++ Heute: Die Stolle-Schützlinge It's Me (Björn Spangenberg) und Justwalkonby (Rene Kjær) in Skive - Liten Frieda und Eye Catcher C gestrichen - Beginn 16:00 Uhr - Stall Gesveas Nott Eck mit Jorma Kontio in Eskilstuna (20:00 Uhr) - Karin Walter-Mommerts Cedric di Poggio mit Marc Elias in Axevalla (21:33 Uhr) ++ ++ Samstag: Acht Rennen in Mönchengladbach ab 14:00 Uhr ++ ++ Pfingstsonntag: Schwarzer-Steward-Finale, Deutsche Amateurmeisterschaft und Dreijährigen-Kriterien in Hamburg - 13 Prüfungen ab 13:30 Uhr ++ ++ Pfingstmontag: Auftakt zum Pfingstmeeting in Pfarrkirchen - Großer Preis vom Spielcasino Bad Füssing (21. Euro Cup) um 10.000 Euro - Zwölf Rennen ab 14:00 Uhr ++ ++ Pfingstdienstag: Bayerisches Zuchtrennen um 20.000 Euro - Michael Nimczyk, Marciano Hauber und Gerhard Mayr zu Gast - Elf Prüfungen ab 14:00 Uhr ++ ++ Rom: Der van-Dijk-Schützling Jimmy Ferro BR gewinnt mit Alessandro Gocciadoro ein 9.900-Euro-Rennen überlegen in 1:11,5/1640 Meter ++
Hevin Boko und Very Kronos - Meisterpaar für ein Jahr
11. Oktober 2020

Åby, Samstag, 10. Oktober 2020. Unter sich blieben die Schweden in den beiden Hauptereignissen auf der Bahn im von Regenschauern heimgesuchten Mölndal. Um jeweils 1.015.000 Kronen trugen ins schwedische Gestütbuch eingetragene Stuten bzw. Hengste und Wallache ihre Svenskt Mästerskap aus.

Von Gleichberechtigung keine Spur, durften die Ladys nach 2140 Meter Feierabend machen und sich an üppigen Gewinnen oder Wunden laben, wogegen das starke Geschlecht fürs gleiche Geld 500 Meter mehr vor der Brust hatte. „Égalité“ galt hingegen bei Örjan Kihlström, der in beiden Aufgaben die Favoriten zur Hand hatte und nach mehr oder weniger langen Runs durch die Todesspur weder mit Conrads Rödluva noch Who’s Who einen Hering, sondern nur die 500 Kronen Antrittsprämie vom Teller zog. Einen solch freudlosen Nachmittag hat der „Iceman“ lange nicht erlebt.

Das war für den 58-jährigen in der Sto-SM besonders bitter, weil er „Rotkäppchen“ im Grunde einen perfekten Verlauf auf den roten Leib geschneidert hatte. Dear Friend (6) und Mellby Free (8), die Johan Untersteiners Stute nach 450 Meter die Spitze abjagte, hatten die Schuhe am Start deutlich besser geschnürt als die SJ’s-Caviar-Tochter (4), die hinter der die Außenspur anführenden Unique Juli (3) dennoch ideal untergebracht war.

Hevin Boko

Hevin Boko mit Mika Forss © aftonbladet.se

Auch dass Kihlström im zweiten Bogen, in dem sich Ultra Bright mal wieder aus dem Rennen sprang, seine Partnerin in Spur drei dirigierte, als Hevin Boko aus dem vierten Paar angriff, schien völlig normal, denn nach einer Runde hatte er die Going-Kronos-Tochter als Zugmaschine - dachten alle bis auf Björn Goop und Mika Forss. Schwedens Champion ließ wohl eingedenk des doppelten Open Stretch die Nurmos-Stute vor der vorletzten Biege völlig überraschend in Front, so dass Conrads Rödluva der äußere Fahrtwind um die rote Nase wehte, was sie völlig überfordern sollte.

Im Einlauf war der Tank leer, nahm „ÖK“ sofort die Hände herunter und ließ sie austrudeln. Richtig auf Zack kam indes aus dem dritten Paar außen Wild Love, die Hevin Boko zur Hergabe ihres ganzen Könnens zwang. Die Sechsjährige konterte mit Bravour, rettete eine halbe Länge Vorsprung ins Ziel und strich nach dem mit 800.000 SEK belohnten Ehrenplatz in der 2018er Breeders‘ Crown für ihren 13. Sieg den zweithöchsten Scheck der Laufbahn ein, mit dem sie nun 3.977.000 Kronen reich ist. Eine weitere halbe Länge später war Mellby Free als Dritte einen „Hals“ vor der auf dem Open Stretch für Momente brandgefährlich wirkenden Dear Friend am Pfosten.

„Sie ist in der Form ihres Lebens und war einfach großartig“, strahlte Mika Forss, der zugab, selbst überrascht gewesen zu sein, als Björn Goop ihn so widerstandslos habe in Front ziehen lassen.

34. Sto-SM (Gr. II nat.; ab vierjährig)
2140m Autostart, 1.015.000 SEK
1.    Hevin Boko    12,0    Mika Forss    105
    6j.br. Stute von Going Kronos a.d. Welat Boko von Garland Lobell
    Be: Bekir Kesen Kapitalförv. & Rest AB; Zü: Boko Stables, SE/NL; Tr: Timo Nurmos
2.    Wild Love    12,1    Kevin Oscarsson    68
3.    Mellby Free    12,1    Björn Goop    54
4.    Dear Friend    12,1    Johan Untersteiner    483
5.    Racing Brodda    12,2    Rikard Skoglund    100
6.    Valetta    12,3    Mats Djuse    706
7.    Activated    12,4    Carl Johan Jepson    162
8.    Conrads Rödluva    12,4    Örjan Kihlström    30
9.    Unique Juni    12,4    Erik Adielsson    53
10.    Mulligan    12,6    Thomas Uhrberg    907
11.    Sharp Dream    13,2    Peter Ingves    907
    Ultra Bright    agh.    Ulf Ohlsson    526
Sieg: 105; Richter: Kampf ½ - ½ - Hals - 1 - 1½ Längen; 12 liefen
Zw-Zeiten: 08,8/500m - 13,9/1000m - 13,0/1500m - 08,8/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 62.500 - 37.500 - 20.000 - 20.000 SEK

Zweiter Titel für Erik Adielsson

Ebensolchen Schiffbruch erlitt Kihlström mit Who’s Who, der seinem Vater Maharajah fast aufs Haar gleicht, jedoch dessen mörderischen Punch zum Leidwesen seiner großen Besitzerschar inzwischen vermissen lässt. Als Sieger von Stig Lindmarks Styrkeprov am vergangenen Samstag war Very Kronos quasi an der letzten Station auf den Mästerskap-Zug aufgesprungen, der für ihn schnurstracks vorneweg zum Titel dampfte.

Trotz des langen Kantens fielen die Würfel zugunsten des Båth-Schützlings bereits am Start. Von der „4“ rauschte Erik Adielsson mit ihm kompromisslos vor Milliondollallrhyme, Global Welcome, Forfantone Am, dem nach einem Startfehler bald wieder Kontakt findenden Vorjahrs-Vize Digital Ink und Bucks to Burn an die Spitze und wurde zunächst von Who’s Who begleitet, für den die Ablösung in Gestalt von Mindyourvalue W.F. nach 500 Metern erfolgte.

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Very Kronos mit Erik Adielsson © sulkysport.se

Besser konnte es für Schwedens 2018er Derby-Sieger kaum laufen, hinter dem Cyber Lane, Racing Mange, Pacific Face und Pastor Power ihr Pulver trocken zu halten suchten. 750 Meter vorm Ziel umkurvte Who’s Who sein Zugpferd und kreuzte an der Seite Very Kronos‘ auf, der sich davon kaum beeindrucken ließ. Während der Travkompanier zu Beginn des Einlaufs auf der Stelle trat und sich nach hinten abmeldete, legte der Ready-Cash-Sohn eine kernige halbe Schlussrunde von 1:09,7 aufs glitschige Parkett, als ob die zwei Kilometer zuvor nur ein gemütlicher Spaziergang gewesen wären.

In schwedischer 1:11,6-Distanz-Rekordzeit für ältere Inländer entschädigte sich der „Halb-Italiener“ für so manch bittere Schlappe der Vergangenheit mit der höchsten Prämie der gesamten Karriere. 19 Siege aus lediglich 37 Versuchen und 2.654.559 Kronen stehen nun für den Schwarzbraunen zu Buche, der den aus seinem Fahrwasser über die innere Überholspur angreifenden Titelverteidiger Milliondollarrhyme viel leichter abblitzen ließ, als eine Länge Vorteil aussagen mögen.

Seinen spektakulären, 750 Meter vorm Ziel angezettelten Marsch durch Spur drei hielt Cyber Lane, Derby-Sieger von 2017, eisern zu „Bronze“ durch. Drei Längen später führte mit dem innen von Ulf Ohlsson vorbildlich geschonten Global Welcome ein weiterer Båth-Schüler den Rest ins Ziel. Erik Adielsson wurde zum zweiten Mal zum Meistermacher, nachdem ihm dieses Kunststück bereits 2005 mit Dumle Loss gelungen war.

„Ich ahnte früh, welch enorme Kapazitäten in Very Kronos schlummern. Im Alter von sechs Jahren scheint er sie endlich dauerhaft ausschöpfen zu können, nachdem es in früheren Jahren immer wieder Stopps gegeben hat. Bleibt er gesund, kann er sich problemlos mit den Besten messen, wie ich nach wie vor meine“, konstatierte Båth.

82. Svenskt Mästerskap - Gulddivisionen - (Gr. II nat.; ab vierjährig)
2640m Autostart, 1.015.000 SEK
1.    Very Kronos    11,6    Erik Adielsson    42
    6j.schwbr. Hengst von Ready Cash a.d. Glide About von Yankee Glide
    Be: Kjell Johansson; Zü: Allev. Kronos SRL, IT/SE; Tr: Svante Båth
2.    Milliondollarrhyme    11,7    Fredrik Larsson    69
3.    Cyber Lane    11,8    Johan Untersteiner    36
4.    Global Welcome    12,1    Ulf Ohlsson    497
5.    Pacific Face    12,2    Giuseppe Lubrano    549
6.    Mindyourvalue W.F.    12,2    Robert Bergh    303
7.    Forfantone Am    12,3    Torbjörn Jansson    223
8.    Racing Mange    12,3    Joakim Lövgren    195
9.    Who’s Who    12,4    Örjan Kihlström    31
10.    Bucks to Burn    12,4    Rebecca Dahlén    872
11.    Pastor Power    12,6    Peter Untersteiner    538
12.    Digital Ink    12,8g    Per Lennartsson    939
Sieg: 42; Richter: leicht 1 - 1 - 3½ - 2 - Hals - Kopf - 1 Länge; 12 liefen
Zw-Zeiten: 10,2/500m - 11,7/1000m - 11,6/1500m - 12,6/2000m - 09,7/letzte 500m
Wert: 500.000 - 250.000 - 125.000 - 62.500 - 37.500 - 20.000 SEK

Viel Geld nach Deutschland

Mit einem Jackpot von 36 Millionen SEK sprang der V75-Umsatz auf über 135 Millionen Kronen. Nachdem auch in der Meisterschaft der schwedischen Nachwuchsfahrer Favorit Bravo Santana mit Kevin Oscarsson unter „ferner liefen“ gelandet war, war schon nach dem fünften Abschnitt klar, dass mehr als 200.000 SEK für Rang eins ausgeschüttet würden.

Die Meistgewetteten blieben ihrer miesen Serie treu und bescherten rund 95 Systemen mit je 731.241 Kronen eine sehr ordentliche Quote, die bekanntlich das Salz in der Wettsuppe ist. Rund 42 Millionen Kronen flossen in die Taschen deutscher Wetter bzw. Wettgemeinschaften, dessen erfolgreichste allein 18 Millionen SEK abräumte.

V75-1 (Sto-SM):    Hevin Boko / Mika Forss    105
V75-2 (Amat-SM):    Reddington / Frank Nilsson    72
V75-3 (Monté-SM):    Galactica / Anna Erixon    48
V75-4 (Damen-SM):    Rally Gunnar / Linda Sedström    178
V75-5 (NW-SM):    Echelon / Victor Rosleff    84
V75-6 (Stayer):    Indra’s Secret / Per Lennartsson    56
V75-7 (SM-Guld):    Very Kronos / Erik Adielsson    42

Umsatz V75: 135.671.730 SEK

1. Rang: 94,74 Systeme à 731.241 SEK
2. Rang: 3.556 SEK
3. Rang: 322 SEK

Umsatz Top-7 (Lärl-SM): 1.754.322 SEK