Ausgerechnet im Derby Italiano am 12. Oktober endete die italienische Siegesserie von Ginostrabliggi, der bis dato in seinem Heimatland bei neun Starts ungeschlagen war und sämtliche Grupperennen seiner Generation abgesahnt hatte. In Rom wurde der Muscle-Hill-Sohn von Philippe Allaire jedoch Opfer der Gocciadoro-Stallregie.
Der Champion schickte zunächst einen "Hasen", der Ginostrabliggi an der Spitze unter Druck setzte und ließ dann selbst mit Golden Boy eingangs der Zielgeraden den innen geschonten Stallgefährten Gabrioz frei, der Ginostrabliggi auf der Linie zur fassen bekam.
Im Gran Premio Orsi Mangelli (300.000 Euro), der 13 Jahre nach der Schließung von San Siro und Gastspielen in La Maura und Turin nach Mailand zurückkehrte und erstmals auf der kombinierten Galopp-/Trabrennbahn ausgetragen wurde, wurde die alte Hierarchie bei Italiens Dreijährigen wiederhergestellt.
Vorlauf und Finale dominierte der Blitzstarter mit seinem Stammfahrer Gabriele Gelormini von der Spitze aus. Im zweiten Durchgang hatte Ginostrabliggi die nötige Steigerung parat, verbesserte mit 1:10,7/1600 Meter zwar nicht seine eigene Bestmarke von 1:10,5 aus dem Prix Henri Cravoisier, dafür aber den Rennrekord von Axl Rose aus dem Jahr 2019 (1:11,3) überaus deutlich.
Der Endlauf wäre möglichweise enger geworden, hätte man Giotto EK in der Batteria 1 als Sieger aufgezogen. Allerdings hatte sich Alexandre Abrivard im Einlauf gegen Derbysieger Gabrioz hemdsärmlig Platz verschafft, so dass der Rennleitung kaum eine andere Wahl blieb, als den Vivid-Wise-As-Sohn hinter Gabrioz auf Rang drei zurückzusetzen und Glamour Queen mit Antonio di Nardo zur Siegerin zu erklären.
Dies hatte zur Folge, dass Giotto EK im Finale keinen Anspruch auf eine niedrige Startnummer besaß, mit der 8 aus der zweiten Reihe los musste und so zu Beginn deutlich hinter der Spitze lag. Im Finish zeigte Giotto EK jedoch, dass seine starke Vorstellung im Vorlauf kein Zufall war und lief mit durchschlagendem Speed noch dicht zu Ginostrabliggi auf.
Neben dem Ehrenplatz ging durch Glamour Queen, die im Rücken von Ginostrabliggi ein Maßrennen vorfand, auch das dritte Geld in das Quartier von Alessandro Gocciadoro, der selbst mit Guglielmo Jet im Vorlauf und Golden Boy im Finale Galopp fuhr.
Deutliche Grenzen bekam der wie beim Derbytriumph mit Örjan Kihlström liierte Gabrioz aufgezeigt, der zwei Rennen in der Todesspur nicht goutierte und im Endlauf schon eingangs der Schlusskurve zum Rückzug blies.
Ihren Sieg in den Oaks del Trotto bestätigte dagegen Ginger Wise As, die auch den Orsi Mangell Filly (88.000 Euro) - diesmal sogar aus zweiter Reihe - mit Antonio di Nardo in 1:12,5/1600 Meter vor der Ehlert-Stute Geiles Leben Home an ihre Fahnen heftete, womit Alessandro Gocciadoro zum fünften Mal in Serie den Sieger dieses Rennens stellte.
Eine halbe Stunde vor dem Orsi-Mangelli-Finale hatte sich Gabriele Gelormini bereits den Gran Premio delle Nazioni (220.000 Euro), das andere Gruppe-I-Rennen des wettertechnisch trüben Nachmittags gesichert, mit dem vorzeitig der UET Elite Circuit 2026 eingeläutet wurde.
Mit Jabalpur, dessen Stern im Juni mit dem Triumph über Go On Boy im Prix René-Ballière in Vincennes mit Mitteldistanz-Weltrekord von 1:08,7 aufgegangen war, übernahm der 34-jährige gebürtige Turiner sofort das Kommando, während der favorisierte Inexess Bleu, in Augen vieler der aktuell beste Wallach zumindest Europas, wie gewohnt eher behäbig in die Gänge kam.
Alexandre Abrivard nutzt das nach halber Distanz abflauende Tempo zum vermeintlich entscheidenden Vorstoß an die Seite von Jabalpur, doch diesmal biss sich Inexess Bleu die Zähne aus und kam trotz aller Bemühungen auch auf der relativ langen Zielgeraden nicht am Piloten vorbei, der 1:11,8/2100 Meter zwar knapp, fürs Auge aber sicher nach Hause lief.









