++ Vincennes: Grandioser Django Hill gewinnt für Ute Brocker und Karin Walter-Mommert nach einer Glanzfahrt von Michael Nimczyk den Prix Ara (41.000 Euro) aus zweiter Reihe in 1:11,7/2100 Meter ++ ++ Kalmar: Karin Walter-Mommerts JFK mit Markus Waldmüller Zweiter in 1:15,6/2140 Meter ++ ++ Padua: Karin Walter-Mommerts Fire Wise As siegt mit Paolo Scamardella in 1:15,1/1640 Meter - Odense: Christiansen-Schützlinge Larsson und Happy Love AV mit Birger Jörgensen siegreich in 1:11,3/1640 Meter bzw. Dritte in 1:16,5/2140 Meter ++ ++ Heute: Acht Rennen in Mönchengladbach ab 14:00 Uhr ++ ++ Pfingstsonntag: Schwarzer-Steward-Finale, Deutsche Amateurmeisterschaft und Dreijährigen-Kriterien in Hamburg - 13 Prüfungen ab 13:30 Uhr ++ ++ Pfingstmontag: Auftakt zum Pfingstmeeting in Pfarrkirchen - Großer Preis vom Spielcasino Bad Füssing (21. Euro Cup) um 10.000 Euro - Zwölf Rennen ab 14:00 Uhr ++ ++ Pfingstdienstag: Bayerisches Zuchtrennen um 20.000 Euro - Michael Nimczyk, Marciano Hauber und Gerhard Mayr zu Gast - Elf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++
Triumphale Rückkehr des verlorenen Sohnes
03. September 2023

Campbellville / Ontario, Samstag, 2. September 2023. Wie ein Sturmwind war Alrajah One im Vorjahr durch die bedeutenden Internationals Nordamerikas gefegt. Der aus Italien zu Åke Svanstedt überstellte italienische Derby-Sieger 2019 hatte mit Catchdriver Dexter Dunn im Eiltempo die Crawford Series, den Spirit of Massachusetts und das Cashman Memorial am Hambo-Tag gewonnen, mit 332.345 USD große Kasse gemacht - und musste wegen einer Sehnenverletzung dem Maple Leaf Trot als Vorab-Favorit Adieu sagen.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben - nach einjähriger Reparatur und Decktätigkeit stellte ihn Svanstedt in Kanadas Klassiker für die ältere Garde nach zwei in 1:09,9 abgewickelten Qualifikationen erstmals wieder vor und sollte mit seiner Annonce, der Maharajah-Sohn sei auf Hundert, Recht behalten.

Die Fans nahmen die Botschaft für bare Münze und hoben den Siebenjährigen gegen It’s Academic, der die USA in einer Woche im International Trot vertreten soll und aktuell der gewinnreichste ältere nordamerikanische Trotter dieser Saison ist, bei 19:10 eindeutig auf den Favoritenthron.

Der „Akademiker“ konnte sich von der „6“ umgehend vor Fashion Frenzie (5), Logan Park (1) und Marcus Melanders Venerate (7) an der Spitze festsetzen. Erst dann war Alrajah One auszumachen, dem bei seinem behäbigen Antritt die „2“ nicht viel nützte. Es lief allerdings bestens für ihn, denn Dave Miller hielt das Tempo hoch, und nach einem Kilometer bekam er in Venerate eine erstklassige Lokomotive auf Gleis zwei.

Hatte er zu Beginn der langen Zielgeraden noch 2½ Längen Rückstand auf It’s Academic, so flogen in der Folge die Meter unter dem Italiener nur so dahin. Mit dem mit Abstand zügigsten letzten Viertel aller Acht fegte der Varenne-Enkel den von Ron Burke trainierten Leader um 1½ Längen aus dem Winner Circle und zog seinen „Stablemate“ Rattle my Cage zu Platz drei.

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Foto: standardbredcanada.ca

„Was für ein Typ - ich hab mich im letzten Jahr total in ihn verliebt“, strahlte Dunn von einem Ohr zum anderen, „er macht fantastische Sachen. Er lässt sich an zwei Fingern fahren, wenn er einen ‚Helm‘ vor der Nase hat, und legt wie auf Knopfdruck los, wenn du ihn nach außen dirigierst. Sein Endspurt ist schlichtweg unglaublich. Ich habe hinter vielen wirklich sehr guten Trabern gesessen. Als er mit durchwachsenen Formen aus Europa kam, wussten wir nicht viel über ihn. Jetzt schwärmt ganz Nordamerika von ihm. Åke hat einen unglaublichen Job gemacht.“

In nackten Zahlen war dies Alrajah Ones 38. Auftritt, von denen er 17 gewonnen und auch beim vierten Auftritt unter Svanstedts Regie seine weiße Weste behalten hat. Mit 1:08,6 gab’s den Renn-, Bahn- und kanadischen Rekord als Sahnehäubchen oben drauf

Maple Leaf Trot (int., ab dreijährig, frei für Alle)
1609m Autostart, 530.000 CAD
1.    Alrajah One    08,6**    Dexter Dunn    19
    7j.br. Hengst von Maharajah a.d. Mariu von Varenne
    Be: Scud. My Horse Srl, IT; Zü: Sara Bacchi & Luca Crosetti, IT; Tr: Åke Svanstedt
2.    It’s Academic    08,7    David Miller    33
3.    Rattle my Cage    09,0    Yannick Gingras    490
4.    Fashion Frenzie    09,2    Louis-Philippe Roy    84
5.    Logan Park    09,5    Douglas McNair    288
6.    Venerate    09,1g*    Brian Sears    59
7.    Asteroid    09,7    Åke Svanstedt    250
8.    Sermon    10,1    Bob McClure    1551
*als Vierter durchs Ziel gesprungen und auf Platz sechs gesetzt
**kanadischer Rekord
Sieg: 19; Richter: leicht 1½ - 1½ - 1½ - ½  - 2½ - 2 - 2½ Längen; 8 liefen
Wert: 265.000 - 132.500 - 63.600 - 42.400 - 26.500 CAD

Viel Geld gab’s in den Simcoe Stakes für dreijährige Traber zu verdienen. Die mit 177.300 CAD dotierte Abteilung für Hengste und Wallache wurde eine hart erkämpfte Beute des 50.000-US-Dollar-Schnäppchens (Harrisburg, 9. November 2021) Gaines Hanover, der seinen Kaufpreis mehrfach amortisiert hat.

Der Cantab-Hall-Sohn, der hier in Mohawk im Oktober als Breeder’s-Crown-Sieger seine größte Kasse gemacht hat und mit dem sechsten Volltreffer bei 666.236 CAD angelangt ist, musste sich gehörig ins Zeug legen, um Southwind Coors, der ihn brav durch die Außenspur geleitet hatte, um einen „Hals“ niederzuringen.

Es war über weite Strecken ein in Nordamerika eher unübliches Paarlaufen, aus dem sich Tuscan Prince vor der Startmarke im Galopp ausgeklinkt hatte und das Osceola vor Hasty Bid, Passarino, New Rules und Warrawee Yang anführte. Außen produzierten sich Ghostly Casper, Southwind Coors, Gaines Hanover, International Man und Winners Bet.

Der Muscle-Mass-Sohn Osceola wehrte sich verbissen, doch für die ersten beiden Plätze letztlich vergebens. Mit den letzten Schritten erwies sich der auf der Hanover Shoe Farm geborene Gaines Hanover mit Sylvain Filion als der Stärkste und verbannte den Walner-Sprössling Southwind Coors auf den Ehrenplatz.

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Foto: woodbine.com

Vier Längen hinter diesem Trio ging’s für die Prämien vier und fünf hauteng zur Sache, wobei der nach außen drängende Hasty Bid Ghostly Casper entscheidend in die Quere kam und entsprechend auf den letzten Platz zurückgestuft wurde.

Simcoe Trot (int., Dreijährige)
1609m Autostart, 177.300 CAD
1.    Gaines Hanover    10,4    Sylvain Filion    67
    3j.dklbr. Wallach von Cantab Hall a.d. Gatka Hanover von Muscle Massive
    Be: Gestion J Y Blais Inc.; Zü: Hanover Shoe Farms, US; Tr: Richard Moreau
2.    Southwind Coors    10,4    Todd McCarthy    121
3.    Osceola    10,5    Douglas McNair    75
4.    New Rules    11,0    Austin Sorrie    1313
5.    Winners Bet    11,0    Dexter Dunn    33
6.    International Man    11,1    Yannick Gingras    158
7.    Warrawee Yang    11,1    Bob McClure    o.W.
8.    Passarino    11,1    Chris Christoforou    1753
9.    Ghostly Casper    11,2    David Miller    82
10.    Hasty Bid    11,1*    James MacDonald    48
    Tuscan Prince    dis.r.    Louis-Philippe Roy    71
Als Siebter wegen Störens von Ghostly Casper hinter diesen gesetzt.
Sieg: 67; Richter: Kampf Hals - ¾ - 4¼ - ¼ - ¼ - ¼ - k.Kopf - ½ - ¾ Länge; 11 liefen
Wert: 88.650 - 44.325 - 21.276 - 14.184 - 8.865 CAD

Die Entdeckung der Saison bei den 2020 geborenen „Fillies“, für die 157.200 CAD auf dem 1.408 Meter weiten Oval lagen, ist zweifellos Climb the Pole. Als Youngster war mit dem 110.000-Dollar-Jährling (Harrisburg, 8. November 2021) wenig anzufangen. Ein zweiter und ein fünfter Platz aus zwei Versuchen stehen für die Kadabra-Tochter zu Buche, die in diesem Jahr den Schalter gewaltig umgelegt hat und den siebten Sieg aus zehn Starts feierte, mit dem ihr Konto auf 295.468 CAD kletterte - 286.358 CAD davon in dieser Saison.

Es war allerdings ein hartes Stück Arbeit für sie und Kanadas zweifachen Weltmeister Jody Jamieson, bis der höchste Scheck unter Dach und Fach war. Die sofort vor HP Extra Ice, Climb the Pole, Baroness Hill und dem Rest nach vorn gepreschte Righteous Resolve konnte lange nach ihrem Gusto walten. Erst im Scheitel der Schlusskurve kam Bewegung in den statischen Gänsemarsch, als HP Extra Ice nach außen lugte und sich Climb the Pole sofort anschloss.

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Climb the Pole mit Traber-Hobbles (Foto: woodbine.com)

Gefährlich sah das für Righteous Resolve lange nicht aus, die noch 150 Meter vorm Ziel gepflegte 2½ Längen im Vorteil war. Dann kamen die beiden Räuberinnen kräftig auf Touren. Konnte man die halbe Länge Vorsprung, mit der sich Climb the Pole vorbeiraufte, bequem mit bloßem Auge ausmachen, so war für den Ehrenplatz der Sicherheitsblick aufs Zielfoto gefragt, der ihn um einen „halben Kopf“ der Resolve-Tochter beließ.

Simcoe Trot - Fillies - (int., dreij. Stuten)
1609m Autostart, 157.200 CAD
1.    Climb the Pole    09,9    Jody Jamieson    26
    3j.br. Stute von Kadabra a.d. Legzy von Amigo Hall
    Be: Jody & Carl Jamieson, Steve Heimbecker & Aaron Byron; Zü: Windsong Stable, US; Tr: Carl Jamieson
2.    Righteous Resolve    09,9    James MacDonald    18
3.    Baroness Hill    09,9    Douglas McNair    171
4.    Smashin Racquets    10,6    Bob McClure    1075
5.    HP Extra Ice    11,1    Yannick Gingras    117
6.    Silly Me Hanover    11,5    Louis-Philippe Roy    86
7.    Warrawee Yes    12,3g    Dexter Dunn    439
    Stonebridge Bravo    dis.r.    Dagfin Henriksen    1044
Sieg: 26; Richter: Kampf ½ - k.Kopf - 6 - 4 - 2¾ - 7¼ Längen; 8 liefen
Wert: 78.600 - 39.300 - 18.864 - 12.576 - 7.860 CAD