++ Heute: Die Stolle-Schützlinge Justwalkonboy, Karel G Greenwood, Illusion (Thomas Panschow) und Liten Frieda (Emma Stolle) in Charlottenlund - Beginn 16:00 Uhr - Karin Walter-Mommerts Lindstedt Boko mit Viktoria Berntsson und TomNJerry Diamant mit Marc Elias in Axevalla (ab 17:45 Uhr) ++ ++ Romme: Andreas Marx' Chimichurri mit Rikard Skoglund Zweiter in 1:12,1/1640 Meter ++ ++ Modena: Sieg für das italienische Gramüller-Quartier durch den dreijährigen Maharajah-Sohn Carpendale, der mit Roberto Vecchione in 1:14,4/1600 Meter debütiert ++ ++ Sonntag: 2. Lauf der Gold-Serie in Berlin um 20.000 Euro mit Top-Besetzung - Dazu der 3. Lauf der Newcomer-Serie - Neun Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++
Nordströms Prinz vorm niederländischen König
06. Juni 2021

Mantorp, Samstag, 5. Juni 2021. Mantorp, an der Europastraße 4 gelegen, die mit Malmö und Stockholm zwei Zentralen verbindet, hatte nach den Elitloppet-Feiertagen den V75-Tross zu Gast. Von dem kleinen Städtchen zogen einst Bo William Takter und Kjell Dahlström aus, die Traberwelt zu erobern.

Letzterer formte mit Ina Scot ein Pferd des Volkes, das dank dessen jeweils sehr eindeutiger Stimme dreimal zum Årets Häst, zum Pferd des Jahres gewählt worden ist. 31 Mal in Folge war sie unbezwingbar - nicht etwa nur in irgendwelchen Feld-, Wald und Wiesenrennen: Breeders‘ Crown, Travkriterium, Drottning Silvias Pokal, Fyraåringseliten, Derby, Europa-Derby, noch einmal Breeders‘ Crown fielen in diesen von keinem schwedischen Warmblüter je wieder erreichten Goldrausch, dem internationale Erfolge in Forus Open, St. Michel Race, Gran Premio della Lotteria folgten. Das, was sie endgültig zur Legende machte, war der Sieg im Prix d’Amérique 1995 mit Dahlströms Lebensgefährtin Helen Johansson.

Ihr zu Ehren wurde ein 1993 begründeter Vierjährigen-Vergleich zur Ina Scots Ära umgetauft. Klangvolle Namen wie die der Euro-Fighter Opal Viking, Conny Nobell, Going Kronos, Ecurie D. stehen auf der Ehrentafel. Hinzu gekommen ist nach einem Run ohne Wenn und Aber jener von Önas Prince, der sich trotz Startplatz „8“ nicht vom schnurgeraden Weg ins Svenskt Trav-Derby abbringen ließ. Wie grandios Per Nordströms Prinz überwintert hat, hatte die Konkurrenz heuer bereits viermal in Folge zu spüren bekommen - zuletzt im Konung Gustaf V:s Pokal am 8. Mai, bei dem er in einem epischen Finish Robert Berghs Amerikaner Rome Pays Off standhielt.

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Per Nordström (aftonbladet.se)

„Ich weiß noch nicht genau, wie ich mit dieser Nummer losfahre. Gut genug tritt er ein, um es selbst von ganz außen sofort mit einem Zug an die Spitze zu versuchen“, hatte sich der 53-jährige im Vorfeld ein wenig bedeckt gehalten. Sein Schützling, so schien es, nahm sein taktisches Schicksal selbst in die Hand, stiefelte mit Urgewalt los und lag nach 150 Metern dort, wo es sich am leichtesten fährt: vorne. Übel spielte hingegen die launische Fortuna seinen vermeintlich schärfsten Widersachern mit.

Selected News flog fast gleichzeitig mit Maesteraemon aus der ersten Kurve, und Mister Herkules, Daniel Redéns mit der „11“ suboptimal bedienten Derby-Aspiranten, stoppte der vor ihm springende Sidney Celeber empfindlich, als die Startmarke erreicht war. Ein paar Sekunden früher hätte die Rennleitung auf Fehlstart entscheiden können, doch nun war es zu spät, und Örjan Kihlström betrieb, mit der roten Laterne noch hinter Hans Ulrich Bornmanns Natorp Bo (12) ausstaffiert, fortan nur Schadensbegrenzung, wie es schien.

Während Önas Prince vor Custom Cheval, Mr Mah Can, Ready Tonight und Sahara Jaeburn das Tempo stramm hielt, wartete der „Iceman“ hinter dem rasch ausparierten und durch das ganze Wirrwarr im ersten Bogen gar zum äußeren Anführer avancierten Sidney Celeber, King Schermer und Natorp Bo auf „Action“ seiner Vorderleute, die erst 650 Meter vorm Ziel kam. Da ging King Schwermer in starker Haltung am ermatteten Sidney Celeber vorbei und zog Natorp Bo und den Redénschen Herkules mit, den Kihlström in Anbetracht der noch langen Saison nicht Kopf stellte. Es reichte gerade so, Natorp Bo vom Bronzeplatz zu schubsen.

Önas Prince hingegen hatte bei einem finalen Kilometer unter 1:10 alles bombensicher für den 13. Sieg aus 18 Starts im Griff, mit dem er nun 3.012.200 SEK reich ist. 1½ Längen zurück war Michel Rothegatter voll des Lobes über King Schermer, „der sich grandios und über Erwarten gut geschlagen hat. 1:11,3 für einen Vierjährigen über die Mitteldistanz ist eine echte Ansage. Im Schlussbogen hatte ich sogar für einen Moment Sieggefühle, so gut, wie er in der Hand lag, aber dann hat Önas Prince rasch alles klargestellt. Demnächst werdet ihr den Trixton-Sohn wohl in Frankreich wiedersehen.“

Während Redén betonte, das Match bereits in der Startphase verloren zu haben, war Nordström happy: „Ich hatte in der ersten Kurve 1:02,2 auf meiner GPS-Uhr. Das zeigt klar und deutlich seine enormen Kapazitäten. Einmal vorn, war er ideal zu regulieren. Ecurie D. hat 2020 in 1:12,2 gewonnen, Önas Prince war eine glatte Sekunde schneller (1:11,1; Renn- und Distanz-Bahnrekord für vierjährige Hengste und Wallache /Anm.d.Red.) - wir wissen also, von welchem Kaliber wir sprechen. Der nächste Start ist am 8. Juli in Halmstads SprinterMästaren geplant. Er darf sich eine Woche erholen, dann trainieren wir darauf hin. Ich will noch ein wenig feilen, damit er im amerikanischen Sulky antreten kann - das einzige, was ich ändern will. Ansonsten gilt es die Form zu konservieren, dann wird’s ein tolles Jahr“, schwärmte der Jägersroer Trainer über „das beste Pferd, das ich wohl je im Stall hatte.“

Ina Scots Ära (int., Vierjährige)

2140m Autostart, 540.000 SEK

1.      Önas Prince                   11,1     Per Nordström                   32

         4j.sth.dklbr. Hengst von Chocolatier a.d. Sobra von Pine Chip

         Be: Per Nordström AB, Hansson & Nilsson; Zü: Tomas Jonsson; Tr: Per Nordström

         Pflegerin: Emma Nordström

2.      King Schermer              11,3     Michel Rothengatter       121

3.      Mister Hercules             11,4     Örjan Kihlström                 53

4.      Natorp Bo                       11,4     Björn Goop                       324

5.      Mr Mah Can                   11,4     Rikard Skoglund                52

6.      Custom Cheval             11,6     Carl Johan Jepson         426

7.      Sahara Jaeburn            11,6     Jorma Kontio                   230

8.      Ready Tonight               11,7     Peter Untersteiner          278

9.      Maesteraemon             11,9g  Ulf Ohlsson                      266

10.    Selected News              12,3g  Hans-Owe Sundberg       50

11.    Sidney Celeber             14,4g  Per Lennartsson             245

Sieg: 32; Richter: leicht 1½ - 1½ - ½ - k.Kopf - 1 - k.Kopf - 1 Länge; 11 liefen (NS Coventry Hall / Halsinfektion)

Zw-Zeiten: 11,4/500m - 13,1/1000m - 12,0/1500m - 09,1/letzte 500m

Wert: 250.000 - 125.000 - 70.000 - 39.000 - 24.000 - 16.000 - 10.000 - 6.000 SEK

Fast wieder der Alte

Verständliche Anlaufschwierigkeiten hatte Handsome Brad, nach sieben Monaten Pause mit seinem 6,3 Millionen Kronen schweren Gepäck in der Gulddivisionen wieder Fuß zu fassen. Zweimal in Folge kräftig in der Eliteklasse kräftig balbiert, tat Trainer Ulf Stenströmer ausgezeichnet daran, dem Brad-de-Veluwe-Sohn einen Auftritt beim Elitloppet-Meeting zu ersparen und auf die Woche danach zu setzen, wo es im Östgötaloppet über 2640 Meter doch um einiges anspruchsloser war.

Und wenn sich dann auch noch Short in Cash und Hachiko de Veluwe ausgiebige Startgaloppaden leisten, die sie unaufholbares Terrain kosten, und Rikard Skogland mit Stoletheshow verfuhr, als sei dies das letzte Rennen des Norwegers Sechsjährigen, dann spielte das dem wuchtigen Klotz aus Axevalla nur in die Karten. Schon der Kampf um die Spitze hatte es in sich, den Husse Boko locker gegen Stoletheshow für sich entschied. Skoglund gab sich damit nicht zufrieden und beorderte den Dream-Vacation-Sohn im ersten Bogen, in dem bereits Milligan’s School angestiefelt kam, den Ulf Eriksson aus zweiter Startreihe geschickt um die beiden springenden Klippen herumlaviert hatte, nach außen.

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Handsome Brad und Carl Johan Jepson (aftonbladet.se)

Håkan Johansson ließ ihn vorbei, und ungeachtet des sehr aufwändigen Anfangsprogramms hielt Skoglund in der letztlich für beide ruinösen Privatfehde Milligan’s School stand. Im zweiten Bogen hatte Ulf Eriksson ein Einsehen, brach die Attacke ab und parkte hinter Stoletheshow ein. Hatte sich bis dahin weit nach hinten versetzt Global Welcome vor Order to Fly und Forfantone Am als äußerer Anführer aufgespielt, so wurde er für die finalen 1200 Meter von Handsome Brad abgelöst, mit dem Carl Johan Jepson die Gunst der langsamen Phase im dritten Bogen zur Eroberungstour nutzte und fortan den Leader begleitete.

Der bereits arg massierte Stoletheshow parierte, soweit die Füße trugen - das war bis 150 Meter vorm Ziel. Dann war bei ihm das Gas derart gründlich aufgeraucht, dass er von allen überlaufen wurde Umso leichter löste sich Handsome Brad: Ohne einmal angetippt noch von der Ohrenkapuze befreit zu werden, setzte er sich um drei Längen von der Konkurrenz zum 17. Sieg ab, der sein Konto auf 6.530.046 SEK schraubte.

Aus dem dichten Pulk der Verfolger schälten sich auf den letzten Metern die von ihren Steuerleuten exquisit aus allem herausgehaltenen Order to Fly, der beim 110. Auftritt noch mal große Kasse machte, und der ganz außen heranfliegende Antonio Trot vor den dichtauf anschlagenden Forfantone Am und Global Welcome als Beste durch.

„Calle hatte einen prima Plan, der voll aufgegangen ist. Handsome Brad wird in der Vorbesprechung oft ein wenig unterschätzt. Wenn so etwas wie heute dabei herauskommt, kann ich bestens damit leben“, hatte Ulf Stenströmer anschließend die Lacher auf seiner Seite.

Östgötaloppet -Gulddivisionen - (int.)

2640m Autostart, 329.000 SEK

1.      Handsome Brad           13,4     Carl Johan Jepson           57

         8j.dklbr. Hengst von Brad de Veluwe a.d. Ulrica M. von Red Xing

         Be / Zü: Lemitek AB; Tr: Ulf Stenströmer

2.      Order to Fly                    13,6     Per Lennartsson             451

3.      Antonio Trot                   13,6     Claes Sjöström                  60

4.      Forfantone Am              13,7     Torbjörn Jansson            219

5.      Global Welcome           13,7     Erik Adielsson                 117

6.      Esprit Sisu                      13,7     Daniel Wäjersten            492

7.      Short in Cash                13,7g  Björn Goop                         34

8.      Speedy Face                 13,8     Wilhelm Paal                   957

9.      Hachiko de Veluwe      13,9g  Jorma Kontio                   258

10.    Milligan’s School          14,0     Ulf Eriksson                        76

11.    Husse Boko                   14,1     Håkan Johansson          771

12.    Stoletheshow                14,2     Rikard Skoglund                53

Sieg: 57; Richter: leicht 2 - k.Kopf - 1 - k.Kopf - k.Kopf - k.Kopf - 1 Länge; 12 liefen

Zw-Zeiten: 09,1/500m - 12,4/1000m - 14,6/1500m - 14,5/2000m - 09,5/letzte 500m

Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=ZvuibPKIF44

V75-1 (Brons):         Amerindienne / Örjan Kihlström            130

V75-2 (Klass II):      Staro Obrigado / Steen Juul                     55

V75-3 (Guld):            Handsome Brad / Carl Johan Jepson    57

V75-4 (Diam-Sto):   Alhambra Mail / Carl Johan Jepson     224

V75-5 (Klass I):       Zorro Wind / Mika Forss                             16

V75-6 (4jähr.):         Önas Prince / Per Nordström                   32

V75-7 (Silver):         Pinto Bob / Torbjörn Jansson                 238

Umsatz V75: 87.295.216 SEK

1. Rang: 27,99 Systeme à 810.878 SEK

2. Rang: 3.415 SEK

3. Rang: 184 SEK

Umsatz Top-7 (Klass I): 1.743.210 SEK