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Kein Tag der Favoriten im Bois de Vincennes
15. Oktober 2022

Vincennes, Freitag, 14. Oktober 2022. Wie 2016, 2018 und 2020 wurden die UET-Championate für die drei-, vier- und fünfjährigen Stuten und Hengste in einem Aufwasch auf dem Plateau de Gravelle erledigt. Mitleid hatte der Wettergott mit den Parisern und ihren zum Teil aus weiter Ferne angereisten Gästen nicht, denn bei 11 Grad nieselte es unaufhörlich und machte zwei- wie vierbeinigen Protagonisten das Leben schwer.

So trübe wie der Himmel dürfte am Ende des langen Tages die Stimmung bei Philippe Allaire gewesen sein, der sich an einem „Freitag, der 13.“ wähnen konnte: Wenngleich letztlich 63.000 Euro in der Kasse des seit Jahrzehnten von immensen Erfolgen verwöhnten Berufsoptimisten klimperten, war das für ihn ein Tropfen auf den heißen Stein.

Historisches hätte er sechs Tage nach seinem 63. Wiegenfest erreichen können, denn noch nie hatte ein Trainer noch Fahrer an einem Tag mehr als zwei Europa-Champions gestellt. Dem großen Stig Johansson war dies 1988 in Finnland mit Atas Rocket und Piper Cup bei den Vier- und Fünfjährigen gelungen. Für den französischen „Herrn der jungen Pferde“ schien es durchaus realistisch, diesen ganz großen Wurf an seine von Juwelen nur so überbordende Fahne heften zu können, kam doch in allen drei Matches der unbestrittene Favorit aus seinem Quartier.

Guarato als perfektes Orakel

Schon im ersten und renommiertesten, dem mit 400.000 Euro dotierten Grand Prix de l’U.E.T. für die Vierjährigen, zerplatzte sein Traum wie eine Seifenblase. Von Anfang an schien dieses Europa-Derby der Vierjährigen für ihn und seine hochkarätigen drei Musketiere unter einem schlechten Stern zu stehen: Für den Vorlauf musste sein Izoard Védaquais krankheitsbedingt im Stall bleiben und wurde Callmethebreeze der Sieg wegen Gangartschwächen in einer umstrittenen Entscheidung aberkannt.

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Foto: Instagram Le Trot

Blieb fürs Finale als Einziger Italiano Vero, inzwischen wieder die Nummer eins der Generation „I“ in Frankreich und bei 19:10 auf den Favoritenschild gehoben. Die härteste Konkurrenz sollte aus dem eigenen Land kommen. Vorlauf-Zweiter war Idéal du Pommeau - „und er wird im Finale noch besser sein“, hatte Sébastien Guarato orakelt. Wer ihm glaubte, für den war die Rechnung überaus simpel, denn besser als Zweiter konnte nur „Sieg und 200 Mille“ bedeuten für den Ready-Cash-Sohn.

Es lief jedoch zunächst alles wie am Schnürchen für den „wahren Italiener“, der gegen Nugget Zon den Kürzeren zog, was die Führungsfrage betraf, von David Thomain jedoch zügig in Spur zwei lanciert und ausgangs des Bogens von Joinville am schwedischen Elimination-Sieger vorbeigescheucht wurde. Dahinter postierten sich Iznogoud Am und I Want You, während sich außen Kentucky River vor Imhatra Am und Idéal du Pommeau tummelte. Als es ans Bergsteigen ging, gab Matthieu Abrivard seine Zurückhaltung auf und schickte den Guarato-Schützling voller Vertrauen an die Flanke des Leaders.

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Foto: letrot.com

Ab der letzten Ecke tat sich Erstaunliches: Trotz des sehr viel anspruchsvolleren Verlaufs war Idéal du Pommeau im Nu überlegene Ware und kanzelte den Primus kurz und bündig ab, dem die Füße bleischwer wurden. Für den Ehrenplatz rackerte Iznogoud Am ebenfalls locker vorbei, und selbst Platz drei vermochte Italiano Vero nicht zu halten: Von letzter Stelle glänzte Inoubliable in Eric Raffins Hand mal wieder mit krachendem Speed und wischte mit einem „Hals“ am kräftig eingeseiften Favoriten vorbei. Völlig unter ging Solvallas Vorlaufsieger Nugget Zon, der hinter Hollands Derby-Zweitem Louis E Lobell auf Platz acht eintrudelte.

Für Idéal du Pommeau war dieser neunte Treffer der erste aus drei Gruppe-Versuchen, mit dem er sein Konto bzw. das der Scuderia Bivans von Antonio Somma auf 355.050 Euro mehr als verdoppelte.

37. Grand Prix de l’U.E.T. - (Gruppe I int., vierjähr. europ. Hengste & Stuten)

2100m Autostart, 400.000 Euro

1.      Idéal du Pommeau      11,5     Matthieu Abrivard              45

         4j.br. Hengst von Ready Cash a.d. Aime Moi von Love You

         Be: Scud. Bivans Srl (Antonio Somma), IT; Zü: Ec. Jean Pichon, FR; Tr: Sébastien Guarato

2.      Iznogoud Am                 11,7     Björn Goop                       260

3.      Inoubliable                     11,9     Eric Raffin                           76

4.      Italiano Vero**               12,0     David Thomain                  19

5.      I Want You                      12,0     Louis Baudron              1050

6.      Doldis                             12,2     Gabriele Gelormini         780

7.      Louis E Lobell               12,3     Tony Le Beller                 470

8.      Nugget Zon*                  12,5     Örjan Kihlström               110

9.      Kentucky River              12,7     Per Nordström                 140

10.    Aquarius Face               13,0     Jean-Michel Bazire        260

11.    Imhatra Am                    13,4     Franck Nivard                  230

Vorlaufsieger: Solvalla*, Vincennes**

Sieg: 45; Richter: leicht 3 - 2½ - Hals - ½ - 2 - 1 Länge; 11 liefen (NS Iway**)

Zw-Zeiten: 09,6/600m - 11,2/1100m - 12,5/1600m

Wert: 200.000 - 100.000 - 60.000 - 24.000 - 16.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-14/7500/2

Auch der nächste „Allaire“ strauchelt

Sonderlich grämen, dass ihm das historische Triple schon mit dem ersten „Bein“ abhanden gekommen war, musste sich Allaire nicht, denn auch seine zweite Waffe Hohneck vermochte sich im UET-Championat der Fünfjährigen nicht durchzusetzen.

Im Gegensatz zu jenem der Vierjährigen, in dem ausnahmsweise nur acht Pferde in der ersten Reihe hinterm Auto Aufstellung nahmen, durfte in dem nach Absage des erkälteten Critérium-Siegers Hussard du Landret auf 16 Gespanne geschrumpften Feld Hohneck mit der „9“ aus der ersten Reihe ran und begann mit angezogener Handbremse. Das Gegenteil exerzierte Per Nordström vor, der mit Önas Prince im Sauseschritt vor First Blood und Italiens Derby-Zweiter Blackflash Bar in Front hechtete und von Allaires zweiter Waffe Sahara Jaeburn begleitet wurde.

Lange ließ jedoch François Lagadeuc mit dem einzigen Millionär im Pulk nicht auf sich warten. Als es den Berg hinauf ging, übernahm Hohneck die Regie, während seinem finnischen Trainingskollegen weiterhin der äußere Fahrtwind um die Nase pfiff. Hinter ihm versteckten sich Hooker Berry und Marion Fouty Bon, in dritter Linie produzierte sich Handy Bourbon vor Blackflash Bar und Héraut d’Armes, den Jean-Michel Bazire aus seinem Quartett erwählt hatte.

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Foto: Instagram Le Trot

Mit Wucht tankte der Maître in der Schlusskurve seinen Partner an die Seite Hohnecks, drückte weiter und riss damit eine Drei-Längen-Lücke zum Rest des Feldes, aus dem sich mit Chiru (auf der Startgeraden) und Marion Fouty Bon (450 Meter vorm Ziel) die beiden Nurmos-Trainees im Galopp eliminierten. Verschossen hatte „JMB“ mit dem energischen Zwischenspurt das Pulver des bislang bei fünf Gruppe-Auftritten nur mit zwei dritten Rängen wuchernden Ready-Cash-Sohnes keineswegs.

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Foto: zone-turf.fr

Vom 51-jährigen ein paar Mal resolut angefasst, raufte der sich mit der „13“ um eine Länge an Hohneck vorbei zum 13. Karriere-Sieg, über den sich Bazire senior mal wieder diebisch freute: „Ätsch, ich hab’s dem großen Favoriten gezeigt.“ Der äußerst mäßig abgekommene Hip Hop Haufor verlor zwar im Schlussbogen den unmittelbaren Kontakt zum Sieger, nahm im tiefsten Hinterland das Gebiss dann aber wieder an und hätte Hohneck, der seine tolle Serie fortsetzte und nur einmal bei 39 Auftritten nicht unter den ersten Fünf gelandet war, für den Ehrenplatz um ein Haar erwischt.

Überraschend stark präsentierte sich First Blood. Dänemarks inzwischen bei Bazire gelandeter Kriterium-Sieger von 2020 nutzte den kürzesten Weg und blieb als Vierter „dichtebi“ - immerhin 2½ Längen vor Bazires vermeintlich bester, mit Nicolas liierter Chance Hooker Berry. Blackflash Bar und Önas Prince komplettierten die Prämienränge.

54. Championnat Européen des 5 ans (Gruppe I int., fünfjähr. europ. Hengste & Stuten)

2100m Autostart, 100.000 Euro

1.      Héraut d’Armes            10,7     Jean-Michel Bazire           93

         5j. Dklfuchs-Hengst von Ready Cash a.d. Statue of Liberty von Goetmals Wood

         Be / Zü: New Blue 1 LLC (Ec. Wildenstein); Tr: Jean-Michel Bazire

2.      Hohneck                         10,8     François Lagadeuc           24

3.      Hip Hop Haufor            10,8     Christian Bigeon             320

4.      First Blood                      10,8     Christophe Martens        700

5.      Hooker Berry                 11,0     Nicolas Bazire                   55

6.      Blackflash Bar               11,1     Santo Mollo                      360

7.      Önas Prince                   11,2     Per Nordström                 120

8.      Happy Valley                 11,3     Jean-Philippe Dubois      99

9.      Hokkaido Jiel                11,3     David Thomain               610

10.    Héliade du Goutier       11,3     Gabriele Gelormini         460

11.    Handy Bourbon            11,5     Eric Raffin                        370

12.    Kali Smart                      11,7     Franck Nivard                  400

13.    Huwaga                          12,9     Tristan Ouvrie                1720

14.    Sahara Jaeburn            13,5     Tony Le Beller                 710

         Marion Fouty Bon         dis.r.    Alexandre Abrivard        650

         Chiru                               dis.r.    Björn Goop                         92

Sieg: 93; Richter: sicher 1 - k.Kopf - Hals - 2½ - 1 - ½ Länge; 16 liefen (NS Hussard du Landret / erkältet)

Zw-Zeiten: 06,9/600m - 09,4/1100m - 10,8/1600m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-14/7500/4

Kleiner Bruder ganz groß

Am längsten warten auf die Krönung ihres Champions samt der Apanage von 45.000 Euro musste die Generation 2019, die erst um 21.20 Uhr dran war. Mit Gio Cash, für den Dion Tesselaar sich die Künste Gabriele Gelorminis gesichert hatte, Géricault und der von Jean-Pierre Dubois ins HVT-Register eingetragenen Look of Love waren endlich auch deutsche Vertreter präsent.

Während auch Allaires dritter Favorit krachend scheiterte und stattdessen Sébastien Guarato ein zweites Mal Lorbeeren erntete, durfte der Berliner Pierre Sagitz für seinen Gio Cash durchaus mit dem Rennglück hadern, als es ans große Abrechnen ging. Was nach einem gewitzten Schachzug Gelorminis aussah, der nach eigener Aussage alle zwölf Rennen des Schwarzbraunen studiert hatte, nämlich an der „1“ nach erfolgreich verteidigter Pole Position Just A Gigolo am Gipfel dann doch vorbeizulassen und auf den rechten Zeitpunkt zum Dolchstoß zu bauen, entpuppte sich als ziemlicher Rohrkrepierer.

Nichts war beim „Gigolo“ von der Souveränität eines dreifachen Gruppe-I-Siegers zu spüren, als es ans Eingemachte ging. Die aus dem hinteren Mittelfeld in dritter Schlussbogenspur aufziehende Juliet Papa Bravo aus dem großen Lot von LeTurf-Präsident Jean-Pierre Barjon „killte“ ihn im Handumdrehen. Noch einen gehörigen Tick wuchtiger versah aus ihrem Fahrwasser Deus Zack seine Arbeit.

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Foto: equidia.fr

Der kleine Bruder des italienischen Derby-Siegers 2021 Charmant de Zack, der bereits am Tag des Prix du Luxembourg für Furore gesorgt hatte und wie Gio Cash Victor Gio zum Erzeuger hat, spritzte wie entfesselt die „ligne droite“ herunter und fertigte die Duvaldestin-Stute um 2½ Längen ab, ohne dass Eric Raffin einmal die Hand aufmachte. Selbst um „Bronze“ musste Allaires Schützling mächtig schwitzen, denn Juninho Dry, der ihm bereits zweimal reell das Nachsehen gegeben hatte, kam weit außen nur um eine Nüsternbreite zu spät.

Hinter diesem „Quartetto furioso“ saß Gio Cash mit erkennbaren Reserven fest, so dass ihm nur Platz fünf und 5.000 Euro blieben, die das Konto des Erstlings der nach 34 Versuchen mit bescheidenen 5.914 Euro sieglos abgetretenen Give me Love (einer Enkelin der Diamond-Way-Halbschwester Königskrone) marginal auf 224.110 Euro ausbauten. Kleiner Trost: Mit 1:11,7/2100 Meter löste der Tesselaar-Schützling Namanga Bo, Dreambreaker, Blackhawk und Ids Boko (alle 1:12,1) als schnellster deutscher Dreijähriger auf Mitteldistanzen ab.

Komplett gegen ihn lief‘s für Géricault. Mit dem Sieger des TCT-Finales zu Wolvega, der dabei um 50.000 Euro reicher geworden war, blieb Christophe Martens von der „7“ in dritter Spur hängen, wählte den Weg nach hinten und kam von dort nur noch zum siebenten und kleinsten „Trostpreis“ von 1.000 Euro. Selbst der wäre ohne den Patzer Look of Loves Mitte der Zielgeraden wohl nicht möglich gewesen.

37. Championnat Européen des 3 ans (Gruppe I int., dreijähr. europ. Hengste & Stuten)

2100m Autostart, 100.000 Euro

1.      Deus Zack                      11,3     Eric Raffin                        102

         3j.schwbr. Hengst von Victor Gio a.d. Martina Grif von Varenne

         Be: Scud. No Ma Farm Srl, IT; Zü: Az.Agr.Zaccarella di Ferrero Valter, IT; Tr: Sébastien Guarato

2.      Juliet Papa Bravo         11,5     Clément Duvaldestin     150

3.      Just A Gigolo                 11,6     Franck Nivard                    15

4.      Juninho Dry                   11,6     Paul-Philippe Ploquin      86

5.      Gio Cash                        11,7     Gabriele Gelormini           93

6.      Jet Set Bond                  12,0     Jean-Michel Bazire        330

7.      Géricault                         12,1     Christophe Martens        310

8.      Jaguar Wit                      13,1     Tony Le Beller                 360

9.      Joke                                13,6     Mathieu Mottier               790

10.    Just Love You                19,6g  Alexandre Abrivard        310

         Look of Love                 dis.r.    Louis Baudron              1110

         Josh Power                    dis.r.    Benjamin Rochard         640

Sieg: 102; Richter: leicht 2½ - Hals - k.Kopf - 1 - 3 Längen; 12 liefen

Zw-Zeiten: 07,1/600m - 09,3/1100m - 11,7/1600m

Wert: 45.000 - 25.000 - 14.000 - 8.000 - 5.000 - 2.000 - 1.000 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-14/7500/6

Perfekte Sattel-Premiere

Dass zum vierten Mal en suite nach Dynasty Péji, Etoile de Bruyère und Granvillaise Bleue eine Demoiselle den Prix Edmond Henry für Fünfjährige auf ihre Kappe bringen würde, stand im Grunde schon vorher fest. Mit dem unterm Sattel debütierenden Héradamès wagte sich nur ein Hengst gegen geballte Stuten-Power, der, lange an dritter Stelle ackernd, seine Sache gar nicht schlecht machte und auf Platz vier landete.

Ein anderer Premieren-Gast war geradezu bombastisch: Hanna des Molles, Siegerin des damals noch im Dezember 2020 gelaufenen Critérium des 3 Ans, für die in dieser Saison vorm Wagen eigentlich alles schief gelaufen war, wurde erstmals um Geld gesattelt. Starten Vater Laurent-Claude und Sohn Alexandre Abrivard einen solchen Versuchsballon, schrillen bei den „turfistes“ stets die Alarmglocken. Mit 29:10 wurde die Braune trotz ihrer mausgrauen Fahrformen nur wenig hinter Happy and Lucky zur Co-Favoritin ausgerufen, und alle, die ihr Geld auf sie gesetzt hatten, konnten sich über ein kleines Schnäppchen freuen.

Trotz des 2.700 Meter weiten Weges riss der 29-jährige sofort das Zepter vor der wie eine Klette an ihm hängenden Happy and Lucky an sich, und ab ging die Post bergab und bergauf in gar nicht mal so schneidigem, ziemlich konstantem 1:14er Tempo. Als innerer Dritter war Héradamès blendend untergekommen, wogegen sich Hirondelle du Rib nach wie so oft mäßigem Beginn mit Hannah am Hacken mühsam durch die Außenspur tankte.

Nur in der langsamsten Phase nach dem Gipfel kam die letztjährige „Présidente de la République“ auf Schlagdistanz zu den beiden Spitzenkräften, ließ auf der Zielgeraden, als der Takt weit unter 1:10 furios wurde, wieder abreißen und musste sich, unerwartet glatt weggebügelt, mit Rang fünf bescheiden.

Screenshot 2022-10-15 at 11-03-37 Prix Edmond Henry – Google Suche

Foto: geny.com

Hanna des Molles indes marschierte, als hätte es in letzter Zeit nie reihenweise Ausfälle gegeben, durch wie eine „Eins“ und blieb gegen die weit nach außen schrägende Happy and Lucky, eine durch den Erfolg im Prix de Normandie mit Lorbeeren bekränzte klassische Siegerin dieses Metier, sicher eine halbe Länge voraus. „Können wir ihre Lust unterm Sattel stabilisieren, dürfte das unser Pferd für den Cornulier werden. Es war kein Fallobst, das sie bezwungen hat“, wagte Alex Abrivard einen dezenten Blick voraus auf den vorletzten Januar-Sonntag.

Prix Edmond Henry - Monté - (Gruppe II nat., fünfj. Hengste & Stuten)

2700m Bänderstart o.Z., 120.000 Euro

1.      Hanna des Molles        13,5     Alexandre Abrivard              29

         5j.br. Stute von Village Mystic a.d. Ultimate Jet von Nuage de Lait

         Be: Jean-Louis Béraud; Zü: Sas JLB Management; Tr: Laurent-Claude Abrivard

2.      Happy and Lucky         13,6     Adrien Lamy                          27

3.      Hannah                          14,0     Benjamin Rochard             180

4.      Héradamès                   14,0     David Thomain                   320

5.      Hirondelle du Rib         14,2     Jean-Loïc Claude Dersoir  43

6.      Hermine Girl                  15,0     Eric Raffin                            320

7.      Hytte du Terroir             15,6     Florian Desmigneux          280

         Héra de Banville           dis.r.    Camille Levesque             110

         Hacienda Desbois       dis.r.    Alexis Collette                     880

Sieg: 29; Richter: sicher ½ - 6 - ¾ - 2½ Längen; 9 liefen

Zw-Zeiten: 14,4/1200m - 14,2/1700m - 14,9/2200m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-14/7500/5

Für den verpassten Triumph mit Hohneck gab’s zum Abschluss der verregneten Soirée wenigstens für François Lagadeuc ein Happyend. Mit der bei 18:10 klar favorisierten Fantaisie übernahm er im Trabreiten des Prix Gordonia (Gruppe III int. für Sechs- bis Zehnjährige, keine 650.000 Euro; 2.850m; 90.000 Euro) mit wenig Fantasie früh das Kommando, wehrte einen Angriff des aufmüpfigen Figaro de Larré, der drei frische Monté-Siege ins Spiel brachte, 1.200 Meter vorm Ziel mit Verve ab und stutzte ihn ein zweites Mal auf der Zielgeraden zurecht.

2½ Längen vor dem Royal-Dream-Sohn schlug die Un-Mec-d’Héripré-Tochter zum fünften Mal in Folge und zum 23. Mal „lifetime“ aus 51 Starts als Beste an, baute ihr Konto auf 500.350 Euro aus und ist in dieser Verfassung ebenfalls eine wohlfeile Kandidatin für das noch in weiter Ferne liegende wertvollste Trabreiten des Globus.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2022-10-14/7500/8