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Hart erkämpfter zweiter Schweden-Treffer
05. Februar 2023

Solvalla, Samstag, 4. Februar 2023. Ball paradox in Solvalla: Die Gulddivisionen war die „billigste“ der sieben V75-Prüfungen. Im Gegensatz zu den anderen Klasse-Läufen kam sie nicht als Finallauf daher, in denen die Sieger 220.000 SEK erhielten, sondern es warteten wie in jeder gewöhnlichen Gulddivisionen „nur“ 150.000 Kronen auf das beste Gespann.

Das war im qualitativ extrem dünn besetzten Bulwarks Lopp völlig überraschend der Amerikaner Chestnut Hill, der, vor ziemlich genau zwei Jahren mit fünf Siegen und 5,2 Millionen SEK nach Europa zu Stefan Melander gewechselt, sage und schreibe 35 Auftritte benötigte, um diesseits des Atlantiks zum zweiten Mal zuzuschlagen.

Entsprechend dieser langen Serie an Misserfolgen notierte der fürstlich von Champion Muscle Hill und der eine Million Dollar schweren Stakes-Siegerin Poof she’s Gone gezüchtete und erst zum zweiten Mal Rikard Skoglund an die Hand gegebene Sechsjährige bei 229:10. Der 33-jährige versteckte den „Vierer“ hinter Super Nice (1), der sich die Pole Position nicht madig machen ließ, und Hawk Cliff (5) innen und war damit exzellent beraten.

Außen versuchte sich Spickleback Face vor dem Travkompanier Alone, dessen Ausflug in Spur drei 500 Meter vorm Pfosten sich als Schuss in den Ofen entpuppte und der seine große Besitzerschar als Elfter und Letzter bedröppelt zurückließ, und Eddy West. Super Nice wehrte sich tapfer, doch reichte es letztlich nur zum untersten Podest-Platz. Weil der im Schlussbogen nach außen gewechselt Hawk Cliff nicht mehr mitkam, ging die Falle für Chestnut Hill gerade rechtzeitig auf.

Chestnut2

(Foto: Facebook Solvalla)

Mit zuvor selten gesehenem Mut warf sich der Hengst in die Bresche und zwang Super Nice sowie den ganz außen höchst siegverdächtig wirkenden Eddy West nach hartem Fight knapp in die Knie. Dass er als Nachfolger solcher Cracks wie Nuncio und Milligan’s School zum König in „Tarzans“ 66 Köpfe umfassendem Quartier wird, wie dessen Lebensgefährtin Cattis Lundström hofft, darf füglich bezweifelt werden.

„In der letzten Kurve fühlte es sich so an, als hätte ich reichlich Pulver zur Verfügung, und als die Lücke da war, reagierte er tatsächlich wie ein Tiger. Ich hätte die Zugwatte vielleicht nicht mal ziehen müssen, denn er legte ganz von allein einen Gang zu“, räsonierte sein Chauffeur und fügte hinzu: „Ein sehr schönes Pferd - und wenn man gewinnt, ist’s sowieso noch schöner.“

Bulwarks Lopp - Gulddivisionen - (int.)
2140m Autostart, 329.000 SEK
1.    Chestnut Hill    12,1    Rikard Skoglund    229
    6j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Poof she’s Gone von Kadabra
    Be / Tr: Stefan Melander; Zü: Hartman, Liverman & McDuffee, US
    Pflegerin: Catarina Lundström
2.    Eddy West    12,2    Claes Sjöström    19
3.    Super Nice    12,2    Martin Malmqvist    117
4.    Spickleback Face    12,4    Daniel Wäjersten    99
5.    Xanthis Coktail    12,5    Hanna Forslin    189
6.    Weekend Fun    12,6    Henrik Svensson    73
7.    Perfect Dynamite    12,8    Ulf Ohlsson    912
8.    Hawk Cliff    12,8    Mats Djuse    227
9.    Order to Fly    12,9    Per Lennartsson    685
10.    Hard Times    12,9    Torbjörn Jansson    496
11.    Alone    12,9    Örjan Kihlström    66
    Reckless    dis.r.    Björn Goop    486
Sieg: 229; Richter: Kampf Hals - k.Kopf - 1½ - 1½ - ¾ - 1½ - Hals; 12 liefen
Zw-Zeiten: 09,0/500m - 12,9/1000m - 12,9/1500m - 10,5/letzte 500m
Wert: 150.000 - 75.000 - 40.000 - 25.000 - 15.000 - 11.500 - 7.500 - 5.000 SEK

Vegas Wanias brillanter Saisoneinstand

Die größten Batzen wurden jedoch nicht in den STL-Finalläufen an darbende Besitzer ausgeschüttet, sondern in der ersten Runde von Margaretas Tidiga Unghästserie. In den vier Läufen für schwedisch registrierte drei- und vierjährige Hengste und Wallache bzw. Stuten (wobei die Generation 2019 maximal 250.000 SEK verdient haben durfte), die den Renntag umrahmten, standen jeweils 600.000 Kronen zur Verfügung.

Weitere Runden locken in Solvalla am 25. März, 3. Mai und 5. Juli, so dass das Gesamtvolumen der vom STC und Margareta Wallenius-Kleberg, der Chefin der Menhammar Stuteri, ins Leben gerufenen Serie 9,6 Millionen Kronen umfasst.

Nicht nur die Augen der schwedischen Fans richteten sich im ersten Rennen für die männliche Generation 2020 auf Vegas Wania, den seine Züchterin, Trainerin und Fahrerin Riina Rekilä zum Teil an Karin Walter-Mommert veräußert hat.

Der kleine Bruder solcher Cracks wie Walner und Tetricks Wania war mit 658.205 SEK Gage, deren größte Posten von Platz drei im Svensk Uppfödningslöpning am 19. November und vom Sieg in Solvallas Vinterfavoriten am 14. Dezember herrühren, der reichste der acht Aspiranten und wurde trotz Startnummer „8“ seiner bei 12,9:10 immensen Wertschätzung vollauf gerecht.

Vegas wania

(Foto: Facebook Solvalla)

Nur kurz parkte Rekilä ihr neues Schmuckstück im zweiten Paar außen ein, gab ihm bereits nach 700 Metern die Sporen und wurde von Co-Favorit Magical Survivor anstandslos an die Spitze gelassen. Der Rest war Formsache für den Father-Patrick-Sohn, dessen Tempoverschärfung aus der Hand 400 Meter vorm Ziel niemand gewachsen war.

Leicht und locker marschierte der Dunkelbraune nach 1:14,7/2140m drei Längen voraus zum dritten Volltreffer und wurde in einer Manier um 300.000 Kronen (26.260 Euro) reicher, die Anlass zu schönsten Hoffnungen gibt.

„Es macht richtig Spaß, hinter ihm zu sitzen. Er macht alles von allein. Ich hätte viel schneller fahren können, doch es ist ein bisschen kalt heute - und ja auch der erste Start in dieser Saison“, flachste die Finnin und bescheinigte dessen Mutter Random Destiny, „das Pferd zu sein, das ich in meiner Karriere am meisten schätzen gelernt habe. Sie war mit elf Siegen und rund 500.000 Euro an Gewinnen sowie einer Bestzeit von 1:10,6 eine Rakete und ist auch eine exzellente Mutter“, strahlte die 41-jährige, die sie aus ihrer „kanadischen Ära“ mit nach Europa gebracht hat.

Vegas wania 2

(Foto: Facebook Solvalla)

Lange winkte auch bei den vierjährigen, mit Siegerinnen nur so gespickten Stuten deutschen Interessen der „volle Pott“. Mit Schmackes stürmte die von Conrad Lugauer für die Münchner Besitzerfamilie Berchtold trainierte Jade Sisu von der „5“ in Front und sah, unterwegs nie angegriffen, noch zu Beginn des Einlaufs wie die sichere Triumphatorin aus.

Auf den letzten Metern erwies sich jedoch die von Johan Untersteiner aus dem dritten Paar außen eingesetzte Propulsion-Tochter Bikana Wine in 1:14,0 als um eine Länge stärker und bunkerte beim sechsten Auftritt ihren fünften Volltreffer. Jade Sisu wurden 150.000 SEK gutgeschrieben.

Ohne ihren katastrophalen Startfehler wäre allerdings zweifellos Merrill Boko (4) als Siegerin von der Planche gegangen. Wie sie aus letzter Position auf den finalen 600 Metern außen herum Meter um Meter fraß und nur eine weitere Länge zurück Platz drei ergatterte, nötigte für die von Chelsea Boko gezeugte, bei ihren vier Auftritten zuvor unbezwingbare Dunkelbraune allerhöchsten Respekt ab.

Jade Sisu

Jade Sisu (innen) wird später überlaufen (Foto: Facebook Solvalla)

Eine Wiederholung sollte Untersteiner junior bei den 2019 geborenen Hengsten und Wallachen, die ihre Aufgabe im V75-Reigen zu lösen hatten, verwehrt bleiben. Mit Favorit Windmill Jam scheute er sich nicht, seine gesicherte Position im dritten Paar außen aufzugeben und 900 Meter vorm Ziel an die Flanke von Tempomacher Byron Face zu hechten.

Den bekam Windmill Jam im breiten Endkampf tatsächlich mit einigen Mühen zu packen, hätte aber auch ohne die Galoppade 150 Meter vorm Ziel nicht gewonnen. Zu jenem Zeitpunkt ging Bugatti Hall, der die gesamte Schlussrunde ohne Deckung in Spur drei an der ganz frischen Luft unterwegs war, besser und raufte sich mit Claes Sjöström knapp vor seinem ständigen Schatten Vanity Flair zum dritten Karrieresieg.

Der Nuncio-Sohn schüttelte in 1:14,1 für 162:10 die Königswette kräftig durch, in der nach dieser vierten Runde nur noch 775 der ursprünglich 1,7 Millionen Systeme am Leben waren.

Bugatti Hall

Bugatti Hall (Foto: Facebook Solvalla)

Nach Streichung von Kuzma’s Mother nahm in der letzten Aufgabe des langen Tages bei den dreijährigen Ladys nur ein Quintett die Jagd nach den sechs mehr oder weniger üppigen Schecks auf, wobei wie beim starken Geschlecht eine Kandidatin deutlich herausstach: Frustration hatte bislang mit Gewinnen von 1,4 Millionen Kronen für eitel Freude bei ihren Besitzern und ihrem Trainer Mattias Djuse gesorgt und als Zweite des Uppfödningslöpning bzw. Dritte des Vinterfavoriten ordentlich gescheffelt.

Diesmal schien Frust angesagt zu sein, denn an der Startmarke kam die Fourth-Dimension-Tochter schwer aus dem Takt. Nur mit Mühe gelang es Magnus Djuse, sie auszuparieren. Zu seinem Glück legte Kitty Hawk ein Schlafwagentempo vor, so dass sie nach 800 Metern die 60 Meter Startverlust aufgeholt hatte.

Mehr noch: Im Einlauf zog sie sowohl an der nur als Dritte anschlagenden Kitty Hawk als auch an Elegance Kronos sicher um eine Länge vorbei und rechtfertigte doch noch das bei 1,7fachen Odds große Zutrauen der Wettgemeinde, wobei die Zeit von 1:17,1 nicht der Rede wert war.

Frustration

Frustration (Foto: Facebook Solvalla)

V75-1 (Klass I):    Bottnas Idol / Preben Sövik    155
V75-2 (Klass II):    Chitchat / Daniel Wäjersten    24
V75-3 (Guld):    Chestnut Hill / Rikard Skoglund    229
V75-4 (4j. H&W):    Bugatti Hall / Claes Sjöström    162
V75-5 (Silver):    Axel Ruda / Ulf Ohlsson    61
V75-6 (Diam-Sto):    Heroine Darling / Stefan Persson    59
V75-7 (Brons):    Borups Victory / Daniel Wäjersten    14

Umsatz V75: 124.122.460 SEK

1. Rang: 73,2 Systeme à 778.460 SEK
2. Rang: 2.561 SEK
3. Rang: 145 SEK

Umsatz Top-7 (Silver): 1.705.154 SEK

So offen, wie der Totalisator es weismachen wollte, war das Finale der Sto-Eliten nicht, das zum zweiten Mal zu Ehren von Daniel Redéns Fuchsstute Conrads Rödluva entschieden wurde. Racing Brodda, von Schwedens Goldhelm Magnus Djuse von der „5“ sofort nach vorn beordert, zog einsam und souverän ihre zwei Kreise und hatte keine Mühe, sich wie vor Jahresfrist den ersten Scheck in Höhe von 220.000 Kronen einzuverleiben.

Am 16. Treffer der Prodigious-Tochter vermochte auch die bei 28:10 zur Favoritin erkorene A Perfect Face nie zu rütteln, die als Fünfjährige bei ihrer Premiere in der gehobenen Erwachsenenklasse dennoch zu überzeugen wusste. Die achtjährige Racing Brodda bescherte ihren Anhängern 2½ Längen voraus 4,1-fache Sieg-Odds und stemmte nach 1:13,2/2140m ihr Konto auf 7.594.750 SEK.

Racing Brodda

Racing Brodda (Foto: Facebook Solvalla)