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Prosperous erobert auch die Krieau
19. Oktober 2020

(nn) Wien-Krieau, Sonntag, 18. Oktober 2020. Da hat sich Henk Grift vor rund einem Jahr ein feines Pferd an Land gezogen. Der Schwede Prosperous holte sich nach Siegen in Deutschland, den Niederlanden, Vincennes und bei Gastspielen in seinem Geburtsland für die neuen Farben der Draviet Stables auch Österreichs bedeutendstes „International“, das zum 121. Mal ausgetragene Graf-Kálmán-Hunyady-Gedenkrennen.

Einst eine Aufgabe für Europa-Cracks, in deren Ehrenliste man Namen wie Permit (1952), Gélinotte (1957), Oscar RL (1965), Eileen Eden (1970) oder Gerhard Krügers Roquépine-Söhne Florestan (1974) und Granit (1976 & 1977) findet, war das an den 1901 verstorbenen ungarischen Edelmann und ersten Präsidenten des Wiener Trabrenn-Vereins erinnernde Memorial heuer nur noch 20.000 Euro wert und lockte damit bestenfalls die zweite Garnitur an den Ablauf.

Das tat indes der Spannung keinen Abbruch, denn den zum klaren Favoriten gekürten Grift-Traber forderten unter anderem der seit neun Rennen unbezwingbare Kentucky Bo, der sich im Zuge dieser Bonanza die Badener Meile eingeklinkt hatte, der alte französische Haudegen Viking d’Hermès, der auch schon mit Face Time Bourbon und Bold Eagle die Klingen gekreuzt und zumindest den „Adler“ mal bezwungen hat, sowie als Jüngster Austrias letztjähriger Derby-Sieger Nero Maximus, mit dem Conrad Lugauer die weite Anreise über die Ostsee nicht gescheut hatte.

Die erste Phase verlief anders als erwartet. Zwar war Kentucky Bo von der „1“ am schnellsten flott, doch hatte Rudi Haller Erbarmen mit dessen „Stablemate“ Tyrolean Dream und ließ ihn eingangs der ersten Kurve vorbei. Offensichtlich sollte der Hunyady-Sieger von 2017 den in zweiter bzw. dritter Spur auf die Tube drückenden Nero Maximus (2) und Prosperous (6) den Weg verlängern, was ihm bestens gelang. Kaum kam erstmals die Tribüne in Sicht, durfte Nero vorbei, und nach weiterhin mörderischem Druck hatte Jaap van Rijn seinen Schützling in der nächsten Biege endlich dort, wo er ihn haben wollte - an der Tête.

Natürlich nahm der junge Holländer nach diesem Gewaltakt das Tempo heraus, so dass allmählich Viking d’Hermès mit Panoramic im Schlepptau vorrückte und für Nero Maximus und Kentucky Bo, der ratzfatz Tyrolean Dream umflankt hatte, die Bude zunagelte. Geschlossen blieb sie bis zum Schluss vor allem für den November-Sohn, hinter dem Lugauer händevoll tatenlos zusehen musste, wie die Stockerl-Plätze ohne ihn verteilt wurden.

Van Rijn ließ Prosperous genau so weit von der Leine, dass Viking d’Hermès ihm nicht gefährlich werden, die Tür für „Maximus“ jedoch maximal zuhalten konnte und der in dritter Spur kämpfende zweite Grift-Schützling Panoramic Platz drei ergatterte. Wie für Nero war für Kentucky Bo der Weg nach vorn restlos dicht, doch schien der Dream-Vacation-Sohn nicht allzu viele Reserven zu haben: Haller fasste ihn kräftig an, was knapp vor Tyrolean Dream zum fünften Scheck reichte. Der mit Startplatz „8“ gestrafte King of the World sowie Muscle Boy AS kamen aus dem Hintertreffen nie ans Abendlicht.

„Ein starkes, ein komplettes Rennpferd, das von Verlauf wie Distanz unabhängig und daher vielseitig einsetzbar ist“ - die Vorab-Expertise van Rijns bei der Fahrer-Präsentation bestätigte sich bis ins kleinste Detail.

121. Graf-Kálmán-Hunyady-Gedenkrennen (int., frei für alle Drei- bis 14jähr.)

2600m Autostart, 20.000 Euro

1.      Prosperous                    14,2     Jaap van Rijn                     18           

         6j. Rappwallach von Prodigious a.d. Glorify von Super Arnie

         Be: Draviet Stables, NL; Zü: Jan Johansson, SE; Tr: Henk Grift

2.      Viking d‘Hermès           14,3     Christophe de Groote       92

3.      Panoramic                     14,3     Danny Brouwer               290

4.      Nero Maximus              14,3     Conrad Lugauer             167

5.      Kentucky Bo                  14,5     Rudolf Haller                      68

6.      Tyrolean Dream           14,5     Michael Larsen               137

7.      King of the World          15,0     Harald Sykora                 143

8.      Muscle Boy AS              15,0     Gerhard Mayr                  137

         Boccaccio                      dis.r.    Martin Redl                       156

Sieg: 18; Richter: sicher 1 - ½ - k.Kopf - 1¼ - Kopf; 9 liefen (NS Lord Brodde)

Wert: 10.000 - 5.000 - 2.600 - 1.280 - 720 - 400 Euro

Video: http://race.anigma.at/2020_10_18/2020_10_18_13_01.MP4

Thorsten im Glück

Chronologisch erster Programmhöhepunkt war das österreichische Flieger-Derby, in dem die Vierjährigen nach dem langen 2600-Meter-Kanten vor 14 Tagen einen Kilometer weniger vor der Brust hatten und in dem bis 50 Meter vorm Ziel der Triumphator des 135. Blauen Bandes ziemlich ungefährdet auch die Revanche auf seine Kappe zu bringen schien.

Wolfgang Ruth hatte Diamant Venus nach verhaltenem Beginn ein Traumrennen im Rücken des durch die Todesspur pflügenden Black Star verpasst, im Schlussbogen den Schalter auf bedingungslose Offensive umgelegt, sich an Thorsten Tietz‘ Schützling wuchtig vorbeigetankt und schien einem bombensicheren Sieg entgegen zu streben. Vielleicht hätte Ruth zwei, drei Längen voraus die Hände hinter dem dunkelbraunen Diamanten herunternehmen sollen, statt ihn weiter zu fordern, bis der Überschlag kam.

Sieben Galoppsprünge ohne Bodenverlust, dann war der Light-Kronos-Sohn unmittelbar vorm Zielstrich wieder im Takt, jedoch bereits disqualifiziert, womit das beinharte Gefecht zwischen Black Star und dem aus zweiter Innenposition rechtzeitig freigekommenen Rammstein urplötzlich eines um Lorbeeren und 7.500 Euro Prämie wurde. Das Zielfoto wies einen hauchdünnen Vorteil für den Rappwallach der Trainer-Sozietät Gramüller/Sparber aus, für den Tietz, der zuvor bereits die Zweijährigen-Prüfung mit Emmy Lou CG gelöst hatte, freimütig zugab:

„Diamant Venus wäre der verdiente, weil klar bessere Sieger, aber natürlich nehmen wir dieses so unerwartete wie glückliche Ergebnis dankend an. Mein Pferd war weit besser, als die letzten Formen aussagen - da war einige Male viel Pech dabei. Eigentlich wollte ich nicht durch die Todesspur, aber plötzlich waren wir gut im Geschäft. Ich hatte alle im Griff bis auf Luggi Venus, wobei Karl Höbart mir signalisierte, er würde mich nicht vorbeilassen. So blieb ich außen sitzen bis zu Diamant Venus‘ Attacke. Mit Black Star, der prächtig trainiert hatte, wären wir auch zufrieden gewesen, wenn’s nach diesem Ritt in Rennrekordzeit von 1:13,2 nur Platz zwei oder drei geworden wäre - die Leistung wäre logischerweise identisch.“

Dritter in dem besonders in der Endphase turbulenten Sprint wurde nach einem kapitalen Patzer des aufrückenden Catch me if you can eingangs der Zielgeraden die hinter Diamant Venus postierte Dellaria Venus, während Frontrenner Luggi Venus mit Pauken und Trompeten unterging und nur deshalb die kleinste Prämie einstrich, weil nach ihm niemand mehr kam.

Österreichisches Flieger-Derby (nat., Vierjähr.)

1600m Autostart, 15.000 Euro

1.      Black Star                       13,3     Thorsten Tietz                    67

         4j. Rappwallach von Orlando Vici a.d. Chicolina von Super Arnie

         Be: Stall GESVEA & Johann Holzapfel, DE; Zü: Henning Schulz & Elisabeth Sparber; Tr: Robert Gramüller & Josef Sparber

2.      Rammstein                    13,3     Carsten Milek                     78

3.      Dellaria Venus              13,5     Christoph Schwarz         216

4.      Atalanta                          14,4     Martin Redl                       500

5.      Voldemort Venus         14,6     Christoph Fischer           218

6.      Luggi Venus                  14,9     Karl Höbart                       207

         Diamant Venus             dis.r.    Wolfgang Ruth                   19

         Catch me if you can     dis.r.    Franz Konlechner             70

         Power Vital                    dis.r.    Gerhard Mayr                  118

Sieg: 67; Richter: Kampf k.Kopf - 2 - 8 - 2½ Längen; 9 liefen

Zw-Zeit: 12,0/1000m              

Wert: 7.500 - 3.800 - 1.900 - 960 - 540 - 300 Euro

2020_10_18_08