++ Heute: Stall Germanias Bayard mit Robbin Bot in einem 32.000er Course D in Straßburg aus dem ersten Band (15:45 Uhr) ++ ++ Vincennes: Karin Walter-Mommerts Riverdale Z mit Conrad Lugauer im Prix de Nice (41.000 Euro) nach Führung Sechste in 1:11,7/2100 Meter - Solvalla: Karin Walter-Mommerts Pearl Kayz (Björn Goop) mit ihrem dritten Sieg in Serie unter Rekordverbesserung auf 1:11,5/1640 Meter - Åby: Karin Walter-Mommerts Kathy Scott beim Schweden-Einstand mit Markus Waldmüller unplatziert 1:14,8/2140 Meter - Corazon Bar nach Fehler in 1:11,7/1640 Meter unplatziert - Auch Sunrise (Adrian Kolgjini) in 1:12,1/2140 Meter ohne zählbare Ausbeute ++ ++ Samstag: Acht Rennen in Mönchengladbach ab 14:00 Uhr ++ ++ Pfingstsonntag: Schwarzer-Steward-Finale, Deutsche Amateurmeisterschaft und Dreijährigen-Kriterien in Hamburg - 13 Prüfungen ab 13:30 Uhr ++ ++ Pfingstmontag: Auftakt zum Pfingstmeeting in Pfarrkirchen - Großer Preis vom Spielcasino Bad Füssing (21. Euro Cup) um 10.000 Euro - Zwölf Rennen ab 14:00 Uhr ++ ++ Pfingstdienstag: Bayerisches Zuchtrennen um 20.000 Euro - Michael Nimczyk, Marciano Hauber und Gerhard Mayr zu Gast - Elf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++
Wie erwartet Juninho Dry
30. Oktober 2022

Vincennes, Samstag, 29. Oktober 2022. Von Anfang September am Tag der Vier- und Fünfjährigen-Kriterien zum Oktober-Ende verlegt und um 20.000 auf 120.000 Euro aufgebessert, setzten die Prix Victor Régis und Uranie für die einheimischen Dreijährigen einen würdigen Schlusspunkt unter das Herbst-Meeting. Nur kurz werden die „turfistes“ von ihrem geliebten Plateau de Gravelle ausgesperrt. Bereits am 3. November läuten die Glocken zum sich über vier Monate ziehende Winter-Meeting.

In Abwesenheit seines Dauerrivalen Just A Gigolo, der ihm oft genug die Tour auf halbklassischer Ebene vermasselt hatte, schien für Juninho Dry, den Besten des Guarato-Trios, der Weg zu den 54.000 Euro im Prix Victor Régis für die „poulains“ breit geebnet.

Paul-Philippe Ploquin machte umgehend Nägel mit Köpfen. Ganz außen eindrehend, scheuchte er den Fuchs mit der langen schmalen Blesse und den drei weißen Strümpfen mit Schmackes los und dirigierte die Meute, aus der Jasper des Charmes im Galopp ausfiel, schneidig über den 2.175 Meter kurzen Weg. Hinter ihm hielt Trainingsgefährte Jaguar Wit vor Jack Tonic und Jazzy Dancer die Angriffs-Füße still. Den nach hinten versetzten Part durch die Außenspur bekam Jakartas des Prés vor Guaratos drittem Musketier Jaguar Griff und Jaguar Marancourt aufgedrückt.

So simpel, wie es hätte werden können, wurde es jedoch nicht für den Carat-Williams-Sohn, denn der mit zwei aktuellen Gruppe-III-Treffern anrückende Jack Tonic verkaufte sich prächtig. Von Théo Duvaldestin 600 Meter vorm Ziel auf Attacke gepolt, schien er an der letzten Ecke den Tempomacher regelrecht auffressen zu wollen. „Nicht mit mir“, dachte sich der in unzähligen harten Gruppe-Schlachten gestählte Juninho Dry, biss kräftig zurück und sich zum sechsten Sieg durch - dem zweiten auf diesem Level -, der seinen Geldbeutel kräftig auffüllte: 310.720 Euro stehen nun für ihn zu Buche.

Zwei Längen dahinter korrigierten die Rennrichter die ebenso knappe Ankunft um Platz drei und setzten Jaguar Wit, der mit einem kleinen Schlenker 150 Meter vorm Pfosten Jakartas des Prés kurz ins Gehege gekommen war, hinter diesen zurück.

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Foto: equidia.fr

„Es lief gut für uns“, resümierte Ploquin, „ich hatte den Auftrag, ihn offensiver als sonst zu fahren. Gut anfangen kann er ja. Bergauf hat er ein wenig viel geleistet und dann fantastisch gekämpft und den starken Jack Tonic mit allem, was er hatte, in Schach gehalten. Er wird von Rennen zu rennen stärker, setzt sich immer voll ein und beschert seinem Umfeld echte Abenteuer.“

Prix Victor Régis (Gruppe II nat., dreij. Hengste)

2175m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro

1.      Juninho Dry                   12,1     Paul-Philippe Ploquin      19

         3j. Fuchshengst von Carat Williams a.d. Délicatessen von The Best Madrik

         Be: Ecurie Dry; Zü: Gérard Olivier; Tr: Sébastien Guarato

2.      Jack Tonic                      12,1     Théo Duvaldestin              35

3.      Jakartas des Prés         12,4     Maxime Bézier                400

4.      Jaguar Wit                      12,3*   Tony Le Beller                 200

5.      Jaguar Griff                   12,5     Romain Hué                       55

6.      Jaguar Marancourt       12,5     François Lagadeuc        130

7.      Jazzy Dancer                13,6     Matthieu Abrivard           260

         Jasper des Charmes   dis.r.    Nicolas Bazire                 370

*als Dritter wegen Störens von Jakartas des Prés im Einlauf auf Platz vier gesetzt

Sieg: 19; Richter: Kampf k.Kopf - 2½ - (Kopf) - 1 - 1 Länge; 8 liefen

Zw-Zeiten: 10,6/675m - 11,9/1175 - 12,6/1675m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-29/7500/1

Gekonnt abgestaubt

Erst nach fünf Fehlversuchen konnte der Hauptstarter die elf Demoiselles auf die 2.175 Meter kurze Reise des Prix Uranie schicken. Die machten der oft so kapriziösen Jamaïca Turbo unerwartet wenig aus, die Franck Nivard jedes Mal ganz außen glatt und schwungvoll abbrachte. Noch einen Zacken schärfer war beim gültigen „Ab“ Juliet Papa Bravo auf den Beinen, schnappte sich vor Junon die Spitze und gab einen unerhörten Takt vor. Die außen hängen bleibende Jamaïca Turbo legte noch eine Schippe drauf und führte das Feld den Berg hinauf.

Auf dem Gipfel dirigierte Alexandre Abrivard seine an vierter Innenposition lauernde Just Love You nach außen und tankte sich allmählich an die Flanke der Tempomacherin, während die mit brillanten Formen angereiste Juliet Papa Bravo, vor 14 Tagen im Europachampionat der Dreijährigen nur Deus Zack unterlegen, unerwartete Schwächen offenbarte und bereits ausgangs der Schlusskurve gar nichts mehr in der Auslage hatte.

150 Meter vorm Pfosten war unter Just Love Yous Dauerdruck auch bei Jamaïca Turbo der Sprit alle, die dort nun doch im Galopp die Waffen streckte. Das war endgültig der sechste Sieg der von Love You gezeugten Fuchsstute, die nach den Prix Vourasie (4. 12. 2021) und Prix de Châtillon (26. 3. 2022) ihren dritten Gruppe-Punkt setzte. Weil Jet Set Bond, Joke und auch Philippe Allaires Jakarta Galaa sich viel zu lange im Hintertreffen getummelt hatten, schlug für Platz zwei und drei die Stunde für zwei krasse Außenseiterinnen, die jeweils erst einen Volltreffer gelandet hatten.

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Foto: letrot.com

„In einem kompromisslosen Tempo-Lauf war meine Stute letztlich die, die am wenigsten müde war, obwohl sie auf dem letzten Abschnitt die Nase in den äußeren Wind halten musste - und sie war extrem mutig“, fasste Alex Abrivard das Match aus seiner Sicht zusammen. Nebenbei stellte die Fuchsstute, „die uns über Sommer einige Probleme bereitet hat“, den von Idylle à Vie vor einem Jahr im Prix Reine du Corta auf 1:11,4 gedrückten Bahnrekord für dreijährige Ladys ein.

Auch im Nachgang wurde es für Clément Duvaldestin ein bitterer Nachmittag. Weil er nach den Fehlstarts zweimal den nächsten Versuch verzögert hatte und dies ein Wiederholungsfall war, darf er 540 Euro berappen und muss - schlimmer noch - vom 9. bis 23. November „zu Fuß gehen“. Das dürfte die Planungen um seinen Jahrgangscrack Idao de Tillard etwas durcheinander bringen. Es sei denn, Bruder Théo oder Vater Thierry springen als Chauffeur ein.

Prix Uranie (Gruppe II nat., dreij. Stuten)

2175m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro

1.      Just Love You             11,4     Alexandre Abrivard              78

         3j. Fuchsstute von Love You a.d. Just in Love von Ever Jet

         Be / Zü: Michèle Bliard; Tr: Laurent-Claude Abrivard

2.      Jeep du Pont              11,6     Jérémy-G. van Eeckhaute 330

3.      Joyful Diva                  11,6     Franck Ouvrie                     680

4.      Jalousie de l’Isle        11,8     Matthieu Abrivard              650

5.      Jet Set Bond               12,1     Nicolas Bazire                    190

6.      Joke                             12,2     Gabriele Gelormini            190

7.      Jakarta Galaa             13,6     David Thomain                  150

8.      Juliet Papa Bravo      13,7     Clément Duvaldestin          22

         Java des Augeries    dis.r.    Benoît Rouer                       920

         Junon                           dis.r.    Eric Raffin                           340

         Jamaïca Turbo           dis.r.    Franck Nivard                       29

Sieg: 78; Richter: leicht 1½ - ½ - 1½ - 3½ - 1 Länge; 11 liefen

Zw-Zeiten: 07,0/675m - 08,2/1175 - 10,2/1675m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-29/7500/2

Die letzte Siegerschleife des Meetings schleppte um kurz nach 20.30 Uhr im Prix d’Auvergne (vierj. Hengste und Wallache, keine 39.000 Euro Gewinnsumme; 2.200m; 39.000 Euro) der noch im Schlussbogen im zweiten Paar hinter Ipop gar nicht siegverdächtig wirkende Ikelios ab. Irgendwie gelang es Tony Le Beller, aus dem von Pierre-Emmanuel Mary trainierten Wallach die entscheidenden Körner herauszukitzeln - fertig war der17.550 Euro wertvolle Erfolg über Italiano de Pao und Ipop.