Vincennes, Donnerstag, 1. Dezember 2022. …war der lockere Durchmarsch der Dynasty Péji am 7. November im Prix Reynolds, der zugleich den ersten Volltreffer der Neunjährigen seit fast zwei Jahren bedeutet hatte. War jene Aufgabe für die älteren Sattel-Spezialisten 2.175 Meter kurz, so wurden sie diesmal um die 120.000 Euro des Prix Paul Buquet über 2.850 Meter getestet.
Dabei war ein prominenter Rückkehrer: Erstmals seit dem 20. Mai war Clegs des Champs wieder am Ablauf und nahm die letzten vier Monate seines Arbeitslebens „en France“ - am 31. März ist für ihn wie alle Anderen des Jahrgangs 2012 unwiderruflich Schluss in Gallien - auf jener Bahn unter die Hufe, auf der er Erfolge en Gros gefeiert und den Großteil seiner 1.277.580 Euro gebunkert hat.
Der Legs-du-Clos-Sohn verkaufte sich beim 54. Auftritt der Karriere sehr ordentlich, hatte aber wie der Rest, aus dem sich die fünf Mal in Folge siegreiche Fantaisie im Startgalopp abgemeldet hatte, keine Chance gegen eine wiederum bestens aufgelegt Dynasty Péji, die nach vielen Auszeiten das nachholt, was sie in früheren Jahren versäumt hat.
„Am besten geht sie von der Spitze“, hatte Besitzer, Trainer und Reiter Damien Bonne über sein neues Juwel nach dem Erfolg am 7. November verlauten lassen. Die Konkurrenz war also nachdrücklich gewarnt - und verhinderte dennoch nicht, dass sich die Prodigious-Tochter am Anstieg die Rolle der Bergführerin sicherte. Zuvor war die Regie von Chalimar de Guez über den rasant wie selten auf die Beine findenden Clegs des Champs zur armen Kirchenmaus Get Lovely Délo gewechselt, die beim ersten Versuch auf diesem Niveau fast selbstredend keinen Widerstand bot, als Dynasty Péji anrückte.
Die vielen Führungswechsel ließen Camille Levesque frohlocken: Ohne eigenes Zutun rückte sie mit Granvillaise Bleue im Windschatten des dadurch die äußere Reihe anführenden Chalimar de Guez immer weiter voran. Bonne hatte den Braten gerochen und gab in jenem Moment Fersengeld, als Mademoiselle Levesque ihren Windbrecher zu umschiffen begann.
Mit drei Längen Vorsprung bog Dynasty Péji auf die Zielgerade, und obwohl Granvillaise Bleue energisch wachgerüttelt wurde, gelang es ihr nicht mehr, die für lohnende 108:10 zuschlagende Tempomacherin einzufangen. Eine halbe Länge voraus sackte diese ihren insgesamt vierten Halbklassiker ein, der sie auf 422.640 Euro brachte.
Clegs des Champs sammelte streng innen entlang die armen Faubourg und Get Lovely Délo ein. Erst dann schlug Chalimar de Guez an, der wie Carioca de Lou zum 100. Mal unter Order war.
Prix Paul Buquet - Monté - (Gruppe II int., Sechs- bis Zehnjähr.)
2850m Bänderstart o.Z.; 120.000 Euro
1. Dynasty Péji 12,9 Damien Bonne 108
9j.br. Stute von Prodigious a.d. Rita Mitsou von Lulo Josselyn
Be / Tr: Damien Bonne; Zü: Patrick Gilbert Guillard
2. Granvillaise Bleue 12,9 Camille Levesque 22
3. Clegs des Champs 13,0 David Thomain 82
4. Faubourg 13,3 Pierre-Yves Verva 580
5. Get Lovely Délo 13,3 Yoann Lebourgeois 150
6. Chalimar de Guez 13,5 Jean-Yann Ricart 140
7. Carioca de Lou 13,6 Alexandre Abrivard 520
8. Du Scion 13,7 Alexandre Angot 650
9. Fakir du Lorault 15,4 Benjamin Rochard 290
10. Edition Gema 16,3 Gaëlle Godard 870
Fantaisie dis.r. François Lagadeuc 35
Sieg: 108; Richter: sicher ½ - 1½ - 5 - ¾ - 2 Längen; 11 liefen (NS Freeman de Houëlle; Etoile de Bruyère)
Zw-Zeiten: 14,3/1350m - 13,8/1850m - 13,3/2350m
Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro
Franck Anne plötzlich verstorben
Überschattet wurde die gesamte Veranstaltung von der Nachricht des plötzlichen Todes von Franck Anne, dem Damien Bonne diesen Sieg widmete.
Der aus der Normandie stammende 47-jährige hatte 16-jährig als Amateur begonnen und sich später als Profi vor allem dank der Millionäre Vanika du Ruel und Akim du Cap Vert, die ihm vier bzw. einen Gruppe-I-Sieg bescherten (dazu kommen 15 halbklassische Erfolge), einen hervorragenden Namen gemacht. Zum 891. und letzten Mal hatte er am Dienstag in Mauquenchy mit der von ihm trainierten Irina du Glay die Honneurs entgegen nehmen können.
Am Mittwochabend war er nach einer Herzoperation am Universitätskrankenhaus von Caen verstorben. Des Mannes, der seinen 1.000. Trainer-Sieg am 12. September mit Ida de Boitron in Caen selbst herausgefahren hatte, gedachten seine Kollegen in Vincennes mit einer Schweigeminute. Sein Wahlspruch: „Ein Sportpferd ist ein Athlet, der nicht sprechen und sich nicht beschweren kann. Es liegt an uns, ihn zu verstehen.“
Stéphane Meunier, Vorsitzender des Verbands der Traber-Trainer, Trabrennfahrer und -reiter: „Dieser plötzliche Tod erschüttert eine Welt des Trabrennsports, die Franck in 25 Jahren erobert hat. Wir verlieren mehr als einen Kollegen: einen Freund, einen Kameraden, einen netten, aufrichtigen Typen. Ich habe nicht genug Worte dafür.“