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Goldkehlchens perfektes Vorexamen
08. Januar 2024

Vincennes, Sonntag, 7. Januar 2024. Auch das passiert gelegentlich in Frankreich: Von 150.000 auf 120.000 Euro abgespeckt kam mit dem Prix du Calvados das letzte Vorexamen auf den Prix de Cornulier daher - dafür wie seit 2010 gewohnt über 2.850 Meter.

Folgt man nach diesem Test der alten Theaterweisheit von der verpatzten Generalprobe, der eine rauschende Premiere folgt, so kann in 14 Tagen der Sieger des bedeutendsten Trabreitens der Welt nur aus der Gruppe der Ina du Rib (die wie prognostiziert einen nichtsagenden letzten Auftritt vorm Sulky hatte), Dynasty Péji, Idéale du Chêne, Hirondelle du Rib und Inshore kommen.

Von den vier Letztgenannten begannen Idéale du Chêne, die sich lange um die Favoritenehre mit Inshore abwechselte, und Hirondelle du Rib im Galopp. Während die Stute aus dem Lot Joël Hallais’ mit rund 50 Meter Rückstand weitermachen durfte, aber keine echte Rolle mehr spielte, musste die zweifache klassische Siegerin gleich zum Duschen.

Nur kurz hatte die 280.930 Euro arme Gold Voice das Kommando inne, ließ sich ausgangs der ersten Biege von Inshore ablösen - und dann trat auch schon Dynasty Péji auf den Plan und quälte den Real-de-Lou-Sohn in einem einsamen Duell 30 Meter vor Gold Voice, bis Abrivard im Scheitel des Joinviller Bogens nachgab.

Am höchsten Punkt der Piste wechselte Mathieu Mottier mutig nach außen, bekam mit Happy and Lucky und Blackflash Bar zwei Anhängsel und kurz vor der Einmündung der kleinen Bahn in Inshore eine erstklassige Lokomotive. Die bat Dynasty Péji zur Retourkutsche, was der Prodigious-Tochter gar nicht behagte. Kaum war die Zielgerade erreicht, streckte sie die Waffen im Galopp.

Doch auch Inshore mit dem heute glücklosen Alex Abrivard hatte bei der anfänglichen Parforcejagd zu viele Federn gelassen. Gold Voice, mit der es Fabrice Souloy erst nach 49 „Attelés“ mal im Monté versucht und die bei einem Ehrenplatz am 9. Dezember in einem Match der Kategorie C auf Anhieb überzeugt hatte, hatte plötzlich die besten Karten.

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Foto: canalturf.com

Dennoch musste die Tochter des einstigen Allround-Giganten Jag de Bellouet noch ein wenig zittern ob Happy and Luckys extraordinärem Endspurt, der die Ready-Cash-Tochter bis auf ein paar Zentimeter heranbrachte. 2½ Längen dahinter komplettierte Underdog Halfa die Damenriege auf dem Podest und darf nun trotz lediglich 207.430 Euro an Gage am „Cornulier“ teilnehmen.

Nur einen „Kopf“ später erreichte der in Italien geborene 2023er Cornulier-Vierte Vaprio das Ziel.

Offen ließ Besitzer und Züchter David Benchetrit, für den dies in 27 Jahren als Besitzer der bedeutendste Erfolg war, ob sein „Goldkehlchen“ im Prix de Cornulier präsent sein wird: „Das ist eine ganz andere Geschichte. Wir müssten uns einen anderen Jockey suchen, denn Mathieu ist bei Flamme du Goutier fest im Wort. In einen Klassiker zu gehen, nur um Neunter zu werden, macht in meinen Augen wenig Sinn."

"Für mich hat sie heute das schönste Rennen gewonnen und bei ihrer Gewinnsumme alle Zeit der Welt, weiter in dieses Metier zu wachsen. Wir hatten übrigens schon lange vor, sie im Monté zu versuchen. Fabrice Souloy hat das alles perfekt orchestriert. Er war immer überzeugt, dass sie, wenn wir sie nur schonend aufbauen, mal zu Großem in unserem Sport fähig ist. Er und sein Team leisten famose Arbeit; ich vertraue ihm voll und ganz.“

Auch Stéphane Levoy, der Ausbilder der Drittplazierten, ist sich alles andere als sicher, dass es am 21. Januar ein Wiedersehen gibt: „Ein Traum ist wahr geworden. Halfa hat nicht nur die Wetter, sondern auch uns überrascht. Sie war wirklich großartig. Im Vorfeld war ich mit Platz fünf zufrieden. Der ‚Cornulier‘ ist ein viel größerer Schuh…“

Prix du Calvados - Monté - (Gruppe II int., vier- bis elfj. Stuten & Hengste)

2850 Meter Bänderstart o.Z.; 120.000 Euro

1.    Gold Voice              12,9    Mathieu Mottier              128

       8j.br. Stute von Jag de Bellouet a.d. Lovely du Paris von Extrême Dream

       Be / Zü: David Benchetrit; Tr: Fabrice Souloy

2.    Happy and Lucky     12,9    Adrien Lamy                    73

3.    Halfa                     13,0    Alan Gendrot                 220

4.    Vaprio                    13,0    Nathalie Henry               160

5.    Inshore                  13,1    Alexandre Abrivard           28

6.    Georgica Gédé        13,1    Guillaume Martin            640

7.    Hirondelle du Rib     13,4g  Jean-Loïc Claude Dersoir 220

8.    Blackflash Bar         13,7    Anthony Barrier              160

       Idéale du Chêne      dis.r.   Paul-Philippe Ploquin        35

       Dynasty Péji            dis.r.   Damien Bonne                 94

Sieg: 128; Richter: Kampf k.Kopf - 2½ - Kopf - 1½ - ½ - 4 - 4 Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 12,2/1350m - 12,3/1850m - 12,8/2350m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-01-07/7500/7

Das nächste Foto-Finish…

…ließ im Prix Gélinotte für die 2021 geborenen Stuten nur 35 Minuten auf sich warten. Auch im chronologisch letzten Halbklassiker ließen die Gemeinten kräftig Federn. Ihr Waterloo ging mit Philippe Allaires italienisch registrierter Muscle-Hill-Tochter Filadonna los.

Das achte Fohlen seiner Sanawa - damit eine kleine Schwester Danawas und Gotlands -, aus ihrem offiziellen Geburtsland mit drei Siegen aus ebenso vielen Auftritten sowie 95.680 Euro angereist, verpatzte den Start zur 2.175-Meter-Reise völlig und konnte umgehend in den Stall zurück wie wenig später Libertine Ecajeul und La Fée du Noyer.

Besser versah Allaires zweite Waffe Listentothemusic ihren Dienst, die hinter Tempomacherin Fede As und Lopigna die dritte Geige spielte und bei kerniger Fahrt bergauf in zweiter Reihe die Lokomotive für Levrette, Lilas Castelle, Little Strawberry und Let Me Shine Gio gab. Innere Ditte wurde dadurch Louisiane de Bomo, die ein rumpeliger Start ins Hintertreffen verschlagen hatte.

400 Meter vorm Ziel erfolgte Levrettes Generalangriff, doch einmal mehr zeigte sich, dass Jean-Michel Bazire in diesem Winter nicht am großen Glücksrad dreht: 150 Meter weiter kam die Rappstute aus dem Strich. Dass Fede As die mörderische Jagd nicht durchstehen würde, war zu erwarten, dass auch Listentothemusic rigoros ihre Koffer packen und nach hinten entschwinden würde, jedoch nicht.

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Foto: letrot.com

Umso nachhaltiger trat Lilas Castelle in dritter Spur auf den Plan, wimmelte die in Spur vier angreifende Little Strawberry ab - und konnte doch nicht gewinnen. Ganz außen raufte sich Louisiane de Bomo heran, die Benjamin Rochard genau am Pfosten vorbeigezirkelt hatte und ihren Ausbilder William Bigeon mit diesem zweiten Big Point zum Mann des Tages machte.

Für die von Ready Cash gezeugte Rappstute war die Vorstellung beim Fotografen alles andere als unbekanntes Terrain: Mit dem vierten Treffer aus fünf Schüssen kletterte ihr Konto auf 94.200 Euro.

Zufrieden konnte auch Alex Gocciadoro sein, dessen im Mittelfeld versteckte Foxylady vom Rest am kernigsten auf der Pirsch war und nur eine Länge zurück zu „Bronze“ flitzte.

„Meine Stute war gut, der Fahrer auch“, strahlte Bigeon nach dem fast perfekten Tag, „sie ist leicht zu steuern und macht alles, was du willst. Die nächsten Aufgaben? Der Prix Roquépine und das Critérium des Jeunes.“ Rochard lobte seine Partnerin: „Zu Beginn war sie etwas hitzig, aber unterwegs war brav - und ihr Endspurt fantastisch!“

Prix Gélinotte (Gruppe II int., dreij. Stuten)

2175m Bänderstart o.Z.; 120.000 Euro

1.    Louisiane de Bomo     13,5    Benjamin Rochard          98

       3j. Rappstute von Ready Cash a.d. Amelia Jet von Quaker Jet

       Be: Joël Séché; Zü: Philippe Guyon; Tr: William Bigeon

2.    Lilas Castelle             13,5    Mathieu Mottier            150

3.    Foxylady                   13,6    Alessandro Gocciadoro  200

4.    Lopigna                    13,7    Eric Raffin                   150

5.    Little Strawberry         13,7    Franck Nivard              190

6.    Let Me Shine Gio       13,8    Matthieu Abrivard           62

7.    Listentothemusic        14,1    Alexandre Abrivard         83

8.    Linada Bella              14,2    Paul-Philippe Ploquin    780

9.    Fede As                   14,3    Pierre Belloche            720

       Filadonna                 dis.r.   Gabriele Gelormini         25

       Levrette                    dis.r.   Jean-Michel Bazire       100

       La Fée du Noyer        dis.r.   David Thomain             260

       Libertine Ecajeul        dis.r.   Anthony Barrier            690

Sieg: 98; Richter: Kampf Kopf - 1 - Hals - Hals - 1 - 3 - 2 Länge; 13 liefen

Zw-Zeiten: 10,1/675m - 11,3/1175m - 12,8/1675m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-01-07/7500/8

Kalte Rache fast geglückt

Vier Wochen nach seinem vierten Platz im Prix Ready Cash, der wegen Startplatz „1“ hinterm Auto und weiten Wegen außen rum zustande gekommen war, wollte Koctel du Dain, der Primus der französischen Aufzucht 2020, über die 2.700 Meter des Prix Charles Tiercelin gründlich Rache nehmen.

Fast wäre dies dem Allaire-Schützling in einem Rennen, in dem es ohne Langeweile drunter und drüber ging, gelungen. Er selbst sorgte für den ersten Schreckmoment. Ganz außen schwungvoll eindrehend, machte er sich fliegend auf den Vormarsch und lag schon im zweiten Paar außen hinter Karlito, als er nach 500 Metern urplötzlich einen Fehler einstreute.

David Thomain brachte ihn rasch wieder zur Räson, doch hatte der Boccador-de-Simm-Sohn neben rund 30 Meter Boden auf die von Kristal Josselyn vor Kabaka de Guez gebildete Spitze auch die zweite Spur „verloren“ und machte auf dem dritten Gleis weiter. Kaum hatte Karlito das Kommando an sich gerissen, als er im Joinviller Bogen wie King Opera im Mittelfeld die Aktion verlor und am Sünderturm landete.

Weil Edy Girifalco Gio die Gunst der Sekunden nutzte und in Front kam, durfte Koctel du Dain wenigstens in Spur zwei herunter. Mehr noch: Sein Pilot drückte das Gaspedal entschlossen durch, und ab eingangs der Überseite regierte der 17:10-Favorit. Außen baute sich die Ende der Schlusskurve springende Katinka du Mouchel vor Kyrielle, Ksar und dann erst Kana de Beylev auf, die damit ein bisschen zu weit weg von der Tête war, wie sich herausstellen sollte.

An der letzten Ecke schien Kristal Joselyn alle überrennen zu können, doch war das nur ein rasch verglimmendes Strohfeuer. Koctel du Dain wehrte sich mit dem Mut der Verzweiflung und wäre fast für den elften Sieg nach Hause gekommen. Mit den letzten Seufzern erwischte ihn die ein ideales Rennen vorfindende Kyrielle und feierte mit diesem fünften Erfolg aus zwei Dutzend Auftritten für 42,4-fachen Einsatz den bedeutendsten, weil ersten Gruppe-II-Erfolg ihrer Laufbahn.

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Foto: letrot.com

Eine Länge hinter dem Pechvogel stürmten in dieser Reihenfolge Kapitano de Source, Kana de Beylev und Kabaka de Guez „Hals über Kopf“ durchs Ziel, und auch Edy Girifalco Gio, Krack Time Atout sowie Kristal Josselyn blieben ordentlich dabei.

„Ich kann’s noch gar nicht glauben, dass wir dieses Rennen gewonnen haben. Das wird wohl erst heute abend bei mir ankommen, wenn ich ‚24h au trot‘ gelesen habe“, sinnierte William Bigeon (37), „obwohl Kyrielle abgesehen vom verpatzten Monté-Versuch im Prix de Vincennes auch in den großen Aufgaben immer ihr Scherflein Hafergeld eingerannt hat. Heute ist sie erstmals rundum barfuß angetreten. Das scheint ihr gut gefallen zu haben.“

Überaus bewegt war seine Angestellte Justine Pontoizeau: „Ich schwebe als Mitbesitzerin auf Wolke sieben. Es war immer der Wunsch meines Vaters, ein Pferd zu kaufen und es zu William in Training zu geben. Nun profitieren meine Schwester, mein Bruder und ich von seiner weisen Entscheidung. Solche Momente sind einmalig!“

Prix Charles Tiercelin (Gruppe II int., vierj. Hengste & Stuten)

2700 Meter Bänderstart o.Z., 120.000 Euro

1.    Kyrielle                     13,9    William Bigeon             424

       4j. br. Stute von Enino du Pommereux a.d. Vahine du Goutier von Goetmals Wood

       Be / Tr: William Bigeon; Zü: Claudette Gars

2.    Koctel du Dain           13,9g  David Thomain              17

3.    Kapitano de Source    13,9    Gabriele Gelormini        750

4.    Kana de Beylev          13,9    Benjamin Rochard          90

5.    Kabaka de Guez        14,0    Nicolas Bazire              510

6.    Edy Girifalco Gio        14,0    Alessandro Gocciadoro  250

7.    Krack Time Atout        14,1    Paul-Philippe Ploquin    100

8.    Kristal Josselyn          14,2    François Lagadeuc       480

       King Opera               dis.r.   Eric Raffin                   110

       Katinka du Mouchel    dis.r.   Clément Duvaldestin       93

       Ksar                        dis.r.   Matthieu Abrivard         420

       Karlito                      dis.r.   Yoann Lebourgeois       160

       Rikita JP                   dis.r.   Alexandre Abrivard       570

Sieg: 424; Richter: Kampf Kopf - 1 - Hals - Kopf - ½ - 1 - 1 Länge; 13 liefen

Zw-Zeiten: 14,4/1200m - 14,5/1700m - 13,7/2200m

Wert: 54.000 - 30.000 - 16.800 - 9.600 - 6.000 - 2.400 - 1.200 Euro

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-01-07/7500/5

Den Kondor rasiert

Unter sich blieben die vierjährigen französischen Satteltraber im Prix d’Enghien, einem Course Européenne der Kategorie III, in dem am Ende der 2.700 Meter 90.000 Euro winkten. Während sich Saint-Léger-Siegerin Kandora Bella gemeinsam mit Außenseiter Kel Air d’Eole früh in der falschen Gangart verabschiedete und der Familie Levesque weiter Rätsel aufgibt, legten Kapaula de l’Epine und der erstmals auf solchem Niveau antretende frische Monté-Doppelsieger Kondor los wie aus der Pistole geschossen.

Mathieu Mottiers Stute sauste in Front, Kondor folgte in ihrem Windschatten, 20 Meter zurück führte Thomas Levesques zweite Waffe Kingdom Kat die Verfolger an. Im Bogen von Joinville fiel auch Kapaula de l’Epine aus, so dass Kondor unblutig an die Spitze kam und sie kurz vorm Gipfel an die gewaltig drückende Kyrielle des Vaux abtrat. Der Konter des Leblanc-Schützlings eingangs der Zielgeraden war gewaltig.

Ruckzuck ließ er sie um drei Längen links liegen, hatte jedoch längst nicht gewonnenes Spiel. Um eine halbe Länge besser entpuppte sich Kelly de Banville, die Paul-Philippe Ploquin geschickt aus allen Kabbeleien herausgehalten hatte.

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Foto: paris-turf.com

In 1:13,9, die auch für den Kondor im Bordbuch notiert wurden, landete die von Stéphane Bourlier (für ihn war’s der erste Gruppe-Erfolg) vorbereitete Eridan-Tochter, die sich erst einmal erfolglos auf Gruppe-Level versucht hatte - im Saint Léger am 7. Oktober sah sie die rote Karte -, den vierten Volltreffer aus zwölf Versuchen und ist nun 105.430 Euro reich. Der Toto belohnte ihre wenigen Fans mit 20,1-fachen Sieg-Odds.

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-01-07/7500/3

Gelungene Schlafwagen-Taktik

Wer Sulkysport vom Feinsten mit bewährten Recken erleben wollte, wurde im mit dem Auto gestarteten, zur Kategorie A zählenden Prix de Lille um 90.000 Euro für 15 sechs- bis elfjährige Europäer, die keine 505.000 Euro verdient hatten, bedient - und ein bisschen enttäuscht.

Erneut trug Alex Abrivard mit dem ihm erstmals anvertrauten Admiral As Favoritenehren und konnte, Duplizität der Ereignisse, nicht gewinnen. Der Italiener in schwedischen Diensten Daniel Redéns, der beim Vincennes-Einstand vor drei Wochen im Prix Jean Dumouch mit einem spektakulären Endspurt von letzter Position auf Platz zwei geflogen war, landete von der „3“ auf dem Todessitz.

Schnellste hinterm Auto war Sayonara (5), die noch vor dem ersten Bogen das Zepter an Alessandro Gocciadoros Always EK abtrat und nach einem weiteren Führungswechsel zu Beginn des Anstiegs zu Face Time als innere Dritte weitermachte. Eine rauschende Party war‘s bei Durchgangszeiten von 1:10,6/600m, 1:10,5/1100m und gar 1:11,8/1600m nicht.

Bei 4 Grad Celsius richtig heiß her ging’s erst auf der Zielgeraden. Matthieu Abrivard hatte mit der Bummeltaktik Face Time genügend Körner aufgespart. Der schwarzbraune Coktail-Jet-Sohn legte kräftig zu, feierte drei Längen voraus in 1:11,1 den 22. Sieg, zugleich den vierten in Folge, aus 61 Auftritten und hat 499.110 Euro auf der Habenseite.

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Foto: letrot.com

Für den nicht immer ganz einfach zu handhabenden Admiral As kam’s knüppeldick: 100 Meter vorm Ziel verfiel er mit Chancen auf eine mittelprächtige Prämie in Galopp. Sein unmittelbarer Schatten Bilo Jepson, für Vitale Ciotola seit fast zwei Jahren mit enormer Konstanz in Frankreich unterwegs, unterstrich seine famose Verfassung mit Platz drei eine Nasenspitze vor Always EK.

Beide hatten nichts gegen die Schwedin Iceland Falls zu bestellen, die aus Bilo Jepsons Rücken um einen „Hals“ zum Ehrenplatz sprintete (alle 1:11,4).

Video: https://www.letrot.com/courses/2024-01-07/7500/4