Halmstad, Montag, 28. Juni 2021. Im Gegensatz zu den Hengsten und Wallachen - sowie jenen Ladys, die es unbedingt mit ihnen aufnehmen wollen -, die am 8. Juli zweimal über 1609 Meter ran müssen, werden die Vorläufe der StoSprintern für die vierjährigen Mädels zehn Tage zuvor ausgetragen.
Halmstad, die Heimat der Untersteiners und Jerry Riordans, stand an diesem sommerlichen Abend ganz im Zeichen der weiblichen Generation 2017, die aus vier Eliminationen die jeweils besten Zwei sowie zwei Drittplatzierte mit den meisten Startpunkten (Joy Alissa und Emma Häggenäs) aussiebten für den am 8. Juli um 1.276.000 Kronen ausgetragenen Endlauf, wo allein auf die Siegerin 700.000 SEK warten.
Die sollte nach Lage der heutigen Dinge Fifty Cent Piece heißen. Robert Berghs neues Schmuckstück zeigte gleich in der 1. Quali, wie hoch sie den Hammer zu hängen gedenkt. Im Vertrauen auf die Klasse der Muscle-Hill-Tochter hielt Bergh sie an der „8“ zurück und sah aus ziemlich weiter Ferne zu, wie sich der direkt unter ihm aufgestellte Conrad Lugauer mit Kattis J.Boko im Scheitel der ersten Kurve an die Spitze durchtankte. Kaum auf die Tribünengerade eingebogen, gab Bergh seiner Stute den Kopf frei. Die rauschte mit Hurra nach vorn, wobei Lugauer perfekt beraten war, ihr keinen Widerstand zu leisten.
Im Schatten der 11:10-Favoriten, die sich eine Runde weiter genauso problemlos und unangefasst auf 2½ Längen löste und beim achten Treffer „lifetime“ und dritten in Europa mit 1:11,4 einen ersten Maßstab setzte, ließ es sich für Kattis prächtig für den Ehrenplatz leben; sie verbesserte sich auf 1:11,7. Mit den frischen 75.000 Kronen hat das „50-Cent-Stück“ 2.505.354 SEK auf dem Konto, dessen größter Posten für den Sieg im Drottning Silvias Pokalen fällig war. „Sie fühlte sich prächtig an, war noch stärker als im Drottnings Pokalen und musste lange nicht an ihre Grenzen gehen. Ich denke, sie kann noch eine Sekunde schneller rennen. Ist sie im Finale genauso gut drauf, sollte das allemal reichen“, war Berghs Kommentar.
Sonderlich geschockt zeigte sich die Konkurrenz jedoch nicht. In Vorlauf 2 war die ebenfalls mit der „8“ schlecht bediente, von Björn Goop mit Volldampf ins kurze Gefecht geschickte Betting Pacer bereits nach 350 Metern vorn. Bei der Maharajah-Tochter musste Goop im Einlauf aber doch die Watte ziehen und ein wenig wippen und schaukeln, um die in Italien geborene, sich durch die Todesspur prächtig verkaufende Bank Wise As sicher um 1½ Längen auf Distanz zu halten.
Mit 1:11,5 war die Schwarzbraune bei ihrem dritten Treffer - dem ersten der Saison aus sechs Versuchen - nur unwesentlich langsamer als Fifty Cent Piece. „Vielleicht hat der Umstieg auf den Amerikaner-Sulky den Ausschlag gegeben, denn sie war wie verwandelt - schon als ich sie am letzten Mittwoch erstmals darin getestet habe“, mutmaßte Trainer Niklas Robertsson. „Mal sehen, ob sie ihre Galopp-Flausen darin nachhaltig ablegt.“
Neu gemischt waren die Karten in Elimination 3 nach dem Startfehler der 18:10-Favoritin Helluva Am, den Thomas Uhrberg entschlossen nutzte und sich mit Kroatia Boko die Spitze sicherte. Als dann auch noch Namaste (39:10) aus der Todeslage Mitte des Schlussbogens die Waffen im Galopp streckte und zum dritten Mal in Folge „rot“ sah, war die Sache endgültig geritzt zugunsten der Broadway-Hall-Tochter, hinter der Uhrberg keinen Finger rühren musste.
Eher zwei als wie im Rennbereicht aufgeführt 1½ Längen hinter der 1:12,3-Siegerin hatte Heloise Am Platz zwei und damit das Finalticket ganz leicht unter Dach und Fach. „Sie hat schon immer enorme Kapazitäten angedeutet, war aber als junges Pferd viel zu hektisch und schwierig. In diesem Jahr hat sie sich fantastisch entwickelt“, sieht Uhrberg dem Finale gedämpft optimistisch entgegen.
Der 4. und letzten Ruf blieb Globalizer vorbehalten, und der war so laut und vernehmlich, dass sich Fifty Cent Piece nicht zu sicher sein sollte, was das Finale anbelangt. Im Hintertreffen untergebracht, ließ Stefan Persson sich die letztlich als Fünfte ziemlich eingehende Sashay Kemp und Dauerangreiferin Hilarious Am gründlich austoben und sammelte sie mit sehenswertem Speed durch die dritte Schlussbogenspur ein. Nach 1:11,3 trennte die ihren sechsten Sieg feiernde Bold-Eagle-Tochter von Hilarious Am eine halbe Länge.
„Ich hab sie beim Aufwärmen beobachtet und fand sie da richtig gut drauf. Und dann entwickelte sich das Match zu meiner Freude in etwa so, wie ich‘s mir gedacht hatte. Globalizer ist eine große Stute, die sich heuer wesentlich stärker anfühlt, obwohl sie schon 2020 zur Jahrgangs-Elite gezählt hat“, ist sich Persson sicher, dass sie bei halbwegs akzeptablem Verlauf auch das Finale gewinnen kann. Einen ähnlichen „Riesen“ hat sie bereits im Vorjahr mit dem E3-Finale auf der Kurzstrecke an ihre Fahne geheftet. Man darf gespannt sein, ob es Trainer Jerry Riordan neuerlich richten kann…
Ausgelost wurden bereits die Startplätze für das Finale am 8. Juli (mit Erzeuger und Trainer).
32. StoSprintern - Finale - (Gruppe II int., vierjährige Stuten)
1609m Autostart, 1.276.000 SEK
1. Betting Pacer* Maharajah Niklas Robertsson
2. Kroatia Boko* Broadway Hall Thomas Uhrberg
3. Globalizer* Bold Eagle Jerry Riordan
4. Fifty Cent Piece* Muscle Hill Robert Bergh
5. Bank Wise As Muscle Hill Reijo Liljendahl
6. Hilarious Am Cantab Hall Adrian Kolgjini
7. Kattis J.Boko Robert Bi Conrad Lugauer
8. Joy Alissa Maharajah Fredrik Linder
9. Heloise Am Trixton Roger Walmann
10. Emma Häggenäs Zola Boko Ola Samuelsson
*Vorlaufsiegerinnen
Wert: 700.000 - 325.000 - 135.000 - 65.000 - 32.000 - 19.000 SEK