Neapel-Agnano, Sonntag, 17. September 2023. Um vier Monate vom Mai in den September verschoben, war der auf der 1.000-Meter-Piste von Agnano in Sichtweite des Vesuv angebotene Gran Premio Freccia d’Europa ein mit 154.000 Euro honoriertes Match für ältere Sprinter, in dem es unterm Strich lautete: „Same procedure as last year.“
Alessandro Gocciadoro hatte zwar mit Vernissage Grif, Bepi Bi und Zacon Gio drei starke Buben im Spiel, doch Holger Ehlert mit Bleff Dipa das Ass im Ärmel, das zur Verteidigung seines im Vorjahr errungenen Titels überdeutlich auf den Tisch des Hauses schlug.
Dabei hatte der Sensationssieger des Derby Italiano 2020 gar nicht mal so gute Karten. Bepi Bi stürmte von der „4“ mit Riesenschritten gegen Zefiro d’Eté (3), „Stablemate“ Vernissage Grif (2), Zarenne Fas (1) und Back on Top (8) ins Kommando.
Außen schirmte Zacon Gio (6) gegen Bleff Dipa (5) und US-Import Cricket Fashion (7) ab, bis sich ihm Vernissage Grif nach 400 Metern vor die Nase setzte. Teil eins der Gocciadoro-Taktik war perfekt aufgegangen: Sie belegten die ersten drei Ränge, und Bleff Dipa war nur noch äußerer Dritter.
Nach einer Runde, als Zacon Gio den Kontakt zum Vordermann verlor, musste Roberto Vecchione zur Tat schreiten, sollten sich nicht Bepi Bi und Vernissage Grif ihr Süppchen allein zusammenkochen. In dritter Spur hatte er die beiden „Gocciadoros“ an der letzten Ecke bei nunmehr mörderischem Tempo erreicht.
200 Meter vorm Pfosten von der Ohrenwatte befreit und von drei, vier kräftigen Rüttlern Vecchiones wachgeküsst, nahm der die grün-weiß-schräg gestreiften Farben von LeTrot-Präside Jean-Michel Barjon tragende Braune die Beine flugs in die Hand und verabschiedete sich bombensicher auf 1½ Längen von den fast gleichauf am Zielrichter vorbeisausenden Vernissage Grif und Zefiro d’Eté zum elften Treffer aus 45 Versuchen, mit dem sein Sparbuch 1.068.145 Euro ausweist.
Das Zielfoto wies Gocciadoros nimmermüder Allzweckwaffe Vernissage Grif, der seinen 128. Auftritt hatte, um einen Hauch Platz zwei zu. Zwei Längen zurück holte Bepi Bi, der ziemlich klanglos nachließ, die vierte Prämie ins Team, während der früh zum Rückzug blasende Zacon Gio als Sechster geldlos blieb.
Der aus sieben Monaten Pause zurückgekommene Zarenne Fas, dem das im Dezember 2021 entdeckte Monté-Gewerbe mittlerweile weit besser mundet, überlief ihn um eine Länge.
Mit 1:10,3 war Bleff Dipa etwas zügiger als in der vorjährigen 1:10,5-Auflage unterwegs und unterbot Alrajah Ones Rennrekord aus dem Jahr 2021 um eine Zehntelsekunde.
Gran Premio Freccia d’Europa - Memorial Gianni Campili - (Gruppe I int., ab vierjährig)
1600 Meter Autostart, 154.000 Euro
1. Bleff Dipa 10,3 Roberto Vecchione 26
6j.br. Hengst von Mister JP a.d. Preziosa JW von Lets Go
Be: Jean-Pierre Barjon, FR; Zü: Arcangelo di Pasquale; Tr: Holger Ehlert
2. Vernissage Grif 10,6 Alessandro Gocciadoro 18
3. Zefiro d’Eté 10,6 Gaetano di Nardo 387
4. Bepi Bi 10,8 Andrea Guzzinati 48
5. Zarenne Fas 11,1 Antonio Simioli 206
6. Zacon Gio 11,3 Vincenzo-P. dell’Annunziata 96
7. Back on Top 11,3 Giuseppe de Filippis 469
8. Cricket Fashion 12,6 Tommaso Gambino 645
Sieg: 26; Richter: sicher 1½ - k.Kopf - 2 - 1½ - 1 - ½ Länge; 8 liefen
Wert: 64.400 - 30.800 - 16.800 - 8.400 - 5.600 und 28.000 Euro Züchterprämie