(nn) Umeå, Freitag, 17. April 2020. Mächtig Geschmack auf die samstägliche V75-Runde machte die Piste der Universitätsstadt rund 650 Kilometer nördlich Stockholms am trockenen, frischen Freitagabend besonders mit einem Vorlauf zum Norrlands Grand Prix, dessen Finale um 250.000 Kronen für den Sieger am 16. Juli in Bergsåker ausgetragen werden soll. Nachdem Arnies Express wegen Hustens die Boxe hüten musste, nahm im Damklubbens Stora Fyraåringspris um 197.000 Kronen lediglich ein Quintett die geforderten 2140 Meter unter die Hufe.

Langweilig war’s trotz des frühen Patzers von Classics Never Die keine Sekunde, und am Ende stand die nicht neue Erkenntnis, dass Robert Bergh neben dem 5,6 Millionen Kronen reichen Kriterium-Sieger Power mit Hail Mary ein weiteres brandheißes Eisen für die Vierjährigen-Saison inklusive Derby im Stall hat. Vier knüppelharte Attacken musste der von Catchdriver Per Lennartsson sofort in Front beorderte Sohn des Halbpacers und Ex-Weltrekordlers Googoo Gaagaa parieren, um Hand an den achten Siegerscheck aus lediglich neun Ausfahrten zu legen, der sein Konto auf 570.500 Kronen stemmte. Kein Wunder, dass er sich mit 1:13,0 eine neue Rekordmarke eintragen lassen konnte.

Hail Mary: Neun Starts - acht Siege

Angriff Nummer eins inszenierte vom Fleck weg der seit August von Björn Goop trainierte Aramis Bar, mit acht Treffern und 1,2 Millionen Kronen „Einfuhren“ ein wohlbeschriebenes Blatt und für 18:10 knapp auf den Favoritenschild gehoben. Vorbei kam er nicht, und nach 300 Metern Vollgas hatte Goop ein Einsehen und parkte hinter Hail Mary ein. Die folgende Tempodrosselung rief Golden Dream M.E. auf den Plan, für den Noralf Brækken vergeblich hoffte, Aramis nach 900 Metern aus der Deckung als Lokomotive in Spur zwei zu locken. Also musste er selbst ran - und wurde vom Leader ebenso nonchalant abgeschmettert.

Den Norweger ließ Goop überraschend vor sich einparken. Der holte nur 400 Meter Luft und bat dann zur nächsten Nagelprobe. Bis in den Schlussbogen ging Goops Rechnung voll auf, der von hinten nichts zu befürchten hatte und nur darauf wartete, aus der Deckung abstauben zu können. Doch Pustekuchen: Im Stil eines Klassepferdes blieb der Bergh-Schützling jederzeit Herr der Lage, auch wenn’s nur eine halbe Länge war, die ihn im Ziel vom Napoleon-Bar-Sohn trennte. Gut dabei blieb Golden Dream, während das restliche Duo weit abgehängt eintrudelte. „Heute musste er richtig Farbe bekennen und hat das brillant gelöst“, konstatierte Lennartsson.

Damklubbens Stora Fyraåringspris (int., Vorlauf zum Norrland Grand Prix der Vierjährigen)

2140m Autostart, 197.000 SEK

1.      Hail Mary                        13,0     Per Lennartsson                22

         4j.dklbr. Hengst von Googoo Gaagaa a.d. Dreams (US) von Victory Dream

         Be: Stall Mary AB; Zü: Holger Gustavsson & Jörgen Sjunnesson; Tr: Robert Bergh

Sieg: 22; Richter: sicher ½ - 2 - 15 - 2 Längen; 5 liefen (NS Arnie Express / Husten)

Zw-Zeiten: 10,4/500m - 14,5/1000m - 14,1/1500m

Wert: 100.000 - 50.000 - 25.000 - 13.500 - 8.500 SEK

Am anderen Ende Schwedens in Kalmar setzte der Lasbeker Schwede Oscar L.A. einen furiosen Akzent und spielte im Lauf einer Fyraåringsserie, in deren Finale dem Sieger am 20. November 150.000 Kronen winken, in 1:13,5 - neuer Rekord für den kleinen Bruder von Lesperanza und Maxi Cup - nur ein bisschen mit den Gegnern. Vorneweg setzte sich der Ready-Cash-Sohn, der das Trabereinmaleins samt zweier Siege bei Josef Franzl verinnerlicht hat, mit Joakim Lövgren spielerisch leicht auf fünf Längen vom Rest des Feldes ab und strich für den sechsten Treffer 25.000 SEK ein. Nach Erfolgen mit Speed Vici und Global Workaholic landete sein Chauffeur damit einen lupenreinen Hattrick.

Musste sich Conrad Lugauer in „Oscars Rennen“ mit Restless Heart mit Rang fünf und 5.500 SEK bescheiden, so sollte der bekennende Bayer auch an diesem Tag nicht ohne Siegerschleife aus der Arena gehen. Mit Comte Godiva ließ er sich weder von 20 Meter Zulage noch der ungünstigen Startposition zehn im zweiten Band aus dem Konzept bringen, rückte durch zwei Führungswechsel ohne eigenes Zutun außen von vierter an die zweite Position vor und rollte das Feld ab dem Scheitel des Schlussbogens kräftig auf.

Der Fünfjährige nahm die Befehle seines Herrn willig an und setzte sich auf 3½ Längen ab - für den Love-You-Sohn der fünfte Erfolg „lifetime“, für seinen Chef der elfte dieser Saison, für den es 25.000 SEK gab. Nichts bzw. lediglich 500 Kronen Antrittsprämie gab’s hingegen für die kurz nach dem Start galoppierende Petra H., die ihre Premiere somit gründlich in den Sand setzte. Sie hat wie Peter Untersteiners Kaitlin Way Scott, die nach ihrem Einstandssieg in 1:18,0 Dritte wurde und 15.000 Kronen kassierte, eine Nennung fürs deutsche Derby.