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Harsche Konsequenzen für Gocciadoro und sein Team
05. Mai 2020

(nn) Stockholm, Dienstag, 5. Mai 2020. Nur drei Tage nach dem Skandal um die in Alessandro Gocciadoros schwedischer Zweigstelle trainierten Zarina Bi, die am 2. Mai im Heat für Örebros Klass-II-Rennen von einem seiner Angestellten mit zwei wuchtigen Peitschenhieben traktiert worden war, fällte die erste Instanz von Svensk Travsportens Centralförbund ein Urteil, das es in sich hat.

Gocciadoros Angestellter Marco Pedrazzini, der die Stute beim Aufwärmen deutlich sichtbar malträtiert hatte und nicht mal im Besitz einer gültigen Lizenz ist, erhält wegen Verstoßes gegen § 38 der schwedischen Trabrennordnung ein 18-monatiges Fahrverbot und darf für diese Zeit auch keine schwedische Rennbahn betreten; dies gilt rückwirkend ab dem 2. Mai. Obendrauf muss er 20.000 Kronen (ca. 1.900 Euro) löhnen.

„Die Säule des schwedischen Trabrennsports ist das Wohlergehen der Pferde, das bei allem, was wir fordern und beschließen, im Mittelpunkt steht. Was wir an jenem Tag und in den sozialen Medien x-mal danach zu sehen bekommen haben, ist von unseren Werten weit entfernt, völlig inakzeptabel und hat der gesamten Pferdesportbranche immensen Schaden zugefügt“, fasste Maria Croon als Vorsitzende des STC und damit oberste Anklägerin zusammen.

Doch auch den selbst nicht vor Ort gewesenen Gocciadoro entband sie nicht von seiner Pflicht, dafür zu sorgen, „dass die Person, die Pferde aufwärmt, dafür geeignet und sich der schwedischen Regeln bewusst ist. Das war bei Marco Pedrazzini nicht der Fall. Erschwerend kommt hinzu, dass Pedrazzini (dem inzwischen von Gocciadoro gekündigt worden sein soll/Anm.d.Red.) nicht im Besitz einer gültigen Lizenz ist.“

Der in der Nähe von Parma ansässige „Mann in Gelb“ wurde deshalb nach § 31 der Rennordnung, die sich mit Pflichten des Trainers befasst, verurteilt. Dazu kommt die Schädigung des Trabrennsports in der Öffentlichkeit (§ 70), die durch die Verbreitung durch die Massenmedien gesteigert wurde. Zudem sei es nicht das erste Mal gewesen, dass er in Schweden für Negativschlagzeilen gesorgt habe. Erinnert sei nur an das vor gerade drei Wochen abgeschlossene Verfahren wegen Verstoßes gegen Dopingregeln am 11. Mai vorigen Jahres, bei dem er zu 60.000 SEK Strafe verurteilt worden war.

Gocciadoro erhält ein sechsmonatiges Fahrverbot, das am 5. Mai in Kraft tritt, und darf zudem einen Monat lang kein Pferd in Schweden starten. Widerrufen wird die gerade erst am 24. April erteilte Genehmigung, eine schwedische Niederlassung zu führen.

Gegen diese Entscheidungen können die beiden Delinquenten binnen 14 Tagen Widerspruch beim Överdomstol einlegen, der nächsthöheren Instanz des STC. Da der Fall von Bahnveterinär und Rennleitung zweifelsfrei dokumentiert wurde, droht ihnen zudem eine Anklage vor einem staatlichen Gericht wegen Tiermisshandlung. Gegen die Entscheidung, die schwedische Filiale schließen zu müssen, kann keine Berufung eingelegt werden, da sie mit den Lizenzbestimmungen des STC und nicht mit der Trabrennordnung zusammenhängt.

Ob die ausgesprochenen Fahrverbote, so sie denn rechtskräftig werden, vom italienischen Verband übernommen werden, was Gocciadoro hart treffen würde, muss sich zeigen. Seine Filiale in Schweden umfasst rund 20 Vierbeiner, deren Besitzer nun nach Alternativen suchen müssen. Bereits entschieden hat sich Antonio Somma, Patron der Scuderia Bivans. Um eine Ausladung seines Vivid Wise As aus dem Elitloppet zu verhindern, hat er den Sieger des Gran Critérium de Vitesse von Cagnes-sur-Mer wie berichtet bereits zu Björn Goop in Training gegeben.