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Ferrari-Spektakel auf den letzten Drücker
01. Januar 2023

Axevalla, Samstag, 31. Dezember 2022. Obwohl nur knapp 16 Millionen Kronen im seit Oktober gesammelten Winter-Burst-Jackpot lockten, machten in der achten V75-Wette der letzten neun Tage und letzten der Saison die Wetter noch mal die Taschen auf, als gäbe es kein Morgen mehr.

147 Millionen Kronen jagten sie durch - kaum noch vorhandene - tatsächliche oder virtuelle Wettkassen; 54 Millionen Kronen warteten im 1. Rang auf all jene gewitzten oder auch nur glücklichen Tipper, die alle sieben Sieger auf einem Schein angekreuzt hatten.

Drei Vierteln aller Systeme machte vor 1.514 Zuschauern zum Auftakt in der Diamant-Stoet Markus Svedberg einen dicken Strich durch die Rechnungen, der mit Loaded Leila einen Hauch eher am Pfosten war als Juni Rapid. Hinter der bewies Heimaturlauber Åke Svanstedt an seiner alten Wirkungsstätte, dass er die Eigenheiten der Axevalla-Piste längst nicht vergessen hat.

Die längste Zielgerade aller schwedischen Bahnen spielte auch einem Ferrari Sisu in die Karten, den man nach äußerst mäßigen Auftritten 2020 und 2021 schon abgeschrieben hatte und der die schier unendliche Geduld des Teams um Conrad Lugauer, ihn mit Spucke zurück auf einstige Höhen zu führen, seit diesem Oktober zurückzuzahlen beginnt.

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Foto: sla.se

Schon nach dem spektakulären Treffer am 3. Dezember in Bergsåkers Hilda Zonett Lopp hatte Lugauer orakelt, der Derby-Zweite von 2019 habe endlich zu jener Stärke zurückgefunden, die ihn damals ausgezeichnet habe: Langer Atem für lange Distanzen und unbändiger Kampfgeist.

Im letzten Lauf des Jahres, dem Sylvesterloppet, war der Ferrari ob seiner Gewinnsumme von 4.013.254 EK - davon stammen zwei Millionen vom Derby-Ehrenplatz - in der dritten Startreihe aufgestellt. Dies erwies sich durchaus als Vorteil, da sein sonst oft so draufgängerischer Steuermann zunächst die Füße stillhalten musste - und das auch tat, als das Mittelstück der 2.640-Meter-Prüfung in sehr gemächlichem 1:17er Tempo abgewickelt wurde.

Verantwortlich für die Bummelei war Combat Fighter, mit dem sich Åke Svanstedt ruckzuck vor Bottnas Idol, Shapes, und Gasolin auf den Stuhl des Dirigenten gepflanzt hatte und außen erst von Feel the Benefit und dann von Staro Leonardo begleitet wurde. Hans Ulrich Bornmanns viel beschäftigter Hooper des Chasses, ein Wanderer kreuz und quer durch Nord-, Mittel- und Westeuropa, löste ihn nach einer Runde ab - und fiel, kaum vom Fahrtwind der zweiten Spur geküsst, durch Fehler aus.

In zweiter Reihe an fünfter Stelle wartete Ferrari Sisu hinter dem zehnfachen Saisonsieger Vice Versa Diamant, und es sollte prächtig für Lugauers Eleven laufen: 800 Meter vorm Ziel eröffnete der mit immensen Vorschusslorbeeren bedachte „Diamant“ der Herren Schwarz und Holzapfel die dritte Linie und war damit der ideale Windbrecher für Ferrari Sisu.

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Foto: Facebook Lugauerstable

Dessen Herr und Meister wartete mit Engelsgeduld bis zur letzen Ecke, stellte ihn in vierter Spur gerade - und ab ging die Post. Der Djali-Boko-Sohn fegte am Spitzentrio vorbei einem phänomenalen Triumph entgegen, und selten sah man Lugauer so völlig losgelöst 80 Meter vorm Ziel jubeln. Kunststück, spülte Ferrari Sisu doch die krumme Summe von 593.328 SEK in Lugauers eigene Kasse und dazu den prestigeträchtigen letzten großen Titel des schwedischen Rennjahres.

Es war für den 48-jährigen Bayern aus Skåne ein höchst versöhnlicher Haken unter eine durchwachsene Saison, an deren Ende 60 Fahrer- und 95 Trainersiege stehen. Dank des Geldregens kletterten die Einnahmen des Quartiers auf den fürwahr allerletzten Drücker über die Zehn-Millionen-Grenze auf 10.252.871 SEK, waren jedoch vom Rekordjahr 2019 weit entfernt, als an Ultimo 15,8 Millionen SEK in der Kasse klapperten.

Der üppig entlohnte Ehrenplatz ging an den erst spät weit nach außen sich schlängelnden Gasolin, der vom in Deutschland bestens bekannten Jörgen Sjunnesson perfekt und mit der nötigen Fortune vorgetragen wurde.

Auch „Bronze“ hat einen deutschen Hintergrund: Der von Katja Melkko bei Stockholm trainierte sechsjährige Gustav-Diamant-Sohn Vice Versa Diamant krönte seine überragende Saison mit Platz drei und hat unter der Regie der Finnin 2022 bei 23 Ausfahrten 731.989 Kronen zur Ernährungslage beigetragen.

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Ferrari Sisu mit Pflegerin Annemarie Wiesner (Facebook Luguerstable)

„In der letzten Kurve hatte ich die Knochen so brechend voll, dass ich spürte, ich könne dieses Match unmöglich verlieren. Einfach fantastisch - Ferrari bereitet uns nach all der Aufbauarbeit so viel Freude, wie man sich nur wünschen kann. Ich danke ihm, dass er mir so einen überlegenen Sieg und so einen tollen Jahresabschluss geschenkt hat.“

Hält der Wallach seine Form, müssen Auftritte in Örebro International und Harper Hanovers Lopp, den Frühjahrs-Klassikern für die „Marathon-Männer“, keine Utopie bleiben. Nach 13 Siegen aus 58 Anläufen nimmt er das neue Jahr mit 4.606.582 Kronen in Angriff.

Sylvesterloppet (int.)
2640m Bänderstart, 20m Zulage ab 640.001, 40m ab 1.440.001SEK; 1.262.400 SEK
1.    Ferrari Sisu    2680    15,6    Conrad Lugauer    40    
    7j.br. Wallach von Djali Boko a.d. Merja Sisu von Oiseau de Feux
    Be: Stall Ferrarisisu AB (Conrad Lugauer); Zü: Sisyfos Breeders AB; Tr: Conrad Lugauer
2.    Gasolin    2660    16,5    Jörgen Sjunnesson    461
3.    Vice Versa Diamant    2660    16,5    Jorma Kontio    48
4.    Kali Smart    2680    16,0    Adrian Kolgjini    108
5.    Shapes    2660    16,6    Björn Goop    245
6.    Fortnite    2640    17,3    Jeppe Juel    339
7.    Staro Leonardo    2680    16,2    Joakim Lövgren    107
8.    Bottnas Idol    2640    17,5    Preben Sövik    250
9.    Feel the Benefit    2640    17,5    Magnus Djuse    223
10.    Jeans’n Passion    2660    17,1g    Jonas Oscarsson    724
11.    Combat Fighter    2640    17,7    Åke Svanstedt    129
12.    Policy of Truth    2680    16,7    Stefan Persson    774
    Hooper des Chasses    2660    dis.r.    Carl Johan Jepson    94
    Certainly    2660    agh.    Markus Svedberg    65
Sieg: 40; Richter: überlegen 5 - Hals - 1 - Hals - 1 Länge; 14 liefen (NS Calamari / lahm)
Zw-Zeiten: 18,3/500m - 18,7/1000m - 17,8/1500m - 17,4/2000m
Wert: 593.328 - 296.664 - 159.489 - 89.368 - 54.021 - 36.348 - 20.820 - 12.362 SEK

Video: https://www.youtube.com/watch?v=GRhfmEQ2Nio

V75-1 (Diam-Sto):    Loaded Leila / Markus Svedberg    102
V75-2 (Klass II):    El Vego Khalifa / Stefan Persson    20
V75-3 (-):    Ninja Zon / Kevin Oscarsson    269
V75-4 (Vierj.):    Dira Necessitas / Magnus Djuse    59
V75-5 (Brons):    Gaylord Am / Anders Eriksson    28
V75-6 (Klass I):    Babsans Bankir / Petter Karlsson    64
V75-7 ():    Ferrari Sisu / Conrad Lugauer    40

Umsatz V75: 147.349.762 SEK

1. Rang: 739,6 Systeme à 73.262 SEK
2. Rang: 429 SEK
3. Rang: 43 SEK

Umsatz Top-7 (Brons): 1.946.906 SEK

Wachablösung durch Magnus Djuse

Bereits vor dem letzten Akkord war Schwedens Fahrerchampionat zu Gunsten des 22-jährigen Magnus Djuse entschieden, der mit 13 Zählern Vorsprung auf den seit 2016 amtierenden Ulf Ohlsson in Axevalla aufkreuzte.

Obwohl die letzten 18 Fuhren des Nachwuchstalents im Ergebnis alles andere als meisterlich waren - hinzu kam lediglich ein Sieg mit Dira Necessitas -, konnte der erstmals seit dem 22. Dezember wieder im Sulky sitzende Ohlsson nicht mal Ergebniskosmetik betreiben: Bestes Resultat aus neun Versuchen waren zwei vierte Ränge, womit das Zählwerk des 58-jährigen bei 241 Treffern aus 1.890 Fahrten und 33.607.503 SEK an Einfuhren stehen blieb.

Djuses 2022er Fahrtenbuch weist nach 1.399 Versuchen 255 Siege und 32.411.163 SEK aus. Nach Gewinnen ist Örjan Kihlström mal wieder einsame Spitze: Der „Iceman“, der die Fahrerwertung lange nach Siegen anführte und die Saison am 28. Dezember in Örebro beendet hat, kommt auf die Rekordsumme von 57.327.618 SEK. 235 Mal suchte der 60-jährige nach 1.124 Fahrten die diversen Winner Circles des Königreiches heim.

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Schweden neuer Champion: Magnus Djuse (Foto: trav365.no)