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Lexington: Skandinavier gleich sehr präsent
03. Oktober 2020

Lexington / Kentucky, Freitag, 2. Oktober 2020. „And off they go!“ Los ging das berühmte Lexington-Meeting und damit der Run aufs große Geld von Kentucky auf der berühmten Red Mile mit den Bluegrass Series für die Zweijährigen. Bei den Pacern waren zunächst die Ladys angesprochen, die Traber hielten mit 25 Hengsten und Wallachen dagegen, die in drei Abteilungen um insgesamt 316.300 US-Dollar stritten und ihre Sache insgesamt sehr ordentlich machten.

Nur zwei kamen aus dem Rhythmus, und was auf der Grand-Circuit-Ebene mittlerweile verlangt wird, wurde beim Blick in den Rennbericht deutlich: So reichten in Abteilung 1 dem Muscle-Hill-Sohn Zenith Stride 1:10,4 über in Nordamerika weiterhin handelsübliche 1609 Meter nicht, um zu seinen 161.525 Dollar, mit denen er ins Geschehen eingestiegen war, noch eine oder mehrere Handvoll Dollar draufzupacken.

Nicht viel langsamer war mit 1:10,6 in Division 2 In Range (von Bar Hopping) als „Bester ohne Geld“, und auch Sevenshadesofgreys (von Bar Hopping) 1:11,6 als Numero sechs der 3. Runde sind ein ordentliches, jedoch brotloses Aushängeschild.  

Wie fast immer, wenn’s um die großen Scheine geht, waren die Skandinavier außerordentlich präsent und machten ihren guten Schnitt. Das ging los in Division 1 mit Marcus Melanders Dancinginthedark M, den Tim Tetrick anfangs in dritter Position hinter Leader Cuatro de Julio und Magical Muscle Man versteckte und ihm den Marschbefehl gab, als Al Eferstein das Tempo nach einer Viertelmeile deutlich herausnahm. Kurz nach Halbzeit war der von Menhammar Stuteri gezüchtete Readly-Express-Sohn vorn und ließ sich von nichts und niemandem mehr an die Gurte kommen.

Knapp zwei Längen voraus war der dritte Sieg aus sechs Versuchen fix, der sein Konto unter Rekordverbesserung auf 1:09,9 auf 91.961 USD ausbaute. Cuatro de Julio hielt um eine halbe Länge ein Trio in Schach, aus dem Southwind Tyrion von sechster Position den weitesten Weg hatte und mit dem schnellsten „final quarter“ aller Aspiranten Rang drei haarscharf vor Favorit Arnold n Dicky (von Bar Hopping) und Magical Muscle Man (von Muscle Hill) eroberte. 1:09,9 war der erste Wegweiser, an den niemand mehr herankommen sollte.

„Er hat eine Tonne Können“, schrieb Tetrick dem Sieger ins Stammbuch, der ihn nur aus drei Qualifiern gekannt hatte - für die bisherigen Aufgaben in Lexington und The Meadows hatte Dave Palone im Sulky Dancinginthedarks gesessen, den Menhammer vor einem Jahr für 70.000 US-Dollar nicht losgelassen hatte -, „nur sein Kopf spielt manchmal nicht mit. Er will dann schneller laufen, als er vom Geläuf her kann. Hinter den Pferden wurde er zunehmend aggressiver, so dass ich viel früher heraus ging, als ich eigentlich wollte. Das muss er noch lernen. Alles in allem war’s für ihn ein guter Tag. Ich hoffe, er erinnert sich daran, wenn’s in die nächste Runde geht“, sah der 38-jährige Doppel-Weltrekordler auf der mentalen Seite reichlich Verbesserungspotential.

Verzockt hatte sich der „Bionic man“ dagegen mit Melanders 16:10-Favorit In Range, mit 242.103 USD aus sechs Versuchen (vier erste und zwei zweite Plätze) der Reichste aller 25, in Abteilung 2, die mehr als die Hälfte des Wegs im Gänsemarsch absolviert wurde. Hinter Anführer Johan Palema, Fly Light, Take all Comers, und Moonstone lag er lediglich an fünfter Stelle. Mächtig spurten konnten sie am Ende (fast) alle. Lediglich Johan Palema fiel etwas ab und auf Platz fünf zurück, aber selbst den vermochte In Range nicht mehr zu erwischen und musste mit Rang sechs vorliebnehmen.

Dave Miller wurde für den Mut, sich als Erster nach außen zu wagen, mit dem Sieg belohnt: Take all Comers hielt dem Schlussangriff Fly Lights (von Father Patrick) um eine Dreiviertellänge stand, den ebenso viel vom in Schweden geborenen Moonstone (von Muscle Hill), einem Sohn der Going-Kronos-Schwester Moonlight Kronos, trennte.

„Take all Comers ist noch gar nicht so lange Wallach. Er ist ein großes Pferd, nicht unbedingt schwierig zu händeln, aber er hatte andere Dinge im Kopf, als sich auf Training und Rennen zu konzentrieren. Deswegen hab ich ihn kastrieren lassen. Seitdem ist er wie verwandelt. Wie gut er hier in Lexington sein würde, wusste ich im Voraus nicht, erhoffte mir jedoch einiges. Bisher war er nur auf 1000-Meter-Bahnen unterwegs, und ich hatte mir gedacht, auf dem Meilenoval würde er als großes Pferd mit den weiten Bögen deutlich besser zurechtkommen. Wirklich gerechnet habe ich mit dem ersten Laufbahn-Sieg nicht unbedingt, doch Dave, der ihn erst einmal zuvor gefahren hat, hat ihm alles mundgerecht serviert“, plauderte Jim Campbell aus dem Nähkästchen des bei 204:10 überraschendsten „Winners“.

Wie Take all Comers war der wegen einer Koppelverletzung - passend zu seinem Namen - erst spät, nämlich am 11. September ins Renngeschehen eingestiegene Delayed Hanover bislang ein unbeschriebenes Blatt, was Siege betrifft. „Er trainierte im Frühling so gut wie die besten meiner Youngster, darum erwarte ich noch viel von ihm. Ihm fehlt halt noch die Rennroutine“, verriet Åke Svanstedt nach vollbrachter Tat über den Southwind-Frank-Sohn, für den er gemeinsam mit dem Stall Mellby Gård am 5. November in Harrisburg 230.000 Dollar löhnen musste.

Nach dem ersten Treffer - dazu kommen zwei Ehrenplätze in The Meadowlands hinter Moonstone bzw. Sonofamistery - beträgt sein Kontostand nach drei Matches 60.800 USD. Nachdem Svanstedt seinen Schützling von der „3“ ruckzuck an die Spitze gescheucht hatte, trat er sie unter zunehmendem Druck Jack Fires nach 400 Metern an den Cantab-Hall-Sprössling ab und holte sie sich in einer langen Rochade bis zum Halbmeilenpfosten zurück. Fortan war’s ein Kinderspiel, sich auf 3½ Längen abzusetzen, wobei er seinen Rekord um eine volle Sekunde auf 1:10,7 verbesserte.

Bluegrass Series - Trot - (int., zweijährige Hengste & Wallache)
1609m Autostart
1. Abteilung, 105.100 USD
1.    Dancinginthedark M    09,9    Tim Tetrick    39
    2j.br. Hengst von Readly Express a.d. Leila von Andover Hall
    Be / Zü: Menhammar Stuteri, US/SE; Tr: Marcus Melander
2.    Cuatro de Julio    10,1    Al Eferstein    75
3.    Southwind Tyrion    10,1    Åke Svanstedt    38
4.    Arnold n Dicky    10,1    Dexter Dunn    26
5.    Magical Muscle Man    10,1    Andrew McCarthy    747
6.    Zenith Stride    10,4    Brian Sears    97
7.    Ambassador Hanover    11,7    Yannick Gingras    157
8.    New Legacy    12,0    David Miller    577
Sieg: 39; Richter: leicht 1¾ - ½ - ¼ - Kopf - 1¼ - 11¼ Längen; 8 liefen
Wert: 52.550 - 26.275 - 12.612 - 8.408 - 5.255 USD

2. Abteilung, 105.100 USD
1.    Take all Comers    10,0    David Miller    204
    2j.br. Wallach von Creatine a.d. Nantab von Cantab Hall
    Be: Runthetable Stables; Zü: Runthetable Stables & Chelsea Batelli; Tr: Jim Campbell
2.    Fly Light    10,1    Åke Svanstedt    113
3.    Moonstone    10,1    Brian Sears    54
4.    Unwritten Chapter    10,5    Andrew McCarthy    205
5.    Johan Palema    10,5    Dexter Dunn    53
6.    In Range    10,6    Tim Tetrick    16
7.    Media Mogul    11,1    Scott Zeron    188
8.    Speed Away    11,1    Todd McCarthy    558
Sieg: 204; Richter: sicher ¾ - ¾ - 2¼ - Kopf - 1¼ - 4½ Längen; 8 liefen
Wert: 52.550 - 26.275 - 12.612 - 8.408 - 5.255 USD

3. Abteilung, 106.100 USD
1.    Delayed Hanover    10,7    Åke Svanstedt    26
    2j.br. Hengst von Southwind Frank a.d. Don’t Wait Up von Credit Winner
    Be: Mellby Gård Inc. & Åke Svanstedt Inc.; Zü: Hanover Shoe Farms; Tr: Åke Svanstedt
2.    Jack Fire    11,1    Andrew McCarthy    70
3.    Locatelli    11,2    Dexter Dunn    34
4.    Swingforthefences    11,3    Peter Wrenn    209
5.    Seven Nation Army    11,3    Mark MacDonald    695
6.    Sevenshadesofgrey    11,6    Yannick Gingras    885
7.    Elliotstone    12,2    Dewayne Minor    1655
8.    Black Tie Bash    12,8g    David Miller    183
9.    Sonofamistery    17,2g    Brian Sears    37
Sieg: 26; Richter: leicht 3½ - 1 - ½ - ¼ - 1½ - 5¾ Längen; 9 liefen
Wert: 53.050 - 26.525 - 12.732 - 8.488 - 5.305 USD

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Test of Faith mit Dave Miller © harnesslink.com

Die Bluegrass Series für die zweijährigen Pacer-Stuten wurde in zwei Abteilungen entschieden. Division 1 ging drei Längen voraus auf die Kappe von 13:10-Favoritin Test of Faith, der Dave Miller zum siebenten Sieg verhalf. Die von Brett Pelling trainierte Art-Major-Tochter setzte ihren fast makellosen „Strike“ fort, hat von acht Starts lediglich einen auf dem Ehrenrang beendet und den Einstandspreis von 92.000 USD (Harrisburg, 5. November 2019) bei 434.500 Dollar Gage längst um ein Mehrfaches amortisiert. Heute gab’s 66.750 Dollar.

500 Dollar mehr bekam die auf Hanover Shoe Farms geborene Fire Start Hanover für ihren fünften Volltreffer aus gleichfalls acht „Schüssen“. Die Somebeachsomewhere-Tochter war am 4. November 2019 für 105.000 „Bucks“ unter den Hammer gekommen und hat 145.836 USD auf der Habenseite. Mit Dexter Dunn schnappte sie sich die Tempomacherin Blue Diamond Eyes um 2¼ Längen.