

3.      Friend of Elves              11,5     Magnus Djuse                 117

4.      Thereisnolimit               11,7     Ulf Ohlsson                        59

5.      My Dreams                    11,8     Oskar Andersson            321

6.      Dareios di Poggio        11,9     Björn Goop                       408

7.      Pure Muscle                  14,1     Mats Djuse                         55

Sieg: 38; Richter: sicher 1 - Hals - 1¼ - ¾ - ¾ Länge; 7 liefen

Zw-Zeiten: 10,3/500m - 11,4/1000m - 11,7/letzte 500m

Robin gleich noch mal

„Sie ist eine ähnliche Stute wie Chebba Mil, mit der ich im Vorjahr gewonnen habe: startschnell, hart und eine echte Kämpferin. Wir haben sie erst vor Kurzem in prächtiger Verfassung vom Stall Nimczyk überstellt bekommen“, hatte Robin Bakker vor zehn Tagen nach dem in allen Belangen überzeugenden Sieg im schnellsten der vier StoSprintern-Vorläufe erläutert, „wir sind guten Mutes auch für den Endlauf.“

Die Botschaft hörten sowohl die zweibeinigen Mitstreiter, die sie fast durchweg als stärkste Kontrahentin sahen, wie die Wetter, die Julia Sisu mit 25:10 zur Favoritin erkoren. Ihnen dürfte ein gehöriger Adrenalin-Stoß durch die Adern geschossen sein, als Bakker die hitzige Kadabra-Tochter 250 Meter vorm Start gegen den Flügel des Startautos laufen ließ, was Julia mit einer Galoppade quittierte. Kurz vorm „Ab“ war sie jedoch wieder - ganz Profi - in der geforderten Gangart, und ab ging’s in wilder Fahrt  von der „3“.

Innen boten Global Dancer (1) und Mellby Korall (2) kräftig mit, die aber wie die Hagoort-Stute gegen die von der „7“ wie ein Irrwisch losfetzende So much a Lady nicht den Hauch einer Chance aufs Kommando hatten. Mitte der ersten Kurve entspannte sich die knifflige Lage für Julia Sisu, als in kurzer Folge erst Global Dancer, dann Mellby Korall im Galopp ausfielen. Bakker drückte das Gaspedal kräftig durch, durfte an der 600-Meter-Marke an So much a Lady vorbei und hatte damit den Grobschnitt erledigt.

Außen produzierten sich Jennifer Sisu und Pam Trot, ab 600 Meter vorm Ziel in dritter Linie High Hope Lee, Jiggi und dann erst mit Kayla Westwood (4) die vierte der Vorlauf-Siegerinnen. Bakker hatte alle Vorteile in der Hand - und hielt sie bis zum guten Ende bombensicher fest. Drei, vier Mal schaute er sich um, was von hinten noch kommen möge, doch drohte auch von Kayla Westwood keine Gefahr.

Ohne sonderliche Mühe klinkte sich Julia Sisu, die bis dahin ihren größten finanziellen Wurf am 20. November 2021 als Dritte des Uppfödningslöpning hinter Tetrick Wania und Monastery Boko noch unter der Regie von Per Nordström gelandet hatte, die üppigen 800.000 SEK (ca. 67.000 Euro) eine Länge vor Zuchtgefährtin Jennifer Sisu ein, die Örjan Kihlström trotz ständiger Todeslage gekonnt auf Platz zwei zirkelte.

Julia Si Ziel

(Foto: Facebook HalmstadTravet)

Der Kanonenantritt und anschließende Rückzug gegenüber der späteren Siegerin waren für Riesenaußenseiterin So much a Lady knapp vor Kayla Westwood das reiche dritte Geld wert - auch für die Tochter von Bold-Eagle-Bruder Cash and Go der größte Batzen, den sie in ihrer bisherigen Laufbahn gutgeschrieben bekam.

Bitterer Nachschlag für Bakker

„Vorm Start war sie ziemlich ungenießbar. Ich musste sicherheitshalber sogar mal kurz aus dem Sulky. Doch sowie der Wagen beschleunigt, pariert sie 1a und läuft wie eine Maschine“, kommentierte Bakker - und wusste da noch nicht, dass der leicht herausgeholte achte Sieg der Kadabra-Tochter am seidenen Faden hing.

Die Rennrichter machten Bakker als Schuldigen für Mellby Koralls Fehler aus und würzten dies mit einer Buße von 48.000 Kronen (ca. 4.000 Euro/sechs Prozent des Siegpreises) sowie einem Fahrverbot vom 20. bis 29. Juli wegen groben Störens. Glück im Unglück für den sonst so fairen Holländer, denn es gab schon Zeiten, da wurden solche Vergehen von den Vorreitern einer korrekten Fahrweise mit der kompletten Disqualifikation geahndet, selbst wenn das Vergehen in einer derart frühen Phase des Rennens stattgefunden hatte.

Julia Sisu

(Foto: Facebook HalmstadTravet)

Mit 1:11,4 blieb die erst Ende Mai von Hans Ulrich Bornmann zum niederländischen Stal Carpe Diem gewechselte Julia Sisu genau eine Sekunde über dem seit 2021 von Fifty Cent Piece gehaltenen Rennrekord.

34. StoSprintern - Finale - (Gruppe II int., vierjährige Stuten)

1609m Autostart, 1.600.000 SEK

1.      Julia Sisu *                     11,4     Robin Bakker                     25

         4j.br. Stute von Kadabra a.d. Octane von Muscle Hill

         Be: Stal Carpe Diem, NL; Zü: Sisyfos Breeders AB; Tr: Paul Hagoort

         Pflegerin: Hiltje Tjalsma

2.      Jennifer Sisu                 11,5     Örjan Kihlström                 65

3.      So Much a Lady            11,7     Fredrik Persson               867

4.      Kayla Westwood *        11,7     Magnus Djuse                   45

5.      Pam Trot                        11,7     Giuseppe Lubrano       1075

6.      Nycora                            11,8     Daniel Wäjersten            196

7.      Jiggi                                12,1     Mats Djuse                       256

8.      High Hope Lee             13,0     Adrian Kolgjini                 867

         Global Dancer *            dis.r.    Björn Goop                         53

         Mellby Korall *               dis.r.    Johan Untersteiner         106

*Vorlaufsiegerinnen

Sieg: 25; Richter: leicht 1½ - 1 - Hals - ½ - 1 Länge; 10 liefen

Zw-Zeiten: 09,0/500m - 10,7/1000m - 12,3/letzte 500m

Wert: 800.000 - 400.000 - 200.000 - 96.000 - 64.000 - 40.000 SEK

Drei Kandidaten mit deutsch-niederländischem „Migrationshintergrund“ waren im Stayer-Lopp über 3.140 Meter plus Zulagen engagiert, den Conrad Lugauers Derby-Zweiter Ferrari Sisu, der sich je länger, desto lieber auf solchen Distanzen ausgesprochen wohl fühlt, mit einem Fehler begann, der ihm zu den 40 Metern „offizieller“ Zulage 30 weitere bescherte. Nach einer Runde war der Djali-Boko-Sohn wieder dran und wartete als Letzter, was vorn so passierte.

An vierter Position hatte Robin Bakker Let it Be VP untergebracht, neben ihm lag der ins deutsche Gestütbuch eingetragene Toto Barosso, mit dem sich Johan Untersteiner für die Schlussrunde in dritter Spur in vordere Gefilde machte. In der Schlusskurve, in der Taktgeber Lincoln Abe Boko unter Dubai Kronos‘ zunehmendem Druck nachgab und als Neunter keine Krone verdiente, reagierte der „Ferrari“ in Spur sechs  mit einem weiteren Fehler, der sein Schicksal besiegelte (13.).

Besser machten es Toto Barosso, der als Sechster 12.500 SEK einstrich, und vor allem Let it Be VP. Zwar hatte auch der fünfjährige Robert-Bi-Sohn gegen den souveränen Zwei-Längen-Sieger Dubai Kronos (Mika Forss für Jerry Riordan; 200.000 SEK) nicht den Hauch einer Chance, hielt jedoch den Rest der großen Meute um eine Länge in Schach und machte mit 100.000 Kronen für Platz zwei für die Besitzergemeinschaft Victoria Park Stable ordentlich Kasse.

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Dubai Kronos (Foto: Facebook HalmstadTravet)

Von großem Geld konnten die V75-Anhänger nur träumen: Die Favoritenparade bescherte 22.213 eher Unglücklichen die Mini-Quote von 324 Kronen. Grund zum Jubeln hatte andererseits die ATG, denn sowohl der zweite wie der dritte Rang wurden mangels Masse nicht bedient. In der kommenden Runde, die in zwei Tagen wiederum in Halmstad stattfindet, warten rund 22 Jackpot-Millionen im ersten Rang auf die Spürnasen.

V75-1 (1. VL):           Following / Björn Goop                              21

V75-2 (2. VL):           Hustle Rain / Magnus Djuse                     24

V75-3 (3. VL):           Staro Mack Crowe / Rikard Skoglund     38

V75-4 (Diam-Sto):   Ultra Violet / André Eklundh                     17

V75-5 (Diam-Sto):   Destiny Effe / Alessandro Gocciadoro   14

V75-6 (Sto-Spr.):     Julia Sisu / Robin Bakker                          25

V75-7 (Stayer):        Dubai Kronos / Mika Forss                        40

Umsatz V75: 27.747.456 SEK

1. Rang: 22.213 Systeme à 324 SEK

2. Rang: Jackpot 3.607.169 SEK

3. Rang: Jackpot 7.214.338 SEK

Umsatz Top-7 (Diam-Sto): 466.560 SEK

Los ging der 14 Prüfungen umfassende, erst weit nach 23.00 Uhr beendete Tag um 17.00 Uhr mit dem nach Streichung von Hard Landing von lediglich sechs fünfjährigen Stuten besetzten SRF Stable Lopp, in dem Alessandro Gocciadoro für 12:10 eine erste überdeutliche Duftmarke setzte. Mit Clarissa leistete sich der Mann aus Noceto bei Parma gar den Luxus, die Chance auf den sofortigen Durchmarsch an die Spitze, den Ideal-Rampe „2“ förmlich anbot, nonchalant verstreichen zu lassen.

Ausgerechnet die härteste Rivalin Glamorous Rain schnappte sich vor Swept Wing spielerisch das Kommando, doch kam Gocciadoro bereits nach 500 Meter angedüst und durfte eine halbe Runde weiter in Front. Dort regierte er mit der Exploit-Caf-Tochter viel souveräner, als der letztlich mit einer halben Länge Vorsprung nach 1:11,8 zu 1:11,9/2140m ins Tagebuch eingetragene 15. Volltreffer aus 31 Versuchen vor Glamorous Rain vermuten lassen könnte. Die Redén-Stute hatte keine Chance zum Umsturz. 150.000 Kronen bauten Clarissas Konto auf 3.370.225 SEK aus.

Gocciado

(Foto: Facebook HalmstadTravet)

Auch im anschließenden Rennen der Legenden setzte sich der Favorit durch. Nach einer klugen, gleichwohl glücklichen Fahrt im Schatten des führenden Steady Roger, hinter dem er passend aus der Falle schlüpfen konnte, war Håkan Persson mit dem von ihm für Karin Walter-Mommert trainierten Jaxon Schermer im Ziel sechs Längen voraus allein auf weiter Flur und bescherte Deutschlands Besitzer-Championesse 75.000 Kronen; die konnte sich zudem über Platz vier (15.000 SEK) von King of the Hill und Lutfi Kolgjini freuen.

Der nächste Sieg für deutsche Interessen folgte auf dem Fuß: Mit der die goldenen Farben von Besitzer und Züchter Patrick Maleitzke tragenden Sierra S nutzte Johan Untersteiner im Euro Classic Trots Sommarpris für dreijährige Stuten die „1“ trefflich. Die Father-Patrick-Tochter regierte mit dem ersten Schritt und setzte sich als 51:10-Chance überlegen auf fünf Längen ab. Lohn der 1:14,3/2140m-Mühe waren 125.000 SEK (ca. 10.500 Euro), die sie auf 346.398 SEK brachten.

Sierra S

(Foto: Facebook HalmstadTravet)