++ Charlottenlund: Die von Thomas Panschow gesteuerten Stolle-Schützlinge Justwalkonboy und Illusion nach Fehlern unplatziert, Karel G Greenwood Sechster in 1:15,8/2500 Meter - Liten Frieda (Emma Stolle) nach Fehler Siebte in 1:18,7/2020 Meter Bänderstart ++ ++ Axevalla: Karin Walter-Mommerts Lindstedt Boko mit Viktoria Berntsson Zweiter in 1:14,5/2140 Meter - TomNJerry Diamant mit Marc Elias Sechster in 1:13,1/1640 Meter ++ ++ Modena: Sieg für das italienische Gramüller-Quartier durch den dreijährigen Maharajah-Sohn Carpendale, der mit Roberto Vecchione in 1:14,4/1600 Meter debütiert ++ ++ Romme: Andreas Marx' Chimichurri mit Rikard Skoglund Zweiter in 1:12,1/1640 Meter ++ ++ Sonntag: 2. Lauf der Gold-Serie in Berlin um 20.000 Euro mit Top-Besetzung - Dazu der 3. Lauf der Newcomer-Serie - Neun Rennen ab 13:00 Uhr ++ ++ Dienstag: PMU-Matinée in München - Vier Rennen ab 11:35 Uhr ++
Es „melandert“ in den States
23. Juli 2022

 East Rutherford / New Jersey, Freitag, 22. Juli 2022. The Meadowlands, der Top-Adresse des amerikanischen Sulky-Sports, wurde die Ehre zuteil, die bislang wertvollsten Rennen für den jüngsten betriebsfähigen Jahrgang 2020 auszutragen. Jeweils 240.000 Dollar warteten in den New Jersey Sire Stakes Finals nach der üblichen „one Mile“ auf zweijährige Trotter und Pacer beiderlei Geschlechts.

Den hochkarätigen Reigen eröffneten die trabenden Hengste und Wallache, von denen gleich drei frühen Fehlern zum Opfer fielen. Während Ari Ferrari J und Little Expensive „ohne Feindeinwirkung“ aus dem Takt kamen, sah das bei Chef Rocco, dem mit vier Auftritten erfahrensten der Gang, anders aus: nach 300 Metern fuhr Åke Svanstedt dem an dritter Position liegenden Walner-Sohn ziemlich rigoros „über den Senkel“, was noch ein Nachspiel haben sollte.

Die Führung ging an den äußeren Flügel - zunächst an den von der „8“ mächtig losbretternden Point of Perfect, der sie ausgangs der ersten Biege an den ebenfalls von Ron Burke vorbereiteten Celebrity Bambino abtrat. Hinter Up your Deo lauerte Tim Tetrick mit Marcus Melanders Oh Well, beorderte ihn nach 800 Metern in Spur zwei vor Upstaged und Dire Straits und überrannte den Leader noch vor Erreichen der Zielgeraden.

Damit war die grundsolide Basis für den großen Wurf gelegt, denn fast vier Längen Rückstand konnte der sich erst aus der vertrackten Innenlage schälende Up your Deo trotz des schnellsten „final quarter“ nur bis auf eine Dreiviertellänge wettmachen.

Für den am 8. November 2021 als Los-Nummer 58 für 530.000 USD plus Spesen vom schwedischen Finanzmagnaten Lennart Ågren erworbenen Oh Well war’s der zweite Nummer-eins-Hit, nachdem er die erste Runde der Sire Stakes um 30.000 USD genauso knapp verloren wie die zweite gewonnen hatte. Drei Starts, zwei Siege, ein Ehrenplatz, 142.500 „greenbacks“ und 1:10,4 als neue Hausmarke weisen daraufhin, dass er seinen immensen Kaufpreis durchaus einspielen könnte.

Nicht lange erfreuen durfte sich Svanstedt an der erstklassigen Performance des in seinem Mitbesitz befindlichen Up your Deo. Wegen des Vorfalls im ersten Bogen wurde der 100.000-Dollar-Jährling hinter Chef Rocco gesetzt - und das bedeutete Platz neun. Die mit weiteren drei bzw. vier Längen Rückstand deutlich distanzierten Burke-Eleven Point of Perfect (von Walner) und Celebrity Bambino konnten sich deshalb über ein „Upgrade“ in der Kasse genauso freuen wie Upstaged und Dire Straits (alle drei von Muscle Hill).

„Bislang hat Oh Well noch nichts verkehrt gemacht. Er ist ein Pferd mit einem gewaltigen Motor, das noch ein wenig lernen muss. Zu viel darf man ihm ad hoc nicht abverlangen, doch bereits vor zwei Wochen hat er mich voll überzeugt. Er hat eine enorme Aktion und wird seinen Weg machen“, schrieb ihm Tetrick ins Stammbuch.

New Jersey Sire Stakes - Trot / Final - (int., zweij. Hengste & Wallache)

1609m Autostart, 240.000 USD

1.      Oh Well                           10,4     Tim Tetrick                          27

         2j.br. Hengst von Muscle Hill a.d. Fine Tuned Lady von Cantab Hall

         Be: SRF Stable (Lennart Ågren); Zü: Concord Stud Farms LLC; Tr: Marcus Melander

2.      Point of Perfect             10,9     Joe Bongiorno                 952

3.      Celebrity Bambino       11,0     Yannick Gingras                59

4.      Upstaged                       11,1     Brian Sears                      217

5.      Dire Straits                     11,5     David Miller                        39

6.      Wallandar                      11,6g  Andrew McCarthy         1243

7.      Ari Ferrari J                    12,7g  Dexter Dunn                    142

8.      Chef Rocco                    13,3g  Mark MacDonald          1258

9.      Up your Deo                  10,5*   Åke Svanstedt                 140

10.    Little Expensive            22,8g  Andy Miller                         46

*wegen Behinderung von Chef Rocco im ersten Bogen hinter diesen gesetzt

Sieg: 27; Richter: sicher (¾) - 3 - 1 - 1¾ - 1¾ - 1 - 8½ Längen; 10 liefen

Wert: 120.000 - 60.000 - 28.800 - 19.200 - 12.000 USD

Auch die Abteilung für die Ladys ging nicht ohne nachträgliche Korrektur durch die „judges“ über die Bühne, wobei dies keinen Einfluss auf die Vorderen hatte: Andy McCarthy drosselte eingangs der Überseite an siebenter Stelle die Fahrt mit Southwind Cherry derart stark, um einen Fehler zu vermeiden, dass Danielle Hill nur mit Mühe ausweichen konnte und sich Knickknack Hanover an seinem Helm die Nase stieß und galoppierte.

Die vordere Musik spielte bis zur Ablösung nach 450 Metern durch Walner Payton die Tactical-Landing-Tochter Quick Stop vor Mambacita, Secret Volo und Moni Lisa. Aufgedröselt wurde die Perlenkette erst eingangs der Schlusskurve durch Secret Volo, an die sich Bubzarellie hängte. Ausgangs derselben wurde auch Mambacita nach außen beordert, doch hatte Dexter Dunn mit einer Tempoverschärfung die Weichen schon längst auf Sieg gestellt.

walner payton(1)

Foto: sulkysport.se

Mit drei Längen Vorsprung bog die in Lexington für 510.000 USD versteigerte Walner-Tochter auf die Zielgerade, und es bedurfte nur wohltuend geringer Hilfen des „Kiwi“, sie stramm auf Siegkurs zu halten. Dritter Auftritt, zweiter Besuch im Winner Circle, 138.600 Dollar auf der Habenseite - auch für Besitzer Ken Jacobs („Sie war genau die Stute, für die ich mich damals in Lexington interessiert habe. Ich glaube, das war keine schlechte Wahl.“) scheint sich die Investition zu amortisieren.

Tactical Landing, der 2015 als Jährling für 800.000 Dollar versteigerte kleine Bruder der Weltrekordlerin und Hambo-Zweiten 2015 Mission Brief, stellte in seinem ersten Jahrgang mit Secret Volo, Bubzarellie und Quick Stop die Nummer zwei, drei und vier, während die kleinste Prämie durch Secret Volo wieder an eine Walner-Stute ging.

New Jersey Sire Stakes - Trot / Final - (int., zweij. Stute)

1609m Autostart, 240.000 USD

1.      Walner Payton              11,0     Dexter Dunn                       39

         2j.dklbr. Stute von Walner a.d. Lonely Lady von Muscle Hill

         Be: Kenneth Jacobs; Zü: Steve Stewart & Douglass Hutchins; Tr: Christopher Ryder

2.      Mambacita                     11,1     David Miller                        15

3.      Bubzarellie                    11,2     Scott Zeron                       669

4.      Quick Stop                     11,3     Todd McCarthy                671

5.      Secret Volo                    11,5     Brian Sears                        97

6.      Danielle Hill                   11,7     Åke Svanstedt                 683

7.      Moni Lisa                       11,7     Yannick Gingras              198

8.      Grand Fashion              12,6g  Tim Tetrick                          99

9.      Knickknack Hanover    14,7g  Steve Smith                   1148

10.    Southwind Cherry        12,6*    Andrew McCarthy           580

*wegen Störens von Danielle Hill und Knickknack Hanover auf der Gegengeraden hinter diese gesetzt

Sieg: 39; Richter: leicht 1¼ - 1 - ¾ - ¾ - 2 - ½ Länge; 10 liefen

Wert: 120.000 - 60.000 - 28.800 - 19.200 - 12.000 USD

Exquisit gezüchteter Youngster

Eine der 20.000-Dollar-Consolations ging bei den zweijährigen trabenden „colts and geldings“ an den vom Schweden Lucas Wallin gecoachten und vom Tim Tetrick gesteuerten Walner-Sprössling D’apper, der als 23:10-Chance in 1:11,1 zuschlug.

Seine Mutter D’one hat unter Roger Walmanns Regie selbst 20 Rennen in Schweden und Nordamerika, darunter 2013 die Svenskt Trav Oaks und 2015 die nordamerikanische Breeder’s Crown, sowie 8.886.287 Kronen gewonnen und stammt aus der Verbindung der beiden Ex-Weltrekordler Donato Hanover und Giant Diablo.

ucandoitbluechip

Zum überlegensten der vier Sire-Stakes-Champions avancierte bei den Pacer-Stuten die von Linda Toscano vorbereitete Ucandoit Blue Chip, die, nachdem sie zur Hälfte des Weges von Dave Miller in Front geschickt worden war, 3½ Längen voraus den dritten Treffer aus vier Schüssen leicht und locker perfekt machte und den Kaufpreis für Bill Elliott längst eingespielt hat: Mit 32.000 „bucks“ war die Keystone-Velocity-Tochter am 10. November in Harrisburg etwas für die schmalere Brieftasche - und hat ihrem Besitzer selbige mit 161.993 USD prächtig gefüllt.

Voukefalas

Nach fast identischem Rennfilm ähnlich unantastbar herrschte bei den Pass gehenden Herren Voukefalas, ein Sohn des Neuseeländers Lazarus, der mit Jordan Stratton nach zwei dritten Plätzen 2¾ Längen voraus die Maidenschaft ablegte und aus 7.200 Dollar Gage mal eben 127.200 machte; er hängt sich für seinen Züchter Michael Pagonas ins Geschirr und wird von Michael Russo auf seine Einsätze eingestimmt.

Melander und Sears in Vernon Trumpf

Bereits am frühen Nachmittag standen in Vernon Downs New York Sire Stakes für die 2020 geborenen Hengste und Wallache im Mittelpunkt der fast komplett von Trabern bestrittenen Rennkarte, deren 13 Prüfungen lediglich zwei für die Passgeher-Fraktion vorsahen. Herren der Verfahren waren Marcus Melander als Vorbereiter und Brian Sears als Vollstrecker, die sich über den Kassensturz nicht beklagen konnten.

Division 1 um 35.900 USD ging durch 24:10-Chance Kilmister, einen für die Courant AB des Anders Ström aktiven Chapter-Seven-Sohn, genau so auf ihre Kappe wie Abteilung 3 (35.900 USD), in der Sears mit Crown (von Chapter Seven) für Lennart Ågrens SRF Stable die Nase vorn hatte. Dazu kamen für die Erfolgs-Combo zwei Treffer in der New York Excelsior  Serie für zweijährige Hengste und Wallache um je 15.000 USD durch You Got It und Kaleun, die gleichfalls Chapter Seven zum Vater haben. Abteilung 1 fiel an John Stark jr und Swift Justice T (Wallach von Devious Man).

Nichts zu bestellen hatten Sears und Melander hingegen in der 2. Riege (36.600 USD) der NYSS, in der ihr in Schweden geborener Kilgore nach ständiger Führung nur als Fünfter anschlug. Die Ehre der nordamerikanischen Übungsleiter rettete Mark Harder mit dem von Tyler Buter chauffierten The Gruffalo (von Chapter Seven).