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Face Time Bourbon - Vorstoß in eine neue Dimension
22. Juni 2020

(nn) Vincennes, Sonntag, 21. Juni 2020. Rasant nähert sich das durch den Corona-Lockout quasi halbierte Vincenner Frühjahrs-Meeting dem Ende. Trabrennen finden noch am 23., 26. und 30. Juni auf der Naturbahn im Bois de Vincennes statt; dann wird der Pariser Staffelstab an Enghien übergeben.

Und dieser Supersonntag um den Prix René Ballière mit insgesamt vier Prüfungen der Kategorie I, die im französischen Traberkalender in dieser Kompaktheit einmalig sind, fand tatsächlich auch auf dem Plateau de Gravelle statt, nachdem die Rennen nach dem totalen Corona-Lockout bis dato in der Provinz hatten ausgetragen werden müssen. Die Bahnen (nicht nur) im Großraum Paris waren wegen erhöhter Corona-Zahlen bis einschließlich Freitag gesperrt.

Internationales Sahnehäubchen der exquisiten Karte war der zum 54. Mal ausgetragene Prix René Ballière um nur noch 145.000 Euro, in dem der alte König endgültig abdankte und sein Nachfolger mit einem dicken Ausrufungszeichen den Thron erklomm. Von 2016 - da war er gerade mal fünf Jahre alt - bis 2019 hatte Bold Eagle, der Liebling nicht nur der Grande Nation, diesen Frühsommer-Klassiker an seine reich geschmückte Fahne geheftet.

Selbstredend sind die knüppelharten Schlachten auf hohem und höchstem Niveau dem Ready-Cash-Sohn in den Kleidern hängen geblieben, und so kam die Ablösung durch genau jenen, der seit zwei Jahren als Kronprinz gehandelt wird, für niemanden überraschend. Wie dieser Face Time Bourbon sich dann allerdings die Krone aufsetzte, war Hollywoodreifes Kino und wies ihn als komplettes, jeder Situation gewachsenes Rennpferd aus - was sein Standardfahrer Björn Goop schon vor langer Zeit nicht nur einmal betont hatte.

Vom Start weg bot „FTB“, das neue Kürzel für Premium-Qualität im Trabrennsport, in vierter Linie mit, kurbelte bei 1:05er Fahrt im ersten Bogen durch Spur drei, kam zu Beginn des Anstiegs in die zweite Linie herunter und war nach einer wahren Parforcejagd Mitte der Überseite endlich in Front. Das alles machte dem Schützling Sébastien Guaratos ebenso wenig aus wie die fast viermonatige Startpause. Als wäre er zuvor nur spazieren gefahren, legte Goop ausgangs der Schlusskurve den nächsten Gang ein.

Face Time Bourbon streckte sich willig und zertrümmerte, viel leichter voraus als bei 1½ Längen Vorsprung anzunehmen, nebenbei den Uralt-Bahnrekord eines gewissen Kool du Caux, an den sich in der schnelllebigen Zeit kaum noch jemand erinnern kann: Dessen 1:09,8 aus dem Prix de France 2007 hatten über 13 Jahre alle Frühjahrs-, Herbst- und Winter-Meeting-Stürme bis zum heutigen Tag wie in Erz gegossen überdauert. 1:09,4 lautet die neue Marke, die der unscheinbare Hengst der Besitzergemeinschaft Antonio Somma, Pierre Pilarski, Züchter Rainer Engelke, Renato Bruni und Guarato beim 21. Sieg aus 25 Starts - auch mit dieser Marge wandelt er auf des Adlers Spuren - aufs ideal präparierte Tapet hämmerte. 1.716.300 Euro beträgt die neue Gewinnsumme des kompakten, unkomplizierten, coolen Himmelsstürmers, die nur eine kleine Zwischenstation auf dem Weg zu weiteren Millionen sein dürfte.

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Vor dem Rennen die Ruhe selbst © turfomania.fr

Hinter dem 15:10-Favoriten kam’s knüppeldick für die weiteren Gemeinten: Bereits vor Erreichen der Zielgeraden war Enino du Pommereux satt und musste schwer Tribut zollen dafür, dass er Face Time Bourbon durch den Bogen von Joinville Paroli geboten, in dritter Spur gehalten und an dem dort nach einer Rochade mit Feliciano führenden Bold Eagle vorbei mit viel Aufwand die Kommandobrücke erklommen hatte, von der ihn der unerbittliche Face Time Bourbon bald schubste.

Hinter dem abbauenden Coktail-Jet-Sohn, dessen große Schwester Délia sich zu Beginn im Galopp verpflümt hatte, saß Bold Eagle fest. Eric Raffin behielt hinter dem alten Kämpen die Hände vernünftigerweise unten, als sich spät ein kleines Loch auftat. Der gestürzte König wandert nun vermutlich mit 4.980.467 Euro nach Nordamerika aus und will dort versuchen, Timoko als gewinnreichsten Traber aller Zeiten vom Sockel zu stoßen. Nicht mal 30.000 Euro fehlen ihm dazu. Die Überraschung des Matchs war Drôle de Jet.

Der einstige Vierjährigen-Champion der UET (2017) strafte seine mausgrauen Formen, die ihn zum zweitlängsten Outsider stempelten, gründlich Lügen, stiefelte den Berg in dritter Spur voran, parkte in der Schlusskurve hinter „FTB“ ein, holte tief Luft und hielt sein schneidiges Pensum anstandslos zum Ehrenplatz durch. Als er sich hinter Enino und Boldie endlich in die Freiheit geschlängelt hatte, kam auch Feliciano toll auf Touren und schnappte sich Rang drei vor Valokaja Hindö, für den Bazire lange im dritten Paar außen hinter Bahia Quesnot das Pulver trocken gehalten hatte.

„Was für eine magische Vorstellung - einzigartig! Das gesamte Team um Sébastien hat großartige Arbeit geleistet. Face Times Beschleunigung ist absolut außergewöhnlich. Er ist ein völlig ausgeglichener Typ, stets die Ruhe selbst. Es war für mich eine fantastische Reise“, fasste ein strahlender Björn Goop den Aufbruch in eine neue Dimension für Equidia-Reporter Anthony Roi zusammen.

54. Prix René Ballière (Gruppe I int., 4- bis 10jähr.)

2100 Meter Autostart, 145.000 Euro

1.      Face Time Bourbon     09,4     Björn Goop                         15

         5j.dklbr. Hengst von Ready Cash a.d. Vita Bourbon von Love You

         Be: Scud. Bivans Srl, IT (Antonio Somma); Zü: SARL Haras Saint Martin (Rainer Engelke); Tr: Sébastien Guarato

2.      Drôle de Jet             

3.      Feliciano                  

4.      Valokaja Hindö           

5.      Bahia Quesnot            

6.      Enino du Pommereux

7.      Bold Eagle                 

8.      Eridan                        

         Délia du Pommereux 

         Chica de Joudes       

09,5     Pierre Vercruysse          

09,7     David Thomain              

09,7     Jean-Michel Bazire       

09,8     Junior Guelpa                 

09,9     Matthieu Abrivard             

10,2     Eric Raffin                       

10,2     Yoann Lebourgeois       

dis.r.    Franck Nivard                 

dis.r.    Alain Laurent                  

730

110

360

530

45

100

930

160

550

Sieg: 15; Richter: leicht 1½ - 2 - ½ - ½ - 1½ - 1 - 3 Längen; 10 liefen (NS Zefir Gar)

Zw-Zeiten: 05,4/600m - 08,2/1100m - 10,0/1600m

Wert: 65.250 - 36.250 - 20.300 - 11.600 - 7.250 - 2.900 - 1.450 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-21/7500/6

Überraschende „Präsidentin“

Ihren gnadenlosen Tempolauf stand eine Riesenaußenseiterin im Prix du Président de la République, dem finanziellen Hauptereignis des Nachmittags, prächtig durch, auch wenn ihr am Ende die Füße ein wenig schwer wurden - kein Wunder, denn die neue Championesse der vierjährigen Satteltraber egalisierte den 2019 von Flèche Bourbon auf 1:12,5 gedrückten Rennrekord. Es war im elften Anlauf Gladys des Plaines erster Coup auf Gruppe-Ebene und der dritte „lifetime“, mit dem bei 55-fachen Odds kaum jemand gerechnet hatte.

„Ich hatte am frühen Nachmittag mit Alexandre Abrivard gesprochen, und der hat mir gesagt: Um den Président zu gewinnen, musst man manchmal etwas Verrücktes machen“, so Mathieu Mottier. Genau das tat der 28-jährige. Es schien, als habe er bei der Opus-Viervil-Tochter, die auf der Arqana-Jährlingsauktion 2017 in Deauville von Augustin Radu, der erst ein Jahr zuvor in die Zunft der Traberbesitzer eingestiegen war, für 23.000 Euro ersteigert worden war, einen Tempomat eingebaut.

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Gladys des Plaines mit Mathieu Mottier © letrot.com

Sofort war er mit Gladys in Front, derweil die Nerven der ebenso laufstarken wie kapriziösen Grâce de Faël nach drei abgebrochenen Startversuchen mal wieder blank lagen. Sie leistete sich wie Gospel Pat einen Aussetzer, der beide um einiges zurückwarf. Gélinotte du Rib, Girly Béco und Gef de Play hingegen waren gleich ganz heraus, und ihnen schloss sich Galloway, im Bogen von Joinviller an dritter Stelle liegend, beim roten Kartenspiel an. So war lange Zeit Gloire et Beauté erste Verfolgerin der bei mittlerem 1:12er Tempo einsam ihre Bahn ziehenden Gladys, hielt das mörderische Pensum aber nur bis Ende der Überseite durch und verschwand dann im Niemandsland.

Als Ersatzspieler setzten endlich Grâce de Faël und Favorit Guide Moi Forgan nach, während der Rest diesem am Horizont entschwindenden Trio aus rund 50 Meter Entfernung nur staunend hinterdrein zu schauen vermochte. Eingangs des Einlaufs schien Grâce de Faël die besten Karten zu haben, doch dann machten sich bei der Modellathletin der anfängliche Bodenverlust und die angezettelte Aufholjagd bemerkbar, so dass sie 150 Meter vorm Ziel nur für Rang drei in Frage kam.

Anders der in den letzten Wochen kometengleich aufgestiegene Guide Moi Forgan, mit dem Christopher Corbineau vielleicht etwas zu lange mit dem Schulterschluss gewartet hatte. Er kam zwar kontinuierlich näher, jedoch nur auf eine halbe Länge an Gladys heran, die Mottier nicht einmal anfasste. Für Trainer Gilles Curens (52) und Besitzer Radu war’s der erste klassische Sieg ihrer Laufbahn, mit dem die Braune ihr Konto auf 249.670 Euro ausbaute.

Prix du Président de la République - Monté - (Gruppe I nat., 4jähr. Hengste und Stuten)

2850 Meter Bänderstart o.Z., 170.000 Euro

1.      Gladys des Plaines      12,5     Mathieu Mottier                      550

         4j.br. Stute von Opus Viervil a.d. Thétis de Vaujours von Hernani

         Be: Augustin Radu; Zü: Ecur. des Plaines; Tr: Gilles Curens

2.      Guide Moi Forgan       

3.      Grâce de Faël           

4.      Gainsborough            

5.      Galilea Money             

6.      Gospel Pat                  

7.      Galéo du Tordoir         

8.      Go Go Gigi                

9.      Gloire et Beauté          

         Galaxie d’Havane       

         Galloway                   

         Gélinotte du Rib          

         Girly Béco                   

         Gef de Play                  

         Golden Renka            

12,5     Christopher Corbineau         

12,7     Alexandre Abrivard                

14,0     Yoann Lebourgeois             

14,1     Jean-Yann Ricart                  

14,8     David Thomain                       

14,9     Benjamin Rochard            

15,2     Pierre-Yves Verva              

17,0     Damien Bonne                     

dis.r.    Guillaume Martin               

dis.r.    Eric Raffin                                

dis.r.    Jean-Loïc Claude Dersoir  

dis.r.    Matthieu Abrivard                 

dis.r.    Adrien Lamy                         

dis.r.    Anthony Barrier                    

22

68

380

270

77

1070

1040

600

1380

74

310

110

350

230

Sieg: 550; Richter: sicher ½ - 3 - 19 - 1½ - 9 - 1½ Längen; 15 liefen (NS Greta du Châtelet)

Zw-Zeiten: 12,6/1350m - 12,4/1850m - 12,5/2350m

Wert: 76.500 - 42.500 - 23.800 - 13.600 - 8.500 - 3.400 - 1.700 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-21/7500/7

Philippe Allaire - König der Dreijährigen

Der Prix d’Essai, die nach dem St Léger des Trotteurs zweite Aufgabe der Kategorie I für dreijährige Satteltraber, ging auf die Kappe von Philippe Allaire, der zwei chancenreiche Starter unter Order hatte. Erste Wahl war der bei drei Montés unbezwungene Houston de Blary, mit dem David Thomain die Verfolgung der von Benjamin Rochard mit Volldampf um den Parcours gescheuchten Hope on Victory anzettelte.

Zwischenzeiten von 1:07,8 für 500 und 1:08,9 für 1.000 Meter bescherten der Fuchsstute aus dem kleinen Lot des Jean-Philippe Monclin bis zu 40 Meter Vorsprung, der allerdings wie Schnee in der Sonne schmolz, als die Allaire-Bande Houston de Blary und Hudson Védaquais ab der Einmündung der kleinen Piste gehörig Jagd auf sie zu machen begann.

Kurz vor Einbiegen auf die Zielgerade war Houston de Blary, für den dies die Gruppe-Premiere war, am Ende seiner Kräfte, rumpelte kurz und konnte mit Mühe von Thomain wieder in Trab gebracht werden. Für ihn warf Yoann Lebourgeois Hudson Védaquais nachhaltig in die Bresche. Die immer staksiger trabende Hope on Victory konnte noch auf den Sieg hoffen, als ein Fehler 20 Meter vorm Ziel ihr Schicksal besiegelte.

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Hope on Victory (11) macht den Weg frei für Hudson Védaquais © paris-turf.com

In den Schoß fiel Glückspilz Hudson Védaquais, der in seiner Vita selbst aus neun Versuchen vier rote Karten stehen hatte, sein vierter und wertvollster Treffer jedoch nicht: Paul-Philippe Ploquin, der diese Prüfung 2018 mit Fado du Chêne und im Vorjahr mit Gala Téjy gewonnen hatte, wirkte lange brandgefährlich und verlor erst auf den letzten Metern mit Héra Landia zwei Längen. Ganz knapp ging’s um die lukrative „Bronze-Medaille“ zu, die weitere sechs Längen später Hispanien innen zäh gegen den aus dem Nirgendwo rackernden Hook Up Absolute verteidigte. Für Saint-Léger-Siegerin Hopla des Louanges war die Party nach einem Startfehler früh vorüber.

„Ich denke nicht, dass wir ohne Hope on Victorys Patzer gewonnen hätten, denn auch Hudson war am Limit. Der Rappe ist ein Pferd mit viel Potential, aber immer für einen Fehler zu haben“, war Lebourgeois‘ Statement.

Prix d’Essai - Monté - (Gruppe I nat., dreijähr. Hengste und Stuten)

2175 Meter Bänderstart o.Z., 145.000 Euro

1.      Hudson Védaquais      12,6     Yoann Lebourgeois          41

         3j. Rapphengst von Thorens Védaquais a.d. Bielsa Védaquaise von Saxo de Vandel

         Be / Tr: Philippe Allaire; Zü: Jean-Pierre Guay

2.      Héra Landia           

3.      Hispanien                   

4.      Hook Up Absolute     

5.      Hytte du Terroir       

6.      Hector des Champs    

7.      Houston de Blary   

8.      Hève de la Noé       

9.      Héliciane d‘Erable 

10.    Happiness Ellis        

11.    Horée d‘Ar                    

         Holly d‘Amour            

         Hope on Victory         

         Hopla des Louanges  

12,7     Paul-Philippe Ploquin   

13,2     Anthony Barrier              

13,2     Estelle Dessartre           

13,6     Alexandre Abrivard       

13,7     Matthieu Abrivard          

13,9g   David Thomain                 

15,3     Eric Raffin                       

16,3     Jean-Yann Ricart         

17,0     Mathieu Mottier                 

23,4     Damien Bonne               

dis.r.    Mansour Krouchi         

dis.r.    Benjamin Rochard        

dis.r.    Adrien Lamy                   

260

270

760

180

700

24

320

1820

56

540

1060

250

110

Sieg: 41; Richter: Kampf 2 - 5½ - Kopf - 4½ - ¾ - 3 Längen; 14 liefen (NS Hells Bells)

Zw-Zeiten: 07,8/675m - 08,9/1175m - 10,8/1675m

Wert: 65.250 - 36.250 - 20.300 - 11.600 - 7.250 - 2.900 - 1.450 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-21/7500/3

Nummer 8 für Helgafell

Auch der Prix Albert Viel, das hochkarätige „Attelé“ des Jahrgangs 2017, ging auf die Kappe Allaires, dessen Ruf als überragender Vorbereiter des Traber-Nachwuchses seit dem Winter-Meeting etwas gelitten hatte. Immer wieder hatten ihm andere - insbesondere Jean-Michel Bazire mit Havana d’Aurcy - klassische Touren vermasselt.

Gleichwohl nahm sein Helgafell, der ausgerechnet im Critérium des Jeunes den einzigen Ausfall zu verzeichnen hatte, als 18:10-Gemeinter die 2700 Meter unter die Hufe und machte zeitig Nägel mit Köpfen. Trainingskumpel Heaven’s Pride stürmte ruckzuck an die Spitze, und selbstverständlich trat er sie ab, als Helgafell nach 700 Metern darum bettelte. Dass der Brillantissime-Sohn in der Senke ausfiel, sollte letztlich nur ein kleiner Schönheitsfleck in Allaires Bilanz bleiben.

Dadurch konnte Jean-Pierre Dubois mit Hede Darling in den Windschatten des Favoriten rücken, der in der langsamen Bergauf-Phase die Rivalen aufmarschieren ließ: In zweiter Spur war dies mit einem kernigen Vorstoß aus dem Mittelfeld Havana d’Aurcy vor Harley de Laumac, Hermine Girl und Hokkaido Jiel, gar in dritter Linie kühlte Bazires zweite Waffe Hooker Berry sein Mütchen. Der wiederum Franck Nivard anvertraute Zweite des Critérium des Jeunes hielt den Transport bestens durch und war als Zweiter knapp vor Hede Darling deutlich besser als seine Boxennachbarin, die 200 Meter vorm Ziel kläglich unterging und kaum „fit and well“ gewesen sein kann.

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Lob für Helgafell © news.knowledia.com

Unbeeindruckt von all dem zog der kleine Helgafell leichtfüßig auf zwei Längen davon, und wie wohl der achte Sieg auch Champion Eric Raffin tat, demonstrierte der 38-jährige im Ziel. Mit gereckter Peitsche registrierte er, dass sein Spezi mit den Keilstern, den er bei all seinen elf Starts gesteuert hat, mit 311.460 Euro bis zum nächsten Aufeinandertreffen mit Havana d’Aurcy der unbestrittene King seiner Generation ist.

„In seiner gesamten Karriere hat er nichts falsch gemacht - der Aussetzer im Critérium war einfach Pech, wie’s auch dem Besten widerfahren kann. Er hat solch einen großen Erfolg allemal verdient. Den so souverän einzuklinken - das gelingt nur echten Cracks.“ Sehen lassen konnte sich auch die Siegzeit: Schneller als der 1:13,7 auslaufende Charly-du-Noyer-Sohn verewigten sich auf der Ehrentafel nur Pearl Queen, die seit 2006 den Rennrekord mit 1:12,6 hält, Ready Cash und Cobra Bleu, die 2008 bzw. 2015 in 1:13,6 daheim waren.

Prix Albert Viel (Gruppe I nat., 3jähr. Hengste und Stuten)

2700 Meter Bänderstart o.Z., 145.000 Euro

1.      Helgafell                        13,7     Eric Raffin                              18

         3j.br. Hengst von Charly du Noyer a.d. Baaria von Quaker Jet

         Be: Ec. Normandy Spirit; Zü: Martial Turbiaux; Tr: Philippe Allaire

2.      Hooker Berry              

3.      Hede Darling              

4.      Hokkaido Jiel               

5.      Hakim Griff              

6.      Hussard du Landret    

7.      Hirondelle Sibey          

8.      Havana d‘Aurcy           

9.      Hermine Girl                 

10.    Heartbreaker One      

11.    Havanaise                  

12.    Haloya de Visais       

         Harley de Laumac      

         Heaven’s Pride            

         Heart of Gold                

13,9     Franck Nivard                    

13,9     Jean-Pierre Dubois          

14,0     Pierre-Yves Verva             

14,1     Gabriele Gelormini           

14,3     Benoît Robin                      

14,4     Anthony Barrier               

14,5     Jean-Michel Bazire             

14,5     Christophe Lebissonnais

14,9     Björn Goop                         

14,9     François-Pierre Bossuet  

16,7     Mathieu Mottier               

dis.r.    Franck Anne                    

dis.r.    David Thomain                  

dis.r.    Yoann Lebourgeois          

110

110

260

770

950

1230

37

1640

350

420

1780

1000

270

890

Sieg: 18; Richter: leicht 2 - ½ - 1 - 2 - 3 - k.Kopf - 10 - 8 Längen; 15 liefen

Zw-Zeiten: keine

Wert: 65.250 - 36.250 - 20.300 - 11.600 - 7.250 - 2.900 - 1.450 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-21/7500/5

Golden Bridge aus der Deckung

Erster kleiner Knaller des sportlichen Feuerwerks war der über 2850 Meter führende Prix Raymond Fouard für Vierjährige, die keine 235.000 Euro verdient hatten und in dem sich kein Ausländer gefunden hatte, der die zehnköpfige Franzosen-Streitmacht herauszufordern gedachte. Lange sah es danach aus, als solle der ungemein zuverlässig gewordene Gelati Cut seinen Erfolg vom 5. Juni im ähnlich konzipierten Prix Caecilia wiederholen. Alexandre Abrivard hatte den Coktail-Jet-Sohn für die Schlussrunde an den Sylvain-Trabern Girolamo und Gimy du Pommereux, der 500 Meter weiter zum äußeren Begleiter werden sollte, sowie Gamble River und Golden Bridge vorbei in Front gewuchtet und drosselte dort das Tempo enorm.

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Golden Bridge ist zur Stelle © paris-turf.com

Das rief Goliath de la Cour auf den Plan, der bergauf als wetttechnischer David ein bisschen Schwung in den müden Laden brachte, sich aber bald wieder nach hinten verabschiedete. Mit der Bummelei verzockt hatte sich Abribvard, der höllisch aufpassen musste, dass ihm sein ohne Check aufgebotener Partner in der wie erwartet höllischen Endphase nicht in Galopp fiel. Einen ersten Mini-Aussetzer kurz vor der Enquête-Marke fing der 26-jährige mit aller Delikatesse ab, doch richtig loslassen konnte er den noch ein zweites Mal 50 Meter vorm Ziel wackelnden Gelati Cut nicht mehr.

Diese goldene Brücke nutzte der im zweiten Paar außen von David Thomain ideal verstaute Golden Bridge und riss die Partie für seinen zweiten Gruppe-Treffer aus dem Feuer. Eine Länge dahinter ging’s Spitz auf Knopf zu: Mit Ach und Krach hielt Gelati Cut den Ehrenplatz gegen den innen durchstoßenden Girolamo und den ihn außen bedrängenden Gamble River fest, während sich Gimy du Pommereux im Eifer des knallharten Fights 50 Meter vor der Linie aus der Wertung sprang.

Prix Raymond Fouard (Gruppe III int., Vierjähr., keine 235.000 Euro)

2850m Bänderstart o.Z., 70.000 Euro

1.      Golden Bridge               13,8     David Thomain               181

         4j.dklbr. Hengst von Ready Cash a.d. Usenza von Coktail Jet

         Be / Zü: Michel Tessier; Tr: Philippe Allaire

2.      Gelati Cut                  

3.      Girolamo                  

4.      Gamble River          

5.      Good Morning         

6.      Gatsby Perrine           

7.      Geronimo de Busset  

         Goliath de la Cour     

         Get Happy               

         Gimy du Pommereux 

13,8     Alexandre Abrivard          

13,8     Franck Ouvrie                   

13,8     Björn Goop                        

13,9     Franck Nivard                 

14,1     Anthony Barrier              

20,7     Ibrahim Krouchi           

dis.r.    Yoann Lebourgeois       

dis.r.    Eric Raffin                       

dis.r.    Matthieu Abrivard          

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380

550

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400

300

110

Sieg: 181; Richter: sicher 1 - Kopf - Hals - 1 - 2½ Längen; 10 liefen

Zw-Zeiten: 13,9/1350m - 16,5/1850m - 16,5/2350m

Wert: 31.500 - 17.500 - 9.800 - 5.600 - 3.500 - 1.400 - 700 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-21/7500/2

Schwungvoller Bazire-Walzer zum Auftakt

Die deutsche Note dieses Spitzenrenntags trug der Björn Goop anvertraute Azimut im mit 37.000 Euro dotierten Prix de Nice, der sein Glück bei der Auslosung des Startplatzes aufgebraucht hatte. Die „2“ hinter Auto - besser hätte der mit zwei aktuellen Siegen angereiste Odessa-Santana-Sohn gar nicht bedient werden können und wurde prompt am Wettmarkt zur Nummer zwei hinter dem „unschlagbaren“ Valzer di Poggio gekürt.

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Das offizielle Zielfoto um Platz drei - ganz außen fliegt Azimut heran

Der direkt über ihm startende Schützling Jean-Michel Bazires wurde dieser Einschätzung vollauf gerecht, übernahm im Scheitel des Joinviller Bogens das Kommando, ließ die Rivalen aufmarschieren und setzte sich mit einer rassigen Endphase zum fünften Frankreich-Sieg - zugleich dem dritten in Folge - überlegen auf sechs Längen ab. Für Azimut lief’s dagegen bittersüß; durch Führungswechsel von Eclat de Noix über El Greco Bello und letztlich Valzer die Poggio wurde er an die vierte Innenposition geschoben, und allmählich wurden im verbummelten dritten Viertel die zweite und dritte Spur dicht.

Goop musste den Franzl-Schützling hinten herum ganz nach außen dirigieren, bis für ihn die Ampel endlich auf Grün sprang. Der italienische „Walzerkönig“ war ohnehin endlos weg, doch ohne die Fesselung hätte es durchaus für den Ehrenplatz reichen können, der um einen „Hals“ an Up Right Bi ging. Für Rang drei entschied das Zielfoto dann zugunsten Azimuts, der in 1:12,3 den innen fightenden El Greco Bello um eine Nasenspitze überspurtete und 5.180 Euro heim nach Bayern nahm.

Prix de Nice (int., sechs- bis achtj. Hengste & Wallache, keine 140.000 Euro)

2100m Autostart, 37.000 Euro

1.      Valzer di Poggio           11,5     Jean-Michel Bazire           13

         6j. Fuchshengst von Love You a.d. Glory di Poggio von Viking Kronos

         Be: Scud. Mistero, IT; Zü: All. Il Grifone & Lotus di L & C Tagliariol, IT; Tr: Jean-Michel Bazire

2.      Up Right Bi              

3.      Azimut                       

4.      El Greco Bello           

5.      Victor Chuc SM   

6.      Volver As                    

7.      Eclat des Noix         

8.      Eliot Lucaxelo         

9.      Chiquito d’Arc         

10.    Captain Morgan          

         Drop de Colleville      

         Crocodile Dundee     

12,0     Alexandre Abrivard       

12,3     Björn Goop                        

12,3     Gabriele Gelormini        

12,3     Mario Minopoli jr            

12,4     Franck Nivard                 

12,5     Matthieu Abrivard          

12,5     Junior Guelpa                 

12,9     Eric Raffin                       

13,4     David Thomain              

dis.r.    Sébastien Olivier           

dis.r.    Pierre-Yves Verva          

650

73

180

660

200

110

820

470

800

750

870

Sieg: 13; Richter: überlegen 7 - ½ - k.Kopf - 1 - Hals - 1 - ½ Länge; 12 liefen

Zw-Zeiten: 09,1/600m - 10,9/1100m - 12,1/1600m

Wert: 16.650 - 9.250 - 5.180 - 2.960 - 1.850 - 740 - 370 Euro

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-21/7500/1

Dorgos de Guez trotz Zulage im Handstreich

Auch die Quinté-Aufgabe löste der 20-fache französische Fahrerchampion trotz 25 Meter Zulage gegen vorneweg abgehende starke Rivalen. „Dorgos de Guez arbeitet prima; die letzte Aufgabe sollte man nicht auf die Goldwaage legen. Im GNT von Laval hatte er 50 Meter Zulage, war rundum beschlagen und sollte von Alex (Abrivard/Anm.d.Red.) nur ein Rennen für den heutigen Prix Bertrand Deloison verpasst bekommen, in den er mit seinen 637.180 Euro blendend hineinpasst“, hatte „JMB“ seinem Fußvolk mit auf den Wett-Weg gegeben. Wer die Thesen des Maître beherzigte, wurde bei 21:10 nicht enttäuscht.

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Bazire-Jubel über Dorgos de Guez © canalturf.com

Wie so häufig kam Bazire beim gültigen Ab am besten aus dem zweiten Band und fand bald in Cash du Rib und Classic Connection - mit dem Sieger des Derby-Trostlaufs 2017 wagte sich Jean-Pierre Dubois wieder mal in die Höhle des Löwen - zwei Lokomotiven, die ihn brav durch Spur zwei zogen. Fürs Tempo war Léo Abrivard mit Carioca de Lou vor dem bergauf nach außen wechselnden Calle Crown, Calou Renardière und dem ersten Leader Dream de Lasserie zuständig. 600 Meter vorm Ziel, als sich Blues des Landiers und Express Jet genug in dritter Linie produziert hatten und die Spur mit geordnetem Rückzug freigaben, schritt Bazire zur Tat.

Carioca de Lou war im Handstreich erledigt und kam als Neunter nicht mal in den Genuss eines Obolus für seine Führungsarbeit. Viel zäher wehrte sich der Schwede Calle Crown, doch musste auch er sich letztlich dem Fuchs mit der breiten Blesse um eine Länge beugen, der in tollen 1:11,9/2975m zum 23. Treffer seiner 54 Starts umfassenden Karriere anschlug. Mittenmang raufte sich Classic Connection hinter Dream de Lasserie und Calou Renardière zum mit 3.350 Euro belohnten fünften Rang. Dorgos de Guez sackte 30.150 der ausgerufenen 67.000 Euro ein.

„Er macht es einem leicht, weil er sich trotz seiner sieben Jahre immer weiter entwickelt. Wohin es mit ihm geht, weiß ich nicht so genau - als Wallach sind ihm ja in Frankreich bei der Gewinnsumme über Sommer ein wenig die Füße gebunden. Hätte man uns ein Flugzeug spendiert, wäre er am 27. Juni im Kymi Grand Prix gestartet. Per Transporter will ich ihm die endlose Anfahrt nicht zumuten“, zeigte sich Bazire über den weiteren Werdegang seines Schützlings im Unklaren.

Video: https://www.letrot.com/fr/replay-courses/2020-06-21/7500/4