Eigentlich hatte man erwartet, der deutsche Dreijährigen-Rekord (1:10,4) von Fragolino Rosso, aufgestellt Ende Juli in Jägersro, würde ein bisschen länger halten. Nicht für die Ewigkeit, aber doch länger als nur 18 Tage. An diesem Samstag kam in Åby jedoch der nächste von Paul Hagoort für deutsche Interessen vorbereitete Dreijährige um die Ecke und steigerte die Marke des Trainingsgefährten mal eben auf glatte 1:10,0.
Dabei hatte Blizzard Diamant bei seinem ersten Start in Schweden im Åby Stora Treåringspris (226.500 Kronen) einen beinharten Rennverlauf zu verkraften, tat dies aber im Stil eines wahren Champions. Robin Bakker musste mit dem in Deutschland bei vier Starts ungeschlagenen Indigious-Sohn der Besitzergemeinschaft Stall M.S. Diamanten/Werner Pietsch zunächst einmal in dritter Spur durch den ersten Bogen.
Dann war zumindest der Widerstand von Magnificent Sisu (Per Nordström) gebrochen, doch hielt Magnus Teien Gundersen mit dem norwegischen US-Import Cabello auch nach 500 Metern in 1:07,8 weiter dagegen. Kein Problem für Blizzard Diamant, der seinen Stiefel in der Todesspur so lange durchzog (nächste Halbe 1:10,3), bis Cabello eingangs der Zielgeraden klein beigeben und den Deutschen, hinter dem Robin Bakker keinen Finger rührte, um zweieinhalb Längen ziehen lassen musste.
1:10,0/1640 Meter bedeuteten nicht nur deutschen Rekord. Auf keiner europäischen Bahn war je zuvor ein Dreijähriger schneller unterwegs. Interessanter Vergleich: Schnellster US-Dreijähriger auf 1000-Meter-Bahnen ist in diesem Jahr Karin Walter-Mommerts Hambo-Teilnehmer The Rouge Prince mit 1:09,2.
Im Siegerinterview sagte Robin Bakker: "Ein 1:11 hatte ich ihm heute zugetraut. Aber er war noch deutlich schneller. Und nicht müde - er begann im Einlauf mit den Ohren zu spielen und schien den anderen zuzuhören."
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts610104/results/2
Deutsche Rekord aktuell: https://www.mein-trabrennsport.de/Der-Traber/Deutsche-Rekorde-aktuell
Ein zweites Mal ging die Rechnung des Bakker/Hagoort-Teams mit einem favorisierten Diamanten nicht auf. Im Leif "Loket" Olssons Minne (431.500 Kronen), dem "kleinen" Frei für Alle im Rahmen des Åby Stora Pris musste Y Not Diamant ebenfalls zunächst durch die dritte, dann durch die Todesspur.
Nach Durchgangszeiten von 1:06,9 und 1:11,0 biss sich der Odessa-Santana-Sohn allerdings am Gocciadoro-Hengst Eolo Jet (Magnus Djuse) die Zähne aus, der für die letzten 500 Meter nochmal 1:08,8 in petto hatte, mit 1:10,2/1640 Meter aber über der Marke von Blizzard Diamant blieb.
Y Not Diamant warf im Einlauf das Handtuch, drohte völlig auseinanderzufallen, rettete in bedenklicher Gangart in 1:10,7 aber noch das fünfte Geld.
Ergebnis: https://sportapp.travsport.se/race/raceday/ts610104/results/5