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Für 177:10 allen die Show gestohlen
13. Juni 2022

Oslo-Bjerke, Sonntag, 12. Juni 2022. Mal wieder seinem Ruf als Friedhof der Favoriten alle Ehre machte der Oslo Grand Prix, der nach zwei Jahren, in denen aufgrund der Reisebeschränkungen wegen der Corona-Pandemie keine echten Internationalen den Weg an den Oslo-Fjord gefunden hatten, wieder mit einigen ausländischen Gästen aufwarten konnte.

Während die Franzosen der Veranstaltung rundheraus die kalte Schulter zeigten - kein Wunder, steht ihnen doch in 14 Tagen in Vincennes ein Supersonntag mit dem 200.000 Euro wertvollen Prix René Ballière für die älteren Cracks ins Haus -, sorgten neben vielen Schwedischen vor allem Alessandro Gocciadoro und der seit 2½ Jahren für italienische Farben antretende gebürtige Norweger Cokstile für die bunten Farbtupfer im skandinavischen Reigen.

Am Ende strahlten fast alle, gab es doch, nachdem letztmals 2018 mit Evil Enok M.E. ein Traber norwegischen Geblüts in norwegischem Training mit Noralf Brækken für 729:10 den ersten Scheck fürs Land der Fjorde festgehalten hatte, einen echten Heimsieg. Kleiner Schönheitsfehler: Stoletheshow wurde 2017 an schwedische Interessenten verkauft, war bis September 2021 bei Marcus Lindgren in Halmstad stationiert und wechselte dann zurück in sein Geburtsland zu Frode Hamre.

Aktiv war er dennoch überwiegend im Ausland, gewann heuer mit Björn Goop das C Th Ericssons Memorial in Solvalla, belegte mit ihm Platz zwei im Finlandia Ajo und drei im Copenhagen Cup - und fand trotzdem keine Gnade in den Augen des schwedischen Publikums, das Night Brodde und nicht ihn (oder Calle Crown) als letzten Starter in den Elitloppet wählte.

Geschadet hat die vierwöchige Startpause dem Dream-Vacation-Sohn, der ausnahmsweise von Frode Hamre selbst gesteuert wurde, weil sich Björn Goop für San Moteur, das Pferd seines Onkels, entschieden hatte, keineswegs. Im Gegenteil - sie ist ihm blendend bekommen.

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Foto: trav365.no

Wie ein Irrwisch fegte der Siebenjährige von der „5“ vor Upstate Face (1) und Seven Nation Army (4) in Front, und aus den Augenwinkeln dürfte Hamre mitbekommen haben, dass sich Favorit San Moteur (6) einen katastrophalen Startfehler leistete. Zwar bekam Björn Goop den Panne-de-Moteur-Sprössling halbwegs rasch wieder in den Griff, doch 20 Meter waren es bis zu Admiral As (10), dem Schlusslicht des Pulks, und doppelt so viel auf Stoletheshow.

Den ließ sein Trainer munter marschieren. Lag erst Cicero T.G. neben ihm, so übernahm nach 700 Metern Best Ofdream Trio die Rolle des ersten Herausforderers. 150 Meter weiter hatte plötzlich Christoffer Eriksson eine Idee: Aus dem vierten Paar außen machte er Cokstile die Socken scharf, doch wenn er gehofft hatte, Kim Eriksson würde ihn auf den Todessitz lassen, so hatte er sich schwer geschnitten.

Norwegens Derby- und Elitloppet-Sieger der Jahre 2017 bzw. 2020 durfte für den Rest des Wegs durch die dritte Spur kurbeln, was dem harten Hund dann doch extrem zu viel wurde. Mittlerweile hatte San Moteur wieder Anschluss gefunden, was bei durchweg 1:10er „Schnitt“ eine anspruchsvolle Aufgabe war.

Goop schien die Flinte noch nicht ins Korn geworfen zu haben, sparte innen jeden Meter, konnte 600 Meter vorm Pfosten hinter Cicero T.G. und Seven Nation Army in Spur zwei und hatte offenbar noch immer ein gehöriges „Pfund Pferd“ in der Hand.

Das ganze Gegenteil waren Upstate Face, der den Platz hinter dem wacker seinen Stiefel durchziehenden Stoletheshow an der vorletzten Ecke ermattet im Galopp räumte, so dass der ebenfalls nicht mehr taufrische Best Ofdream Trio nach innen konnte, was dem Nad-Al-Sheba-Nachkommen auch nichts mehr nützen sollte.

Im Einlauf tat sich Erstaunliches: Stoletheshow empfahl sich spielerisch leicht als zweitschnellster Triumphator aller Zeiten - den Rennrekord hält Blé du Gers seit seinem ersten OGP-Sieg 2020 mit blanken 1:10 - in furiosen 1:10,4 auf sechs Längen zum bedeutendsten seiner 19 Siege und baute sein Konto mal eben um 1,2 Millionen auf 6.335.104 NKR aus.

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Foto: nrk.no

Nicht minder spektakulär war allerdings die Show, die San Moteur mit seinem Slalomlauf um Best Ofdream Trio, Seven Nation Army, Bengurion Jet und Cicero T.G. bot und bewies, dass er eigentlich bombensicher ist und auch in dieser Disziplin eine Macht wäre.

Für alle, die ihre Platz- oder Kombi-Wettscheine auf ihn bereits entsorgt hatten, begann das große Suchen, als er tatsächlich den nie mehr für möglich gehaltenen Ehrenplatz aus dem Feuer riss und Schweden hoffen lässt, mal wieder einen „Kracher“ zu haben, der es mit den Franzosen aufnehmen kann. Andererseits wirft dieser Coup, der ihm 550.000 NKR eintrug, ein bezeichnendes Licht auf das, was da sonst so durch den Grand Prix kreuchte und fleuchte.

Bengurion Jet, im Vorjahr nach seinem 1:08,8-Sturmlauf in Jägersros Prix Cagnes-sur-Mer als „Pferd vom anderen Stern“ gefeiert, ist längst wieder geerdet und hatte am Ende ebenso wenig zu verkaufen wie der Kanadier Perfetto. Admiral As scheiterte vornehmlich an Startplatz „10“ und kam weit außen wenigstens so gut auf Touren, dass es zu Platz fünf reichte.

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Foto: nastagangare.se

Völlig aus dem Häuschen war Frode Hamre, der 2020 und 2021 als Trainer für Blé du Gers gezeichnet hatte, aber „es ist doch etwas ganz anderes, wenn du selbst als Erster durchs Ziel fährst. Dieser Erfolg ist der schönste meiner 2.354, keine Frage. Ein Traum wurde wahr“, sprudelte es aus dem 55-jährigen kleinen Bruder Atle Hamres heraus, der sich in besseren Rennen speziell außerhalb Norwegens gern erfahrener Catchdriver bedient und sich eher als Vorbereiter sieht, „der Oslo Grand Prix ist das bedeutendste Rennen Norwegens."

"Stoletheshow ist ein ganz braver Typ mit extrem guter Technik, wie man an seinem Blitzantritt gesehen hat. Er ist einer, von dem du als Fahrer nur träumen kannst. Durch San Moteurs Patzer war das Rennen praktisch nach 20 Metern entschieden. Als ich in der letzten Kurve die Hände voll hatte und alle um mich herum zurückfielen, war ich mir sicher, das Ding nach Hause zu schaukeln. Was für ein wunderbares Gefühl!“

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kommentierte Björn Goop: „San Moteur war bombastisch. Bleibt er gesund, ist er ein Pferd mit großer Zukunft - das war ja erst sein 18. Start. Leider war er hinterm Auto etwas zu eifrig und wollte zwei Schritte auf einmal machen, was in Galopp mündete. Er und ich - wir können daraus nur lernen.“

54. Oslo Grand Prix (Gruppe I int., 3- bis 14jährige)
2100m Autostart, 2.360.000 NKR (ca. 230.000 Euro)
1.    Stoletheshow    10,4    Frode Hamre    177
    7j.br. Hengst von Dream Vacation a.d. Abba Hall von Garland Lobell
    Be: Global Glide AB, SE; Zü: Per Rune Pollestad & Ordin Larsen, NO; Tr: Frode Hamre
2.    San Moteur    11,0g    Björn Goop    23
3.    Cicero T.G.    11,0    Magnus Teien Gundersen    222
4.    Seven Nation Army    11,0    Nicklas Korfitsen    413
5.    Admiral As    11,1    Örjan Kihlström    59
6.    Bengurion Jet    11,4    Alessandro Gocciadoro    42
7.    Perfetto    11,4    Dagfin Henriksen    299
8.    Best Ofdream Trio    12,1    Kim Eriksson    338
9.    Cokstile    12,9    Christoffer Eriksson    120
    Upstate Face    agh.    Adrian Kolgjini    149
Sieg: 177; Richter: überlegen 6 - ½ - ½ - ½ - 3 - ½ Länge; 10 liefen
Zw-Zeiten: 09,3/500m - 10,6/1000m - 10,7/1500m - 09,9/letzte 500m
Wert: 1.200.000 - 550.000 - 275.000 - 175.000 - 100.000 - 60.000 NKR

Video: https://www.youtube.com/watch?v=wuHxVXs6RM8