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„Paris“ lässt grüßen
05. März 2021

(nn) Vincennes, Donnerstag, 4. März 2021. Am nachhaltigsten hatten 2019 die dreijährigen Satteltraber unter dem radikalen Sparschnitt zu leiden gehabt, deren erste nach Geschlechtern getrennte Gruppe-Prüfungen finanziell halbiert, nur noch 60.000 Euro wert und damit zur Kategorie III abgewirtschaftet worden waren. Mit dem Nebeneffekt, dass bei den „Mâles“ dadurch auch Wallache antreten durften. Korrigiert hat man diesen Cut im Gegensatz zu vielen anderen Rennen, die auf frühere Preisgelder zurückgehoben worden sind, heuer nicht.

Wie üblich wurde im über die Sprintstrecke führenden ersten Schritt auf dem Weg zum ersten wichtigen Monté-Examen der Dreijährigen, dem stets Mitte Mai in Caen ausgetragenen Saint-Léger des Trotteurs, bei den jeweils elf gerade drei Jahre alt gewordenen Aspiranten viel gesprungen.

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Ici C’est Paris mit Christopher Corbineau (zeturf.fr)

Den ersten Ruf hatte das ausschließlich von Hengsten vertretene starke Geschlecht, von dem sich Illam de Mongochy, Illico de Bouteau und Ivanof, der nach 15 Sprüngen aus dem Bild verschwand und trotzdem weiter machen durfte, in rascher Folge kurz nach dem „Ab“ im Galopp ausklinkten. Geprägt wurde der Prix Edouard Marcillac vom rassigen Dauerduell der beiden Favoriten Ici C’est Paris innen und I Love You Nobless, die schon mehrmals mit unterschiedlichem Ausgang miteinander die Klingen gekreuzt hatten.

Einzig Isildur Paulois, des Wettmarkts dritte Chance, vermochte den beiden Kampfhähnen, die sich keinen Meter schenkten, halbwegs auf den Fersen zu bleiben. Auch dank des kürzeren Weges konnte sich Christopher Corbineau mit dem von Philippe Allaire vorbereiteten Dollar-Macker-Sohn auf der Zielgeraden ein wenig aus dem Würgegriff I Love You Nobless‘ befreien, der im Bemühen, das Blatt doch noch zu wenden, 150 Meter vorm Ziel aus dem Rhythmus geriet und am Turm landete.

Damit war der Weg zum vierten Sieg aus sechs Versuchen - dazu kommen zwei Ehrenplätze - frei für den bestechend daherkommenden, nunmehr 74.660 Euro reichen Ici C’est Paris, den auch der bestens durchziehende Isildur Paulois nicht mehr aus den Angel heben konnte. Sieben Längen zurück griff sich Is a Dream Louise als Stärkster des endlos abgehängten Restes „Bronze“.

1:13,4 - so zügig hat noch niemand Hand an den ersten Scheck in dieser Prüfung gelegt. „Momentan ist Ici C’est Paris magisch“, strahlte Allaire, wohl wissend, dass das Pendel gerade im Monté bei den jungen Wilden auch ganz rasch in die andere Richtung ausschlagen kann. Thorens Védaquais und auch Dollar Macker aus seinem eigenen Quartier sind dafür beredte Beispiele.

Prix Edouard Marcillac - Monté - (Gruppe III nat., dreij. Hengste & Wallache)

2175m Bänderstart o.Z., 60.000 Euro

1.      Ici C’est Paris                13,4     Christopher Corbineau    17

         3j.dklbr. Hengst von Dollar Macker a.d. Blue Valentine von Ready Cash

         Be / Zü / Tr: Philippe Allaire

2.      Isildur Paulois               13,5     Jean-Yann Ricart               65

3.      Is a Dream Louise        14,1     David Thomain               120

4.      Izard des Agets             14,3     Paul-Philippe Ploquin    180

5.      Imbrogliu Mag               16,2     Pierre-Yves Verva           820

6.      Ivakir du Varlet              16,4     Julien Raffestin               390

7.      Ivanof                              33,4g  Alexandre Abrivard        130

         Illam de Mongochy      dis.r.    Florent Guérineau        1630

         Illico de Bouteau           dis.r.    Romain Hémery           1460

         Iakim                               dis.r.    Florian Desmigneux      730

         I Love You Nobless      dis.r.    Jonathan Balu                   58

Sieg: 17; Richter: sicher 1¼ - 7 - 2½ - 21 - 2½ Längen; 11 liefen

Zw-Zeiten: 11,3/675m - 11,6/1175m - 13,6/1675m

Wert: 27.000 - 15.000 - 8.400 - 4.800 - 3.000 - 1.200 - 600 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-03-04/7500/2

Monté-Premiere mit Hurra

In vielen Teilen ein sehr ähnliches Bild vermittelte der Prix Holly du Locton, das Treffen für die 2018 geborenen Stuten, aus dem sich Idée Divine, die beim ersten Startversuch die göttliche Idee hatte, ihren Reiter mit wilden Galoppsprüngen aus dem Sattel zu heben und beim gültigen „Ab“ nicht viel gnädiger war, was die Gangart betraf, Ironie d’Héripré, Isabelle du Parc, Inès Fligny und Iena Dodville abmeldeten, noch ehe es die Hälfte des Joinviller Bogens durchmessen war.

Sollte Philippe Allaire, der Mann für die jungen Pferde, der das Meeting längst nicht wie sonst mit seinen Youngstern dominiert hatte, auch dieses Match an seine Fahne heften? Isla Bonita, von ihm mit dem grünen Smiley der Sieganwärterin versehen, klemmte sich zur Monté-Premiere mit Riesenschritten vor India de Banville, Imperia Védaquaise und Idéale du Chêne ins Kommando. Das kernige Tempo - leider fiel die Messung der Zwischenzeiten aus - war einer anderen Sattel-Debütantin noch lange nicht schwungvoll genug. Kaum ging’s aufwärts, legte Idéale du Chêne einen gehörigen Gang zu.

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Idéale du Chêne mit Paul-Philippe Ploquin (paris-turf.com)

Im Nu war Isla Bonitas Widerstand gebrochen, die bald völlig auf der Stelle trat und von jenen, die fehlerlos durchspielten, Letzte wurde. Ganz anders ihre Ablösung, die immer munterer wurde und sich Meter auf Meter absetzte. 20 Meter voraus war sie an der Einmündung der kleinen Bahn, rund 40 im Ziel, ohne dass Paul-Philippe Ploquin ihr auch nur einen Fingerzeig geben musste. „Als Passagier draufsitzen und genießen“, war die Tätigkeitsbeschreibung des 27-jährigen, der sich seit Jahr und Tag mit den von Julien Le Mer vorbereiteten Rössern von Züchter und Besitzer Claude Guedj einen Namen macht - erinnert sei nur an Fado du Chêne.

Beste des um Lichtjahre abgehängten Restes war Italia Solo, Tochter von Cornulier-Sieger Magnificent Rodney, vor India de Banville. Erst dann kreuzte mit Imperia Védaquaise die eigentlich zweite Allaire-Waffe die Linie.

„Wenn man über ihr sitzt, merkt man die Geschwindigkeit gar nicht; sie ist nicht einen Augenblick ins Stocken geraten“, staunte Ploquin auch über die Zeit von 1:12,8 - eine Sekunde unter dem Rennrekord, den seit 2018 Ferreteria gehalten hatte. Le Mer ergänzte: „Nach dem Heat war sie ein bisschen umgänglicher. Sie ist eine Prinzessin, die alles nach ihrem Geschmack haben will. Ihre Kapazitäten sind enorm, speziell im Monté. Ich denke, wir werden sie weiter in beiden Disziplinen einsetzen, doch der Fokus wird auf dem Satteltraben liegen.“

Prix Holly du Locton - Monté - (Gruppe III nat., dreij. Stuten)

2175m Bänderstart o.Z., 60.000 Euro

1.      Idéale du Chêne           12,8     Paul-Philippe Ploquin      31

         3j.br. Stute von Bird Parker a.d. Royale du Chêne von Hello Jo

         Be / Zü: Claude Guedj; Tr: Julien Le Mer

2.      Italia Solo                       14,2     Matthieu Abrivard           380

3.      India de Banville           14,5     François Lagadeuc        170

4.      Impéria Védaquaise    14,8     Anthony Barrier                 71

5.      Inès Primo                     15,3     Théo Peltier                     960

6.      Isla Bonita                      16,2     David Thomain                  31

7.      Isabella du Parc            16,8g  Eric Raffin                        210

8.      Idée Divine                    17,3g  Adrien Lamy                    220

         Inès Fligny                     dis.r.    Alexis Colette                  820

         Iena Dodville                 dis.r.    Jonathan Balu                 250

         Ironie d’Héripré             dis.r.    Alexandre Abrivard           59

Sieg: 31; Richter: überlegen 16 - 3½ - 3½ - 6 - 11 - 6 Längen; 11 liefen

Zw-Zeiten: keine

Wert: 27.000 - 15.000 - 8.400 - 4.800 - 3.000 - 1.200 - 600 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-03-04/7500/4

Gelegenheit beim Schopf gepackt

Mit 80.000 Euro deutlich mehr als für die gerittenen Youngster stand für einheimischen Vierjährige, die keine 180.000 Euro verdient hatten, im Prix de Nevers auf dem Spiel. Maßgeschneidert für Hokkaido Jiel, den seit geraumer Zeit die „Flüsterproganda“ zu den Koryphäen seines Jahrgangs zählte, wenn er denn seine Startschwäche ablegt. Am 20. Dezember im Critérium des 3 Ans war dies nicht der Fall, so dass es hinter Hanna des Molles, Havanaise und Hooker Berry, aber vor Hirondelle Sibey „nur“ zu Rang vier gereicht hatte.

Peu à peu hat Trainer Jean-Luc Dersoir dem körperlich kleinen Brillantissime-Sohn diese Schwachstelle ausgetrieben - so intensiv, dass er diesmal sofort bei der vorderen Musik mitspielte und nach 700 Metern Hermès Pat von der Tête verdrängte. Dauerstress durch den in der Senke anrückenden Hatchet Man wollte Pierre-Yves Verva jedoch vermeiden und räumte die Kommandozentrale für den Allaire-Schützling, der hurtig bergan stiefelte, seinen Part jedoch wie vor elf Tagen nicht ganz durchstand.

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Hokkaido Jiel mit Pierre-Yves Verva (equidia.fr)

Erster Angreifer war Hermès Pat, der Hatchet Man rasch links liegen ließ und sich ab 200 Meter vorm Ziel der harschen Attacke Hokkaido Jiels ausgesetzt sah, den Verva rechtzeitig in den Windschatten des Esper-Schützlings laviert hatte. So heftig sich der von Up and Quick gezeugte „Götterbote“ auch wehrte, war dies vergebene Liebesmüh: Ein energischer Tick kurz vorm Ziel besiegelte den siebenten Sieg Hokkaido Jiels, der nun 190.480 Euro auf der hohen Kante hat. 2½ Längen dahinter widerstand der stets innen entlang marschierende Hiatus dem erfahrenen Helboy d’Alesa, während Hunter Valley, am 21. Februar stolzer Gruppe-III-Sieger, als Langzeit-Anführer der zweiten Linie blass blieb und gar aus den Geldrängen purzelte.

„Natürlich haben wir vom traumhaften Verlauf profitiert, doch insgesamt hätte dieses Meeting für den Hengst besser laufen sollen. Es ist immer ärgerlich, wenn das Pferd in der entscheidenden Gruppe-I-Aufgabe nicht perfekt funktioniert. Seine Schwäche war der Start, und daran mussten wir zu lange feilen, bis es endlich so wie die letzten Male funktionierte. Was dies betrifft, war der kleine Kämpfer heute perfekt“, machte Verva nur halb zufrieden einen Haken unter Hokkaido Jiels Winter-Spiele, die sich mit einer Ausbeute von 104.500 Euro und zwei Gruppe-III-Schleifen so schlecht nun auch wieder nicht lesen.

Prix Vindex (Gruppe III nat., Vierjähr., keine 180.000 Euro)

2700m Bänderstart o.Z., 80.000 Euro

1.      Hokkaido Jiel                11,8     Pierre-Yves Verva             28

         4j.br. Hengst von Brillantissime a.d. Victory Jiel von Love You

         Be / Zü: Jean Luck; Tr: Jean-Luc Dersoir

2.      Hermès Pat                   11,9     Gabriele Gelormini           67

3.      Hiatus                             12,0     Christophe Martens        640

4.      Helboy d’Alesa             12,1     Mathieu Mottier               120

5.      Hatchet Man                  12,2     David Thomain                  38

6.      Horsy Dream                 12,3     Franck Nivard                  180

7.      Hede Darling                 12,3     Yoann Lebourgeois        290

8.      Hunter Valley                12,9     Adrien Lamy                    110

9.      Heart of Gold                 13,1     Anthony Barrier               320

10.    Hora Béji                        13,1     Dominique Lefaucheux 1620

11.    Harley de Laumac       13,7     Franck Anne                    940

12.    Haziella d’Amour         13,9     Alexandre Abrivard        440

13.    Happy Pacha                14,0     Léo Abrivard                    390

         Howdy Partner              dis.r.    Björn Goop                       200

Sieg: 28; Richter: Kampf ½ - 2½ - ½ - 1 - 1½ - ½ Länge; 14 liefen

Zw-Zeiten: 11,7/1200m - 11,9/1700m - 12,3/2200m

Wert: 36.000 - 20.000 - 11.200 - 6.400 - 4.000 - 1.600 - 800 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-03-04/7500/5

Schweden-Suite in der Quinté

Im Prix Emile Allix Courboy, der wertvollsten der vier internationalen Prüfungen, mit der die acht Rennen umfassende Karte eröffnet wurde, stieß der von Eric Raffin wie immer enorm offensiv eingesetzte Fire Cracker an seine Grenzen. Rund 1200 Meter brauchte der sechsjährige Feuerwerker, um sich in anspruchsvollen 1:11,5 an Décoloration vorbei auf den Thron zu setzen. In 1:10,7 ging’s den Berg hinauf, doch abschütteln ließen sich aus dem 15-köpfigen Feld der bis zu 398.999 Euro Reichen die Wenigsten.

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Sobel Conway mit Jean-Michel Bazire (paris-turf.com)

Am Ende stürmten drei Schweden aufs Treppchen, von denen der lange von Jean-Michel Bazire im Mittelfeld versteckte Sobel Conway klar der Beste war und sich in famosen 1:11,5/2700m - nur 0,3 Sekunden über dem Amérique-Rekord - 30.150 der ausgewiesenen 67.000 Euro einverleibte. Hinter dem 70:10-Mitfavoriten, der seinen zweiten Frankreich-Treffer landete, nutzte die Love-You-Tochter Wild Love die anfängliche Schonzeit zu Rang zwei (240:10) vor Calle Crown, den Björn Goop nach kurzer Führung an dritter Position innen versteckt hatte. Fire Cracker musste sich als bester „Trotteur français“ mit Platz vier vor Nancy America bescheiden, die die Quinté-Wette rund machte.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2021-03-04/7500/1