++ Vincennes: Feelders-Stute Icone d'Avenir mit Matthieu Abrivard in einem 59.000er Course C aus zweiter Reihe Sechste in 1:12,8/2100 Meter - Romme: Stall Gesveas Pandroklus Eck mit Jorma Kontio Zweiter in 1:13,2/2140 Meter ++ ++ Århus: Thomas Panschow mit den Stolle-Schützlingen Dan CG und Eye Catcher C Erster in 1:15,6/1800 Meter bzw. Fünfter in 1:18,1/2300 Meter ++ ++ Samstag: Auftakt der C-Bahn-Saison im Südwesten - Zwei Trabfahren mit je neun Teilnehmern auf der Grasbahn von Zweibrücken ++ ++ Sonntag: Volle Karte in Hamburg - Zwölf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++ ++ Sonntag: Bayerisches Großaufgebot beim Saisonsstart in Wels - Andreas Geineder mit Gina CG, Nice Girl Boko und Olivia Venus - Martin Geineder mit Carina Yankee und Malcom Venus - Robert Pletschacher mit Onslow Newport, Lomanova, Stormy Wood, Gamin de Bertrange und Tumble Boy - Christoph Schwarz mit Ultrablue, Genesis, Viking Victory und Magiestraal - Dr. Marie Lindinger mit Inaaya - Christoph Fischer mit Dream of Action - Herbert Plankl mit Lots of Love - Denise Schuch mit Sly und Toma Toma - Tobias Werkstetter mit Enable PePe - Beginn 15:00 Uhr ++
Wenn Vater und Sohn streiten
02. Oktober 2022

Skellefteå, Samstag, 1. Oktober 2022. Ohne nominelle Gulddivisonen kam in der „Goldstadt“ - in einem nahegelegenen Bergwerk wurde lange Zeit Gold abgebaut - der bedeutendste Renntag der Saison zur 70-Jahr-Feier daher. Am 24. Februar 1952, einem Sonntag, wurden in der Stadt am Bottnischen Meerbusen rund 750 Kilometer nördlich der Hauptstadt Stockholm erstmals Trabrennen ausgetragen: zehn Prüfungen, von denen nur zwei den „Warmblütern“ vorbehalten waren.

Die beste Klasse durfte sich in der an den 2012 verstorbenen 35-fachen Bahnchampion Stig Lindmark erinnernden, 2011 erstmals entschiedenen Styrkeprov austoben. Nach mindestens 3.140 Metern, für die Reichen gern noch ein bisschen mehr, standen insgesamt 431.500 Kronen zur Debatte - mehr als bei einer gewöhnlichen „goldenen Aufgabe“.

Dass es dennoch für den Sieger nur 150.000 Kronen wie in einer üblichen Gulddivisionen gab, lag daran, dass es deren zwei gab, die sich die erste und zweite Prämie schiedlich teilten, bevor es zum Familienzwist kam. Nicklas Westerholm wusste „Springspår 6“ aus Band eins trefflich zu nutzen und scheuchte Testa di Cavolo mit Schmackes in Front, derweil Rambunctious Ravin am Start und Albert Zonett nach 800 Metern ausfielen.

Geschlafen hatte aber auch Robert Bergh nicht, brachte Favorit L.L.Royal aus Band zwei nicht minder schwungvoll ab und kreuzte sofort im dritten, dann zweiten Paar außen auf. Lange hielt es den Offensivmann dort jedoch nicht. Eine Runde war gerade absolviert, da gab er L.L.Royal den Laufpass. Westerholm ließ den Herrn Papa gewähren und überreichte ihm - wohl auch in Anbetracht des Open Stretch - das Kommando auf dem Silbertablett.

Fortan konnte Bergh nach Belieben walten. Weder der im vorletzten Bogen springende Pretty Devil noch Magic Cash vermochten ihn ernsthaft zu behelligen, und auch der 2018er Breeders‘-Crown-Champion Selmer I.H. als letzter Herausforderer biss sich die Zähne aus.

Screenshot 2022-10-02 at 08-31-27 Osannolika dramat – fick dela på V75-segern

Foto: aftonbladet.se

Anders Testa di Cavolo, den Westerholm wuchtig in die Schlacht warf, die bis zur Linie tobte. Erst nach fünf Minuten stand die Auswertung des Zielfotos fest: Vater Bergh (54) und Sohn Westerholm (31) bzw. ihre Rösser trennte nach mehr als drei Kilometern nichts, was Robert kommentierte: „Das ist der schönste Ausgang, den ich mir vorstellen kann. Wir beide gemeinsam bei einer Siegerehrung - das hat’s noch nie gegeben. Normalerweise bin ich eine Länge besser.“

„Ich hätt gern allein gewonnen“, flachste der längst auf eigenen Trainerfüßen stehende Nicklas nach seiner ersten 2022er V75-Schleife schelmisch, „aber für die Zuschauer war’s ein echtes Spektakel.“

Stig Lindmarks Styrkeprov (int.)
3140m Bänderstart, 20m Zulage ab 650.001, 40m ab 1.300.001 SEK; 431.500 SEK
1.    Testa di Cavolo    3140    14,8    Nicklas Westerholm    159
    7j.br. Wallach von Un Mec d’Héripré a.d. Keystone Delicious von American Winner
    Be: Easy KB; Zü: John Backlund; Tr: Nicklas Westerholm
1.    L.L.Royal    3160    14,3    Robert Bergh    21
    6j.br. Wallach von Revenue a.d. Vicky du Ling von Dreamaster
    Be: GLOAB Konsult AB; Zü: Två Kloka HB; Tr: Robert Bergh
3.    Selmer I.H.    3180    14,2    Samu Sundqvist    81
4.    Deliver    3140    15,3    Christian Månsson    782
5.    Flight Deck    3140    15,4    Daniel Wäjersten    747
6.    Toutre    3160    15,0    Ove Lindqvist    614
7.    Copertino V.W.    3140    15,8    Mikael Lindqvist    1114
8.    Magic Cash    3160    15,3    Sandra Eriksson    308
9.    Holy Moses Mearas    3140    15,8g    Petter Lundberg    75
10.    Hard Times    3180    15,0    Ulf Ohlsson    650
11.    Zorro Swing    3180    15,1    Leif Eriksson    842
    Rambunctious Ravin    3140    agh.    John Östman    75
    Albert Zonett    3140    agh.    Rikard Skoglund    170
    Pretty Devil    3140    dis.r.    Mats Djuse    105
Sieg: 79 & 10; Richter: Kampf totes Rennen - 6 - 2 - 1½ - 1 - 4 Längen; 14 liefen (NS Kinky Boots / Halsinfekt)
Zw-Zeiten: 14,6/500m - 15,4/1000m - 15,0/1500m - 15,9/2000m
Wert: 150.000 - 150.000 - 55.000 - 30.000 - 20.000 - 12.500 - 8.000 - 6.000 SEK

Schutzengel für Skoglund

Im Kaltblut-Land hatten natürlich auch die „Dicken” ihren Auftritt. Das Steggbest Minne, mit dem Skellefteås im Innenraum der Rennbahn begrabenen besten „Kallblod“ aller Zeiten in Rennen wie Zucht Referenz erwiesen wird, ging mit einer Monster-Schrecksekunde los: Våler Nikolaj und B.W.Rune gerieten in der Startphase aneinander und sprangen, wobei sich B.W.Rune derart erschreckte, dass er wild und hoch auskeilte.

Mehrere Schutzengel hatte Rikard Skoglund, dem die Hinterhufe am Kopf vorbeipfiffen, bevor er sich geistesgegenwärtig aus dem Sulky fallen ließ. Natürlich wurde das Rennen abgeläutet und ohne den „Übeltäter“ neu gestartet, was wiederum Glück für Co-Favoritin Stjärnblomster war: Die „Sternenblume“ war an der „1“ unabhängig von den anderen galoppiert und machte es beim zweiten Anlauf wesentlich besser.

Zwar konnte die Achtjährige gegen Pydin (3) die Pole Position nicht verteidigen, übernahm aber nach 400 Metern das Kommando und bekam 300 Meter weiter Besuch von Favorit Grisle Odin G.L. (7). Mats Djuse nutzte die zweite Chance konsequent und steuerte Stjärnblomster eine Länge voraus zum 24. Erfolg ihrer 43 Auftritte umfassenden Karriere, deren Ausbeute mit den heute überwiesenen 150.000 Kronen bei 2.8908.943 SEK steht.

Screenshot 2022-10-02 at 08-33-37 Stjärnblomster på svenskt rekord

Foto: travronden.se

Dazu kommt mit 1:20,2/1640m die Würde der schnellsten älteren Kaltblutstute Schwedens (ab sechsjährig) aller Zeiten. Djuse gab unumwunden zu: „Zum Siegen gehört immer etwas Glück. Wir waren praktisch schon ‚out‘, bekamen eine zweite Chance, haben Stjärnblomster ein paar Gummi-Boots aufgezogen, und damit war sie richtig gut. Aber es ist nicht das Gleiche, als wenn alles glatt läuft. Ich hoffe für Rikard (Skoglund) dass ihm nichts passiert ist.“

Der saß wenig später schon wieder im Sulky: „Angst hatte ich nicht - dafür ging alles viel zu schnell. Der Tag, an dem du anfängst zu denken und Angst bekommst, ist der, an dem du die Leinen weglegen solltest.“

V75-1 (Klass I):    Mizai / Jan Ove Olsen    67
V75-2 (Klass II):    Barolo Gene / Roger Nilsson    75
V75-3 (Kallblod):    Stjärnblomster / Mats Djuse    29
V75-4 (Diam-Sto):    Twigs Intense / Tomas Pettersson    411
V75-5 (Silver):    Leave your Sox on / Ulf Ohlsson    276
V75-6 (Stayer):    Testa di Cavolo / Nicklas Westerholm    79
    L.L.Royal / Robert Bergh    10
V75-7 (Brons):    Fabulous Pellini / Daniel Wäjersten    31

Umsatz V75: 88.468.916 SEK

1. Rang: 51,32 Systeme à 448.233 SEK
2. Rang: 1.641 SEK
3. Rang: 82 SEK

Umsatz Top-7 (Silver): 2.120.257 SEK