++ Färjestad: Stall Cortinas Julius Cortina beim Saisoneinstand mit Peter Zadel aus zweiter Reihe Sechster in 1:15,3/2140 Meter ++ ++ Achtung: Die Starterangabe für den Renntag am Sonntag, 5. Mai 202,4 in München-Daglfing, wurde verlängert bis Dienstag, 30. April 2024, 15:00 Uhr - Der Renntag findet statt! ++ ++ Cholet: Gabriele Pohlmanns Filippa B.J. beim Frankreich-Einstand unter neuer Regie von Matthieu Abrivard nach langer Führung im Finish geschlagen und in 1:16,2/2800 Meter unplatziert ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++ ++ 1. Mai: BILD-Pokal in Gelsenkirchen mit Top-Besetzung - Gio Cash vs. Derbysieger Schampus - Auftakt der Dreijährigen-Kriterien mit zwei 7.000-Euro-Läufen - Zwölf Prüfungen ab 13:08 Uhr - Karlshorster Amateur-Meisterschaft mit vier Wertungsläufen - Zehn Rennen ab 12:55 Uhr ++
Milligan’s School 1:10,6 über die Mitteldistanz
27. Juni 2021

Rättvik, Samstag, 26. Juni 2021. Weil Kalmar seine Midsommar-V75 traditionell sonntags austrägt, stand der Samstag im Zeichen des sonst am Sonntag ausgetragenen Grand Slam 75, in dem Milligan’s School seine aktuellen Formen Lügen strafte und im der besten Klasse vorbehaltenen Midsommarloppet fürs Ausrufungszeichen des sonnigen Tages am mittelschwedischen Siljansee sorgte.

Der achtjährige US-Amerikaner, der seit 2017 mit viel Erfolg für Stefan Melander die Hufe schwingt, erzielte mit 1:10,6 eine formidable Zeit über die Mitteldistanz - und das nicht etwa schnurstracks vorneweg oder aus gepflegter Deckung als Abstauber. Selbst von der idealen Abschussrampe „2“ gelang es dem Yankee-Glide-Sohn nicht, Nadal Broline (1) die Pole Position abzujagen.

„Macht nichts“, dachte sich Standardfahrer Ulf Eriksson und ließ den UET-Masters-Sieger von 2018 munter durch die Todesspur kacheln. Bei Zwischenzeiten von 1:06,9, 1:10,4 und 1:11,0 für 500, 1.000 und 1.500 Metern geschah im Scheitel der Schlusskurve Erstaunliches: Nicht er, sondern Nadal Broline streckte nach der Dauermassage gründlich die Waffen und fiel bis auf Platz zehn zurück.

Milligan’s School indes legte ungeachtet der Tatsache, dass ihm schon 108 Auftritte und eine zehnmonatige sieglose Ära in den Knochen steckte, eine deftige Schippe drauf und verabschiedete sich von der konsternierten Konkurrenz um sechs Längen zum 28. Sieg, der auf sein üppig gefülltes Konto nur marginale Auswirkungen hatte: Statt 14.792.116 sind‘s nach dieser Gala nun 100.000 Kronen mehr. Mit dem dritten Sieg in diesem seit 1955 ausgetragenen Midsommarloppet stellte er zudem den Rekord On Track Piratens ein, der von 2015 bis 2017 dominierte, diesmal jedoch nur als Achter anschlug.

Der ebenfalls aus Nordamerika importierte, stets in Milligan’s Scholls Windschatten aktive Lawmaker wuchs als 670:10-Außenseiter über sich hinaus, hielt um Haaresbreite Hachiko de Veluwe und Quarcia (alle 1:11,1) in Schach und zeigte die dritte Mut machende Leistung in Folge. Vielleicht gelingt dem 2015 geborenen Muscle-Massive-Sohn im dritten Jahr endlich der Durchbruch in der Alten Welt, nachdem er jenseits des großen Teichs zwei- wie dreijährig zur erweiterten Jahrgangsspitze gezählt hatte.

Aus dem vierten Paar außen hatte Sorbet nie Zugriff auf vordere Gefilde und fuhr als enttäuschender Siebter ohne Geld heim.

Video: https://www.travronden.se/referat/tredje-raka-titeln-i-midsommarloppet-for-milligans-school

JJ Stitch für „DE“

Die meiste Puste hatte auf der Marathonstrecke des Miljonärens Lopp von bis zu 3.220 Metern der vom Niederländer Nils Labontus fürs deutsche Gestütbuch gezüchtete JJ Stitch, mit dem Björn Goop als Solist von der Grunddistanz 3.140 Meter loslegte und den teils immensen Vorteil weidlich nutzte.

Start-Ziel führte der bullige Maharajah-Sohn ein eisernes Regiment, ließ sich vom für die Schlussrunde an seine Seite ziehenden Ivory di Quattro (3.200m) nie erschüttern und hängte den Love-You-Sohn um 1½ Längen in 1:15,1 zu 1:13,8 ab. Für seinen vierten Sieg bekam der mit zwölf Starts noch sehr unerfahrene Dunkelbraune 75.000 SEK gutgeschrieben, die sein Konto auf 255.368 SEK hoben.

Pech hatte Alone, der in der Innenspur zu lange verhaftet war und, endlich auf freier Bahn, nur noch Platz vier und 15.000 SEK in die Travkompaniet-Kasse rannte (1:14,0/3200m).

Das Gerüst der speziellen GS75-Wette, die einen Umsatz von 16,2 Millionen Kronen erwirtschaftete, bildete die dritte Vorrunde zur schwedischen Breeders‘ Crown der Drei- und Vierjährigen über jeweils 2140 Meter um 238.500 SEK.

Breeders Crown Schweden

Los ging’s mit einem 262:10-Knaller, für den bei den 2018 geborenen Hengsten und Wallachen Örjan Kihlström verantwortlich zeichnete. Während sich Trainer Reijo Liljendahls erste Waffe, der nach drei Treffern aus vier Versuchen zum 25:10-Favoriten erkorene Graham Hill, mit Ulf Ohlsson in dritter Spur müde lief und nicht über Rang fünf hinauskam, leistete der „Iceman“ mal wieder Maßarbeit.

Aus dem Windschatten des Trainingsgefährten fischte sein Highway to Hill dem vom Fleck weg führenden Dozen of Oysters/Claes Sjöström Platz eins um Haupteslänge vor der Nase weg und verdreifachte nach 1:14,3 zu 1:14,4 fast sein Guthaben von 66.000 auf 176.000 Kronen. Es war beim vierten Versuch der zweite volle Erfolg des von Muscle Hill aus der US-amerikanischen Jahrgangsstute Beatgoeson Hanover gezüchteten schwarzbraunen Hengstes.

Ein zweiter Erfolg blieb Kihlström in der GS75-Runde versagt, obwohl es für seinen Hell Bent for Am bei den vierjährigen „Männern“ auf 2.135 der 2.140 Meter schwer danach aussah. Der Sieger des 2020er Håkan Wallner Memorial gab durchweg den Takt vor und wurde dennoch von einem überragenden Chiru um einen „Hals“ in die Knie gezwungen, mit dem Claes Sjöström sich nicht scheute, permanent durch die Todesspur zu dampfen.

Die Zeit für beide: 1:12,0. Erst sechs Längen hinter den beiden Giganten trudelte mit Comes with Age der Dritte ins Ziel. Der von Timo Nurmos vorbereitete, von Muscle Hill gezeugte Chiru hatte bei der zwölften Ausfahrt zum sechsten Mal die Nase als Erster am Pfosten.

Ebenfalls an Sjöström ging der Sieg im Lauf der dreijährigen Ladys, den sich der in Solvalla lizensierte 44-jährige diesmal fürs eigene Trainerkonto holte. Tiefes Durchatmen nützte der nach 700 Metern in Front gezogenen Aranka Face wenig, als die 300 Meter weiter an ihrer rechten Seite aufgekreuzte Breeze mit einer frischen Brise zum finalen Showdown bat und sie in 1:13,9 zu 1:14,0 sicher um eine Länge zum sechsten Karriere-Sieg ausstach.

Viel Pech hatte Hans Ulrich Bornmanns in Schweden geborene Faith Trot. Für die von Sybille Tinter trainierte Readly-Express-Tochter erwies sich Startplatz „2“ als tödliche Falle, denn aus dem dritten Paar innen kam sie auf der Suche nach einem Ausweg aus der misslichen Situation 100 Meter vorm Pfosten mit vielen Reserven aus dem Tritt und muss nun auf die nächste Runde hoffen.

Im abschließenden Lauf für Stuten der Generation 2017 sorgte ein Blitzstart von der „4“ für die Vorentscheidung zugunsten von Global Brilliance. Mit der SJ’s-Caviar-Tochter gab Ulf Ohlsson den Takt vor und Wallawalla Broline, die trotz der „3“ im ersten Bogen durch die dritte Spur segelte, um an ihre Flanke zu kommen, keine Gelegenheit, ihr an die Gurte zu kommen.

Nach 1:13,2 zu 1:13,3 war der Fisch für die nunmehr fünffache Siegerin eine Länge voraus sicher geputzt gegen die Goop-Trainee, die weiter auf ihren ersten vollen Erfolg warten muss.