Vincennes, Dienstag, 11. Mai 2021. Nachdem am Sonntag europäische Vierjährige, die keine 165.000 Euro verdient hatten, um jeweils 70.000 Euro streiten durften, bewies Vincennes bewies zwei Tage später erneut ein Herz für Arme. Diesmal war dieser Betrag für 2018 in Europa geborene Hengste, Wallache und Stuten, die keine 82.000 Euro reich waren, ebenfalls nach Geschlechtern getrennt im Angebot.
Die erste noble Offerte wurde im Prix Fama für die „Demoiselles“ eine leichte Beute für I Love Me, mit der sich ihr Züchter Tony Le Beller nicht scheute, es gegen die vor der Tribüne an der Deutsch-Holländerin Rose Hill vorbei auf die Kommandobrücke gezogene Favoritin Icône de Castelle auf die harte Tour zu versuchen.
„Händevoll“ bewachte der 50-jährige die fünffache Siegerin, und als er ihr zu Beginn der Zielgeraden endgültig die Daumenschrauben ansetzte, warf diese 150 Meter weiter das Handtuch im Galopp. Hatte die verbliebene Konkurrenz gehofft, Le Bellers Stute könne der Marsch selbst zu viele Reserven gekostet haben, so wurde sie gründlich eines Besseren belehrt. Ganz leicht band die Love-You-Tochter den Sack zum dritten Mal in ihrer Laufbahn zu und kletterte auf 70.850 Euro.
So prima ihr Auftritt, so bescheiden jener der Rose Hill. Deutschlands von Paul Hagoort trainierte Breeders-Crown-Zweite der Zweijährigen wusste zum Einstand in die Derby-Saison mit der Traumlage hinter der Leaderin nichts anzufangen und endete als Achte dort, wo es keine Prämie mehr gibt.
Überzeugender verkaufte sich ihre Schattenfrau Chloe Bar. Die aus Norditalien angereiste Fuchsstute, gleichfalls ein Love-You-Produkt, überzeugte zur Frankreich-Premiere mit einem feinen Endspurt, der ihr den Ehrenplatz bescherte.
Prix Fama (Gruppe III int., dreij. Stuten, keine 82.000 Euro; in den letzten 12 Monaten kein Gruppe-I-Rennen gewonnen)
2700m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro
1. I Love Me 14,8 Tony Le Beller 75
3j.br. Stute von Love You a.d. Réédite Gédé von Buvetier d’Aunou
Be: Florence Dreux; Zü / Tr: Tony Le Beller
2. Chloe Bar 14,9 Marco Smorgon 170
3. Ilga de l’Ormerie 15,0 Matthieu Abrivard 86
4. Isla Bonita 15,0 David Thomain 150
5. Iseult Flower 15,1 Anthony Muidebled 260
6. One Princess 15,3 Christophe Martens 680
7. Ophélie Oasis 15,3 Gabriele Gelormini 240
8. Rose Hill 15,5 Robin Bakker 270
9. I am Crazy 15,7 Gabriel Angel Pou Pou 540
10. I Wanna be Queen 16,1 Léo Abrivard 480
Idylle du Trio dis.r. Yoann Lebourgeois 88
Icône de Castelle dis.r. Alexandre Abrivard 19
Sieg: 75; Richter: leicht 2 - 1 - ¼ - ½ - 3½ - Kopf - 2½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 14,9/1200m - 14,3/1700m - 15,3/2200m
Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-05-11/7500/4
Ebenso beeindruckend erledigte eine halbe Stunde später Impressionist den Auftrag im Prix de Faulquemont für die dreijährigen „Jungs“ und wurde seiner Stellung bei 2,0-fachen Odds exzellent gerecht.
Den von Louis Baudron vorbereiteten Ready-Cash-Sohn der immer aktiver in den französischen Trabrennsport eingreifenden Ecurie Hunter Valley scheuchte Eric Raffin nach 1.000 Metern an Iron Meslois vorbei in Front und lud dann mit Stallkamerad Invictus Madiba, der zu Beginn des Anstiegs von siebenter Position die Perlenketten-Formation aufbrach und sich nach vorn tastete, als äußerem Geleitzug zu einer gemütlichen Kaffeefahrt bei herrlichem Sommerwetter ein.
Bis auf 1:17,3 für 2.200 Meter schraubte Frankreichs Champion die Fahrt herunter, wobei die tatsächliche Pace teilweise weit über 1:20 lag - eine Taktik, die auch mal ins Auge gehen kann. Nicht so bei dem nobel gezüchteten Schwarzbraunen - sein Erzeuger ist ohnehin über jeden Zweifel erhaben, Mutter Une Lady de Nappes zweifache Gruppe-Siegerin -, der bislang nur erste (3), zweite Plätze (2) oder rote Karten (3) kannte.
Aus der Hand beschleunigte er auf den finalen 400 Metern über 1:11 auf 1:06 zum ersten Gruppe-Sieg, der drei Längen vor dem außen hinter Invictus Madiba lauernden Vivid-Wise-As-Sprössling Charmant de Zack und den gleichauf endenden Ikacou des Cinty und Infant Perrine ganz leicht zustande kam. Der durchaus in der Luft liegende Doppeltreffer für „Hunter Valley“ fiel wegen Invictus Madibas Galoppade bei rasantem Tempo 150 Meter vorm Ziel ins Wasser.
„Er hat den frühen Ausfall vor 14 Tagen im Prix Paul Karle gründlich korrigiert und ist ein Pferd mit großer Zukunft“, dachte der zweifache „Sulky d’Or“ laut über seinen nun 100.800 Euro reichen Partner nach.
Prix de Faulquemont (Gruppe III int., dreij. Hengste & Wallache, keine 82.000 Euro; in den letzten 12 Monaten kein Gruppe-I-Rennen gewonnen)
2700m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro
1. Impressionist 15,9 Eric Raffin 20
3j.schwbr. Hengst von Ready Cash a.d. Une Lady de Nappes von Love You
Be: Ecurie Hunter Valley; Zü / Tr: Louis Baudron
2. Charmant de Zack 16,1 Marco Smorgon 470
3. Ikacou des Cinty 16,1 Gabriel Angel Pou Pou 79
3. Infant Perrine 16,1 Paul-Philippe Ploquin 72
5. Iron Meslois 16,2 Pierre Belloche 180
6. Lincoln Transs R 16,6 Alexandre Abrivard 600
7. Impérial Marandais 16,7g François Lecanu 790
Invictus Madiba dis.r. Franck Nivard 34
Is a Dream Louise dis.r. Franck Anne 410
Sieg: 20; Richter: leicht 3 - ½ - tot. Re. - 1½ - 5 - 1 Länge; 9 liefen
Zw-Zeiten: 13,8/1200m - 15,5/1700m - 17,3/2200m
Wert: 31.500 - 17.500 - 7.700 - 7.700 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-05-11/7500/5