Vincennes, Donnerstag,9. Juni 2022. Mit dem Prix Perseus als finanziellem Höhepunkt des Vincenner Abends hatten acht Monté-Spezialisten, die keine 480.000 Euro auf dem Kerbholz hatten, „nur“ einen Course A, dafür aber 90.000 Euro, die nach 2.850 arbeitsreichen Metern ausgeschüttet wurden, vor der Brust - und der verlief lange Zeit absolut formgemäß. Drei fast gleichauf Gehandelte, von denen sich die Gunst der Wetter erst kurz vorm „Ab“ Georgica Gédé zuneigte, prägten das Geschehen vom Start bis ins Ziel.
Wenig fantasievoll, dafür umso effektiver zu Werke ging François Lagadeuc, der die mit einem Sieg in Caen am 14. Mai blendend ins Frühjahr gestartete Fantaisie sofort vor Dimo d’Occagnes, Georgica Gédé, Egao Jénilou, Carioca de Lou, Edition Géma, Disco des Molands und dem einzigen Ausländer Great King Wine an der Tête installierte. Einem ersten zarten Versuch Dimos eingangs der Kurve von Joinville, ihr die Spitze streitig zu machen, schob die Rappstute resolut einen Riegel vor.
Beim zweiten auf der Bergauf-Passage ließ sich der Fuchs mit der breiten Blesse so leicht nicht abwimmeln und blieb bei sehr gleichmäßigem Tempo hartnäckig an ihrer Flanke. Als Paul-Philippe Ploquin nach der Einmündung der kleinen Bahn noch ein Schippchen mehr verlangte, musste auch Lagadeuc seine Stute antreiben, doch ging dieser Schuss für den Wallach gründlich nach hinten los: Die Zielgerade war noch nicht erreicht, da verabschiedete sich der mächtige Dimo d’Occagnes im Galopp.
Für ihn übernahm Carioca de Lou den Part des Quälgeists, wogegen die streng innen engagierte Georgica Gédé zu schwächeln schien. Fantaisie ließ sich für den 20. Sieg aus 48 Versuchen bzw. den elften aus den letzten 13 Starts nicht mehr in die Suppe spucken. Souverän 2½ Längen voraus packte die Un-Mec-d’Héripré-Tochter weitere 40.500 Euro auf ihr Konto, das mit 393.700 Euro für französische Verhältnisse erst mittelprächtig gefüllt ist.
Hinter ihr nahm Georgica Gédé das Gebiss doch noch einmal an, machte sich ganz klein und flitzte an Carioca de Lou vorbei zum Ehrenplatz, der die erste vernünftige Leistung nach einem Jahr bot: Im Prix Perseus 2021 war er Zweiter geworden.
Nichts wurde es hingegen mit einem Einstieg mit Hurra ins neue Revier für Great King Wine: Der Schwede in italienischen Diensten, trainiert vom Dänen Erik Bondo und geritten von der Norwegerin Matilde Herleiksplass, wurde bei seiner Monté-Premiere die rote Laterne nie los und genehmigte sich auf der Zielgeraden einen zur roten Karte führenden Aussetzer.
Prix Perseus - Monté - (Course A int., Sechs- bis Zehnjährige, keine 480.000 Euro)
2850m Bänderstart o.Z., 90.000 Euro
1. Fantaisie 12,8 François Lagadeuc 33
7j. Rappstute von Un Mec d‘Héripré a.d. Quita d‘Eronville von Quito de Talonay
Be: Tanguy de la Bourdonnaye; Zü: S.N.C. Jean Levesque; Tr: Nicolas Bridault
2. Georgica Gédé 12,9 Mathieu Mottier 28
3. Carioca de Lou 13,1 Alexandre Abrivard 110
4. Edition Géma 13,1 David Thomain 190
5. Egao Jénilou 13,9 Eric Raffin 100
6. Disco des Molands 14,6 Anthony Barrier 680
Great King Wine dis.r. Matilde Herleiksplass 660
Dimo d’Occagnes dis.r. Paul-Philippe Ploquin 37
Sieg: 33; Richter: leicht 2½ - 2 - 1¼ - 10 - 8 Längen; 8 liefen
Zw-Zeiten: 12,9/1350m - 13,0/1850m - 13,0/2350m
Wert: 40.500 - 22.500 - 12.600 - 7.200 - 4.500 - 1.800 (- 900) Euro
Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-06-09/7500/3