Einen deutschen Sieg gab es am Sonntag im N. J. Koster Memorial, mit dem Charlottenlund seit Jahrzehnten Nelis Johan Koster gedenkt, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts u.a. zehn Mal das dänische Derby gewann und sechs Mal Landeschampion wurde.
In der Siegerliste des "Frei für Alle" finden sich so klangvolle Namen wie Pershing, Sugarbowl Hanover, Mack Lobell und Sea Cove. Ein Vertreter der deutschen Zucht fehlte bislang. Diese Lücke schloss nun Y Not Diamant, mit dem Paul Hagoort aus seiner schwedischen Dependance anreiste.
Inwieweit der Odessa-Santana-Sohn der Besitzergemeinschaft Stall Express/Stall M.S. Diamanten von den Fehlern des favorisierten Hustle Rain und Vorjahressieger Dancer Brodde profitiert hat, ist schwer zu sagen. Beide hätten schon mit einer Ausnahmeleistung auftreten müssen, um Y Not Diamant, den der Wettmarkt mit 69:10 sträflich unterschätzt hatte, von der Siegerstraße abzubringen.
Aus zweiter Reihe auf die 1600 Meter kurze Distanz gestartet, brachte Robin Bakker den Derbyzweiten des Jahres 2023 im zweiten Paar außen bald optimal unter. Der entscheidende Angriff erfolgte bereits eingangs der Schlusskurve und damit relativ früh, doch Robin Bakker wollte nicht auf den relativ kurzen Einlauf Charlottenlunds warten, sondern setzte ganz auf die Stamina von Y Not Diamant.
Rasch zog der deutsche Wallach mit den führenden Lucifer Boko und For Guys Dream gleich und ließ die beiden auf der Zielgeraden einfach stehen. For Guys Dream behielt immerhin seinen Rennrekord von 1:09,9 aus dem Jahr 2023, war gegen Y Not Diamant, der 1:10,3/1600 Meter trabte, aber chancenlos.
Der Diamant krönte damit eine überaus gelungene Saison, während der er nur bei seinem Gastspiel in Vincennes leer ausging, erhöhte seine Jahresbörse um 13.390 auf 56.083 Euro und nähert sich strammen Schrittes einem Gesamtkontostand von 300.000 Euro.
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Für noch größeres Aufsehen als Y Not Diamant sorgte an diesem Renntag der Hengst Menza im Danskt Opdrætningsløb, dem mit rund 38.000 Euro dotierten Saisonhöhepunkt dänischer Zweijähriger.
Der Readly-Express-Sohn aus einer Muscle-Hill-Stute, der schon über Dänemarks Grenzen hinaus als neues Wunderpferd bezeichnet wird, blieb auch beim sechsten Lebensstart ungeschlagen und zertrümmerte mit 1:14,5/2000 Meter nicht nur den Renn-, sondern auch den dänischen Zweijährigenrekord.
Mitverantwortlich für die Bestmarke waren Steen Juul und Per Nordström, die mit Monterey Market und MaigaardLovesCosta auf den ersten 600 Metern eine nette Tempohatz anzettelten, aus der sich Birger Jørgensen mit dem von Gordon Dahl trainierten Menza klug zurückhielt und erst auf dem zweiten Abschnitt auf den Plan trat.
Wie sich der Seriensieger in der Entscheidung unangefasst von seinen Gegnern löste, war eine Augenweide. Man darf auf die weitere Entwicklung des hübschen Hellbraunen gespannt sein.
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