Vincennes, Montag, 13. November 2023. Im Mittelpunkt des Montagnachmittags-Interesses stand mit dem Prix du Languedoc ein Rennen der Kategorie III für etwas ältere Recken, die keine 600.000 Euro auf der hohen Kante hatten und von denen einige in diesem Winter, so sie nicht gerade Wallache sind wie Bordeaux, Gigolo Lover und Django du Bocage, durchaus für höheren Weihen vorgesehen sind.
Wobei die Nominierung des Gigolo nur eine Woche nach dessen bombastischem Monté-Sieg im Prix Reynolds auf Level 2 dann doch etwas unerwartet kam - doch Jean-Michel Bazire wird schon wissen, was er seiner noch lange nicht auf vollen Töpfen laufenden Truppe zumuten kann. Er selbst knöpfte sich seine norwegische Neuerscheinung Cicero T.G. vor, die mit 247.582 Euro den finanziellen Underdog für die geforderten 2.850 Meter gab.
Der Maître war gleich im Vordertreffen dabei, klemmte sich nach 800 Meter vor Gigolo Lover ins Kommando und machte bei schneidiger Pace, die so ganz nach dem Geschmack Eric the Eels war, nicht die geringsten Anstalten, den außen aufziehenden Gamay de l’Iton in Front zu lassen. Dieses Trio knatterte lange rund 25 Meter vor dem Rest daher, den Eric the Eel anführte und 700 Meter vorm Ziel den Schulterschluss endlich hergestellt hatte.
Es lief weiterhin brillant für den dänischen Aal aus dem Lot des Südschweden Tomas Malmqvist, der sich im Schlussbogen hinter Gamay de l’Iton noch mal richtig aufbauen konnte. Die Quittung für Franck Nivard meisterliche Vorführung folgte ab der letzten Ecke, wo „JMB“ außer den Leinen nichts mehr in der Hand hatte: Cicero T.G., schon nach seinem Einstandssieg, bei dem die halbe Welt auf ihn abgeladen hatte, mit Rang vier deutlich unter den hochgesteckten Erwartungen geblieben, stellte den Dienst komplett ein.
Ganz anders Gamay de l’Iton, der sich nach einem Moment der Schwäche wieder kräftig am Riemen riss. Doch auch er hatte keine Chance gegen Eric the Eel, dem es in Deckung über weite Distanzen nicht schnell genug sein kann, wie er Ende Mai beim Triumph in Solvallas Harper Hanovers Lopp bewiesen hatte.
Locker steckte der Muscle-Hill-Sohn, der seine Heimat vor drei Jahren Richtung Gallien verlassen hat, auch Gamay de l’Iton in die Tasche und hat nach seinem 14. Sieg „lieftime“565.315 Euro auf dem Kerbholz.
Hinter Happy Valley, die sich Eric the Eel mit dem ersten Schritt als Wegweiser gesucht hatte und ihm nicht vom Hacken wich, so lang die Füße trugen, war Farah des Caux als Vierte die Überraschung der Prüfung. Gigolo Lover hielt Platz fünf fest, doch dürften die gerade erst entdeckten Reiterspiele das willkommenere Metier sein.
„Er ist für den Prix de Bretagne am kommenden Sonntag eingeschrieben. Wir müssen nachdenken, ob er dort starten soll - die Erholungsphase ist ja relativ kurz. Wenn nicht dort, hat er noch weitere Chancen, sich für den Amérique zu qualifizieren. Das ist unser Ziel für diesen Winter. Er entwickelt sich trotz seiner sieben Jahre immer weiter. 1:12,2 über den langen Weg - das war sehr ordentlich, obwohl er ein Stück im Niemandsland (will heißen ungedeckt / Anm.d.Red.) absolvieren musste“, blickte Malmqvist für den Vertreter des ambitionierten Panamera Racing Stable optimistisch voraus.
Prix du Languedoc (Gruppe III int., Sechs- bis Zehnj., keine 600.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Eric the Eel 12,2 Franck Nivard 40
7j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Laurel America von Varenne
Be: Panamera Racing & Rene Egebro, DK; Zü: Panamera Racing v/Jens Glud Hansen, DK; Tr: Tomas Malmqvist
2. Gamay de l’Iton 12,3 François Lagadeuc 28
3. Happy Valley 12,3 Jean-Philippe Dubois 49
4. Farah des Caux 12,3 Alexis Garandeau 1000
5. Gigolo Lover 12,4 Nicolas Bazire 130
6. Héliade du Goutier 12,5 Eric Raffin 110
7. Django du Bocage 12,9 Mathieu Mottier 770
8. Cicero T.G. 13,2 Jean-Michel Bazire 74
9. Al Capone Stecca 13,4g Gabriele Gelormini 190
10. Bordeaux 15,1 Lana Henry 1150
Sieg: 40; Richter: sicher 1 - ½ - Kopf - 1 - 1¼ - 4 - 3 Längen; 10 liefen dis.r.
Zw-Zeiten: 10,7/1350m - 10,9/1850m - 12,1/1350m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 - 900 Euro