(nn) Meadow Lands / Pennsylvania, Samstag, 12. Juni 2021. Schon lange hat der einstige Dreijährigen-Klassiker Currier & Ives Trot nicht mehr das Renommee vergangener Zeiten. Die Sire-Stakes-Programme der einzelnen Bundesstaaten haben ihm mehr und mehr den Rang abgelaufen, ein echter Wertmesser Richtung Hambletonian zu sein. Heuer war die Nachfrage so gering, dass es auf The Meadows nicht mal mehr für eine Geschlechtertrennung reichte. Als „Open“ standen dafür immerhin fast 100.000 Dollar zur Verfügung in dem Rennen, mit dem an die durch populäre Bilder auch des Pferderennsports berühmte gewordene Druckerei erinnert wird, die 1907 den Betrieb einstellen musste.
Nicht zu voll genommen hatte der dreifach vertretene Chris Beaver seinen Mund, als er vor dem Zug verkündet hatte, Perron würde in dieser Saison einige bedeutendere Rennen gewinnen - was manchen verwunderte, weil er 2021 bei fünf Versuchen nicht einmal im Winner Circle vorstellig geworden war. Das sollte sich nach einem schneidigen Lauf, den er auf den finalen 700 Metern durch die Todesspur absolvierte, gründlich ändern.
Zunächst musste Beaver jedoch den Ausfall seines Kildare King verdauen, der im ersten und zweiten Bogen sprang und endlos abgehängt als Letzer der zwei Hengste und sechs Wallache die Linie passierte. Im breiten Spitzenkampf setzte sich ganz innen Lepanto vor Whiskey Blu und Perron durch, doch ließ Dan Rawlings Ende der Startgeraden Beavers nominelle Nummer eins Panzano vorbei, was wiederum Dan Charlino nicht lange ruhen ließ. Als es das erste Mal am Zielschild vorbei ging, hatte er sich mit dem von Trainer-Champion Ron Burke vorbereiteten Favoriten die Spitze gekrallt.
Es lief ganz nach dem Geschmack Ronnie Wrenns, der eingangs der Gegengeraden Perron in Spur zwei beorderte und den My-MVP-Sohn Schritt um Schritt nach vorn lancierte. Eingangs der Zielgeraden hatte er den Tempomacher erreicht, forderte ihn in einem einsamen Duell drei Längen vor dem von Panzano angeführten Rest und gab ihm recht sicher um eine halbe Länge das Nachsehen.
„Es lief bestens für uns“, rekapitulierte Wrenn, „Startplatz ‚4‘ ist auf dieser Piste ausgezeichnet, und Perron begann so gut, wie er nur konnte. Er hat keine besondere Explosivität, ist eher ein Dauerläufer, und es war mir klar, dass wir irgendwann angreifen mussten. Er ist ein wenig schwierig zu handhaben, doch heute konnte er frei laufen, und wenn er dem Gegner in die Augen schauen kann, steckt er nie auf.“
Für Perron, der im Vorjahr als Sieger des Ohio Sire Stakes Finals mit 150.000 Dollar den größten Batzen seiner Karriere eingesackt hatte und der nach diesem ersten Saisontreffer auf 272.389 Dollar kommt, geht’s mangels passender Aufgaben vermutlich erst mal in eine fünfwöchige Startpause. „Kein Problem. Er hat das Ohio-Sire-Stakes-Programm auf seiner Agenda“, so der Trainer, der seine kleine Erfolgsgeschichte im 1975 erstmals ausgetragenen Currier & Ives fortschrieb: Triumpant Caviar, Il Sogno Dream und Frazer Ridge hatte er 2009, 2014 und 2017 zum Sieg gecoacht.
Currier & Ives Trot (Dreijährige)
1609m Autostart, 99.370 USD
1. Perron 10,9 Ronnie Wrenn jr 61
3j.dklbr. Wallach von My MVP a.d. Long Island Tea von Credit Winner
Be: Steve Stewart, David Wiright & Mitbes.; Zü: Steve Stewart, Paul Kelly & oth.; Tr: Christopher Beaver
2. Whiskey Blu 10,9 Dan Charlino 18
3. Panzano 11,2 Aaron Merriman 44
4. The Irishman 11,3 Eric Goodell 334
5. Lepanto 11,5 Dan Rawlings 148
6. Donato Patriot K 11,5 Tony Hall 323
7. New Legacy 12,0 Mike Wilder 642
8. Kildare King 13,2g Dave Palone 69
Sieg: 61; Richter: sicher ½ - 2¾ - ¾ - 1¼ - ¼ - 3¼ Längen; 8 liefen
Wert: 49.685 - 24.842 - 11.923 - 7.949 - 4.969 USD
Der Ausfall Kildare Kings dürfte Dave Palone nicht allzu schwer im Magen gelegen haben. Von den verbleibenden zwölf Rennen gewann er sechs und rückte der 20.000-Siege-Marke ein erkleckliches Stück näher. Genau 19.597 Mal ist der 59-jährige in seiner 1982 begonnenen Laufbahn nun zur Siegerparade umgedreht - 183 Mal in diesem Jahr.