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Zum Hundertsten in Guld
03. Dezember 2023

Solvalla, Samstag, 2. Dezember 2023. Respekt - das hat Freddie Larsson perfekt hinbekommen. Vor 1.270 Zuschauern, die vor Ort bei minus 6 Grad der Freiluftveranstaltung den Rahmen gaben, krönte sein Herzenspferd Milliondollarrhyme den 100. Auftritt seiner am 3. Juli 2017 mit einem achten Platz und 5.500 SEK sehr dezent begonnenen Karriere mit dem 19. Sieg.

Zu erwarten war das nach den letzten schwachen Vorstellungen des Schwarzbraunen, der damit auf 8.630.866 SEK kletterte, nicht unbedingt - und nach dem Rennverlauf in der an Frances Bulwark und ihren langjährigen Pfleger Olle Andersson erinnernden Gulddivisionen schon gar nicht. Obwohl ein exzellenter „Anfänger“ und zum Jubiläum mit der „2“ für den Spitzenplatz ideal bedient, hatte er gegen Night Brodde (4) und Super Nice (1) keine Chance, die Regie zu übernehmen.

Hinter dieses Duo nach innen wollte Larsson aber auch nicht, und so wartete er nach hinten versetzt, dass ihn jemand vom Todessitz ablösen würde. Doch weder der seit Juni erstmals wieder antretende Moni Viking noch Sourire Frö wagten sich aus der Deckung, vom Rest ganz zu schweigen, so dass Milliondollarrhyme sich bei äußerst mäßiger, einer Gulddivisionen spottenden Fahrt dann doch an die Seite Night Broddes bequemte. Der warf trotz der vielen gesparten Reserven krass die Flinte ins Korn, als es 250 Meter vorm Ziel ans Eingemachte ging.

Million 2

Foto: Facebook Solvalla

Wer das nach den letzten Performances auch von Milliondollarrhyme erwartet hat, wurde positiv überrascht. Der Svenskt Mästar des Jahres 2019 legte dort, wo ihm zuletzt sonst die Luft ausgegangen war, Schippchen um Schippchen zu und erreichte eine Länge vor einem Rudel, aus dem sich Moni Viking knapp vor Hard Times, Global Adventure und Rome Pays Off als Bester herausschälte, das rettende Ufer.

„Es ist wie ein Märchen. Ich bin sehr gerührt - das kommt in meinem Alter nicht mehr oft vor“, stammelte der 52-jährige, in Solvalla lizensierte Larsson, „Milliondollarrhyme ist einzigartig - mit perfektem Exterieur und Gangwerk. Er ist trotz seiner neun Jahre und der vielen Starts jung im Herzen und voller Tatendrang, auch wenn’s in diesem Sommer nicht wie erhofft lief. Er hatte noch nie irgendwelche Verletzungen. In seinen besten Zeiten ging er gern durch die Todesspur, und so habe ich gehofft, es würde heute wenigstens zu einer ordentlichen Prämie reichen. Ich war selbst überrascht, wie er losrannte, als ich ihm 300 Meter vorm Ziel den Kopf freigab.“

Frances Bulwarks / Olle Anderssons Lopp -Gulddivisionen - (int.)

2140m Autostart, 329.000 SEK

1.      Milliondollarrhyme       13,9     Fredrik Larsson                 66

         9j.schwbr. Wallach von Ready Cash a.d. Nursery Rhyme von Credit Winner

         Be: MDR Trotting HB (Fredrik Larsson); Zü: HB Olivias Son; Tr: Fredrik Larsson

         Pfleger: Arthur Lepodier

2.      Moni Viking                    14,0     Björn Goop                         21

3.      Hard Times                    14,0     Ulf Ohlsson                      630

4.      Global Adventure         14,0     Erik Adielsson                    56

5.      Rome Pays Off             14,0     Daniel Wäjersten            107

6.      Sourire Frö                     14,1     Magnus Djuse                 129

7.      Super Nice                     14,1     Stefan Persson               207

8.      Chestnut Hill                  14,4     Örjan Kihlström               303

9.      Order to Fly                    14,7     Joakim Sternsjö            1086

10.    Night Brodde                 14,9     Marc Elias                           95

Sieg: 66; Richter: sicher 1 - Hals - Hals - k.Kopf - ½ - k.Kopf - 3½ Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 13,0/500m - 15,5/1000m - 14,3/1500m - 13,4/letzte 500m

Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

Brillant begann die V75-Runde für Christian Strobls Miramax BR, der in der Klass I über 2.640 Meter beim Bänderstart mit der „1“ nur Marc Elias' Jimbaran Zon (2) den Vortritt lassen musste. Hinter dem Lugauer-Schützling dirigierte Jorma Kontio den seit Ende August von Sybille Tinter vorbereiteten Orlando-Vici-Sohn zu Beginn der Zielgeraden problemlos in die Freiheit und gab seinem Zugpferd sicher mit 1½ Längen das Nachsehen.

Miramax 1

Miramax BR (Foto: Facebook Solvalla)

Für den vierten Volltreffer unter Tinters Regie wurden Miramax BR 110.000 SEK (ca. 9.700 Euro) gutgeschrieben, der damit auf seiner sechs Etappen umfassenden Schweden-Rallye bereits 218.000 SEK (ca. 19.200 Euro) eingetrabt hat. Jimbaran Zon bekam die Hälfte.

Miramax 2

Bayerisch-finnische Siegerehrung: Sybille Tinter, Jorma Kontio und Christian Strobl mit Gattin (v.l.)

„Tobba“ sagt Tschüß

Emotional wurde es in der Silverdivisionen, dem Torbjörn Janssons Avtackningslopp, in dem Torbjörn Jansson quasi offiziell in den Ruhestand verabschiedet wurde. Der Vater des heute 69-jährigen war Trainer in Axevalla und Åmal. Vor 46 Jahren erhielt „Tobba“ die Lizenz als Profitrainer, ließ sich vier Jahre später in Almunge ein paar Kilometer nördlich von Solvalla nieder und ist seitdem „världens bästa travbana“ treu geblieben.

Obwohl er in den Hoch-Zeiten seiner Karriere als Nummer drei immer ein wenig im Schatten von Stig Johansson und Olle Goop stand, können sich 4.713 Siege als Fahrer und 1.527 als „Übungsleiter“ allemal sehen lassen. Der überaus beliebte und faire Sportsmann hat auf allen 33 schwedischen Bahnen gewonnen, ist zudem in 13 weiteren Ländern gefahren „auf sicher mehr als 100 Pisten.

Die Idee, die Fahrhandschuhe an den Nagel zu hängen, ist allmählich gereift - und dann doch recht kurzfristig gefallen. Der Körper macht nicht mehr ganz so gut mit, die Konkurrenz ist hart, die Jungen rücken immer stärker nach vorn, so dass ich am 14. Oktober entschieden habe aufzuhören. Man soll nie ‚Nie‘ sagen, vielleicht steige ich noch mal irgendwann in den Sulky, aber als Profi ist definitiv Schluss. Natürlich bleibe ich dem Trabrennsport verbunden, und wenn in Solvalla Rennen sind, werde ich auf jeden Fall vor Ort sein.“

Jansson

Torbjörn Jansson (Foto: travronden.se)

2018 wurde Jansson in die Hall of Fame aufgenommen und im gleichen Jahr zum Botschafter des Trabrennsports ernannt. Sein bestes Pferd war der von ihm trainierte Meadow Road, mit dem er 1985 den Elitloppet und den Statue of Liberty Trot gewann. Der ebenfalls von ihm ausgebildete Atas Fighter L. schlug 1992 im Prix de France und im International Trot als Erster an. Mit der legendären Peace Corps schrieb er sich ebenfalls 1992 in die Ehrenliste der nordamerikanischen Breeder‘s Crown ein.

Als begehrter Catchdriver war er oft für Stig Johansson unterwegs, gewann das Svenkt Trabvderby mit Beau Mec (2011 für Timo Nurmos) sowie den Åby Stora Pris mit Lisa America (2010 für Jerry Riordan). Sein letzter Gruppe-I-Wurf gelang ihm 2022 in Eskilstuna mit Bedazzled Sox, mit dem er für Roger Walmann das E3-Finale über die Mittelstrecke auf seine Kappe brachte. Der Brillantissime-Sohn war auch seine Abschlussfuhre: Im von Barack Face vor Just A Gigolo gewonnenen Europa-Derby der Vierjährigen landete er unter anderem hinter Géricault auf Platz acht.

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Foto: sulkysport.se

Mit 1:12,7/2140m deutlich rasanter als „Guld“ wurde „Silver“ ausgefochten, was in erster Linie am Fluchtversuch Maverick Dreams lag, an den sich der frisch zu Jörgen Westholm gekommene Garth Vader koppelte. Der Rest schaute mit dezentem Abstand von um die 40 Metern lange zu, wie die ersten Beiden kaum langsamer wurde. An der letzten Ecke machte Westholm mit der „dunklen Seite der Macht“ Tabula Rasa und verabschiedete sich mit dem sechsjährigen Ken-Warkentin-Sohn auf drei Längen, während sein Zugpferd mit Ach und Krach L.A.Boko für Platz zwei um einen „Hals“ in Schach hielt.

Garth Vader

Garth Vader (Foto: Facebook Solvalla)

Wertvollstes Rennen der Karte war die mit 460.000 Kronen dotierte Hästägarkannen, in der nach etwas mehr als drei Runden die 220.000 Kronen für den Sieger an High on Pepper gingen, der wie Bransbys Juke Box (8.) und Markus Waldmüllers Ferrari Sisu über 3.220 Meter 80 Meter Zulage abzuarbeiten hatten. Für die letzte Runde wurde Katja Melkkos Schützling von Albert Zonett durch die dritte Spur in vordere Gefilde geführt.

500 Meter vorm Ziel legte Jorma Kontio einen Gang zu und lief seinem steten Schatten Ferrari Sisu, der Vierter (35.000 SEK) wurde, auf und davon. Im Ziel trennten den fünfjährigen Ready-Cash-Sohn nach 1:13,3/3.220m für den 15. Volltreffer volle sieben Längen von Reven Dejavu.

Kontio

Foto: Facebook Solvalla

High on Pepper war für 36:10 der einzige Favorit, der sich durchsetzen konnte. Nur zwei Systeme bekamen alle sieben „Vinnare“ auf einen Schein und konnten sich über mehr als 12 Millionen Kronen Weihnachtsgeld freuen.

V75-1 (Klass I):       Miramax BR / Jorma Kontio                      82

V75-2 (Klass II):      Jollywood / Adrian Kolgjini                       74

V75-3 (Guld):            Milliondollarhyme / Fredrik Larsson       66

V75-4 (Stayer):        High on Pepper / Jorma Kontio               36

V75-5 (Lärl-Sto):     Marvellous Steel / Malte Handfast        261

V75-6 (Silver):         Garth Vader / Jörgen Westholm            106

V75-7 (Brons):         S.G.Mistral / Örjan Kihlström                  145

Umsatz V75: 93.909.025 SEK

1. Rang: 2 Systeme à 12.208.173 SEK

2. Rang: 56.794 SEK

3. Rang: 2.127 SEK

Umsatz Top-7 (Lärl-Sto): 1.262.977 SEK